ES+8 und wieder nicht geklappt 😥 *silopo*

Eigentlich war ich diesen Zyklus recht zuversichtlich das es geklappt haben könnte. Doch seit heute Morgen beschleicht mich so das Gefühl das meine Mens schon von weitem ruft...
Meine 2. ZH ist seit 3-4 Monaten verkürzt, bei ES+9 beginnt es schon mit SB und am nächsten Tag dann richtig. Trinke seit 2 Monaten Zyklustee, aber eine Wirkung kann ich nicht wirklich vernehmen.
Nun gut - vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder und die Mens bleibt weg. 🙏🙏🙏

4

Liebe/r Kruemel,

Vorweg: Es hat nichts mit irgendwelchem Zyklus-Tee zu tun, sondern einfach nur mit Zufall, Wahrscheinlichkeit und dem typischen Quäntchen Glück. Ich rate dringend, alle Deine Bemühungen einzustellen (auch wenn es schwer fällt) und Dein Leben zu genießen. Lass mich Dir meine Gewchichte erzählen:

Ich heiße Greta und möchte Dir meine Geschichte erzählen, um Dir und allen anderen Frauen, die das Thema Kinderwunsch umtreibt, Mut zu machen. Gleichzeitig möchte ich meine Erfahrungen teilen, wie es bei uns geklappt hat.

Vorweg: Ich bin in der 11. Woche schwanger, nachdem mein Mann und ich genau 3 Jahre darauf hingearbeitet haben. Diese drei Jahre waren die bisher größte Herausforderung meines bisherigen Lebens.

Wir haben ca. ein Jahr probiert, bevor ich meinen Mann dazu überredet habe, in der KiWu-Klinik vorstellig zu werden (mein Alter damals: 34, mein Mann: 38.

Meine Learnings aus zwei Jahren KiWu-Behandlung, die nun erfolgreich beendet wurde:

1) Nie länger als ein Jahr warten, bevor die KiWu aufgesucht wird. Die Tests dort geben Sicherheit, dass alles OK ist, bzw. falls nicht, an welchen Stellschrauben gedreht werden kann. Diese Tests können sich über Monate ziehen (ein Spermiogramm ist z. B. solchen Schwankungen unterzogen, dass es im Abstand von mehreren Wochen/Monaten wiederholt werden muss).

2) Gestartet wird - bei Feststellung ungewollter Kinderlosigkeit bei völliger Gesundheit von beiden, wie in unserem Fall - mit Inseminationen (wir haben nach 3 Hormonbehandlungen mit anschl. leider erfolglosen Inseminationen aufgehört, um die nächste Stufe zu zünden). In jedem Fall ein paar Insis ausprobieren, um sich an die Hormonbehandlungen und die Prozedur als solches zu gewöhnen, da die IVFs nochmal eine andere Hausnummer ist.

3) IVFs/ICSI: Unsere Ärzte haben uns empfohlen, statt einer IVF gleich auf das ICSI-Verfahren zu gehen (hier wird eine einzelne Spermie in dieEozelle eingeführt), da sie vermuteten, dass unsere Spermien und Eizellen im Schlüssel-Schloss-Prinzip nicht zusammenpassen und eine IVF nichts bringen würden (hier würden ja Spermie und Eizelle auf „natürlichem“ Weg im Reagenzglas zusammenfinden. Problem: Sollte dies nicht der Fall sein wg. des nicht passenden Schlüssel-Schloss-Prinzips, ist ein IVF-Versuch „umsonst“, und die Krankenkasse bezahlt ja nur 3 Versuche).
Hörte sich logisch an, und war auch eine super Entscheidung: Hatten beim 1. ICSI-Versuch gleich zwei befruchtete Eizellen, die mir im Kyro-Zyklus (d. h. sie wurden kurz eingefroren, damit sich meine überstimulierten Eierstöcke, etc. erholen konnten) im nächsten Zyklus eingesetzt wurden. Leider haben sich die beiden Eisbärchen nicht eingenistet.

4) Wichtig zu wissen: Es ist einfach nur eine statistische Wahrscheinlichkeit, also eine Frage der Zeit, bis es klappt: Wir hatten zu diesem Zeitpunkt nun also 4 erfolglose künstliche Befruchtungen hinter uns, inkl. aller Tiefs, die das bedeutet, das Wichtigste aber war: Nicht die Hoffnung und die Zuversicht zu verlieren: Dabei helfen Ärzte (wir haben uns die Privatsprechstunde beim Prof. geleistet, gut investiertes Geld, da nur die besten Profis die Ruhe und Zuversicht ausstrahlen, die wir brauchten. Tenor: Es wird klappen, bleiben Sie zuversichtlich.

5) Wir haben dann fast 7 Monate ausgesetzt - einfach mal keine Hormone, Termine, und den KiWu ziehen lassen - das war wie Urlaub und ich kann so eine Auszeit in diesem Marathon nur jedem Paar in solch einer Situation wärmstens empfehlen. In der Zeit habe ich meditiert, Laura Malina Seiler gehört, mit meiner Psychologin gesprochen, Dinge gemacht, die mir Spaß gemacht haben, und mich auch erfragt, was ist, wenn ich kein Kind bekomme, was also dann ist und wie dankbar ich für mein Leben sein kann, auch ohne Kind! Diese Erkenntnisse haben mir eine solche Sicherheit und Entspanntheit gegeben, dass ich irgendwann im Sommer zu meinem Mann sagte: Lass es und nochmal probieren und einen 2. ICSI-Versuch starten, wir haben nichts zu verlieren.

6) Gesagt, getan. Auf der Arbeit war dank Sommerloch weniger los, ich habe Sport gemacht, mich gut ernährt (aber alles locker, nicht verbissen oder ehrgeizig, wie in den Monaten zuvor), an meiner Einstellung zu Stress gearbeitet und was soll ich sagen: Die Hormonbehandlung lief super, null Nebenwirkungen, ich kannte ja alles von früher, und ich habe meditiert und es mir gutgehen lassen. Dann kam die Punktion und der Transfer (diesmal im Frisch-Zyklus, heißt also direkt im Anschluss an die Behandlung) und siehe da, es hat geklappt! Sogar so gut, dass sich gleich beide befruchteten Eizellen eingenistet haben (Zwillis). Wir waren so glücklich!

7) Es ist und bleibt ein Marathon, das Kinderkriegen. In der 8. Woche hatte ich urplötzlich nach einem wunderschönen Urlaub eine Blutung und wir dachten, jetzt war alles umsonst. So ein Schock. Der Ultraschall brachte Glück im Unglück: Ein Zwilling war abgegangen (die Natur sortiert in den ersten 12 Wochen automatisch bei zu erwartenden Schäden aus), der andere aber noch da. Und dieses kleine Wunder haben wir gestern erst wieder im US gesehen: jetzt 3 cm groß, Ärmchen und Beinchen bewegen sich, Herzchen schlägt.

8) In der 9. SSW hatte ich eine Not-OP: Mein Eierstock hatte sich verdreht, spätestens jetzt dachte ich, das überlebt das Baby doch nie. Und doch, ein Wunder: Das Baby lebt, alles ist möglich, niemals die Hoffnung aufgeben - Gott ist groß.

9) Der Marathon geht weiter: Es kann immer was passieren, aber allein die Gewissheit, nach drei Jahren schwanger werden zu können, ist eine Erkenntnis, die mir keiner nehmen kann, niemand weiß, was wird, aber die Hoffnung und Zuversicht bleiben. Was ich damit sagen will: Es wird klappen, und wenn es klappt, sind die Jahre des Wartens vorbei und alles Vorherige verblasst und war es wert.

10) Es gibt keine eindeutigen Zeichen für eine Schwangerschaft: Ich war mit Zwillis schwanger und hatte keine Anzeichen (weswegen ich dachte, es hätte wieder nicht geklappt), doch das Gegenteil war der Fall. Spekulationen helfen nicht, außer der Bluttest. Alles kann ein Anzeichen für oder gegen eine SS sein. Auch jetzt, Ende des 3. Monats, merke ich nichts, außer, dass mein Bäuchlein sich minimal beginnt zu wölben.

Ich hoffe, diese persönlichen Einblicke konnten vor allem denjenigen Mut machen, die schon einige Jahre in der KiWu-Behandlung sind. Ich habe mir immer manifestiert, wie es sein wird, wenn ich schwanger sein werde und in alle Foren einen mutmachenden Eintrag eintragen werde, jetzt ist es soweit.

Viel Erfolg euch allen und vergesst nicht, es hängt mehr mit der Natur und mathematischen Wahrscheinlichkeiten zusammen, als mit einer eurer persönlichen Anstrengungen - loslassen ist das A und O, aber auch ich habe Jahre für diese Erkenntnis gebraucht.

Liebe Grüße, Greta

5

Liebe Greta,

danke für deine wundervolle Geschichte. Ich selbst bin nach 10 Jahren unerfüllten Kiwu (und einer daran zerbrochen Ehe), völlig unerwartet (2016) schwanger geworden. Ich hibbel also auf's 2. Wunder.😉
Du hast vollkommen Recht damit, dass man sich nicht so darauf versteifen sollte. Doch leider ist das manchmal gar nicht so einfach...

Ich wünsche dir noch eine schöne Kugelzeit 🤰🏻 und allen anderen viel Glück 🍀💖

7

Krass, Kruemel, 10 Jahre KiWu, unglaublich. Und ich freu mich total für Dich, dass Du danach wieder neues Glück in 2016 gefunden hast - auch hier vermute ich ganz stark das Thema „Loslassen“, das letztendlich ausschlaggebend plus Zufall plus Wahrscheinlichkeit plus Glück war. Hoffentlich klappt es schon bald mit dem 2. Wunder - alles wieder eine Frage der Zeit ☺️ Alles Gute und danke auch für Deine guten Wünsche!!

weitere Kommentare laden
1

Hallo süße, Ich drück dich ganz doll ❤️
ich verstehe dich und man hat Angst, mal wieder enttäuscht zu werden. Dieses hibbeln und immer wieder hoffen ist wirklich nervenraubend..
aber du bist erst gerade mal bei ES+8 Liebes!
Es ist doch noch gar nichts verloren. Vielleicht habe ich es nicht ganz verstanden, aber soweit ich gelesen habe, bekommst du erst morgen SB wie du sie gewohnt bist.. also ist doch noch alles offen 💕 gib nicht schon so früh auf🍀

3

Vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Es ist wohl die Angst wieder enttäuscht zu werden... aber ich versuche positiv zu denken.

2

Erstmal ist nichts verloren, so lange der Drache nicht da ist.
Aber deine 2. ZH ist wirklich etwas kurz, hast du deine Hormone mal checken lassen. Vielleicht eine GK Schwäche??
Drück dir aber ganz fest die Daumen, das es doch noch positiv ausgeht.

LG JJ

6

Mir geht es genauso. 😬 also ich bin erst ES+3 und habe noch gar kein Gefühl, aber auch meine 2. ZH war letzten Zyklus bei nur 8 Tagen, bevor am 9. dann eine Schmierblutung anfing. In den Zyklen davor war die zweite ZH wenigstens bei 10 Tagen. 😣
Jetzt seit diesem Zyklus stille ich nicht mehr. Der ES war erst an ZT 23 oder 24 und jetzt bin ich mal gespannt, wie es mit der 2. ZH aussieht. Ich versuche es auch mit Himbeerblättertee und Frauenmanteltee. Mal sehen, ob es was hilft.
Ich drücke uns beiden die Daumen. ☺️

8

Danke dir.😊 Bei uns hat es mit dem abstillen leider noch nicht geklappt, aber ich bekam schon 4 Monate nach der Geburt wieder meine Tage und Anfangs eigentlich auch recht regelmäßig.
Laut meinem Frauenarzt ist alles in Ordnung - auch die verkürzte 2. ZH findet er nicht schlimm. Also heißt es wohl weiter abwarten und 🍵 trinken. 😉

Viel 🍀

11

Ah okay, na ich bin mal gespannt. Bevor ich mit meiner Tochter schwanger wurde, war meine 2. ZH eher so bei 13 Tagen. Am Freitag habe ich einen Termin bei meiner FÄ. Mal sehen, was sie dazu sagt. 😬