Schock: Kündigung nach Frühabort

Hallo Ihr Lieben,

ich bin noch ganz neu und das ist mein erster Thread hier. Vielleicht hat ja jemand von Euch etwas ähnliches erlebt - ich würde mich über Austausch freuen.
Nach der Elternzeit habe ich im November eine neue Stelle angetreten und bin dann völlig ungeplant im März schwanger geworden. Wir haben uns total gefreut, weil wir uns ein weiteres Kind wünschen und es auch schon für Ende des Jahres geplant hatten, es wieder zu probieren.
Da mir Ehrlichkeit wichtig ist und ein eventuelles Beschäftigungsverbot im Raum stand, habe ich dies meiner Chefin auch sofort mitgeteilt, anstatt mich einfach kommentarlos krank schreiben zu lassen. Ich wurde bis zum Termin bei der Betriensärztin frei gestellt und meine Chefin ging in Urlaub. Leider ist der Krümel aber in heftigen Blutungen abgegangen, sodass der Termin nicht stattfand. Auch das hat mein Mann, weil ich wirklich am Ende war, ihr sofort mitgeteilt. Meine Frauenärztin hat mich insgesamt für zwei Wochen krank geschrieben, da meine Blutwerte unter dem Blutverlust gelitten haben und natürlich auch, um alles zu verarbeiten. Das war das erste Mal, dass ich krank war. Ich habe vorher einen einzigen Tag gefehlt, weil meine Kleine krank war und der Papa einen wichtigen Termin hatte. Auch das war abgesprochen und ich habe alles vorgearbeitet oder dem Kollegen übergeben.
Naja, auf jeden Fall bin ich nach der AU wieder ganz normal arbeiten gegangen. Als ich dann gestern ins Büro kam, saßen meine Chefin und die Bereichsleitung im Büro und baten mich zum Gespräch. Das Endergebnis war, dass sie mich kündigen, weil ich mich in der Zeit, in der ich krank war, nicht um die Arbeit gekümmert habe.
Das alles treibt mich ziemlich um, ich habe das Gefühl, dass es nicht darum geht, sondern viel mehr darum, dass ich schwanger war und wohl irgendwann auch wieder werde. Ich fühle mich so ungerecht behandelt und bin total enttäuscht. War von Euch schon mal jemand in so einer Situation? Wie seid ihr da wieder rausgekommen?
Danke, wenn ihr mir bis hier zugelesen habt. :-)

Liebe Grüße!

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Hm. Die Begründung ist etwas dürftig. Wenn du krank bist, kannst du dich wohl kaum um die Arbeit kümmern. Du oder dein Mann habt aber dem AG mitgeteilt, dass du weiter krankgeschrieben bist?
Dann bist du deinen Pflichten als AN nachgekommen. Ich würde mich mal an einen Anwalt für Arbeitsrecht wenden. Ggf muss dein AG die Kündigung zurücknehmen. Aber grundsätzlich solltest du dich dann schon nach einer anderen Stelle umsehen. Sowas verbessert das Arbeitsklima nicht unbedingt.
Alles Gute!
Lg
Lyra

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Liebe Lyra,

danke für deine Antwort.
Die Kündigung ist rechtens, weil ich ja noch in der Probezeit bin. Ich wette, dass in der schriftlichen kein Grund angegeben sein wird. Zu der Sache mit der Krankheit: natürlich habe ich mich korrekt krankgemeldet und alles pünktlich eingereicht. Sie meinten, so sei halt das Arbeitsprinzip, fast als wäre man Selbstständig.
Ich möchte dort auch gar nicht mehr bleiben, weil ich die Aktion einfach zu hart fand und nicht bereit bin, mich um die Arbeit zu kümmern, wenn ich krank bin. Entweder ich kann arbeiten oder eben nicht - und dann bleibe ich auch zu Hause.
Danke für Deine Hilfe. :)

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Ach richtig. Probezeit. Dann musst du das tatsächlich so hinnehmen. Schön ist das nicht.
Fühl dich gedrückt!
Ein ziemlich abgedroschener Spruch, aber in meinem Fall oft zutreffend: Wenn irgendwo eine Tür zu geht, öffnet sich auch wieder irgendwo eine andere.

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Hallo,

fühl dich gedrückt ❤

Das ist echt sehr gemein von denen.
😶 Mir kommt das auch sehr dünn vor. Es ist doch klar, dass man sich krank nicht um die Arbeit kümmern kann. Probezeit hattest du nicht mehr?

Ich würde auch zu einem Anwalt gehen an deiner Stelle.

Wünsche alles Gute 🍀

LG Luthien mit ⭐

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Hallo,

vielen Dank für Deine Antwort. Die Probezeit läuft noch bis zum 30.04., weswegen sie mich jederzeit kündigen können.

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Achso, Mist 😏

Aber eigentlich kannst du froh sein, bei so einem Arbeitgeber weg zu sein. Du findest bestimmt schnell etwas besseres 😊🍀

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Dann hast du jetzt gelernt, dass man besser den Mund hält... Leider ist das so. Ein guter Chef versteht das und bei einem schlechten macht man es im Zweifel sowieso verkehrt...

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Ja, da hast du wohl leider recht...

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Guten Morgen. Erstmal tut es mir leid, das du einen abgang hattest:(

Zum nächsten wäre es wichtig, in welcher SSW du warst, damit du nach einer fehlgeburt einen kündigungsschutz hast. Dieser greift ab der 12ssw für 4 Monate. Bis zur 12ssw hat man leider keinerlei Schutz mehr.
Ich kann es leider nicht beurteilen, ob es an der Schwangerschaft lag oder an der nicht verrichteten Arbeit, aber die Arbeitgeber gehen nun mal ein Risiko ein, wenn sie junge Frauen einstellen. Damit müssen die rechnen. Ich vermute deswegen, das der Chef kalte Füße bekommen hat und auf Nummer sicher gehen will und dich ganz raus haben will :/

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Der Kündigungsschutz greift bei mir in dem Falle nicht, da der Abort in der 8. Ssw war. Aber vielen lieben Dank für den Tipp!

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Ich habe damit keinerlei Erfahrung, möchte Dir jedoch sagen das ich finde das Du komplett richtig gehandelt hast. Ich bin auch für Ehrlichkeit und finde Kommentare wie "besser den Mund zu halten" vielleicht richtig was die Sicherheit der Arbeitserhaltung anbelangt, aber ich könnte mit diesem "hinterhältigen" Gewissen auch nicht leben. Das bringt Dir nun zwar alles nichts und ihr sollt mich auch nicht falsch verstehen, aber ich denke die Vorgesetzten finden immer einen weg jemanden los zu werden. Dann doch lieber weiterhin mit dem ehrlichen, direkten Weg.
Daumen hoch für Deine Ehrlichkeit.

Alles Gute für Dich und das ihr den Verlust bald verkraftet.

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Vielen Dank für Deine Antwort. So bin ich eben auch, aber das gerade lässt mich echt zweifeln, ob das so richtig ist...

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Das tut mir sehr leid für dich. Als ob es nicht schlimm genug wäre, eine Fehlgeburt zu haben wird man noch gekündigt. Auch wenn ich seit 6 Jahren im Betrieb bin, mache ich mir auch Gedanken ob mein Arbeitgeber wohl Gründe finden würde mich zu kündigen

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Danke für Deine Antwort.
In der Regel musst Du Dir aber keine Sorgen um deinen Job machen, wenn Du einen Festvertrag hast. :-)

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Das ist ein Irrglaube .Man kann genauso gekündigt werden ,es ist mir nicht ganz so einfach ,wie in der Probezeit,wo man keine Gründe finden muss .Aber wer Gründe finden will ,der findet sie .ein Festvertrag heißt nicht unkündbar -schön waere es .

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Huhu .Ersteinmal tut es mir total leid für dich .Ich weiß es hilft dir nicht weiter ,aber genau aus dem Grund habe ich es bis zur 12ten Woche verschwiegen .Danach kann freilich auch noch etwas passieren ,aber die Chance ist einfach in den ersten Wochen am höchsten .Bei mir wäre es genauso gelaufen ,wie bei dir grade .das wusste ich .Deswegen habe ich nichts gesagt .Vielleicht lesen das hier einige ,die gleich nach dem positiven Test den AG informieren,obwohl sie es nicht müssten .man kann sich vorher noch so gut verstanden haben ,bei einer SS hört für viele AG die Freundschaft auf -leider .Ehrlichkeit schön und gut ,aber nur weil man etwas nicht sofort sagt ,ist man ja nicht unehrlich . Aus diesem Grund habe ich Kind Nummer 2 auch direkt in der Elternzeit angesetzt .rausschmeissen kann er mich nach der rueckkehr freilich immer noch jederzeit ,aber ich bin dann mit Kindern durch und kann dann weitersehen .Es ist leider sehr furchtbar ,wie teilweise mit Müttern umgegangen wird .dann ist man zu dem Verlust noch seinen Job los .Ich drücke dir die Daumen,dass es bald wieder bergauf geht .

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Ich wuerde aber vielleicht auch empfehlen zumindest 1 Jahr dort zu arbeiten ,in deinem neuen Betrieb .Auch wenn so eine Reaktion das allerletzte ist und dennoch nicht gerechtfertigt ,jedoch finde ich persönlich direkt schwanger werden in Probezeit geplant auch nicht wirklich fair .

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Da gebe ich dir völlig recht. Deswegen hatten wir ja geplant, erst am Ende des Jahres wieder zu üben.

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Das ist super ärgerlich. Aber dann war es nicht der richtige Arbeitgeber.

Aus Sicht der Chefin hat sie ganz klar gekündigt, weil bei dir nun der Kinderwunsch offensichtlich ist. Du warst noch nicht lange dort und wahrscheinlich wurdest du dort mit der Absicht eingestellt, eine Stelle dauerhaft und ohne baldige Unterbrechung zu besetzen.

Das ist auch ein Aspekt, den ich nachvollziehen kann. In der Regel werden neue Stellen nicht besetzt um eine Arbeitskraft zu haben, die gleich wieder ausfällt. Aber man hätte ehrlich zu dir sein müssen. Das waren sie nicht.

Jetzt ist es so. Schau nach vorne!

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Danke für deine Antwort. Natürlich verstehe ich meinen AG da, aber die Art finde ich echt unter aller Sau.

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Aus Sicht des AG bist du ein Risiko.
Er hat dich nach der Elternzeit eingestellt und du bist nach 4 Monaten schon schwanger, anscheinend ja auch in einem Bereich wo es ein BV gibt.
In der Probezeit sollte man gar nicht fehlen, die Kinderbetreuung muss gesichert sein und zwar jenseits von Papa und Mama.
Nach einer Fehlgeburt ist es ihm einfach zu riskant dich weiter zu beschäftigen, denn wahrscheinlich bist du bald wieder schwanger,fällst dann ins BV und gehst anschließend in Elternzeit.
D.h 9 Monate plus 1 oder 2 Jahre Elternzeit und dann bist du ja mit 2 kleinen Kindern auch nicht gerade flexibler als vorher.