Wie soll ich mit der Trennung klarkommen?

Hallo… ich schreibe heute hier, weil ich keine Ahnung habe wie ich klarkommen soll und wie es weitergehen soll.

Mein Mann - wir sind jetzt 3 Jahre verheiratet - hat in den letzten Jahren immer wieder Mist gebaut…
Ich weiß gar nicht wie ich das erklären oder beschreiben soll… er ist psychisch nicht stabil und hat immer und immer wieder Dinge getan, die mich verletzt haben, hat Vereinbarungen nicht eingehalten, die wir getroffen haben, um ihm zu helfen etc.
Nun hat er auf Grund seines Verhaltens sogar seinen Job verloren…
Ich liebe ihn und wir hatten viele gute Zeiten, aber ich kann einfach nicht mehr. Seine Negativität und seine völlige Ignoranz, dass das alles auch mein Leben und meine Zukunft beeinflusst, fressen mich auf.
Nun habe ich mich getrennt und ihm gesagt, dass er ausziehen muss.
Er kümmert sich jetzt um psychologische Hilfe und scheint motiviert zu sein endlich die Probleme in Angriff zu nehmen.
Nur leider musste ich dafür erst diesen Schritt gehen… Es fühlt sich an wie ein schlechter Witz, eine Verarsche…
Unabhängig davon was er alles getan hat, geht es mir jetzt aber um mich.
Ich habe das Gefühl ich kann nicht mehr atmen.
Ich fühle mich wie in einem schlechten Film.
Alles ist unreal und ich schiebe das irgendwo in eine Ecke in meinem Kopf und bin doch natürlich ständig damit konfrontiert.
Ich bin völlig verzweifelt und gleichzeitig völlig gleichgültig.
Ich weiß gar nicht wie ich mit allem umgehen soll. Ich schäme mich für vieles von dem was ich mitgemacht habe und einfach akzeptiert habe.
Ich suche Fehler bei mir, weil ich ihn vielleicht nicht gut genug unterstützt habe. Oder auf eine falsche Art und Weise…

Ich weiß auch gar nicht was ich hier jetzt genau von euch lesen will… Aber vielleicht ist hier irgendwer, der mir zeigen kann, dass es irgendwie weitergeht und einen Tipp hat wie ich mit dieser Verzweiflung umgehen soll.
Ich muss mich einfach mitteilen und vielleicht hilft es ja etwas…

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Hallo laeinaei,


ich kann verstehen das du im Moment verzweifelt und überfordert bist. Bei euch scheint sehr viel vorgefallen zu sein und du hast jetzt für dich entschieden dich zu trennen. In meinen Augen ist dieser Schritt völlig okay. Für deinen Mann ist es bestimmt auch kein einfacher Schritt. Die Trennung kann aber auch deinem Mann helfen. Du hast ihm damit ein deutliches Signal gesetzt und ihm gezeigt das es so nicht weiter gehen kann. Du siehst ja, das er sich jetzt um Hilfe kümmert. Vor der Trennung war er bestimmt der Meinung das er keine Hilfe braucht.

Ich weiß nicht was du alles mitgemacht hast und wegen was du dich schämst. Ich denke aber du solltest dich nicht schämen. Ihr wart oder seid in einer extrem Situation und da kommt es schon mal zu Dingen die es nicht geben sollte. Ich gehe auch fest davon aus das du versucht hast deinem Mann zu helfen und er vielleicht sogar die Hilfe abgelehnt hat.

Ich weiß aber auch das es für psychisch Kranke sehr schwer ist sich einzugestehen das man krank ist und man Hilfe braucht.

Versuche jetzt nach vor zu schauen und beginne dein Leben neu zu ordnen. Es bringt dich nicht weiter wenn du in der Vergangenheit hängen bleibst und für alles die Schuld bei dir siehst. Rede und /oder schreibe dir alles von der Seele. Es ist kann auch Hilfreich sein wenn du dir professionelle Hilfe suchst.

Wenn du möchtest kannst du mich auch über VK anschreiben.


Viele Grüße

blaue-Rose

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Danke für deine Worte blaue-rose!
Es tut gut das zu lesen! Heute Morgen fühlt es sich auch schon nicht mehr ganz so verzweifelt an wie gestern Abend. Aber so wird es wohl jedem/r gehen. Jetzt fahre ich erstmal zurück in unsere Wohnung, da ich ab morgen wieder arbeite (hatte eine Woche Urlaub) und hoffe, dass das mir hilft durch die Routine klarer zu denken.

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Es freut mich das es dir schon ein wenig besser geht. Die Phasen werden fast alle kennen die eine Trennung durch haben.

Die Routine kann gut tun und zum Teil ist es auch gut wenn man beschäftigt ist damit sich das Gedankenkarusell nicht zu lange drehen kann.

Lass dich aber auch bitte nicht von Versprechen seinerseits von deinem Vorhaben abbringen.

VG blaue-Rose

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Zuerst ist mir wichtig, Dir zu sagen, dass deine jetzige Verzweiflung in dieser Situation vollkommen normal ist. Es sind starke Gefühle am Wirken, die schon mal die Ratio überfordern können.
Wenn ich dein Coach wäre, würde ich dir vorschlagen, mit deinem „inneren Team“ zu arbeiten. Jeder Mensch hat innere Anteile, die mitunter mit unterschiedlichen „Stimmen“ sprechen. So könnte Dir vielleicht ein Anteil „zuflüstern“, Verantwortung für Deinen Mann zu übernehmen und ein anderer Anteil „sagt“ vielleicht, dass Du Dich jetzt um Dich selbst kümmern sollst. Wahrscheinlich gibt es noch mehr „Stimmen“ und zusammen ist das vielleicht ein ganzes Stimmenorchester, welches Dich verzweifeln lässt.
Das ist jetzt nur ein denkbarer Ansatz.
Es gibt im Internet Selbstcoachingkonzepte hierzu. Ob das etwas für Dich sein könnte, weiß ich natürlich nicht.
Hilfreich sein kann auch, viel mit wohlwollenden Vertrauten darüber zu sprechen, immer wieder, auch redundant. So kann auch Erkenntnis und somit eine Innere Ordnung entstehen. Auch schreiben, wie hier im Forum hilft wahrscheinlich schon.

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Danke für deine Erklärung!
Ja das Schreiben hilft tatsächlich schon.
Zum Glück arbeite ich ab heute wieder und bin dadurch abgelenkt.