Trennung oder bleiben mit 3 Kindern!?

Hallo liebes Forum!
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Es ist sooo viel.
Erst einmal die Ausgangslage: mein Mann (49) und ich (43), seit 18 Jahren zusammen, 3 Kinder (8,8 und 5), ein Haus.
Es ist nicht das erst Mal, dass ich an eine Trennung denke. Ich weiß auch, dass es normal ist, dass man streitet. Aber am Wochenende wurde ich mal wieder vor den Kindern angeschrieen. Meine Erziehung wird regelmäßig in Frage gestellt und es wird sich im Streit dann auch lächerlich über mich gemacht. Er hat mich vor 2 Jahren schon mal mit „Halt‘s Maul“ angeschrien und da meinte er, wenn ich gehe, die Kinder bleiben.
So und das ist wohl meine größte Angst, die ich habe, meine Kinder zu verlieren. Deswegen bin auch noch da.
Wir sind beide berufstätig, Ich arbeite halbtags. Kümmere mich, wenn es um die Kinder geht, wirklich um alles.. Arztbesuche, Therapien, Sport, Feiern. Am Wochenende sind wir eigentlich seit Jahren nur zu 4 unterwegs. Und im Urlaub war er im letzten Sommer das erst Mal mit. Er hat die Kinder in den letzten Jahren nur einmal ins Bett gebracht, noch nie geduscht etc. Also eigentlich all das was man sich so vorstellen kann.. Er ist sehr launisch und 2017 wurden Depressionen bei ihm diagnostiziert. Eigentlich dachte ich, dass er diese besiegt hat.. 🤷🏻‍♀️ Sobald etwas aus der Reihe läuft, bricht für ihn eine Welt zusammen. Aber sämtliche Dinge am Haus bleiben liegen. Der Streithauptpunkt sind die Kinder. Ständig schreit er sie an, wenn sie nicht hören, kann deren Lärm nicht ertragen. Wenn ich dann versuche die Situation zu erklären, möchte er es nicht hören. Es ist einfach nur noch schrecklich. Die Kinder tun mir so leid und ich denke, dass der Mittlere deshalb auch wenig auffällig ist. Seit dem Streit am Wochenende redet er nicht und ich natürlich auch nicht. Ob es richtig ist oder nicht. Aber ich habe keine Kraft mehr, ich möchte meine Kinder schützen und auch nicht verlieren.
Wie ist eurer Meinung dazu?

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Hallo.

Das erinnert mich etwas an meinem Ex. Er drohte sogar damit uns bzw. mir was anzutun wenn ich gehe. Wenn ich das bei dir so lese kannst du beruhigt die Angst ablegen wegen der Kinder. Die wird er nicht behalten (können). Er kommt ja nicht mal mit sich selbst klar. Und wenn du dich trennen möchtest, dann sprich es an und zeig ihm auch, dass es dir ernst ist. Setz dich mit einem Anwalt auseinander, denn ihr habt einiges zu regeln, was bei euch nicht rein laufen wird. Und lass dir bitte nicht seine Krankheit aufhalsen. Damit hast du nichts zutun, damit muss er klarkommen. Habe auch kein schlechtes Gewissen.

Ich habe auch lange gezögert, genau auch aus Angst, er würde uns was antun. Dass er sie mir wegnehmen könnte, daran habe ich nie gedacht. Er war gar nicht fähig, die Kinder zu versorgen. Er wüsste gar nicht, wo er anfangen sollte. Ich habe dann die Scheidung ausgesprochen und dann auch dran festgehalten. Er wurde plötzlich ganz "zahm". Dachte ich fall drauf rein. Dann war er wieder zornig, da es nicht nach seinem Willen. Immer ein auf und ab. Aber ich blieb hart und die Kinder waren auch zufrieden, als er dann endlich auszog. Er wollte zwar das Haus behalten, hätte ich ihm auch gegeben, aber er hatte ja noch nicht mal Arbeit. Somit blieb ich mit den Kindern (übrigens auch drei) im Haus. Mittlerweile sind 14 Jahre vergangen und er hat sein Leben immer noch nicht wirklich im Griff. Ich lebe jetzt endlich in einer glücklichen Beziehung und bin froh, den Schritt gemacht zu haben.

Also, wenn du noch leben möchtest, dann mach den Schritt.

Alles Gute und viel Kraft.

LG

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Dem ist nichts zuzufügen!

"Die Kinder bleiben bei mir" ist meist immer nur ein haltloses Druckmittel, wenn einem sonst nichts mehr einfällt.

Such dir einen Anwalt und lass dich beraten. Führe Protokoll über Aggressionen und sonstiges Fehlverhalten.
Je nach Alter werden die Kids auch gefragt, wo sie bleiben wollen.

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Richtig! Alles protokollieren. Eventuell einen Schreiausbruch festhalten mit Mikro im
Handy. Zählt nicht offiziell als Beweis, aber wenn man sowas beim Jugendamt vorspielt, zeigt das doch seinen Ungangston.

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Schwierig. Ich war auch in der Situation - drei Kinder und launischer Mann mit Depression. Ich finde man kann dem Partner eine Chance geben, dagegen etwas zu tun. Was tut er gegen die Depression? Medizin? Therapie? Beides kann notwenig sein. Er kann die Situation nicht so weiter laufen lassen, sondern muss wirklich etwas tun, um die Depression zu überwinden.
Mein Ex hat sich nach Jahren endlich überreden lassen zur Medizin, und das half zwar gut, aber er hätte auch noch Therapie gebraucht, weil da irgendwie Probleme waren, die er so nicht los wurde.

Dass er nicht z.B. die Kinder duscht oder Arbeiten am Haus macht - das verstehe ich irgendwie. Wer deprimiert ist, wird leicht irritiert, da vermeidet er wohl stressige Situationen mit den Kindern und Arbeiten, die noch etwas warten können schiebt man auf. Hauptsache er tut was an der Ursache, damit es ihm hoffentlich dann wieder besser geht, dann kann man diese Einzelheiten angehen. Das ist der Haupt-Punkt. Und rechne damit, dass er nicht so aktiv ist und es ihm auch schwer fällt, die Initiative zu ergreifen zu Behandlung oder so. Versuche in einem geeigneten Moment ruhig mit ihm zu reden, und ihm klarzumachen, dass er etwas daran tun muss.

Mein Ex hat damals nur teilweise etwas dran getan und es war dann nicht genug und das Negative überwog. Aber dann wusste ich zumindest, dass ich alles versucht habe, und war sicher dass die Entscheidung richtig war.

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Hallo.
Wie eine Userin schon schrieb. Ist er noch in Behandlung wegen seiner Depression? Würde er damals behandelt?
War dein Mann früher anders und hat ihn die Krankheit zum negativen verändert?
Hat er zwischendurch "normale" Momente und sieht ein das er sich verkehrt verhalten hat?
Vielleicht wäre eine Familientherapie etwas für euch? Aber liebst du ihn noch und er dich, so das es sich lohnt zu kämpfen?
Leider kenne ich diese blöde Krankheit und weiß das diese einen Menschen verändern kann, sowie das jemand es auch nicht schafft die Problematik anzugehen.

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Er hatte eine Therapie gemacht. Im September war er das letzte Mal dort und der Therapeut sagte, er weiß nicht, was er noch machen soll, da er quasi wieder gesund war. Zwischendurch war es grad 2020 wirklich gut. Aber dann gibt’s Momente, wie jetzt wieder, da könnte ich nur noch schreien. Vor allem, weil er ja auch nach einem Streit nie den ersten Schritt macht und auf mich mal zugeht.
Er hatte immer mal wieder so Phasen, dass er an irgendwas zu meckern hatte und sich dann reingesteigert hat. Ganz schlimm ist es, dass die meisten aus seiner und auch meiner Familie , ihm nichts recht machen können und er oft jemanden ha, über den er sich aufregt. Da nimmt er auch kein Blatt vor den Mund. Er lässt es dann meist bei mir raus und wird laut.. Er kann auch nichts im Ruhigen sagen bzw. er versucht es 2 Mal und dann wird geschrieen. Ich kann es nicht mehr hören. Und gleichzeitig macht er auf „gut Freund“.
Ganz schlimm finde ich auch, dass ich ständig unter Druck stehe und immer hoffe, dass die Kinder sich „benehmen“ und er nicht schon wieder was zu meckern hat.
Liebe? Nein, ich denke, da ist nichts mehr. Ich bin ja auch ohne Streit froh, wenn er nicht hier ist.
Eine Freundin von mir ist u.a. Anwältin für Familienrecht. Aber ich scheue noch den Schritt, auf sie zuzugehen..

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<<<Ganz schlimm finde ich auch, dass ich ständig unter Druck stehe und immer hoffe, dass die Kinder sich „benehmen“ und er nicht schon wieder was zu meckern hat. >>>

Und damit kannst du leben? Die armen Kinder. Zieh die Reißleine und geh deinen Weg. Er wird sich nicht bessern bzw. zusammenreißen. Wie wo oben geschrieben, mein Ex weiß jetzt nach 14 Jahren Trennung noch nicht mal wie man sich benimmt. Deine Kinder werden es dir danken, glaube mir. Meine sagen immer wieder, gut, dass ich mich getrennt habe. Sie können ihn jetzt besuchen, wann sie möchten und sind dem Stress nicht mehr ausgesetzt.

Alles Gute und Kopf hoch, du schaffst das.

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Man kann das doch sicher auch nachweisen, dass er wegen Depression in Therapie war. Allein deshalb liegen die Karten für ihn eher schlecht würde ich sagen, wenn es darum geht, wer die Kinder am Ende bekommt.

Der wär doch sowieso restlos damit überfordert.

Tenne dich. Das Familien Leben ist auch für deine Kinder nicht schön gerade, und du kannst froh sein wenn sie durch das was sie jetzt schon erlebt haben, keinen Schaden erlitten haben und das später wie ihr Vater fortführen, wenn’s um Beziehungen geht

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Dein Mann setzt dich mit den Kindern unter Druck das ist nicht okay. Ich kann verstehen dass du dich trennen möchtest und würde ggf. über eine Mutter Kind Kur nachdenken um mal zur Ruhe und Kraft zu kommen. Die wirst du brauchen. Ich würde mich als nächstes von einem Anwalt beraten lassen und mir keine Angst machen lassen. Dein Mann hat nicht so einen engen Bezug zu den Kindern das er bestimmen könnte das sie bei ihm bleiben. Wenn du jetzt wartest bis das jüngste Kind 18 ist und ausgezogen ist, um dann einen Tag später die Scheidung einzureichen, hilfst du niemanden. Erkundige was dir zu steht und ob du ggf. deinen Mann auszahlen kannst und das Haus behalten kannst. Du brauchst jetzt dringend professionelle Beratung und Hilfe. Das kann auch eine paarberatung sein wo du alleine hingehst. Ich war damals 27 und mein Sohn drei, damals hatte ich keine Ausbildung, keine Familie und einen Haufen Schulden aus der Ehe. Ich hab es geschafft es war nicht leicht, aber ich hab es geschafft, Ausbildung, Schulden bezahlt und bin heute frei. Meine Schwester hat jahrelang an ihrer kaputten Ehe festgehalten. Ende vom Lied ist das meine Nichte mit 15 Mutter geworden ist und mein Neffe psychisch auffällig. Da meine Schwester sich nicht hat helfen lassen und die selben Fehler immer wieder gemacht hat leben beide Kinder nicht bei ihr. Ich kann dir nur raten das du für dich und die Kinder im Hintergrund ein eigenständiges Leben aufbaust.
Lg Yvonne