Gefühlschaos

Ich habe heute morgen entschieden mich von einem Mann zu trennen. Wir waren 20 Jahre zusammen und haben auch Kinder. Über die Trennung denke ich schon über ein Jahr nach, da ich der Meinung bin, dass mein Mann keinen Respekt mehr vor mir hat. Er meint, ich wäre zu empfindlich. Wer nun Recht hat, weiß ich nicht.
Einerseits fühle ich mich erleichtert, andererseits fühle ich mich richtig schlecht und unendlich traurig, richtig mieß. Manchmal kommen mir die Tränen. Ich weiß gar nicht, ob das der richtige Weg ist. Irgendwie weiß ich gerade nicht weiter... Was kann ich tun?

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Hast du mit deinem Mann schon darüber gesprochen?
Habt ihr evtl. Mal an eine Eheberatung gedacht?
Eine Trennung ist nicht gerade leicht, wenn man bedenkt das ihr eine so lange Zeit zusammen seit und sehr wahrscheinlich schon einiges gemeinsam gemeistert habt. Lege deinem Mann mal offene Karten auf den Tisch und versucht ein Gespräch zu führen bevor du es überstürzt. Eure Kinder sind ja auch da.
Ich habe einige Beziehungen zu bruch gehen sehen und für Kinder ist das alles nur nicht einfach.
Vielleicht könnt ihr ja noch einen Draht zu einander aufbauen wenn ihr euch intensiv unterhält.

2

Ich habe schon oft versucht mit ihm zu reden. Früher hat das auch sehr gut geklappt. Aber inzwischen hört er mir gar nicht mehr zu oder winkt einfach nur ab und meint ich wäre zu empfindlich. Das meine ich mit "keinen Respekt mehr haben".
Eine Beratung haben wir versucht (sie pausiert jetzt wegen Corona). Allerdings haben wir da auch nur geredet und der Berater hat moderiert. Da hat mein Mann mir zugehört. Was blieb ihm auch anders übrig? Allerdings hat er immer eine andere Sicht der Dinge...

Ja, ich habe es ihm gesagt. Ich weiß aber nicht, wie ernst er es nimmt.

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Hallo du!
Ich bin irgendwie in einer gleichen Lage wie du und steig auch mit meinen Gefühlen nicht durch.

Ich bin mit meinem Mann jetzt fast 6 Jahre zusammen und davon 3,5 Jahre verheiratet. Wir haben zwei Kinder und aus meiner Sicht ist die Liebe erloschen.

Wir können über Probleme nicht reden, eine Paartherapie sieht aus wie bei euch: ich rede, er hört zu und hat dann aber eh eine andere Grundeinstellungen an der man, meiner Meinung nach, ja nichts ändern kann.

Anfangs waren wir uns immer einig, aber das wurde weniger und es stellte sich raus, dass ich als emotionsbombe einfach viele Gespräche, Aussprachen und Zuneigungszeichen auch in der Öffentlichkeit brauche.

Er ist da ziemlich simpel gestrickt und versteht mich natürlich nie, wenn mir etwas wichtig ist oder mich etwas verletzt, das er sagt.

Ich möchte mich auch trennen, habe das immer wieder mal anklingen lassen, aber mir fehlt die Kraft für den Schlussstrich.
Er tut mir irgendwie leid, wenn ich ihn raus werfe. Wo geht er hin? Ich nehme ihm ja dann sein Haus, seine Kinder. Ich bin so hin und her gerissen.
Der Gedanke, es endlich auszusprechen erfüllt mich mit Zufriedenheit und mir würde bestimmt ein riesen Stein vom Herzen fallen, aber WIE schaffe ich diesen Schritt?
Ich bin auch traurig, weil es nicht klappt, wie ich es mir erträumt hatte. Mann, Haus, Kinder.... Bis ans Lebensende....

Ich hoffe du bist mir nicht böse, dass ich jetzt so viel von mir geschrieben habe, aber ich wollte dir nur kurz erzählen, dass du nicht allein bist
Liebe Grüße

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Nein, ich bin dir nicht böse. Es ist ja gut, wenn man sich austauschen kann...
Wir sind der Sache etwas näher, wir schlafen nicht mehr in einem Bett und haben unseren älteren Kindern gesagt was los. Er überlegt vorübergehend zu seinen Eltern zu ziehen (hat bisher aber nichts in der Art getan) und es tut schrecklich weh. Es nimmt mich total mit. Ich habe zwei Tage geheult und war endlos verzweifelt. Ich weiß nicht einmal wieso, aber ich bin fix und fertig. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich hab ihm sogar vorgeschlagen nochmal einen Termin bei der Eheberatung wahr zu nehmen und eine Trennung zu überdenken. In mir ist totales Chaos. Wie komme ich da nur raus?