PCO - und andere Zirkus Geschichten

Grüß euch :)
Ich fange einfach mal an.
Das mit meinem Körper irgendwas nicht stimmt habe ich schon ziemlich früh geahnt. Ich wurde leider von FA‘s nicht ernst genommen. Das meine Periode nicht kommt, läge allein am absetzen der Pille.

Letztes Jahr hatte ich Pfeiffersches Drüsenfieber. Da bis zur Diagnose keiner wusste was nun mit mir nicht stimmte, kam ich in die Klinik und wurde auf den Kopf gestellt. Unter anderem war ich auch in der Frauenklinik und dort wurde dann der Verdacht auf PCO diagnostiziert.
Bin dann, nach langsamer Genesung zum FA gegangen. Ich sollte dann wieder kommen wenn die Periode da ist, die habe ich sehr unregelmäßig.
Die Pille habe ich vor 3 Jahren abgesetzt, ich wollte diese ganzen Hormone nicht mehr.
Blut wurde abgenommen. Die Ärztin rief mich dann an und sagte: Sie haben PCO, wenn sie schwanger werden wollen, gibts Metformin. Machen Sie einen Termin aus. Das fand ich so daneben.
Ich wollte dann nicht mehr zu ihr gehen und wollte meine Ergebnisse haben von der Blutuntersuchung. Die wollten sie mir ernsthaft nicht aushändigen. Meine Hausärztin hat dann dort angerufen und Druck gemacht.

Habe dann erst mal die Nase voll gehabt, dann kam Corona. Und nun habe ich eine neue FA, sie ist sehr nett. Sie hat mich zum Endokrinologen geschickt. Wer war von euch da? Was wird da gemacht?
Ich habe von meiner FA Folsäure bekommen, die könnte ich schon ruhig nehmen.
Metformin und Co, welche Erfahrungen habt ihr da gemacht?

Ich habe leichtes Übergewicht und eine Schilddrüsenunterfunktion. Versuche an meinem Gewicht zu arbeiten. Aber das klappt nicht gut.
Dann liest und hört man von Tees usw die den Zyklus unterstützen sollen. Ist das sinnvoll und welche Tees usw trinkt ihr?
Was mich am meisten nervt sind einige Leute, sie sagen so oft, willst du keine Kinder? Du bist doch schon 34.

Meine Schwester war total sauer als ist davon berichtete und sie meinte wegen den Hormonen hätte sie Gebährmutterhalskrebs bekommen. Welche Hormone kann ich nicht sagen. Ich wollte darüber nicht streiten.

Meine Mama meinte: Wie du willst schon ein Kind? So langsam komm ich mir vor wie im Zirkus.

1

Liebe Links-der-Isar,

Ich habe auch PCO, wahrscheinlich schon sehr lange undiagnostiziert. Ich hab es schon mit 17 Jahren geahnt, wusste aber damals noch nicht, dass es so eine Diagnose gibt. Ich war zwar immer schlank, aber ich hatte andere PCO-Symptome. Ich habe dann, bis ich 35 Jahre alt war, fast durchgängig die Pille genommen, die quasi die einzige "Therapie" bei PCO ohne KiWu ist. Einmal hab ich mit 32 Jahren die Pille abgesetzt (Ende einer 12 jährigen Beziehung) und bekam Zysten und schlimmste Akne.

Mit 35 Jahren kam dann so langsam der KiWu bei meinem neuen Freund und mir und ich setzte in weiser Voraussicht die Pille ab. Wir verhüteten in der Zeit noch mit Kondom. Ich wollte einfach nur sehen wie mein Zyklus sich entwickelt... Tja, ich bekam Akne, die mich psychisch fast an den Rand des Wahnsinns trieb, und Zysten (Tennisball-groß). Eine von den Zysten platzte und ich kam ins Krankenhaus. Dort wurde dann endlich PCO diagnostiziert. Ich wurde komplett durchgecheckt (Hormonstatus usw.) und es stellte sich heraus, dass ich eine leichte Insulinresistenz habe, die meine Zyklen ebenfalls beeinflusst.

Wegen des KiWu und der IR bekam ich dann Metformin. Mein Zyklus normalisierte sich sofort und ich wurde im 2. ÜZ schwanger. Leider Missed Abort in der 8. Woche... Danach brauchten wir insgesamt 8 ÜZ bis es wieder funktionierte. 4 Zyklen davon waren mit Metformin, Clomifen und Ovitrelle. Zum Schluss funktionierte es in einem Zyklus, in dem ich alles (außer Metformin) abgesetzt hatte. Mit 37 Jahren bekam ich dann meine Tochter.

Wir versuchten es dann relativ schnell wieder mit einem Geschwisterchen (ohne Metformin). Als meine Tochter 7 Monate alt war, wurde ich im 2. ÜZ schwanger... leider eine Zwillings-MA in der 9. Woche. Danach ging ich zum Diabetologen und ließ mich wieder auf IR prüfen... die IR war jedoch weg und meine Zyklen waren endlich sehr regelmäßig. Ich brauchte kein Metformin mehr. Nun ja, es klappte dann im 4. ÜZ und jetzt bin ich in der 33. Woche mit dem Brüderchen schwanger. Bei der Entbindung werde ich wohl 39 Jahre alt sein.

Zum Metformin: Es hat seine Berechtigung. Wenn ich es gebraucht hätte, hätte ich es beim 2. KiWu wieder genommen! Es bringt lange Zyklen relativ schnell wieder ins Lot. Es ist KEIN Hormonpräparat und Krebs erzeugt es auch nicht. Es ist ein Medikament für den Zuckerstoffwechsel. Dieser Stoffwechsel beeinflusst indirekt auch die Hormonproduktion deines Körpers. Lies einfach mal ein bisschen dazu!
Es hat Nebenwirkungen, aber die waren zumindest bei mir nicht so schlimm (2-3 Tage Durchfall beim Einstellen der Dosis).

Ich wünsche dir alles Gute!

Lg, babyelf mit babygirl (19 Monate), babyboy im Bauch (32+4) und ⭐⭐⭐

2

Liebe Babyelf,
danke für deine ausführliche Antwort.
Durch das absetzen der Pille sind meine Probleme mit der Haut weg gegangen. Die du war ich auch schon sehr früh sicher das mit meiner Periode nicht alles richtig läuft. Denn ich habe schon mal eine Pause eingelegt in der ich keine Beziehung hatte.

Ich hoffe einfach, das ich jetzt gute Ärzte habe, die mir helfen.

Es ist schön zu lesen, das es bei dir geklappt hat.

Ich setzte mich nicht unter Druck, egal was andere sagen. Nur bekommt man da immer einen Stich versetzt.

Mein Termin ist Ende November. Bin wirklich gespannt.

Welche Therapie meine Schwester gemacht hat, das weiß ich nicht. Sie hat davon nie was erzählt. Wie auch immer, das hier nicht das Thema.

Ich wünsche dir alles gute 🍀