Zuviel für Sozialwohung und zu wenig für regulären Wohnungsmarkt

Hallo alle miteinander,

jetzt poste ich also auch hier im Trennungsforum. Bin zwar noch nicht getrennt, aber die Situation zuhause ist langsam unerträglich und ich suche einen Ausweg...

Mein Mann und ich haben 3 Kinder: 16, 16 und 11 Jahre. Er hat die letzten Jahre in einer 120 km entfernten Stadt gearbeitet und war nur am WE zuhause. Natürlich haben die Kinder und ich ihn vermisst, aber trotzdem wollte er sich nicht wieder einen Job hier in unserer Stadt suchen.

Nachdem ihm letzten Sommer betriebsbedingt gekündigt wurde und er also gezwungenermaßen zurückgekommen ist, stellte sich auch heraus, weshalb: er hatte dort seit 5 (!) Jahren ein Verhältnis mit einer anderen Frau, mit der er dort auch zusammenwohnte. Er hat das auf meinen Druck hin beendet und ich wollte es nochmal (hauptsächlich der Kinder wegen) mit ihm versuchen. Leider hat sich herausgestellt, dass es mir nach diesem schlimmen Vertrauensbruch einfach nicht mehr möglich ist, ihm zu vertrauen. Ganz davon abgesehen, dass sich seine Reue in Grenzen hält und er nicht gerade große Anstrengungen macht, mein Vertrauen wiederzugewinnen.

Es ist für mich inzwischen fast unerträglich geworden, mit ihm zusammenzuleben. Er zeigt so gut wie keine Reue, und sein Einfühlungsvermögen geht gegen Null. Mir ist klar geworden, dass es für die Kinder auch besser wäre, wenn sie diesen andauernden Spannungen nicht mehr ausgesetzt wären.

Das Problem: wir leben in der Großstadt mit dem angespanntesten Wohnungsmarkt Deutschlands. Hier als Alleinerziehende eine Wohnung zu finden, ist so gut wie unmöglich. Hinzu kommt, dass meine älteste Tochter schwer erkrankt ist und ich deshalb vor 3 Monaten aufhören musste zu arbeiten (hatte einen Halbtagsjob). Es ist nicht absehbar, wann ich wieder ins Berufsleben zurückkehren kann, da sie mehr oder weniger Rund-um-die-Uhr-Betreuung benötigt. Ich hätte also für unbestimmte Zeit als einzige "Einkommensquelle" den Unterhalt meines jetzigen Mannes.

Alleine mit den Kindern in unserer jetzigen Wohnung bleiben geht auch nicht, da sie viel zu teuer ist. Denn wenn mein Mann auszöge, müssten wir ja auch noch Miete für seine Bleibe zusätzlich zahlen, und das geht einfach nicht finanziell.

Ich war letzte Woche bei einem Beratungstermin bei einer Anwältin und sie hat mir den voraussichtlichen Kindes- und Trennungsunterhalt ausgerechnet. Das Problem: es ist zuviel für eine Sozialwohung und zu wenig für eine Wohnung auf dem regulären Wohnungsmarkt (ganz davon abgesehen, dass ich ja keinen Job habe und dann wahrscheinlich gar keine Wohnung bekäme).

Ich hatte gehofft, eine Wohnung zu finden und dann mit meinem Mann sprechen zu können und uns wie zivilisierte Menschen zu trennen. Aber ich habe das Gefühl, in einer ausweglosen Situation zu sein.

Kann mir jemand von Euch helfen? Kann ich auch eine Sozialwohung beantragen, wenn ich nur Aussicht auf Unterhalt habe (und noch keine Bescheinigung über die Höhe des Unterhaltes)? Spielt die Höhe des Unterhaltes eine Rolle? Gibt es noch andere Möglichkeiten als Sozialwohnungen? Habe z.B. mit mehreren Wohnungsbaugenossenschaften telefoniert, aber die haben alle Aufnahmestopp.

Bin gerade sehr traurig und weiß nicht weiter. Wäre Euch für Eure Infos und Erfahrungen sehr dankbar.

Viele liebe Grüße

Monita

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Warum zieht er denn nicht wieder zu der zweitbeziehung?

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Weil er wie gesagt seit 7 Monaten von ihr getrennt ist. Außerdem hat er jetzt hier in unserer Stadt einen neuen Job und sie wohnt in dem 120 km entfernten Ort.

Das steht nicht zur Debatte. Ich MUSS einen Weg finden, hier für meine Mädchen und mich eine Wohnung zu bekommen.

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Was hat denn deine Tochter?

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Wenn Deine Tochter so schwer krank ist, dass Du nicht mehr arbeiten kannst, müsste sie eigentlich einen Pflegegrad und damit Du Pflegegeld bekommen. Evtl. wäre damit die jetzige Wohnung zu behalten doch möglich?

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Hallo Smurfine,

danke für Deine Antwort. Für die Krankheit meiner Tochter erhalte ich garantiert kein Pflegegeld.

Die Wohnung können wir im Falle einer Trennung keinesfalls halten. Meine Frage ist wie gesagt: kann ich ohne eigenes Einkommen, nur mit der Aussicht auf Unterhalt und ohne Bescheinigung über den Unterhalt eine Sozialwohnung oder geförderte Wohnung beantragen? Kommt es dabei auch auf die Höhe des Unterhaltes an?

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Warum bekommst du keinen Pflegegrad?

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Warum hast du nur halbtags gearbeitet?
Was hat deine Tochter?

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Was hat das mit der Frage der Fragestellerin zu tun?

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Hi, Wohngeld bzw. ALG 2 beantragen. Lass dir den Aufnahmestopp von den Wohnungsbaugenossenschaften schriftlich geben. Druck das nicht vorhandene Angebot der Immobilienmärkten aus und füge alles dem Antrag bei. Falls sie es dir nicht bewilligen, gehe nach Rücksprache mit einem Anwalt (den Brauchst du auch für deine Unterhaltsansprüche) in den Widerspruch. Die Grenzen für Sozialwohnungen sind oft nicht korrekt festgelegt. So könntest du vielleicht deine Wohnung halten. Natürlich musst du parallel nach einer alternativen passenden Wohnung umschauen.
Oder du suchst dir eine Wohnung woanders. Irgendwo wo es günstiger ist. Also Suchradius vergrößern.
Viel Erfolg wünscht TanteLillifee

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Ich kann auf die Antwort unten nicht mehr direkt antworten, deswegen hier: es geht beim Pflegegrad nicht direkt um eine bestimmte Diagnose, sondern um den zeitlichen Mehraufwand im Vergleich zu gleichalten Kindern. Der kann übrigens auch bei Diagnosen wie ADHS/Autismus der Fall sein, bei denen man jetzt nicht direkt an den klassischen (bettlägerigen) "Pflegefall" denkt. Im Zweifelsfall stell einen Antrag, Du hast nichts zu verlieren.