Suche Rat von (geschiedenen) Frauen.

Klingt merkwürdig, weiß ich.
Mit unseren Nachbarn waren wir (ich, Ehefrau,Sohn) fast 10 Jahre freundschaftlich verbunden. Die Nachbarn, Ehepaar mit 2 Kindern lassen sich nun scheiden. Für mich aus heiterem Himmel. Ich konnte es fast nicht glauben. War ich doch manchmal fast neidisch auf ihr harmonisches miteinander. Leider hat sich meine Ehe nach der Geburt unseres Sohnes zu einem reinen Zweckbündnis entwickelt.

Er war mit den Kindern zur Geburtstagsfeier unseres Sohnes, wir wußten von nichts! Sie hatte leider keine Zeit.
3 Tage später paßte sie mich am Gartenzaun ab und erzählte mir alles.
Ich habe danach eine Woche gebraucht um die Sache zu verdauen und mir klarzuwerden wie ich mich verhalten soll.
Ich habe dann mit ihr telefoniert um meine Unterstützung anzubieten. In den fast 30 Minuten bin ich aber nicht zu Wort gekommen und habe das Gespräch abgebrochen.

Dann habe ich einen Brief verfaßt indem ich die Uneingeschränkte Unterstützung ohne Gegenleistung zusagte. Dabei ist mir auch klargeworden, daß ich mich knall auf Fall schwer in sie verliebt habe. Als Frau hat sie mir schon immer sehr gefallen. Vorher währe ich aber nie auf diese Idee gekommen. Mit nicht so deutlichen Worten habe ich ihr das auch geschrieben.
Sie hat mir zu verstehen gegeben, daß sie meine Hilfe annimmt und sich darüber freut. In Absprache mit meiner Frau habe ich unseren Herbsturlaub verschoben um ihr beim Umzug helfen zu können. Ich habe einige Kleinigkeiten für sie erledigt. Unter anderem das vergessene Paßwort ihres Mail Postfaches zu erneuern. Ein schön leicht zu merkendes. Ich habe ihr erklärt nun ihre Mail´s( auch ihres Scheidungsanwaltes) lesen zu können. Das störte sie aber nicht. Wir treffen uns unregelmäßig am Gartenzaun und unterhalten uns. Ich komme aber nicht so zu Wort und schreibe SMS und Mails. Z.B. kleine Komplimente, das ich an sie Denke und sie nicht allein ist usw.

Jetzt meine Probleme mit der Sache.
Verheiratet und 12 Jahre älter als sie.
Ich will sicher sein das sie meine Angebote ernst nimmt und annimmt egal, wie sie zu mir Steht. Das gute Nachbarschaftliche Verhältnis der letzten Jahre hat mir sehr gut getan und sie hatte maßgeblichen Anteil daran. Mute ich ihr in ihrer Ausnahmesituation zu viel zu? Soll ich etwas zurückstecken? Ich will aber nicht das sie das Gefühl bekommt sich nicht auf mich verlassen z können.
Ich könnte unvoreingenommene Tips gut gebrauchen.
Im voraus vielen Dank.

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Ernsthaft?
Irgendwie schüttelt es mich.

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Ich hoffe du bist so anständig und denkst noch nicht mal daran, ihre Mails heimlich zu lesen. Diese fallen unter das Postgeheimnis und sind demnach eine Straftat.

Du willst einen ehrlichen Rat?

Vergiss die Nachbarin. Schenke deiner FRAU die Aufmerksamkeit, die Hilfsbereitschaft und das offene Ohr, dass du einer fremden schenkst! Und zwar ab sofort!

Schade, dass so viele Menschen, vergessen, dass es einen Grund dafür gibt, warum man Ja zu einem anderen Menschen gesagt hat.

Klar gibt es unreparierbare Schwierigkeiten. Danach klingt es bei euch aber nicht. Du investierst ganz offensichtlich deine Energie lieber in eine fremde Frau und fremde Kinder, statt in deine Frau und dein Kind!

Geh mit deiner Nachbarin auf Abstand. Und zwar sofort!
Fahr mit DEINER Familie übers Wochenende weg. Besinnt euch auf euch! Es ist so einfach, eine Beziehung gesund zu halten. Man muss nur so viel investieren, wie in eine neue Frau - etwas Aufmerksamkeit, Unterstützung, Anerkennung und Gesprächsbereitschaft.

Schade das du das NUR für DIE ANDERE hast.

Alles Liebe!

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"Ich könnte unvoreingenommene Tips gut gebrauchen."

Ich kann Dir gerne ganz viele Tipps geben. Aber die Richtung ist unklar. Willst Du eine Affäre mit der Nachbarin und Deine Ehe riskieren? Oder willst Du die Nachbarin als Flirt ad acta legen und Dich wieder auf das besinnen, was Dir bis vor Kurzem noch das Wichtigste im Leben gewesen sein dürfte?

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Hallo witch71,

erst mal danke für deine Antwort.

Brauche Tips war wohl etwas unglücklich ausgedrückt. Eher hätte ich schreiben sollen, schreibt mir eure Meinung. Ich habe mir alle Fragen auch schon selbst gestellt ohne auf ein rechtes Ergebnis zu kommen. Also richtig Ratlos. Mit meiner Frau ist das auch nicht so einfach. Nach vielen Versuchen habe ich resigniert. Sie ist aus Rußland und konnte auch schon Deutsch. Zu Anfang ließ es sich auch gut an. Ich habe sie so gut wie möglich in mein soziales Umfeld zu integrieren. Sich besuchte mit ganz gutem Erfolg Deutschkurse. Das mit dem Nachwuchs war dann nicht so einfach. Aber die Moderne Medizin fand eine Lösung. Von einem 2. Kind wurde von der Frauenärztin dringend abgeraten. Sie lies sich dann auch nicht mehr anfassen. In den nächsten Jahren habe ich immer mal wider vorsichtig versucht das zu ändern.

Dann lernte sie Russinnen im Ort kennen, gemeinsame deutsche Bekannte, Verein usw waren kein Thema mehr. Dann bekam sie Tips, Russischen Fernsehen (vorher 1 Sender jetzt 5) Osteuropa Flat, mehr als 40 Telefongespräche täglich sind kein Problem für sie. Probleme gibt es auch in Erziehungsfragen. Das Gutachten der Grundschule bescheinigt dem Sohn anerzogene Hilflosigkeit. Gutes Beispiel: Als ich in einer Nacht und Nebel Aktion das Gitterbett beseitigt hatte, gab es ein riesen Theater. Er war damals im 2. Schuljahr!

An Trennung habe ich öfter gedacht als mir lieb ist. Aber was wird mit dem Sohn? Das Risiko will ich nicht eingehen. Sie will dann nach Rußland zurückkehren weil dort alle besser ist. Sie hat da auch eine Eigentumswohnung.

Was meine Nachbarin anbetrifft werde ich sie weiter unterstützen soweit mir möglich und ihr es recht ist. Ich gehe aber davon aus das sie keine nähere Beziehung anstrebt. Schabe eigentlich, oder gut ? ich wies es nicht.

Morgen haben die Nachbarn Erörterungstermin am Amtsgericht. Haute habe ich sie nach fast 2 Wochen wieder am Zaun gesprochen. Sie hat mir einige Briefe des Rechtsanwalts ihres Mannes mit Forderungen und Anschuldigungen vorgelesen. Ich hätte nie gedacht so etwas von ihm zu hören, unglaublich.

Ich nehme mir vor vorsichtig zu sein und genau zu überlegen was ich tue.

Liebe Grüße

F.

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Bezüglich Deiner Ehe kann ich Dir nur raten, Dir Hilfe zu suchen. Bei einer Beratung würdest Du erfahren, dass Deine Frau sehr wohl in ihr Heimatland zurückkehren könnte, jedoch das Kind hierlassen müsste. Da ihr gemeinsames Sorgerecht habt und Du dagegen bist, bräuchte sie ein schriftliches Einverständnis Deinerseits, um mit dem Kind umzuziehen. So leicht wird das also nicht werden für sie.

Hilfe für euren Sohn würde ich über den Kinderschutzbund anfordern. "Anerzogene Hilflosigkeit" klingt nach emotionalem Missbrauch. Da hätte schon längst eingegriffen werden müssen! Dass Du das Gitterbett erst bei einem Sieben- bis Achtjährigen Kind abbaust ist unmöglich, ich mag mir gar nicht vorstellen, was da noch alles für Scherze laufen.

Was genau unternimmst Du eigentlich gegen die ganzen Ehe- und Erziehungsprobleme?

Deine Nachbarin wird Dir da nicht weiter helfen, Du rennst nur in noch eine weitere emotionale Falle. Baustellen hast Du bereits genug, mach nicht noch eine auf. Sie kann sich ebenfalls Hilfe suchen - aber nicht die von Dir. Du kriegst ja schon Dein eigenes Leben nicht wirklich auf die Reihe. Da bist Du ihr im Endeffekt dann auch keine Hilfe. Zwei Ertrinkende können sich nicht gegenseitig retten.