Nestmodell - wer hat noch Tipps?

Hallo an alle... #winke

Ich bin aktuell auf der Suche nach Tipps bzgl. des Nestmodells. Wer lebt dieses Modell oder hat es mal gelebt und hat vielleicht noch gute Ratschläge, Ideen oder Tipps?

Wir wissen noch nicht so genau wie die Zukunft für uns aussieht, aber wir wissen, dass es so wie es jetzt ist nicht weiter geht.

Eigenheim, 4 Kinder und jeder braucht eine Auszeit, um zu sich zu kommen. Daher haben wir uns nun im ersten Schritt für das Nestmodell entschieden, bei dem wir eine kleine Wohnung anmieten, die wir auch gemeinsam gestalten. Denn wir werden uns diese Wohnung teilen, d. h. eine Woche Papa im Haus und bei den Kindern, eine Woche die Mama. Der andere hat dann jeweils eine Woche für sich, kann zur Ruhe kommen.
So bleibt es finanziell überschaubar und die Kinder können in ihrem "Nest" bleiben.

Wir sind uns einig und auch nicht zerstritten, wir wissen beide worum es geht. Aber vielleicht gibt es ja noch Komponenten, die wir nicht bedacht haben.

Für nette Tipps und Anregungen sind wir dankbar :-)

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Ich habe keine Erfahrung damit, aber ich kenne so viele Familien, die das Wechselmodell in unterschiedlichen Fornen leben/gelebt haben. Ich fand das meist unglaublich hart für die Kinder. So ein Hin und Her, teils sogar ohne festen Rhythmus.

Daher wollte ich dir schreiben, wie sinnvoll und toll für die Kinder ich eure Entscheidung für das Nestmodell finde.

Folgendes würde ich überlegen:
-kann jeder in der neuen kleinen Wohnung trotzdem einen eigenen Bereich haben oder wird alles quasi „nacheinander geteilt“?
-dürfen in der kleinen Wohnung Kinder vorbeikommen oder ist das tabu in der „kinderfreien“ Woche?
-Was passiert, wenn für euch neue Partner ins Spiel kommen?
-Gibt es auch gemeinsame Phasen im Haus, zB zu Geburtstagen der Kinder /Weihnachten...oder soll der Abstand streng gewahrt werden?

Alles Gute!

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Das Schöne ist doch, dadurch, dass das eine neue Art von Zusammenleben ist, müsst Ihr zwangsläufig wieder ins Gespräch kommen. Da fallen mir viele Themen ein, auch ganz unterschiedliche. Was ist, wenn eines der Kinder mit in die Auszeit/Wohnung kommen möchte, um Exclusivzeit mit Mama/Papa zu haben? Wird es zum Wechsel eine gemeinsame Mahlzeit geben, beispielsweise am Sonntag? Oder sogar Familien-Qualitätszeit? Wie geht Ihr damit um, wenn eines der Kinder unter der Trennung leidet?

Das Wichtigste ist wohl, zu vereinbaren, dass man alles offen und ehrlich diskutieren kann, was so anfällt und flexibel versucht, eine Lösung zu finden. Denn es gibt ja nicht das Nestmodell als starre Vorgabeform, sondern gerade hier kann man wunderbar auf Bedürfnisse eingehen. Und gerade die sind ja wohl das Problem gewesen, bzw. wurde vielleicht vergessen, sie bei sich selbst und dem Partner zu achten.

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Für mich stellt sich hier die große Frage: wie macht ihr es mit den Betten ? Wie sieht es mit Rückzugsräumen im Haus und in der Wohnung aus ?

Ich könnte mir nicht vorstellen in dem Bett zu schlafen in dem sonst mein Ex schläft. Gerade wenn dann neue Partner ins Spiel kommen.

Für eure Kinder ist das bestimmt die beste Lösung. Ich würde mit aller Macht für das Nestmodell kämpfen.

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Ich habe keine Tipps, aber ich finde das eine super Lösung fürs Erste!#pro :-)
Wenn jeder von euch sein eigenes Zimmer in der Wohnung haben könnte, wäre es bestimmt eine gute Lösung für alle.
Ich würde es auf jeden Fall probieren.

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Für mich klingt das als wenn man sich eine Auszeit von der Familie und den Kindern nimmt. Du hast ja geschrieben das man für sich ist, zu sich kommt und seine Auszeit hat. Ihr seid nicht zerstritten. Eine Zweitwohnung bringt so oder so egal ob Eigentum oder Miete kosten mit sich. Wie lange soll die Vorstellung laufen? Und worauf läuft es hinaus, das jeder die kinderfreie Zeit so toll findet das er beschließt er will das dauerhaft in der Wohnung getrennt von der Familie leben? Was ist wenn das dann plötzlich beide wollen? Wozu dann Eltern und Familie sein? Weil dadurch das ihr euch abwechselnd je eine Woche in der Wohnung aufhalten wollt, finde ich es schwierig das klingt auch nicht nach Trennung und ist so wie ich es raus lese auch nicht gewollt. Mir wäre das zu anstrengend und ich hab ja nicht grundlos eine Familie gegründet das es sehr viel Arbeit ist und anstrengend ist das weiß man vorher. Ich halte nicht besonders viel davon und als Auszeit käme es für mich nicht in Frage das wäre mir zu anstrengend.

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Warum so negativ und wertend. Danach wurde nicht gefragt.
Jede Familie geht ihren eigenen Weg und wenn das jetzt für diese Familie der richtige weg ist, ist es doch prima wenn sie es so versuchen als komplett zuscheitern , weil man sich 24/7 auf der Pelle hockt.

Aufjedenfall wurde an die Kinder gedacht.!

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Du kannst getrost davon ausgehen, dass es genug Paare gibt, die sich mit einer vorübergehenden Lösung in diesem Stil eine Trennung ersparen würden. Wenn nämlich erst einmal die Liebe flöten gegangen ist, kann man oft nichts mehr retten. Das scheint hier offensichtlich aber nicht der Fall zu sein und das Paar entscheidet sich aus genau diesem Grund für so ein besonderes Konzept. Sie lieben sich noch genug, um darauf zu vertrauen, dass die Ehe auf eine andere Ebene kommen kann.

Ich würde ihnen hohe Chancen bescheinigen, dass die Zweitwohnung in einigen Monaten überflüssig und wieder aufgegeben wird. Warum? Weil ich das schon mehrfach so miterlebt habe. Genauso, wie ich miterlebt habe, dass es zum endgültigen Beziehungsbruch kam, weil solche Ideen als verrückt, überflüssig oder zu anstrengend abgetan wurden.

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Danke für Eure Antworten!

Der eine oder andere hat viele Fragen gestellt, die wir nicht auf lange Sicht beantworten können.
Für uns ist nach einem langen Prozess mit vielen Schwierigkeiten auf der Paarebene eine Zeit gekommen, in der wir etwas ändern müssen.

1. Ja - die Kinder dürften auch mit in die Wohnung, allerdings sind sie in einem Alter, in denen das eigene Zimmer mit Privatsphäre wichtiger ist, als bei Mama oder Papa mit im Bett zu schlafen

2. Ein neuer Partner ist hier nicht mit eingeplant und sollte es mal soweit sein, müssen wir zu gegebener Zeit eventuell eine neue Variante wählen.

3. Wir möchten kein starres Muster verfolgen, sondern gemeinsam planen und ebenfalls die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen. Vieles ergibt sich allerdings schon aus beruflichen Rahmenbedingungen heraus

4. Geburtstage, Weihnachten usw. wollen wir zusammen verbringen

5. Mindestens ein Tag/Abend in der Woche (wahrscheinlich bei Übergabe) möchten wir gemeinsam am Tisch sitzen und essen, erzählen und die nächsten Tage planen

6. KEINE AHNUNG wie das alles wird, aber wir haben die besten Absichten unsere Probleme nicht auf die Kosten der Kinder auszutragen - wir sind beide Eltern und wollen es auch bleiben...

Ein Versuch ist es aus unserer Sicht auf jeden Fall Wert. :-)

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Ich finds prima, Ihr schafft das! :-D