Nach 15 Jahren Ehe am Ende

Hallo zusammen

ich bin seit 15 Jahren verheiratet, wir haben 5 gemeinsame Kinder und unsere Ehe ist am Scheideweg angelangt.
Mein Mann 11 Jahre älter als ich ( geht jetzt auf die 50 ) ist, träge, hat unheimlich zugenommen ( fast 100 kg auf der Waage ), schläft ständig auf dem Sofa ein, es gibt keine Gemeinsamkeiten mehr, tägliche Hygiene gleich Null usw.....

Seit 2 Jahren haben wir bereits getrennte Schlafräume. Ich schmeiß den Haushalt, versorge die Kinder organisiere alles, die Kinder kleben an mir und Papa macht sich rar.

Da ich mich 2004 schon einmal trennen wollte weiß ich, was für ein Stress mit ihm auf mich zurollen wird. Beschimpfungen, Ausrichten, Anzeigen, Jugendamt usw.....

Er ist in der Sache kein Umgänglicher Typ, eher man muß aufpassen, daß man kein Messer im Rücken hat.

Ich hab jetzt lange überlegt nur komme ich immer wieder an den Punkt wo ich hängen bleibe, wie schaffe ich es alleine ohne ihn finanziell???

Ich bin seit 13 Jahren zu Hause, würde gerne wieder im kommenden Jahr wenn die kleinste im Kindergarten ist arbeiten gehen, aber wie soll ich das schaffen??
Ich habe leider keine Mama oder Oma hier in der Nähe die verfügbar ist.

Ich habe schon an Diakonie, Arbeitsamt und Jugendamt gedacht. Irgendwie muß ich mein Leben alleine wieder auf die Reihe bekommen, andere Frauen schaffen es doch auch.

Habt ihr noch Tipps an wen oder was ich mich wenden kann?
Wie war die Trennung bei euch??? Er ist mir ja nicht egal, aber eben nur noch als Freund und nicht mehr als Partner

Lg eine im Moment ratlose Fussel

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Hallo, ich habe gerade deinen Beitrag gelesen, weil ich selbst ein ähnliches Problem habe. Ich weiss nicht mehr ob ich meinen Mann liebe, und es wäre mir am liebsten jemand könnte mir das sagen...
Wir sind jetzt seit 22 Jahren verheiratet, 3 Kinder, Haus und Firma.
Ich mache eigentlich alles, Haushalt, Kinder, Buchhaltung etc., klassische Rollenverteilung. Mein Mann macht sein Ding, Geschäftlich Tag und Nacht erreichbar usw.... Mein größter Wunsch war es viele Jahre lang, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen und er sich mehr um die Familie kümmert. Mittlerweile bin ich froh, wenn er mich in Ruhe lässt und seine Wege geht. Wir schweigen oder reden über geschäftliche Dinge. Er legt keinerlei Wert auf Äusserlichkeiten, trägt immer die gleiche Kleidung, bemüht sich kein bisschen um mich, wir machen auch kaum was gemeinsam. Immer nur die Arbeit, und am Wochenende müde und ausgelaugt. Kann das so weitergehen?

Hast du schon einmal gewagt, ihm ins Gesicht zu sagen, was du fühlst, oder behälst du es lieber für dich? Fühlst du dich auch für deinen Mann und sein Wohlergehen verantwortlich? Ich wüsste gern noch mehr wie es dir in der Partnerschaft geht. LG WA

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Ich hab jetzt die ganze Zeit überlegt ob ich euch schreiben soll, also wanda und fussel meine ich beide.
Ich denke was ihr schreibt, eine gewisse unzufriedenheit, man möchte den Partner gern anders haben, nicht so langweilig und er lässt sich gehen, achtet auf nichts mehr, alles nur gewohnt, nichts prickelnd, nichts mehr am aufblühen, Gefühle abgestumpft- DAS alles kommt ständig und täglich und bei tausenden vor.
Eine Beziehung bedeutet halt immer Arbeit, und Kompromiss, und oft Anstrengung.

Daher würde ich euch gerne das Buch "fascinating womanhood" von Helen Andelin empfehlen. Leider gibt es das ncht auf deutsch, aber vielleicht ist es auch auf englisch lesbar für euch?
Ich kam klar, obwohl ich nur 4 1/2 Jahre Schulenglisch vorweisen kann.
Es ist für mich das beste Buch das ich je gelesen habe, sicherlich nicht für jeden das Richtige, gerade in der heutigen Zeit in der Frauen ganz anders leben möchten als als Hausfrau und Mutter (Karriere, etc.)
Aber ich bin davon überzeugt dass es der Schlüssel ist zur idealen Ehe, in der man bekommt was man sich wünscht und selbst dabei glücklich wird.
Mir hat es in vielen Dingen die Augen geöffnet un bei mir hat sich soooo viel grundlegend zum positiven gewendet!

Die Kernaussage ist beispielsweise, den Partner nicht ändern zu wollen, sondern einfach zu akzeptieren.
Oftmals denkt man auch einfach zu kompliziert, glaubt, dass man als Frau selbst alles managen muss was geht, und mit Ratschlägen, am Ende noch Vorwürfen irgendwas ändern würde am Partner.

Der Punkt ist : Man kann nur sein eigenes Verhalten verändern. Man kann an SICH arbeiten. Und das allein wird soooo vieles ändern, wenn man es nach der Anleitung in diesem Buch macht!
Früher war das ein Kurs für Frauen, in 6 Wochen, mit Lektionen und "Hausaufgaben".

Ich bin so begeistert dass ich es euch nicht vorenthalten konnte, weil ich so glücklich bin wie sich nun in meiner Ehe beispielsweise alles entwickelt hat! Ich mein, wir hatten nicht vor uns wirklich zu trennen, aber es gab kritische Zeiten...
Liest man bei amazon die Bewertungen zu dem Buch, wird man sehen: die einen lieben es, die anderen finden es albern und veraltet.

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also ich hab deinen Beitrag nun auch gelesen. Und sicherlich kann man in erster Linie nur sich selbst ändern aber nicht den anderen. Soweit stimme ich auch mit dir überein. Aaaaber wie kann es sein das sich die Frau dem Manne gewissermaßen anpassen soll und ihn immer nur so hinnehmen soll. Eine Partnerschaft ist ein Geben und Nehmen von beiden Seiten. Und eben nicht etwas, wo von einer Seite kommt. So wie du die Kernaussage von Buch hier reinstellst hätte ich das Gefühl: Alte Schnauze halten und dem Mann in den Hintern kriechen. Klar gibts gewisse Sachen die man hinnehmen muß und man soll sein Gegenüber auch nicht voll verändern. Aber wieso gilt das nur wie hier für die Frau. Wieso gilt es nicht auch für den Mann das er seinen Teil beiträgt. Jeder muss wie gesagt Zu- und Abgeben. Und wenn die ganzen Frauen nach dem Buch glücklich sind ( kann jemand echt glücklich sein wenn er sich unterordnet und nur noch die Gosche hält weil er den anderen nur noch so hin nimmt?) dann vielleicht nur weil sie jetzt die ganze Zeit die Klappe halten. Das ist für mich aber keine echte Beziehung. Denn da hat auch der andere Partner seine Verpflichtungen.

Liebe Grüße Ela ( und nimms mir nicht übel)

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