Wie war euer Anfang vom Ende? Liebe weg nach vielen Jahren

Ich denke in ein oder zwei Jahren bin ich getrennt.
Ich habe einen guten Ehemann, seit 20Jahren sind wir zusammen, haben zwei Kinder (Kiga +Grundschule).
Eigentlich ist alles ok bei uns. Wir haben schon schlimme Zeiten überstanden. In den letzten Jahren lief es endlich mal entspannt.
Aber das Gefühl ist weg. Mir reicht es mit den Kindern zu kuscheln. Er ist nett und bringt sich im Familienleben ein, aber ich habe aber nicht mehr den Eindruck dass er an mir als Person hängt bzw. mich als Partnerin liebt.
Ich vermisse ihn im Alltag nicht, bzw seine Anwesenheit stellt für mich keine Bereicherung dar. Probleme diskutieren oder überhaupt Gespräche führe ich lieber mit Freundinnen.

Ich denke über kurz oder lang war es das.
Gefühle und Zeit zu zweit sind einfach über viele Jahre zu kurz gekommen.
Wir wertschätzen uns eher als Mutter/Vater der Kinder aber nicht mehr als Partner.
Traurig aber wahr. Ich bin auch schon so resigniert dass ich wenig Motivation habe mich für die Ehe noch zu engagieren.

Wie war es bei euch? Kennt ihr das auch?
Wie war euer Anfang vom Ende? Ich habe seit knapp 1,5Jahren den Gedanken dass es zu Ende geht.

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Ja, klingt als wäre bei euch die Luft raus. Aber ich würde dir eher empfehlen, mit ihm zsm. noch eine paartherapie zu versuchen, ehe du wirklich alles beendest! Dieses Gefühl KANN man manchmal reaktivieren lassen und für die Kinder wäre das ja auch schöner.

Vielleicht ändert er sich ja doch, wenn er weiß, dass es wirklich 5 vor 12 ist?

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Was du beschreibst traf 1:1 auf meinen Exmann und mich zu. Ich habe ihn auch nach der Trennung nicht 1 Minute vermisst, oder den Schritt an sich bereut.
Eine Paartherapie wäre für mich auch nicht in Frage gekommen. Im Innersten wusste ich ganz genau, dass es vorbei ist.

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Hey du!

War bei uns genau so!

Wenn er da war - wars gut.
Wenn er nicht da war (eine Woche arbeiten im Ausland) fehlte er mir nicht...

Da wurde auch mir bewusst - das geht nimma...

Wir hatten keine Gesprächsbasis - es ging nurmehr um die Kinder/Haus/Garten usw....

Wir sind seit 4 Monaten geschieden - hab ihn keine Minute vermisst - naja ausser bei handwerklichen Tätigkeiten #rofl

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Bei mir war es genauso. Fast die gleiche Konstellation wie bei dir.
Ich hab mich getrennt. Es war die beste Entscheidung.

Warte nicht zu lang.

Lg

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Mir ging es vor Jahren genau so, nur konnte ich die Nähe meines Mannes kaum ertragen.

Wir haben eine Paartherapie und einen Kommunikationskurs gemacht. Es lag hauptsächlich daran, das wir zu wenig oder kaum miteinander gesprochen haben.

Was soll ich sagen, mittlerweile liebe ich ihn mehr denn je und habe mich in einigen Dingen arrangiert.

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Hallo du,
ja, ich kann dich gut verstehen. Und wage dennoch einen Einwand: Ich kenne aus beruflicher Praxis sehr, sehr viele Trennungs- Kinder. Kein Einziges ist unbelastet davon. Klar, es ist inzwischen fast normal, dass Eltern auseinanderlaufen - aber für Kinder bleibt es eine lebenslange Last. Die kann gut oder weniger gut verarbeitet werden. Versteh mich bitte nicht falsch, du hast jedes Recht auf eigene Entscheidungen. Bedenke bitte trotzdem, welchen Preis ihr alle, vor allem deine Kinder für eine Trenung aufbringen müssen. Ich meine nicht Finanzen, das sollte klar sein, sondern Vertrauen, Beständigkeit, Zuversicht, dass Probleme gelöst werden können Schritt für Schritt, bestenfalls nicht durch Weglaufen...
Du schreibst, du hast keine Motivation, dich für eure Ehe zu engagieren und zugleich, dass ihr eigentlich gut miteinnder lebt. Wäre es nicht Motivation genug, euren Kindern ein Famileinleben zu ermöglichen, Grundfesten von gegenseitigem Vertrauen? Was brauchst du wirklich? Was wünschst du dir? Einen neuen Besen, der kurzzeitig besser kehrt findest du sicher. Ist es das wert?
alles Gute dir und liebe Grüße

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Entschuldige, aber ich finde deine Antwort furchtbar. Ich denke das sie mit Sicherheit als erstes an ihre Kinder denkt, vllt ist sie auch nur wegen ihnen überhaupt noch mit ihm zusammen??
Natürlich ist eine Trennung für Kinder nicht schön, aber nur für die Kinder zusammen zu bleiben, ist für die Kinder auch nicht schön!
Eine Paartherapie finde ich in vielen Fällen sinnvoll, allerdings nicht wenn die Liebe weg ist!!
LG

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Du mußt dich nicht entschuldigen und darfst eine andere Meinung haben. Liebe, ja, aber Liebe ist kein Zauberglitzer, sondern auch Leben und darum kämpfen. Jeder entscheidet selbst und jede Entscheidung hat ihren Preis. Das den bei Trennung in großen Teilen Kinder abzahlen, ist nun mal so. Nur daran wollte ich erinnern und "furchtbar" ist da genau das richtige Wort. Schönen Abend dir!

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Hallo, so war es bei uns auch. Nach 14 Jahren haben wir uns einfach auseinander gelebt und irgendwie nicht mehr zueinander gefunden. Nach dem wir über ein Jahr immer wieder versucht haben es in den Griff zu bekommen habe ich die Reissleine gezogen und sind nun im Trennungsjahr.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende

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Mir geht es ähnlich.
Wir funktionieren als WG, es ist praktisch, da noch jemanden zu haben, aber das war's auch.
Ich respektiere ihn als Familienmitglied, trotz aller Macken.
Aber wenn ich (im Moment oft) über Trennung nachdenke, fallen mir zwar Gründe ein, warum ich es noch oder noch nicht tun sollte, aber ehrlich gesagt ist da "er würde mir fehlen" nicht dabei, sondern höchstens "dann wäre ich allein" oder "dann müsste ich dieses oder jenes alleine hinbekommen".
Ich werde die Entscheidung trotzdem nicht übers Knie brechen (tut man mit Kindern sowieso nicht, oder?). Mir ist auch inzwischen klar, dass mich (kurz vor 40) wohl die Midlife-Crisis erwischt hat.
Ich werde mir noch etwas Zeit geben mich zu sortieren. Schauen, ob ich auch mit ihm besser klar komme, und mich wieder nähern kann, wenn ich mit mir selbst wieder mehr im Reinen bin.
Ein Symptom bei uns ist auch das Sexleben. Seit Jahren läuft fast nichts mehr (vielleicht drei, vier mal im Jahr), und zwar in erster Linie wegen mir. Ich fand mich nach der zweiten Schwangerschaft und gebliebenen Kilos selbst unattraktiv und fing an, Sex zu vermeiden. Leider kriegte ich auch gewichtstechnisch nicht die Kurve, sondern es wurde stressbedingt eher mehr.
Jetzt bin ich bei -7kg, noch lange nicht bei meinem Wunschgewicht, aber fühle mich trotzdem schon ein bisschen wohler als letzten Sommer. Außerdem investiere ich seit ein paar Monaten deutlich mehr Zeit und Aufwand in "Schönheitspflege" als zuvor, und finde mich auch selbst wieder hübscher. Trotzdem: Mindestens 10kg sollen noch weg, ideal wären eigentlich 20kg.
Die letzten Jahre war mir Sex auch gar nicht so wichtig, aber seit Anfang des Jahres hat sich das geändert. Ich hätte wirklich gern nochmal guten Sex, und fühle mich auch zu jung, um darauf zu verzichten. Problem: Ich habe so überhaupt gar keine Lust auf meinen Mann. Er zieht mich rein gar nicht mehr an. Allerdings bin ich in Sachen Zufriedenheit mit mir selbst auch noch nicht so weit, dass ich andere Männer in Erwägung ziehen würde (nach einer Trennung).
Vielleicht kann ich meinen Mann auch eher an mich ran lassen, wenn ich die nächsten 10kg auch noch geschafft habe, und mich auch lieber wieder zeige. Ich weiß selbst noch nicht so richtig.
Ich gebe mir jetzt erstmal noch ein Jahr, um mit mir selbst wieder zufriedener zu werden, werde wohl das ein oder andere Gespräch mit meinem Mann führen bis dahin, und dann mal schauen.
Derweil recherchiere ich immer mehr rund um Thema Trennung und Finanzen, Wohnungsmarkt und Co., finde tatsächlich in meinem Alter noch neue Dinge über meinen Körper heraus und versuche herauszufinden, was ich eigentlich will.
Ich werde nicht von ihm fordern, dass er dieses oder jenes ändern soll. Das hat die letzten 20 Jahre nicht funktioniert, und er wird sich in den Punkten, die mich stören, nicht mehr ändern. Höchstens temporär. Die Frage ist nur, ob ich damit leben kann oder eben nicht, und das muss ich für mich selbst rausfinden.

Viele Grüße

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PS:
Doch, eine Änderung werde ich einfordern, wenn ich so weit bin: Sex wird nicht mehr nach seinem Orgasmus vorbei sein.