Trennung, Wechselmodell, keine Einigung bei Schulwahl

Hallo an Alle,

ich bin vom meinem Ex-Partner, mit dem ich ein gemeinsames Kind hab(auch gemeinsames Sorgerecht), schon seit 3Jahren getrennt und wir führen das so genannte Wechselmodell (50/50) durch.

Vor ein paar Tagen kam die Schulanmeldung für unser Kind ins Haus geflattert und schon stehen alle Zeichen auf Sturm. Ich(Mutter) habe den Hauptwohnsitz, mein Ex den Nebenwohnsitz und auf der Liste stehen Schulen in meinem Einzugsgebiet zur Wahl.Es gibt eine Schule, die für unser Kind, aber auch für uns beide mit kleinen Hürden zu erreichen wäre, aber mein Ex ist da strickt dagegen. Sie wäre zu weit weg von ihm, er wöllte eine Schule in seiner Nähe und ich sollte doch wieder in die Gegend zurück ziehen.

Nun meine Fragen: Was mache ich, wenn es keine Einigung gibt? Kann ich eine Entscheidung irgendwie "erzwingen" (zum Wohle des Kindes natürlich)
Kann ich verhindern dass es zum Rechtsstreit kommt?
Wo kann ich Hilfe oder Beratung finden?

Ich möchte meinem Ex unser Kind nicht wegnehmen, und das Wechselmodell fort zu führen wäre auch ok, aber wie soll das alles funktionieren?#zitter

Ich danke allen für ihre Meinungen!

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Hallo,
wir führen ebenfalls das Wechselmodell mit wöchentlichem Rhythmus, meine Söhne sind 7 und 9 Jahre alt, kommen also jetzt in die 3. und 4. Klasse. Ich bin vor 4,5 Jahren aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen in eine Wohnung 8 km entfernt. Mir war es wichtig, daß sie in beiden Wochen ihre Schulfreunde ohne größere Probleme sehen können und ggf auch mit dem Fahrrad selber hinfahren können. Das war mit ein Grund warum wir (mein jetziger Mann und ich) vor ein paar Monaten in ein Haus 500m von meinem Ex-Mann gezogen sind. Da die Kinder vor meinem Auszug ja bereits im 'alten' Haus gemeldet waren, haben sie also beim Vater den Erstwohnsitz und bei mir den Zweitwohnsitz.
Wie das ganze rechtlich ist - keine Ahnung. Ich hatte immer im Kopf, was mache ich wenn die Kinder beim Vater die Schulfreunde in der Nähe haben und überall mit dem Fahrrad hinkönnen und deswegen spätestens in der Pubertät bei ihm bleiben wollen? Daher kam für mich ein anderer Bauplatz, der zwar größer und billiger, aber nicht mit Fahrrad oder öffentlichen Verkehrswegen erreichbar ist, nicht in Frage. In dieser Gegend hatten wir nur diese 2 Optionen an Bauplätzen - klein, teuer, nah am Vater oder groß, günstig, hinter den 7 Bergen.

Daher würde ich tatsächlich gucken, wenn Ihr dauerhaft 50/50 machen wollt, ob einer in die Nähe des anderen ziehen kann. Alles andere halte ich für problematisch - für die Kinder. Die Probleme der Eltern sollten da zweitrangig sein, solange man nicht in einen deutlich schlechteren Job wechseln müsste z.B. oder Betreuung durch Großeltern wegfällt dadurch.
Viele Grüße.

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Hallo,

den Streit um die richtige Schule kann man auch ohne WM haben.

Was mich ärgern würde ist die Forderung, dass du in seine Nähe ziehen sollst. Finanziert er den? Wieso zieht er nicht in deine Nähe? Wieviele km trennen euch und wie war das bisher mit der Kita geregelt? Gibt es keine Schule in unmittelbarer Kitanähe?

Es ist schwierig einen Rat zu geben, wenn man die Gegebenheiten nicht kennt. Gut wäre eine Schule, die das Kind auch allein erreichen kann und wo eine (vermutlich notwendige) Nachmittagsbetreuung vorhanden ist.

Vermittlungsgespräche gibt es sicher beim Jugendamt. Informieren könntest du dich beim Schulamt, inwiefern Haupt- und Nebenwohnsitu Einfluss auf das Einzugsgebiet haben und wie groß die Wahlmöglichkeiten überhaupt sind.

Hier war es so, dass man das Kind an der zuständigen Schule im Einzugsgebiet anmelden und dort angeben musste, dass es eine andere Wunschschule gibt. Und wenn das nicht klappte, blieb es die zuständige Schule im Einzugsgebiet. Da sticht dann denke ich der Hauptwohnsitz.

Grüße Küstenkönigin

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Wo geht denn dein Kind jetzt in den Kindergarten? Ist dein Ex mobil?

Gar nichts machst du. Dein Kind wird im Einzugsgebiet eingeschult und fertig. Versuche die Kompromisschule zu bekommen, mehr kannst du nicht machen.
So weit weg von einander könnt ihr doch nicht wohnen, wenn ihr 50/50 betreut?

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Setz Dich mit guten Argumenten und dem Ex an einen Tisch, am Besten mit einem Vermittler (Jugendamt oder Kinderschutzbund) zusammen und erarbeitet eine Lösung. Da muss ja nichts erzwungen werden, letztendlich wird bei Eurem Modell eine Schule am Besten sein, die für das Kind zu beiden Wohnorten keinen allzu langen Weg hat und die auch bildungstechnisch vorne liegt. Es geht hier nicht um die Bequemlichkeit des Vaters, das muss ihm jemand klar machen - und das bist am Besten nicht Du. ;-)

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Hi,

es geht nicht um Deinen Mann oder um Dich sondern rein ums kind.
Und dann auch nicht " ich will nur das Beste fürs Kind " das ist oft eine Ausrede. Nu noch teils ein " klassischer" Spruch.

Ihr habt ein 50:50 Model und da ist es egal wer Haupt- oder Nebenwohnsitz hat, es geht darum, wo de Freunde, die Sportstätten, etc. sind....und um nix anderes. Und wenn es bedeutet, das beide Eltern Einschränkungen zusammen haben, dann ist es halt so.

Wenn ihr Euch noch gut versteht, dann solltet ihr versuchen in die Nähe zu ziehen, sonst wird es fürs Kind bei einem 50:50 Modell sehr schwer, dieses langfristig auch gut zu leben. Die Kinder werden schnell größer und Flügge!!!!!

lg
lisa

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Hi,
von wieviel Kilometer reden wir denn hier?

Wo gehen die Freunde aus dem Kindergarten hin?

Wie ist es mit der Betreuung nach der Schule?

Eine Freundin hatte zum 5. Schuljahr das Problem. Es ist dann die Schule genommen worden, wo er ohne Probleme mit dem Bus zu dem jeweiligen Elternteil kommt.

Die von der Mutter favorisierten Schule, da wäre das Kind nur bis zu ihr mit dem Bus gekommen. Da hätte man immer noch abholen müssen, 8 km. Wunschschule 2, hätte 2 Busfahrkarten gekauft werden müssen, 2 x 80 Euro im Monat, weil das Busunternehmen sich stur stellte.

So geht er auf die Nr. 3, kommt mit einer Busfahrkarte anstandslos zu Mutter oder Vater.

Alles Gute
Claudia