Job vor Kind ?

Hallo,
Ich stecke gerade in einem Entscheidungsdilemma bzw weiß nicht, wie ich mit der aktuellen Lebenssituation umgehen soll.
Mein Partner(31) und ich (bald 31) haben im Oktober beschlossen, ein Baby zu bekommen. Ich habe die Pille abgesetzt, war schon beim Frauenarzt und nehme seitdem Folsäure. Wir haben sogar schon den ersten Zyklus angefangen zu basteln, da hat es noch nicht geklappt. Ich bin jetzt im zweiten Zyklus nach absetzen der Pille und wäre sicher, dass es jetzt klappen könnte, jedoch habe ich vor 2 Wochen ein Jobangebot bekommen, in dem ich bessere Arbeitszeiten, bessere Bezahlung und viel Stressfreiere Atmosphäre hätte. Ich habe mich beworben und die Stelle bekommen. Jedoch kann ich erst zum 1.2.21 oder 1.3.21 wechseln, je nachdem wie schnell Ersatz für meine aktuelle Stelle gefunden ist. Dann werde ich 2 bis 3 Monate eingearbeitet und würde natürlich erstmal etwas in dieser Stelle arbeiten wollen/müssen. Ich bin da quasi 1 Jahr lang in einer Art Probezeit.
Nun bin ich einerseits total glücklich, da diese Stelle mein Traumjob ist und ich niemals damit gerechnet hätte, so schnell dort eine Chance zu bekommen und andererseits bin ich unfassbar frustriert und traurig, weil das mit dem Kinderwunsch plötzlich nicht mehr passt.

Ich habe überlegt, ob wir trotzdem mit unserer Kinderplanung weiter machen und weiter basteln, jedoch wird diese Stelle dann mit Sicherheit anderweitig besetzt und ich gehe nach der Elternzeit wieder in den alten Job, in dem ich wirklich unglücklich bin.

Da sollte man doch lieber die Chance, die gerade jetzt vom Schicksal an Land gespült wurde wahrnehmen, oder ?

Meine große Angst ist halt mein Alter. Ich werde in 2 Wochen 31. bis wir die kinderplanung realistisch wieder aufnehmen können, bin ich fast 32 Jahre alt. Wenn alles klappt, bin ich 32/33 Jahre alt, bis das Baby da ist.

Eigentlich sah ich das recht locker, heutzutage ist das ja schon fast der Durchschnitt in dem Alter Mutter zu sein, aber eine Kollegin hat mich jetzt total verunsichert indem sie sagte, ich solle bloß nicht zu lange warten. Sie hätte es lange versucht und dann mit 32/33 eine Fehlgeburt gehabt und danach hätte es gar nicht mehr geklappt.

Das ist echt hart finde ich und jetzt mache ich mir total den Druck. Aber egal wie ich es drehe und wende, mein Gefühl sagt mir, ich soll den Job nehmen und dann mit der kinderplanung starten. Dann sagt mein Kopf mir aber „was ist wenn es dann nicht mehr klappt?“ jedoch ist ein Job, der zufrieden macht auch wichtig für die Psyche und die Arbeitszeiten sind im neuen Job viel, viel Familiengerechter!

Wie fühlt sich das alles für einen Außenstehenden an ? Ich bin ziemlich in meinen Gedanken und Gefühlen gefangen.

Wie würde ich entscheiden?

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Es gibt keine richtige und keine falsche Antwort.
Ich habe mich für die finanzielle Stabilität entschieden. Wir haben erst mit angefangen als ich 35 war und wir hatten 2fgs bis her und haben noch keine Kinder.
Jeder muß es für sich selbst entscheiden. Ich denke mir, solange du einen Job hast ist das super, du kannst auch nach dem Kind schauen ob du in deine wunschrichtung einsteigen kannst.

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Kannst du diese Zeit denn noch sinnvoll nutzen? Geld ansparen, Eigenheim bauen (große Reise machen ja eher nicht derzeit), etc.? Dann würde ich warten. Wenn das einzige Argument der Job ist würde ich es lassen. Vielleicht ist der neue Job doch nicht so toll. Und wenn der Job so toll ist - dann könntest du ja auch direkt nach dem Mutterschutz wieder einsteigen, in 2 Monaten wird deine Stelle sicherlich nicht anderweitig vergeben werden, auch wenn du noch in der Einarbeitung bist.

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Ich kenne mich mit Arbeitsrecht nicht so aus.
Ich arbeite in einem Krankenhaus und würde intern wechseln, also habe ich den Job im Haus sicher, egal was ist.
Ich denke halt, wenn ich mal in dem neuen Bereich drin bin, ist das schonmal wertvoll und könnte dort die Einarbeitung machen und dann die kinderplanung wieder aufnehmen und würde nach der Elternzeit bestenfalls wieder dort landen.
Es ist ja nicht so, dass ich dann sofort ausfalle.

In der jetzigen Stelle jedoch müsste ich sofort in ein Beschäftigungsverbot (bin Krankenschwester und aktuell auf einer Corona Station).

Meine neue Stelle ist in der Psychosomatik, also sehr entspanntes arbeiten und dort könnte ich, wenn nichts schief geht, trotz Schwangerschaft lange arbeiten.

Klar, wir haben noch einen großen Traum (nach Norwegen zu den Lofoten, dort Campen und die Polarlichter ansehen) aber das haben wir aufgegeben, weil wir doch schon früher ein Baby wollten. Das könnten wir theoretisch dann doch noch machen.

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Dann bist du ihnen bei der neuen Stelle schwanger nützlicher als bei der alten.
Kündigen können sie dich nicht, sobald der Vertrag unterschrieben ist, auch in Probezeit nicht.
Ob sie deine Stelle anders besetzen und dich wieder auf eine andere Stelle setzen können, hängt vom Vertrag ab.

Die Frage ist ja auch, wie lange du in Elternzeit bleiben willst. Wenn dein Mann Elternzeit nimmt, kannst du ja auch ziemlich schnell wieder arbeiten gehen.

Ich habe mich damals gegen den Job (mir ging es um mehr Berufserfahrung, nicht um eine bestimmte Stelle) und für Kinder entschieden. Das bereue ich nicht, obwohl ich die Arbeit auch vermisse (ich bin seit fast 11 Jahren abgesehen von wenigen Monaten voll zu Hause)

Was dein Alter angeht, kann ich dir Mut machen. Ich habe auch mit 32, 34 und 36 ein Kind bekommen ohne große Probleme, schwanger zu werden. Dieses Jahr hatte ich meine 2. Fehlgeburt (bei der ersten war ich 29 und habe danach noch 4 Kinder bekommen).
Wir hoffen gerade auf unsere Nr. 8, ich werde bald 37.

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Hallo liebe tringi,

ich kann absolut nachvollziehen wie du dich gerade fühlst!
Deine bzw. eure Entscheidung kann dir hier jedoch keiner abnehmen. Jedoch kann ich dir von meiner Situation erzählen. Eventuell hilft dir das, um dich zu entscheiden.

Ich war vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation. Ich hatte sowohl einen Kinderwunsch, als auch den Wunsch eine neue Stelle anzutreten. Ich habe mich, das muss ich ehrlicherweise zugeben, für den Job entschieden. Dafür musste ich wie du auch meinen Kinderwunsch ein ganzes Jahr nach hinten schieben.
Ich habe mir in diesem Jahr, wenn dir Sehnsucht nach einem Kind überhand gewonnen hatte, eingeredet, dass das schon so richtig ist, wie ich es aktuell mache.

Da es mir dem Job, dann doch besser klappte, als gedacht, haben wir tatsächlich doch etwas früher angefangen zu planen. Also haben wir nicht 12 Monate, sondern nur 10 Monate gewartet.

Ich war überglücklich und war tatsächlich so naiv zu denken, dass ich sofort schwanger werden würde.

Sagen wir es Mal so: Es sind mittlerweile 11 Monate vergangen. Schwanger bin ich leider immer noch nicht. Wie du dir wahrscheinlich denken kannst, stelle ich mir häufig genug dir Frage, warum ich den Kinderwunsch nach hinten geschoben habe. Für mich persönlich wäre es wohl besser gewesen direkt anzufangen und die Karriere nebenbei laufen zu lassen. Mein Plan ist nämlich nicht aufgegangen.

Damit möchte ich dir nicht sagen, dass du den Job ablehnen solltest und mit der Kinderplanung fortfahren solltest. Ich wollte dir damit nur zeigen, wie es laufen kann, aber nicht muss.
Vielleicht hast du tatsächlich das Glück direkt schwanger zu werden.

Wie wäre es denn, wenn ihr einen Kompromiss eingehen würdet? Ihr pausiert nur bis Februar oder März und startet dann erneut?

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Ich überlege auch, ob es vlt reicht, bis nach der Einarbeitung zu warten. Vlt klappt es auch nicht direkt im ersten Zyklus. Dann muss man eh wieder einen Monat warten usw. und wenn ich schwanger werden würde dann würde ich eh bis zur 12 ssw warten bis ich was sage(was in meiner aktuellen Stelle nicht gehen würde, da es zu gefährlich ist).
Das sind dann nochmal 3 Monate und ich wäre schon 5 Monate dort und könnte dann immernoch 4 Monate dort arbeiten was insgesamt 9 Monate macht. Dann bin ich sicher schon wertvoll genug
(Eingearbeitet im Team integriert usw) um dass man mich nicht einfach nach der Elternzeit wieder in den alten Bereich steckt. Also ich glaube ich muss gar kein ganzes Jahr warten.

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Hallo ihr, ich bin so froh über die Möglickeit, mich auszutauschen!

Ich bin im 1 ÜZ. Ich mag meinen Job nicht mehr und es wird von Woche zu Woche schlimmer. Ich habe mich dafür entschieden, den Job "auszuhalten". Aber damit geht es mir echt schlecht. Was soll ich machen, wenn ich jetzt mehrere Monate warten muss? Ich bin auch schon 35. Ich werde nicht pausieren.

Was für ein Dilemma. Es zerreist mir die Nerven.

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Ich habe einmal einen sehr großen Fehler begangen und mich für meinen Job entschieden, den ich ein Jahr später wegen Burnout gekündigt habe.
Jetzt bin ich sehr glücklich, dass mein Partner und ich finanziell die Möglichkeit haben, jobtechnisch keine Rücksicht auf einen Babywunsch nehmen zu müssen. Fakt ist aber auch: ohne ihn ginge es nicht!

Aber es ist wirklich total individuell und kann dir keiner beantworten.
ICH PERSÖNLICH würde mich immer eher für Familie entscheiden!

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Ich war übrigens Kinderkrankenschwester.. jetzt, wo ich lese, dass du auch im KH arbeitest ;)

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Dann kannst du vielleicht verstehen, du kennst ja die Arbeitszeiten und den Stress. Der neue Job ist in jeder Hinsicht besser für die Familienplanung.

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Hallo,

Ich glaub das könnt nur ihr beide entscheiden... Entweder Job oder Baby beides geht ja eh nicht in deiner Situation.

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Hi,
ich würde mich immer für das Kind entscheiden, wenn der Kinderwunsch schon so groß ist. Ich würde den neuen Job annehmen, vielleicht tatsächlich 2-3 Monate mit dem Kinderwunsch pausieren und es dann einfach ohne Stress drauf ankommen lassen. Bei mir hat es bei beiden Kindern ungefähr 6 Monate gedauert bis ich schwanger wurde. Und du bist ja auch nicht direkt weg sondern noch fast 8 Monate im Job, sofern die Schwangerschaft komplikationslos verläuft.
Klar kommt es nicht so gut an, wenn man eine neue Stelle annimmt und direkt schwanger wird. Ich habe damals auch im Oktober meinen Job angefangen und im April verkündet, dass ich ein Baby bekomme. Es war gar kein Problem, alle haben sich für mich gefreut (ich war vorher schon 2 Jahre als Werkstudent in der Firna und hab dort meine Abschlussarbeit geschrieben, ganz neu war ich also nicht). Es wird ja auch nicht besser: wenn Kind 1 dann 1 jahr oder 2 Jahre alt ist, man gerade wieder angefangen hat zu arbeiten, geht ja oft schon das Basteln für das nächste Kind los. Das ist für den Arbeitgeber auch doof.
Also, ich würde den Kinderwunsch maximal bis Februar aufschieben und den neuen Job nehmen. Man weiß ja nie, wie lange es dann tatsächlich dauert.

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Also ich würde vielleicht bis febr pausieren und den neuen Job beginnen und dann eifnach weiter basteln. Es dauert manchmal halt einfach auch zwei Jahre bis es klappt. Wenn du den Job nicht annimmst dann wartest du nur noch mehr auf dein Baby. Wenn du den Job annimmst und nur kurz pausierst mit dem hibbeln dann bist du eingearbeitet und lässt einfach das Glück entscheiden. Und nach der babypause egal wie lange möchtest du ja auch noch nen Job haben der dir gefällt. Also von daher. Würd ich halt die paar Monate nun warten um mit Glück nicht direkt schon schwanger den neuen Job zu starten. Blöd ist es natürlich dass du nun erst auf deinen Ersatz warten musst. Aber man muss trotz Kinderwunsch weiter leben und auch Entscheidungen treffen.

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Ich persönlich würde es so machen, warten bis man die neue stelle angetreten ist und dann langsam anfangen zu üben. Dann Hast du schon eine Weile in der neuen Position gearbeitet bis du in Mutterschutz gehen würdest. Ich selber mag meinen Job sehr, aber bei mir haben sich die Prioritäten total verändert. Das hätte ich früher vor der Geburt meiner ersten Tochter selbst nicht gedacht, da ich früher sehr auf den guten Job und die Arbeit fokussiert war. Seit der Geburt liegt bei mir die prio ganz klar auf dem Kind, ich habe nach 12 Monaten elternzeit wieder auf 50% angefangen zu arbeiten, aber es ist trotzdem nicht wie vorher. Ich gehe gerne hin aber ich bin auch sehr gerne zu Hause bei der kleinen. Daher würde ich sagen, Warte ab wie es sich mit Nachwuchs dann bei dir entwickelt, das lässt sich total schwer vorher sagen.

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Dein Problem basiert darauf, dass Du annimmst innerhalb der ersten 6 Zyklen schwanger zu werden und zu bleiben. Sorry, wenn ich da in die Kerbe Deiner Kollegin haue, aber das ist optimistisch. Ich würde den Job annehmen und abwarten, was passiert.