mein Kind, 11 Jahre, will nicht zum Vater

Bin vom Vater meines Kindes seit 5 Jahren getrennt. Seit ich einen neuen Partner habe versucht der Vater einen Rosenkrieg mit mir auszutragen. Als einziges Machtmittel hat er dafür das Besuchsrecht, was er eifrig nutzt. Der Vater wohnt sehr weit weg, so dass es nur Telefonate und Besuche in den Ferien in sehr grossen Abständen gibt.

Das Kind sagt nun, es will den Vater im Sommer nicht besuchen. Der Vater redet dem Kind gegenüber schlecht über mich, was das Kind nur ganz schlecht verträgt. Der Vater lässt es nicht zu, dass ich mein Kind anrufen darf, wenn es bei ihm zu Besuch ist, weil das ja nicht gerichtlich vereinbart sei. Unter Druck des Jugendamtes hat der Vater zugestimmt, 2 Telefonate pro Woche zuzulassen. Allerdings reist er meinem Kind nach wenigen Minuten mitten im Satz den Hörer aus der Hand mit der Begründung es würde zu teuer. Ich habe keine Vorstellung davon, wie die Besuche ablaufen bzw. was geschieht. Der Vater weigert sich mir selbst grobe Informationen mitzuteilen (z. B. ob ein Ausflug gemacht wurde). Ich soll am besten gar nichts über die Besuche wissen. So absolut gar nichts.

Laut gerichtlicher Umgangsvereinbarung soll das Kind im Sommer 4 Wochen am Stück bei ihm sein, nachdem es ihn in den letzten 2 Jahren zusammenaddiert 3,5 Wochen besucht hat. Zu einer zumindest verkürzten Besuchszeit von z. B. 2 Wochen ist der Vater nicht zu bewegen. Wollte das Kind zunächst überhaupt nicht, hat eine Pädagogin es dazu gebracht einen Brief an den Vater zu schreiben mit der Bitte den Urlaub auf 2 Wochen zu verkürzen. Mündlich (am Telefon) hat das Kind sich nicht getraut es dem Vater zu sagen. Es hat sich ebenfalls sich nicht getraut den Brief an den Vater zu schicken, sondern das sollte die Pädagogin für ihn tun. Der Vater hat den Vorschlag abgelehnt. Inzwischen sagt das Kind wieder, dass es gar nicht zum Vater will.

4 Wochen sind eine verdammt lange Zeit. Es sind fast die ganzen Sommerferien, die das Kind dort sein würde. Ich möchte gern, dass mein Kind schöne Ferien erlebt, aber nicht, dass es einen vielleicht kaum zu reparierenden Knacks kriegt, weil es jemandem ausgeliefert ist, bei dem es sich nicht wohl fühlt. Es könnte mich ja nicht einmal anrufen, wenn es Sehnsucht oder Heimweh hat, weil der Vater das nicht zulässt, sondern mein Kind hätte quasi eine 4wöchige Kontaktsperre zu mir, vom Vater verordnet.

Der Vater wird mir alle Probleme machen, die er nur kann, wenn mein Kind nicht diese 4 Wochen bei mir ist. Er nutzt jeden Anlass und erfindet Anlässe, um sich beim Jugendamt über mich zu beschweren. Er verlangt, dass das Kind 2x pro Woche jeweils 1,5 Stunden mit ihm zu telefonieren habe, weil es so gerichtlich vereinbart sei. Wenn das Kind nach einer halben Stunde genug hat und auflegen will, unterstellt er mir regelmässig, ich hätte das Kind bedrängt aufzulegen. Das Jugendamt kriegt also ca. 2x die Woche eine Beschwerdemail über mich von ihm, nach (fast) jedem Telefonat eine. Er hat mich bereits bei der Polizeit versucht anzuzeigen bzw. angezeigt, damit ich eine Strafe kriege wegen Kindesentziehung. Die Sache ist unmittelbar bei den Akten gelandet, es gab ja auch keinen Vorfall ausser in seiner Phantasie. Der Mann versucht wirklich alles.

Wenn ich mein Kind 4 Wochen zu ihm schicke, verlebt mein Kind voraussichtlich sehr unschöne Ferien, fühlt sich 4 Wochen lang nicht wohl bzw. richtig schlecht, und hat anschliessend ein noch schwierigeres Verhältnis zu seinem Vater und lehnt ihn noch mehr ab. Wenn ich das Kind nicht 4 Wochen zu ihm schicke, muss ich mit erneuten Strafanzeigeversuchen seinerseits rechnen. Schliesslich bin ich dann einer gerichtlichen Vereinbarung nicht nachgekommen. Was soll ich tun?

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Hallo also ehrlich, ich höre aus dem Text raus , das du damit eher ein ganz großes Problem hast. Das dein Kind vier Wochen weg ist ? Lass es die beiden doch einfach versuchen. Spreche dem Kind den Urlaub doch etwas positiv ein. Es War doch schon oft in den Ferien da. Das er ausser den Telefonaten Probleme gab schreibst du nicht.Wenn du deinem Kind auch so negativ gegenüber sprichst, würde es mich nicht wundern, das es nicht will. Und bis zum Sommer ist doch noch ein Weilchen hin.
Bei Gericht musst du ja mit zugestimmt haben? Da ja immer eine Vereinbarung getroffen wird , wo dann beide gefragt werden, ob man zustimmt.Ich schätze mal das der Papa sehr weit weg wohnt , das er die Ferien etwas länger bekam. Lass es die beiden versuchen Tode wenn es garnicht geht . Kann dein Kind mit elf Jahren ja anrufen. Wir hatten das auch mit dem Sohn meines Mannes. Der wollte ehrlich gesagt , nicht mit seiner Muttertelefonieren. Weil er musste immer genau Berichterstattung machen und das nervte ihn. Oder er bekam dann auch schlechte Nachrichten während des Urlaub zu hören. Oder einfach wie sehr alleine sich die Mutter fühlt.Das letzte mal , nahm er sein Handy garnicht mehr mit.Wie gesagt lass es anlaufen. Zeige dem Kind nicht dein nicht gefallen und spreche positiv .

Liebe Grüße Tina

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Mein Kind war bis vor kurzem im Sommer regelmässig 4 Wochen beim Vater. Ich habe damit nie ein Problem gehabt. Doch seit ich einen neuen Partner habe, verhält sich der Vater dem Kind gegenüber so, dass das Kind selbst nicht mehr zum ihm will. Ich rede dem Kind gegenüber nicht schlecht von dem Vater, sondern so, wie es nun einmal ist. Schönreden kann ich den Vater aber leider nicht. Ich kann auch nicht (positiv) über den angehenden Besuch sprechen, wenn ich gar nicht weiss, was das Kind eigentlich erwartet, wo es sein wird, was unternommen wird. Welche Vorfreude soll ich denn da schaffen?

Nein, seit ich einen neuen Partner habe lässt der Vater das Kind während der Besuche nicht mehr mit mir telefonieren. Das war vorher anders. Er besteht nun für die Zeit der Besuche auf einer absolute Kontaktsperre zwischen Mutter und Kind, also für ganze 4 Wochen. Ich darf nicht einmal die Adresse wissen, kann nicht einmal einen Brief schreiben. Natürlich hat ein Kind ein Problem damit, wenn der Vater dem Kind den Kontakt zur Mutter verbietet. Es ist nun mal ein Mama-Kind. Das sind vom Vater ganz ungünstig gesetzte Bedingungen. Da ist es nur schlüssig, wenn das Kind nicht will.

Wie soll ich das Kind denn positiv vorbereiten? Soll ich dem Kind vielleicht erzählen, dass es ganz toll ist, dass die Mami 4 Wochen lang nicht weiss, wo ihr Kind überhaupt ist, was er erlebt, wie es ihm geht, dass sie ihn 4 Wochen nicht anrufen wird und er auch keinen Brief von ihr kriegt?

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Vielleicht schaffst du es , euch alle drei mal an den Tisch zusetzen und alles mal zu besprechen. Welche Ängste , Sorgen und Wünsche ihr alle drei habt. Ohne deinen neuen

Partner anwesend.Ja klar hat der Papa Angst das nun dein neuer Partner die Papa Rolle einnehmen könnte. Aber wenn du ihn da beruhigen tust, das es nicht so ist. Vielleicht beruhigt sich dann wieder alles. Würde dir als Mutter ja auch so gehen.

WIE gesagt versuchen zu reden. Denn das sind Sachen womit man sich nicht das Leben schwer machen muss. ;-)

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"Ich soll am besten gar nichts über die Besuche wissen. So absolut gar nichts."

Dass jedoch das Kind etwas über die Erlebnisse während des Aufenthalts bei ihrem Vater erzählt kann er ja wohl kaum verhindern. Was passiert denn dort, dass sie sich so sehr sträubt? Behandelt er sie schlecht? Sitzt sie nur ihre Zeit ab, während er sich nicht kümmert? Er muss ja auch extra Urlaub nehmen, vier Wochen am Stück, falls er nicht selbständig ist. Macht er da gar nichts mit ihr?
Dieser Teilsatz, dass sie "jemandem ausgeliefert ist" klingt irgendwie nach Gewalt. Ist er grob zu ihr oder schlägt sie, wenn sie sich nicht so verhält, wie er das möchte?

Zur Sache mit dem Telefonieren: Wieso hat sie nicht wenigstens in der Zeit ein eigenes Handy? Da kann sie jederzeit anrufen oder schreiben und fühlt sich nicht eingesperrt und abgeschottet.

Nicht, dass ich den Sachverhalt nicht nachvollziehen kann. Das Problem ist nur, dass Du als Mutter die Pflicht hast, positiv das Vater-Kind-Verhältnis zu beeinflussen und Deine eigenen Gefühle trotz der vergangenen Geschehnisse nicht einfliessen lassen darfst. Du musst alles versuchen, um den Umgang zu fördern, auch eben dem Kind gut zuzureden und ihr Mittel zur Verfügung zu stellen, damit sie den Umgang gut und gerne wahr nehmen kann.

Nur, ohne zu wissen, was da konkret beim Vater vorgefallen ist, dass sie sich so wehrt, kann man Dir nicht gut raten.

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Was beim Vater vorfällt weiss ich nicht. Das Kind erzählt nur spärlich, der Vater gar nicht. Handy geht leider nicht, da der Vater im Ausland lebt und die Kosten viel zu teuer wären. Ich könnte das nicht bezahlen, und es kann nicht von mir verlangt werden mich finanziell verausgaben, wo es kostenfreie Möglichkeiten gibt. Die haben wir früher genutz, aber wie gesagt lässt der Vater die nun nicht mehr zu.

Ich kann dem Kind die Besuche nicht schönreden, wenn sie es offenbar nicht sind. Ich muss die Gefühle meines Kindes ernst nehmen und kann ihm nicht erzählen, dass der Urlaub schön wird, wenn das scheinbar nicht so ist. Das Kind muss seiner Wahrnehmung vertrauen lernen, nicht von der Mutter hören, dass die Besuche entgegen seiner Wahrnehumg doch schön sein müssen. Ich kann die Vater-Kind-Beziehung nicht unterstützen oder herstellen, wo der Vater selbst sie zerstört.

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" könnte das nicht bezahlen, und es kann nicht von mir verlangt werden mich finanziell verausgaben, wo es kostenfreie Möglichkeiten gibt. Die haben wir früher genutz, aber wie gesagt lässt der Vater die nun nicht mehr zu."

Jetzt frag ich mich aber wirklich, was das für ein Land sein soll, das man sich finanziell so verausgabt, wenn ein Kind ein oder zwei Mal in der Woche bei der Mutter anruft.
Da geht's doch jetzt aber eher um s Prinzip.

Da wäre mir doch nichts zu teuer, um Kontakt halten zu können....

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Hi, auch wir haben eine schwere Zeit hinter uns mit dem Vater meiner Tochter und endlich nach fast 3 Jahren wird es gut. Gerne erzähle ich dir per pn davon. Nun was sagt das Jugendamt zu diesem Theater. Dein Kind hat nun auch schon Mitbestimmungsrechte. Zumindest war es bei uns so, da wurde das Alter nicht so genau genommen, sondern das was ihr gut tut. Im Endeffekt ist ja gut, dass er so ein Zirkus macht, da das Jugendamt damit erkennt wo es herrührt und das ist nun mal nicht im sinne des Kindes. ich würde ihm immer wieder mitteilen, dass dieses Theater sich neg. auf seine Vater- Kindbeziehung auswirkt. Irgendwann kommt es vielleicht an. Bei uns waren es fast drei Jahre!!! I

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Ja, ich hoffe darauf, dass er mit seinen beinahe 11 Jahren gehört wird. Es ist ja wirklich nicht mehr weit bis zum magischen 12. Geburtstag, wo fast gesichert ist, dass er dann selbst entscheiden kann. Es wäre unvernünftig zu sagen, erst ab dem 12. Geburtstag darf er selbst entscheiden, kurz davor aber sei seine Meinung irrelevant.

Das liebe Jugendamt. Jaja. Da sitzt ein Mann, der sich mit dem Vater verbündet hat. Ich kann ihm erzählen, was ich will. Werde ständig angegriffen ich würde mein Kind aufhetzen. Seine Logik: das Kind lebt bei mir, also beeinflusse ich es. Wenn das Kind nicht zum Vater will, bin ich daran schuld. Der Vater ist als Trennungsvater von vorne herein armes Opfer. Ob der Vater eine Schuld am Wunsch des Kindes hat, wird von vorne herein gar nicht untersucht bzw. grundsätzlich ausgeschlossen.

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Hallo, also das hört sich alles nicht gut an. Und selbst, wenn es ein Handy hätte, wo hätte das Kind es denn die ganzen vier Wochen verstecken sollen? Und dann noch die Telefonate - selbst reißt er dem Kind nach ein paar Minuten den Hörer aus der Hand und dann beschwert er sich beim Jugendamt, dass die Mutter ihm das Telefongespräch mit dem Kind verbietet????

Und da kann man rein gar nichts machen? Wenn der Vater zum Jugendamt wegen (erfunden oder nicht) bestimmten Sachen rennt, dann doch hoffentlich auch die Mutter! Ist die Glaubwürdigkeit des Vaters so verdammt hoch, dass er diesen Terror ausüben darf?

Wenn es gar nicht anders geht, dann ist es tatsächlich mW besser, dem Kind gut zuzureden und ihm verstehen zu geben, dass das was zwischen Mama und Papa läuft rein gar nichts mit ihm zu tun hat. Egal was Papa sagt, die Mama hat es trotzdem lieb.

Und schon vior oder innerhalb dieser 4 Wochen würde ich einen Anwalt zurate ziehen (sorry, falls das schon aufgekommen und ich es überlesen haben sollte).

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Ich würde mich da einfach mal beim Jugendamt schlau machen, ob das überhaupt rechtens ist, das der Vater dich mit deinem Kind nur ne halbe Stunde dann telefonieren lässt und du das Kind dazu animieren sollst mit dem Vater 1,5 h zu telefonieren. Und außerdem kannst du dein Kind auch nicht dazu zwingen zu seinem Vater zu wollen. Wenn es das wollen würde, würde er auch fahren. Schließlich war er ja auch schon mal da.

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Da braucht sie kein JA, die Antworten von da sind in der Regel eh sehr zweifelhaft.

Wenn das Urteil 1.5h Telefonzeit festlegt, dann hat die KM das Kind auch dahin gehend positiv zu beeinflussen.

"Und außerdem kannst du dein Kind auch nicht dazu zwingen zu seinem Vater zu wollen. Wenn es das wollen würde, würde er auch fahren. Schließlich war er ja auch schon mal da."

So, nun ersetzte "Vater" durch "Schule".
Gilt das dann immer noch? Wenn nein, warum nicht?

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Kleine Korrektur: der Vater lässt das Kind mit der Mutter nur wenige Minuten telefonieren, wärend er selbst klagt, dass "nur" eine halbe Stunde viel zu wenig für ihn sei. Er fordert für sich 1,5 h.

Das Jugendamt sagt, das Kind braucht nicht länger zu telefonieren, als es möchte. Der Vater behauptet grundlos, die Mutter/ich würde die Telefonate abbrechen. Habe ich aber noch nie getan.

Inzwischen nimmt das Jugendamt diese Beschwerden des Vaters nicht mehr richtig ernst.

Das Jugendamt hat inzwischen rückgemeldet, dass das Kind in seinem Alter nicht gegen seinen Willen gezwungen werden darf, den Vater zu besuchen.

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Hallo.

Befremdlich, aber bei Trennungen nicht selten, dass das gemeinsame Kind aus niederen Gründen instrumentalisiert wird.

Versuche eine Anhörung vorm Familiengericht zu erwirken.
Vor einigen Jahren hatten wir einen ähnlichen Fall in der erweiterten Verwandtschaft.
Es klappte nicht auf Anhieb. Die Mutter konsultierte daraufhin einen anderen Anwalt, der die Angelegenheit sehr zügig abwickeln konnte. Der gerichtlich beauftragte Psychologe konnte ein umfangreiches Profil der Beteiligten sowie der damaligen Situation erstellen. Das Sorgerecht wurde dementsprechend angepasst.

LG.#winke#klee