Ehemann PTBS und Depression

Hallo, vor einem Jahr ist mein Mann Opfer eines Überfalls geworden. Er ist seit 7 Monaten in Therapie 1x wöchentlich und arbeitet wieder.
Bei mir ist heute der Geduldsfaden gerissen und überlege ernst haft mich scheiden zu lassen.
ER ist aggressiv mir gegenüber und unserer Tochter (3 Jahre) wird es ab und zu verbal ungehalten. Habe oft in Situationen eingegriffen und ihm gesagt so nicht. Inzwischen sagt die kleine zu mir das sie nicht mit ihrem Vater alleine bleiben möchte, auf Fragen wieso sagt sie immer er ist so laut.
Ich habe vor 6 Monaten meine Arbeitsstunden reduziert und könnte dieses noch mal für 1 Jahr beantragen. (Chef weiß über die Situation Bescheid)
Soll ich mich ans Jugendamt wenden oder lieber woanders?Klar Termin bei Anwalt- werde ich tun.Gibt es sonst noch eine Behörde an die ich mich wenden kann?

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Ganz ehrlich... Lass deinem Mann Zeit zu heilen. Ich hab auch eine Depression und ja, ich bin oft laut. Ja, ich bin oft ungehalten. Auch meinem Mann und leider manchmal unserem Sohn gegenüber wenn ich mich überfordert fühle. Das sind alles Begleitsymptome. Klar ist das nicht schön, aber gerade in solchen Situationen muss man doch zusammenhalten.

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Als Elternteil muss man sich aber auch Gedanken darüber machen, ob der Umgang/das Zusammenleben mit dem psychisch Kranken fürs Kind zumutbar ist, und allenfalls (temporär) die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Die Verantwortung gegenüber dem Kindeswohl/Kindesschutz ist höher zu gewichten als alles andere.

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Du solltest Dich gemeinsam mit Deinem Mann (das wäre der Idealfall) beim Kinderschutzbund nochmal wegen des Umgangs beraten lassen. Da er für das Kind ja keine Gefahr darstellt, wird er alleinigen Umgang bekommen. D.h. wenigstens jedes zweite Wochenende, wobei bei ihrem Alter noch Umgänge unter der Woche empfohlen werden. Das Jugendamt kann hierzu auch beraten, allerdings geht es hierbei oft zu stark um die Eltern- und weniger um die Kindsrechte und -bedürfnisse.

Ist Dein Mann denn damit einverstanden, dass Eure Tochter bei Dir bleibt und Du mit ihr ausziehst? Oder könnt Ihr in der Wohnung bleiben und er zieht aus?

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"In guten wie in schlechten Zeiten" Nicht.

7 Monate darf er leiden, das ist die Zeit die du ihm zugestehst, danach hat er gefälligst sein Trauma zu verwinden, sonst nervt er und du lässt dich scheiden? Ich lese hier nichts, was du getan hättest um ihm zu helfen.

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Du machst es dir ja einfach.

Das Wohl des Kindes, das unter der Situation leidet, ist dir - schnurz?

Ein kranker Mensch hat auch eine Verantwortung. Nimmt er diese nicht wahr, so können Menschen im Umfeld schnell zu Sekundär-Traumatisierten werden.

Insbesondere Kinder, und insbesondere, wenn der kranke Elternteil aggressiv ist.

LG

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Nein, wer es sich hier einfach macht ist die TE.

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Naja, leider sind das Krankheitsbilder aus denen man schwer raus kommt und vor allem braucht es sehr viel Zeit. Selbst wenn du mit ihm redest und ihm versuchst zu erklären, dass sein Verhalten dich unglücklich macht und auch gefährlich werden kann, er kann nichts dafür in dem Moment. Vielleicht ist es ihm auch bewusst aber er kann momentan nicht anders. Von dem her, entweder du sagst du kannst nicht mehr und gehst ganz weg von ihm oder ihr haltet das zusammen durch nach so vielen Jahren, es wird halt viel viel mehr Zeit als 7 Monate brauchen. Ich denke deine Unterstützung braucht er auf jeden Fall, nur aus eigener Erfahrung kann ich sagen, meine Mutter hat sich richtig entschieden und meinen Vater (auch PTBS und Depression) verlassen und ich als Kind hatte definitiv eine schönere Kindheit ohne diese Aggressionen und Wutausbruche (aus meiner Sicht eines Kindes). Kinder spüren viel und fressen viel in sich herein, spüren die Atmosphäre und eine aggressive Atmosphäre zu Hause ist alles andere als schön. Ich wünsche euch viel Glück und lass dich nicht verunsichern, welche Entscheidung immer du triffst, du weißt am Besten was für dich und dein Kind das richtige ist.

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Hallo,

du kannst hin gehen wo hin du willst, aber eure Tochter kannst du nicht so einfach mitnehmen. Da dein Mann keine Gefahr für eure Tochter ist wird er sie auch weiterhin sehen dürfen, ob es dir passt oder nicht. Sie ist eure Tochter und ihr habt das Gemeinsame Sorgerecht und das wird deinem Mann nicht einfach so entzogen weil er krank ist.

Dein Mann ist krank und du willst weglaufen. Ehe heißt in guten wie in schlechten Zeiten in Gesundheit und Krankheit zusammen zu stehen. Aber kaum gibt es Probleme willst du dich scheiden lassen, obwohl dein Mann sich helfen lässt. Alles in allem wirkst du auf mich unreif und kindisch.

Ich wünsche dir, dass man dich auch direkt fallen lässt, wenn es dir mal nicht gut geht.

Weder habe ich meinen Mann verlassen als der gegen seine Spielsucht kämpfte,noch hat er mich verlassen als ich 2 Jahre an Depressionen und Burn Out litt. Wir sind gemeinsam durch die harten Zeiten, weil man sich in einer Ehe unterstützt und einander hilft.

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Absolut richtig, sehr schön geschrieben 👍🏻

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Hallo,

Ich glaube, dass meine Generation (Jahrgang 82) und jünger zu schnell aufgibt, sobald es zu Problemen kommt. Eine Lösung suchen ist zu anstrengend, also trennt man sich und läuft weg. Nur das Weglaufen keine Probleme löst.

LG

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