Zurück in Heimat gehen oder bleiben?

Hallo ihr Lieben,

ich stehe vor einer sehr schwierigen Entscheidung! Ich weiß, niemand kann sie mir abnehmen.
Aber vielleicht habt ihr noch Punkte, an die ich nicht gedacht habe und die mir helfen, die richtige Entscheidung zu fällen!

Mein Mann hat sich von mir nach über 7 Jahren Ehe getrennt. Wir haben eine kleine Tochter (3 Jahre).
Er sagt, er liebt mich nicht (habe mich angeblich nie geliebt) und will sein Leben leben ohne Verantwortung.

Er fühlte sich in unserer Ehe wie ein Tier im Käfig! Er sagte, es läge nicht an mir – nur an ihm, weil er mich nicht liebt und er auch nicht glaubt, dass Gefühle wachsen können. Er will nichts für unsere Ehe tun, er nimmt alles in Kauf.

Er unterschrieb mir sogar, dass ich mit der Kleinen in meine Heimat zurück kann. Und das sind über 600 km.

Er meinte, dann sehe er die Kleine halt selten, auch wenn es schwer fällt, aber ich könne gehen – er legt mir keine Steine in den Weg!

Ich habe ein super gutes Verhältnis zu meinen Eltern, Tanten, Onkel und zu meinem Bruder.
Die wohnen alle in meiner alten Heimat. Freundinnen von „damals“ habe ich auch noch dort.
Natürlich habe ich mir in den 8 Jahren, in denen ich hier war, auch viel aufgebaut.
Ich habe ganz liebe treue Freunde hier, einen unbefristeten Arbeitsvertrag und die Gegend gefällt mir gut.

Die Schwiegereltern sind auch nett – wobei es meistens so ist, dass sie schlussendlich zum eigenen Kind halten.

Ich will meiner Kleinen den Vater nicht wegnehmen. Wobei ich keine Schuldgefühle haben müsste! ER will die Trennung. Ich will das alles bis heute nicht!!

Wenn ich wegziehe, habe ich aber das Gefühl, dass ich Schuld bin, wenn die beiden sich nicht oft sehen können.
Habe solche Angst, dass die Kleine einen "Knax" behält, wenn sie ohne Vater aufwächst!

Er sagt zwar, er will sich um sie kümmern und sie auch regelmäßig sehen, aber bis jetzt setzt er das nicht in die Tat um.
Er wohnt noch mit uns in unserer gemeinsamen Wohnung (wegen der Kündigungsfrist der Wohnung).
Ob das besser wird, wenn er eine eigene Wohnung hat?

Er fährt fast jeden Abend weg – bleibt öfter über Nacht weg. Er streitet ab, eine andere zu haben.
Ich glaube ihm nichts mehr – mich würde es nicht wundern, wenn er eine andere hätte.
Also, er macht jetzt auch nichts mit der Kleinen (kein Spielen, kein Anziehen, kein Vorlesen usw.).
Ist das nur jetzt so wegen der schwierigen Situation und wird noch besser? Oder bleibt das?

Also emotionalen Halt hätte ich bei meinen Eltern! Sie nehmen mich mietfrei bei sich auf, bis ich einen Job und Wohnung habe.

Ich bin echt hin und hergerissen!

Hab noch Zeit bis März mich zu entscheiden. Es ist auch doof, wenn ich erstmal eine Wohnung hier nehme und
dann vielleicht nach 3 Monaten aber gehe. Dann ziehe ich zweimal um!

Einen Kindergartenplatz hätte ich im Dorf bei meinen Eltern für die Kleine schon ;-)

Vielen Dank für’s Lesen und vielleicht könnt ihr mir Tipps geben!

Danke euch sehr!

Liebe Grüße!

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Ich würde zu deiner Familie zurück gehen. Ich würde wollen, dass mein Kind mit der Familie aufwächst. Dein Ex wird sich kümmern oder auch nicht oder merken, was er verloren hat. Gehe danach, was du willst! Deine Tochter wird es verkraften.

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Hallo minikugel,
nun, zuerst einmal solltest du aufhören, dir darüber Gedanken zu machen, ob er vielleicht eine Neue hat. Ihr seid getrennt, es geht dich schlicht nichts mehr an.

Nun zur eigentlichen Frage. Ich selber wohne seit mittlerweile 11 Jahren 600km weit weg von meiner Heimat.

Als ich mich von meinem Exmann getrennt habe, waren es fast 9 Jahre.

Klar, vieles wäre einfacher, wenn du deine Familie, insbesondere deine Eltern in der Nähe hättest, aber ich würde dem Kind nicht den Vater "nehmen". Denn bei einer solchen Distanz - wie soll da ein regelmäßiger und guter Kontakt stattfinden können? Dein Kind ist 3.
Es kann nicht alleine quer durch Deutschland tingeln und für ein Wochenende 12 Stunden im Auto sitzen ist auch kein Spaß.

Es wird also darauf hinauslaufen, dass der Kontakt einschläft und die beiden nie ein normales Vater-Kind-Verhältnis aufbauen und halten werden können.

Wenn der Vater eh kein Interesse an einem Kontakt hat (auf Dauer), mag das noch angehen, aber wenn du gehst, erstickst du jeglichen evtl. Versuch bereits im Keim.

Noch dazu kommt: du hast hier deinen unbefristeten Job, du hast eine finanzielle Sicherheit, die du dir in deiner Heimat erstmal wieder erarbeiten müsstest.

Ich würde mir eine Wohnung vor Ort suchen und die nächsten zwei Jahre schauen, wo der Weg hinführt. Wenn du dann merkst, der Vater hat eh kein gesteigertes Interesse, kannst du noch immer rechtzeitig vor der Einschulung umziehen. Sollte das Verhältnis gut sein, wäre meine Entscheidung klar. Ich bleibe da, wo mein Kind / meine Kinder "zuhause" sind. Und das ist im Optimalfall in der Nähe von Mama UND Papa.

Um dir Mut zu machen: das Verhältnis meiner Kinder zu ihrem Vater besserte sich schlagartig, nachdem er ausgezogen war. Er hatte auf einmal "Lust" darauf, sich mit seinen Kindern zu beschäftigen. Das beschränkt sich auf die zwei Wochenenden im Monat und auf die hälftigen Ferien, die sie bei ihm verbringen, aber das ist soviel mehr, als sie vor der Trennung von ihrem Vater kannten.

Alles Liebe Dir,
Nina

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Hallo minikugel
"Er fährt fast jeden Abend weg – bleibt öfter über Nacht weg. Er streitet ab, eine andere zu haben..."

Was für ein rücksichtsloser Typ.....
Er verarscht dich.
Wenn er Dir unterschrieben hat das Du in Deine Heimat zurück gehen kannst, dann ist ihm bewusst was er getan hat.

Seine Kleine interessiert ihn zur Zeit schlichtweg nicht besonders, andernfalls hätte er Dir das nicht unterschrieben.
Wer sagt also das er sich in Zukunft nun regelmäßig um eure Kleine kümmern wird.
Es ist wirklich eine schwere Entscheidung...
Vielleicht kann man eine Zeit abwarten wie er sich als getrennter Vater so macht in der nächsten Zeit?
lg
my-opinion

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Hi, also ich hab mich 2011 nach 7 gemeinsamen Jahren von meinem *damals noch* Ehemann getrennt und bin wieder in die Heimat gezogen.
Mein Mann war zwar nicht außer Haus, aber hat sich die ganze Nacht im Inet rumgetrieben. Nach der Trennung hatte er dann auch sehr flink was mit seiner damaligen *nur* chatfreundin.. Der dachte auch ich sei mit dem Klammerbeutel gepudert :D

Habe diesen Schritt niemals bereut und bin mittlerweile *scheidung war 1.2013* wirklich super glücklich darüber nochmals komplett von neu angefangen zu haben.

Deine Kleine ist noch so jung.. Ich denke nicht das sie da einen Knacks bekommen würde.. Kinder sind anpassungsfähiger als wir Erwachsenen denken :)

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hi,

das wichtigste nach einer Trennung ist, das man sein Leben eigenständig führen kann, sprich einen guten unbefristeten Job hat - und den hast Du!!!!!

Den würde ich niemals aufgeben!!!!

Freunde und Familie, schön und gut, oft ist das Verhältnis auch nur so gut, weil man weit weg wohnt und somit den Alltag nicht mitbekommt und bei den Eltern wohnen#schwitz....geht oftmals auf Dauer nicht gut, wenn sie sich auf einmal überall wieder einmischen. Was ist, wenn das mit dem Job....viel länger dauert? Dein Mann evtl. auch nicht pünktlich fürs Kind zahlt....?

man kann nicht vor Problemen weglaufen, stelle Dich ihnen und es wird dann besser.

lisa

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Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich zurück gehen.
Ich denke, Dir kann hier wirklich niemand die richtige Antwort geben, da jeder anders tickt.
Gehe nach Deinem Gefühl. Das ist das beste was Du machen kannst. Viel Glück. #winke

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Treff deine Entscheidung ohne an ihn zu denken. aus seiner Lebensplanung seid ihr Beide doch wahrscheinlich längst rausgestrichen.

Sei froh, wenn du wieder zu deiner Familie kannst. Viele können das nicht. Falls er Umgang will, ist das auch so möglich. Vielleicht nicht alle 2 Wochen, aber es gibt ja auch Ferien und verlängerte Wochenenden.