Verzweiflung...

Hallo ihr...
Ich bin verzweifelt. Ich bin psychisch krank mit Depressionen, Borderline und einer selbstunsicher-vermeidenden Persönlichkeitsstörung. Seit 7 Jahren habe ich den absoluten Traummann an meiner Seite. Vor 2 Jahren hab ich mir mit meiner kranken Psyche eingeredet, dass ich ihn endlich verlassen muss,weil ich ihm nur schade. Um es zu schaffen, bin ich in ein anderes Land gereist und hatte da was mit einem anderen Mann,um ihn nicht doch wieder zurückzuwollen..weil es das beste für ihn sei. Wieder hier, wohnten wir trotzdem erstmal weiter zsm, weil wir nirgends anders hinkonnten. Ich merkte, dass ich es doch nicht schaffe. Dass ich ihn brauche. Er fand das mit dem Mann heraus. Dass ich ihm did Orgasmen nur vortäusche. Was nichts mit dem grandiosen Sex mit ihm zu tun hatte, sondern damit, dass es bei mir einfach nicht klappt. Ich wollte, dass er sich nicht schlecht fühlt. Es war alles sehr schwierig, aber wir blieben zusammmen. Ich liebe ihn so unendlich sehr. Es folgte aber ein schlimmes Jahr, indem ich psychisch ganz unten war. Er musste für uns beide stark sein und hatte die gesamte Last zu tragen. Wir haben es überstanden. Jetzt lief alles so gut, dass es nicht besser hätte sein können. Ich bin in der 14.Woche von meinem Traummann schwanger. Wir freuten uns beide so sehr auf unsere Familie. Ich wollte ihm zeigen, dass er mir wirklich vertrauen kann, entnahm den Sperrcode fürs Handy. Vorgestern nacht weckte er mich wutentbrannt auf. Er hat alles durchsucht, und herausgefunden, dass ich durch längere Bedrängung eines wie ich dachte guten Freundes und dem dadurch verursachten psychischen Druck und der Angst, es meinem Partner zu erzählen, wegen dem, was war, letztendlich nachgegeben hab, damit es endlich endet... Es waren 5 Sekunden und ich dachte er hätte endlich seinen Willen bekommen und alles könnte wirklich endlich gut werden... Es war Missbrauch, auch wenn ich mich durch meine kranke Psyche nicht gewehrt habe. Aber mein Partner möchte jetzt nichts mehr von mir wissen. Ich hab alles versucht, ALLES. So viel entschuldigt, so viel erklärt, so viel versprochen, so viel gefleht aus Verzweiflung.. Er hat nur abgeblockt, weigert sich, mich zu sehen, mit mir zu reden, eine Paartherapie zu machen.. Würdigt es keines Blickes, was ich bereits alles versucht habe. Es war Missbrauch... Das letzte haben war viel schlimmer, das haben wir überstanden... Aber dieses Mal nicht? Es muss eine Möglichkeit geben, für unsere Familie zu kämpfen. Vor ein paar Tagen haben wir uns noch so auf unsere schöne Zukunft gefreut... Ich hatte alles und hab alles verloren... Ich habe für nächsten Samstag einen Termin in Holland in einer Abtreibungsklinik.. Ich weiß nicht was ich tun soll...

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Wow... das klingt alles sehr verworren und tut mit Auch sehr leid für dich, weil du ja nichts dafür kannst. Aber dein Partner tut mir halt auch leid....

Meine aller erste Frage wäre allerdings, hast du dich jemals in längere Therapie begeben??? Denn das ist eigentlich alles was du brauchst, meiner Meinung nach. Ich weiß nicht, ob du in der jetzigen Verfassung überhaupt eine normale, gesunde Beziehung führen kannst, So hart das auch klingen mag!! Alleine ist es natürlich auch schwer, besonders mit Depressionen und Borderline, aber man muss sich immer bewusst sein, dass sowas auch für den Partner ne zusätzliche Belastung darstellt, und keine Verbesserung, wie es ja bei „normalen“ Beziehungen der Fall sein sollte.

Ich fand deinen ersten Gedankengang eigentlich richtig. Dass du dich von ihm distanzieren wolltest, um ihn zu schützen, nur wieso bist du wieder zurück zu ihm? Das Chaos hört ja nicht auf, solange du dich nicht therapieren lässt... mit Kind wird es weitergehen, es gibt kein Happy End danach.... auch, dass du dich auf den anderen Mann (toxische Freundschaften zu irgendwelchen Männern die dir nicht guttun....) eingelassen hast... was meintest du mit „es waren 5 Sekunden?“ was ist denn da vorgefallen?? Du weißt eigentlich, was zu tun ist. Ja, du liebst deinen Freund aber eigentlich weißt du, dass es besser wäre ihn wirklich ziehen zu lassen und erstmal an DIR zu arbeiten!!! Er will jetzt jedenfalls nicht mehr, und das musst du akzeptieren.... auch wenn es schwer ist. Solltest du noch mal eine Chance bekommen WOLLEN, würde ich alles dransetzen und bereits jetzt ne Therapie beginnen, um den guten Willen zu zeigen!

Wieso willst du das Kind abtreiben lassen? Das kann nichts dafür, es ist auch dein Körper, er kann dich dazu nicht zwingen! Ich weiß zwar auch nicht, ob du evtl nicht zu labil bist für ein Kind, um es alleine groß zu ziehen..... immerhin beeinflusst du das GANZE spätere Leben deines Kindes, das muss dir bewusst sein... schwere Entscheidung.

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Liebe SeKa,

das klingt nach einem sehr großen Päckchen, was ihr beide da zu tragen habt. Deine Geschichte hat mich so berührt, dass ich mich nun doch endlich hier anmelden und schreiben muss. Fühl dich erstmal unbekannterweise gedrückt.

Bist du in Therapie oder warst du es jemals? Ich kenne mich mit deinem Krankheitsbild nicht gut aus, aber für mich klingt es danach, als wäre es alleine nicht zu schaffen. Auch ein Partner ist kein geeigneter Ersatz für einen professionellen Therapeuten. Ich kann mir vorstellen, dass die Gesamtsituation für ihn auch nicht einfach ist. Vielleicht ist für ihn einfach der Punkt erreicht, wo er selbst nicht mehr kann. Wenn du dich aktiv um eine Therapie und Veränderung bemühst, könnte es auch ein Signal für deinen Freund sein, dass du dich ernsthaft bemühst. So oder so, du würdest auf jeden Fall davon profitieren.

Zu deinem sogenannten Kumpel und dem Missbrauch: Zuerst, falls noch nicht geschehen, solltest du den Kontakt sofort, kommentarlos, beenden! Bitte wende dich an den Weißen Ring und lasse dich bezüglich des weiteren Vorgehens beraten.

Was deinen Termin in der Abtreibungsklinik betrifft, solltest du diese Entscheidung nicht so schnell und nicht alleine treffen! Meiner Meinung nach hat hier dein Freund, auch wenn es dein Körper ist, zumindest das Recht, über deine Entscheidung vorher informiert zu werden. Nicht, wenn es bereits zu spät ist. Immerhin habt ihr euch bisher beide auf euer Baby gefreut, es ist euer beider Kind. Ich habe den Eindruck, du neigst dazu, Entscheidungen, die für euch beide von großer Tragweite sind, alleine zu treffen. Jedoch sollte man Wichtiges gemeinsam entscheiden. Bitte kontaktiere, alleine oder mit deinem Freund, so schnell wie möglich eine Schwangerschaftsberatung! Diese gibt es zum Beispiel über die Caritas oder Profamilia, auch dein Gynäkologe kann dir Auskunft zu Ansprechpartnern geben. Auch solltest du dich mit dem Jugendamt in Verbindung setzen. Vielleicht kommen für euch Familienhilfe, betreutes Wohnen/Mutter-Kind-Heim, Pflegefamilie oder eine (offene) Adoption in Frage?

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute!

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Das klingt alles sehr verworren, das mit den 5 Sekunden habe ich auch nicht verstanden.
Bist DU in Therapie? Krankheitseinsicht ist ja schon mal der erste Schritt. Aber wenn du es nicht schaffst aus deinen ungesunden Gedankenkreisen rauszukommen, wirst du nie eine normale Beziehung führen können.
Ich kann ihn da auch verstehen, irgendwann ist einfach ein Punkt erreicht an dem es dann reicht. Ging mir in Beziehungen auch schon so, dass es aus verschieden Gründen einen "Klick"-moment gab, ab dem ich gesagt habe "ich kann das nicht mehr".

Mein Rat wäre, sortiere dein Leben, therapiere erst mal dich und deine Verhaltensmuster bevor du dich erstmal daran wagst, wieder Beziehungen aufzubauen.Sonst gerätst du immer wieder in denselben Strudel an Vorwürfen und Katastrophen.
Bezüglich des Kindes, hm, schwierig. Das ist nochmal eine ganz andere Hausnummer als Beziehung zu Erwachsenen. Weil du SELBST die Erwachsene sein musst und das kindliche Verhalten aushalten musst ohne dabei selbst in kindische Verhaltensmuster zu fallen. Sonst hast du die nächste Generation mit Problemen.