Als Paar getrennt - als Eltern Zusammen

Guten Morgen zusammen,
Ich habe mich von meinem Mann getrennt, einfach aus dem Grund heraus, dass ich ihn nicht mehr Liebe, die Gefühle sind nicht mehr die die es mal waren.
Er war natürlich sehr schockiert und konnte es zunächst nicht verstehen, ist jetzt aber so weit das er es akzeptieren kann und irgendwie auch dankbar ist das ich es Ihm erzählt habe.

Wir haben drei Kinder, da stellt sich natürlich jetzt die Frage wie wir es 1. den Kindern beibringen und 2. was geschieht danach?

Im Moment ist es so, das wir gemeinsam weiterhin in unserem Haus wohnen, es ist groß genug um sich aus dem Weg zu gehen und das er sein Zimmer unten hat und ich meins oben. Den Kindern ist bisher nichts aufgefallen, er schläft seid Monaten unten auf dem Sofa - ausrede dafür war sonst immer das unsere jüngste ihm im Bett den Platz streitig macht ... jetzt Renoviert er unser eigentliches Sportzimmer und wird sich da ein bett mit rein stellen (war schon lange als Gästebett geplant)...

Die Kinder sind 9, 7 und 4 Jahre alt.

Wir haben uns einige Regeln aufgestellt, damit das WG leben, so wie wir es derzeit führen, funktionieren kann...

Im Moment geht es ganz gut, aber es sind erst drei Wochen.. die Zeit wird zeigen wie es weiter geht...

Ich möchte irgendwann eine eigene Wohnung haben jedoch geht das finanziell derzeit nicht, erst müssen einige sachen noch bezahlt sein..
Mein Mann hat einfach den besseren Job um sich um die Kinder zu kümmern, Büro mit Gleitzeit und auf 30 Std./Wo.. Ich bin Vollzeit (45Stdt/Wo.) in Schichtarbeit angestellt, da wird es schwer werden mit den Kinderbetreuung in der Zeit in der ich arbeite... es wird für mich sehr sehr schwerden meine Kinder weniger zu sehen... aber für die Kinder wird es das bessere sein... aber so weit ist es noch nicht...

Ist jemand in einer ähnlichen Situation?
Wir lesen derzeit das Buch "Als Paar getrennt - als Eltern zusammen" welches uns in unsere Situation wirklich hilft!
Daher auch der Titel meines Beitrags...

Ich freue mich von euch zu lesen und bin gespannt auf Eure Meinungen und Erfahrungen #herzlich

LG
A.

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Du hattest ja auch eben auf meinen Beitrag geantwortet ;)

Wir haben uns noch nicht getrennt, ich habe aber Dezember ausgesprochen das ich mir im Moment nicht vorstellen kann mit ihm alt zu werden und meine Gefühle sich geändert haben. Seitdem versucht er vieles was mich stört zu ändern etc.,wir streiten auch im Moment kaum, aber mir geht es wie dir, das die Gefühle einfach nicht mehr da sind. Klingt aber super bei euch dass dein Mann da so schnell akzeptiert hat und ihr scheinbar normal miteinander umgeht und sogar "gemeinsam" dieses Buch lest. Mein Mann versucht mir halt grade ständig zu sagen, es könne doch nicht alles weg sein, ich soll darum kämpfen und es nicht aufgeben. Wenn wir uns trennen würden, würde er ausziehen und ich müsste gucken ob ich Haus alleine tragen kann (Miete), sonst auch in eine Mietswohnung. Bei uns ist es beruflich andersrum, ich Teilzeit und er Vollzeit mit täglichem Schichtwechsel.

Würde mich freuen nochmal von dir zu hören (gerne auch PN) wie es so weiter ging bei euch, aber finde es sehr mutig von dir es durchzuziehen obwohl du Vollzeit arbeitest und damit weißt das du die Kinder weniger sehen wirst. Alles gute für euch!

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Hallo,

Ich bin aktuell in der selben Situation. Ist noch alles ganz frisch... eine Woche quasi.
Wir schauen auch grade, wie es am besten klappt, das wir zwar als Paar getrennt sind aber als Eltern den Kindern gemeinsam erhalten bleiben können.
Ich denke, die nächste Zeit wird nicht einfach werden aber irgendwie sollte man sich einigen können. Schon allein der Kinder wegen.

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Hey,
darf ich fragen ob es bei dir und deinem Partner einvernehmlich ist, also die trennung? Oder kam der entschluss von einem von euch?
Würde mich sehr interessieren wie ihr es in Zukunft handhaben werdet.
LG

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Nein die Trennung ist nicht einvernehmlich. Ich wollte sie.
Vielleicht war ich etwas blöd zu denken, das es trotzdem irgendwie funktionieren könnte, wenn wir trotzdem weiterhin irgendwie zusammen wohnen bleiben um den Kindern als gemeinsames Elternpaar erhalten zu bleiben.
Ich denke, ich hab mir das ganze auch zu einfach gedacht. Wenn einer von beiden emotional noch so drin hängt, kann das ganze nicht funktionieren. Das musste ich heute feststellen.

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Hallo,

ich kann Dir ein bisschen von mir erzählen, bei uns war es ähnlich.

Wir haben hier im Haus schon länger getrennt geschlafen. Waren auch in Ehetherapie, haben versucht, es irgendwie wieder hin zu bekommen, aber ich fand immer, dass er nix geändert hat.
Eines Morgens, als es wieder Ärger gab hab ich eingesehen, dass es wirklich so nicht weitergehen kann und habe gesagt, dass wir uns nun endgültig trennen.

Er hat mehr oder weniger immer mitgespielt, hat ja nie seinen Mund aufgemacht, also kam da auch wenig.

Ende März hab ich mich getrennt, Ende Juni ist er dann in eine Wohnung gezogen.

Er arbeitet Vollzeit zu normalen Zeiten, ich momentan noch im Schichtdienst, auch mehr oder weniger Vollzeit.
Wir machen es so, dass er im Haus bei den Kinder ist, wenn ich arbeite. Da kann ich auch dann in seiner Wohnung schlafen. Die Kinder bewegen sich nicht aus dem Haus, außer sie möchten mal in der Wohnung übernachten bei Papa, die hat aber eigentlich nur ein Bett und eine Couch und ist nicht dafür gedacht, dass die Kinder dort länger sind.

Viele finden unser Modell sehr strange. Weil wir ja noch so viel zu tun haben miteinander. In der Wohnung teilen wir uns dann quasi das Bett, auch wenn abwechselnd.

Momentan geht es noch so. Ich finde es auch gut, dass wir durch die Arbeitszeiten nicht sehr lange weg sind von den Kindern. Wenn ich drei Schichten die Woche fahre sehe ich sie nach der Frühschicht und bin abends wieder weg, der Papa ist dann da.

Ich rede mit den Kindern darüber und sie kommen weitgehendst klar damit. Sie sind nun 12, 11 und 9.
Leider hat mein Mann damals einfach so rausgehauen, dass wir uns trennen, also konnte ich nicht richtig überlegen, wie wir es ihnen beibringen. Ich merke aber, dass ich noch sehr wütend und verletzt war, obwohl ich diejenige war, die sich getrennt hat, und jetzt, wo ich weiß, dass es für alle das beste war und weiß, dass ich klar komme, geht es mir und den Kinder auch besser.

Nachdem ich meinen Vertrag verloren hab werde ich natürlich schauen, wie es danach weitergeht. Jetzt hab ich erstmal 12 Wochen Urlaub (Überstunden und Urlaub), bis ich dann arbeitslos bin.
Wir haben noch nicht geredet, wie es dann weitergeht, auch wenn mir mein Mann ein wenig im Nacken sitzt wegen Scheidung und so. Da ist er nun die treibende Kraft.

Es stört mich schon ein wenig, dass ich keinen Rückzugsort hab. Seine Wohnung ist für Besuch tabu und hier sind die Kinder. Mal ein paar Freunde einladen, zwanglos, kochen, oder eben auch Männerbesuch ist einfach nicht drin. Außerdem bin ich entweder arbeiten oder habe die Kinder, so richtig frei hab ich selten.

Wenn ich dann eine andere und hoffentlich passende Arbeit gefunden hab werden wir das nochmal überdenken, glaube ich. Evtl. holt er sich ne größere Wohnung, damit die Kinder da hin gehen oder ich such mir ein kleines Zimmer nebenzu. Mal schauen.

es ist viel passiert und wir brauchen jetzt erstmal die Zeit, um zur Ruhe zu kommen. dann sehen wir weiter.

Ich wünsche Dir alles Gute!!

LG Karin

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Ich kann dir von mir erzählen. Wir hatten uns schon sehr auseinander gelebt. Ich war beruflich ständig unterwegs. Er hat von daheim gearbeitet und war entsprechend für die Kinder da. Als wir dann entschieden haben, dass wir uns trennen, haben wir noch 3 Monate zusammen gewohnt und wollten es eigentlich noch länger durch ziehen. Wir haben es jedoch sehr schnell beendet, weil wir germerkt haben, dass es der Elternbeziehung nicht gut tut. Und wir hatten uns einvernehmlich getrennt.

Unsere Kinder waren damals klein 1.5 und fast 4. Sie haben sehr wohl gemerkt, dass irgend etwas nicht stimmt, obwohl wir es ihnen noch nicht gesagt haben. Wir haben uns auch nicht gestritten oder so. Hätte man uns gefragt, dann wären wie felsenfest der Meinung gewesen, dass wir gegen über den Kindern so waren wie immer. Waren wir aber nicht. In den 3 Monaten waren unsere Mäuse total durch den Wind. Als wir dann entschieden haben, dass ich ausziehe und die Kinder beim Papa bleiben - als alles wieder eine richtige Struktur hatte, ging es auch unseren Kindern wieder besser.

Sie haben die Trennung super weggesteckt. Aber sie waren es eben auch gewohnt, dass ich häufig in der Woche nicht bei ihnen sein kann.

Was bei uns in der Trennungszeit sehr wichtig war und die Situation für die Kinder sehr erleichtert hat waren ein paar Regeln, die wir aufgestellt haben:

- Omas- und Opas ins Boot holen. Wir haben ihnen gemeinsam von unserer Trennung berichtet und ihnen jeweils das Versprechen abgenommen, dass der jeweils andere Elternteil mit den Kindern jederzeit bei ihnen willkommen ist.

- Unsere neuen Partner - Wir beide haben unsere neuen Partner langsam in das Patchworkleben integriert. Beide mussten sie die Präsens der Ex-Partner im Leben akzeptieren und tollerieren. Sowohl ich, als auch mein Ex-Mann haben unseren Partnern das Versprechen abgenommen bevor wir uns auf die Beziehung eingelassen haben. Wir feiern nun mal wichtige Ereignisse unserer Kinder zusammen. Ich habe 20 Jahre mit meinen Schwiegereltern verbracht und bin teilweise bei ihnen gross geworden (war 15 als ich mit meinem Ex-Mann zusammen kam), also verbringe ich auch heute noch Zeit mit ihnen. Wenn mein Partner das nicht akzeptiert hätte, wäre das für mich ein Trennungsgrund gewesen.

- Wenn ich mich über meinen Ex-Mann ärgere (oder er über mich), dann wird das niemals vor den Kindern stattfinden.

- Wir mischen uns gegenseitig nicht in den Umgang mit den Kindern ein, ziehen aber bei wichtigen Themen an einem Strang. Probleme die auftreten werden gemeinsam besprochen um dann ggf. gemeinsam Konsequenzen durchzuziehen. Die Kinder leben auf diese Weise bei mir ein völlig anderes Leben, als beim Papa. Sie wissen aber, dass der Rahmen der gleiche bleibt. So haben sie beim mir Zugang zu den Medien wie Fernseher, Tablet und Co. Ich lebe in einer Wohnung und wir sind an den Wochenenden sehr viel unterwegs. Die Urlaube sind meistens eher Fernreisen. Beim Papa gibt es keinen Fernseher. Zugang zu Tablet ganz selten. Urlaub ist meisten eine Campingtour oder ein Aktivurlaub.Daheim gibt es ein Grundstück mit Tieren und den entsprechenden Aufgaben. Ich habe das Gefühl, dass die Kinder von dieser Vielfalt profitieren. Sie wissen genau, welche Sachen sie wo erwarten können.

- Die wichtigste Regel überhaupt. Die Kinder dürfen jederzeit über mich mit dem Papa reden und über den Papa mit mir. Sie wissen, dass ich bei Themen die ihnen wichtig sind das Gespräch mit dem Papa suche, weil sie bestimmte Themen vielleicht noch nicht selbst klären können. Andersherum ist es genauso.

- "Freunde" die versucht haben nach der Trennung gegen mich zu arbeiten. (Böse Rabenmutter verlässt die Kinder), wurden konsequent auf beiden Seiten aus dem Leben entfernt. Die alten Freunde haben sich dadurch sehr ausgedünnt. Die die geblieben sind unterstützen unser Patchwork.