Mein Mann möchte kein zweites Kind - was nun?

Hallo ihr Lieben,

ich bin mit meinem Mann schon fast 10 Jahre zusammen. Im Großen und Ganzen waren wir immer glücklich miteinander. Wir waren uns von Anfang an einig, dass wir zwei Kinder wollen.

In 2011 kam unsere Tochter auf die Welt. Sie ist wundervoll und wir sind sehr glücklich mit ihr. Anfangs sagte mein Mann, er wolle keinen so kleinen Abstand zwischen der Kinder und wir warten noch wenig. Das war für mich auch völlig okay.

Jetzt ist unsere Maus fast 4 Jahre alt. Sie ist ein pflegeleichtes Kind.

Am Wochenende eröffnete mein Mann mir, dass er kein Kind mehr wolle. Er hätte schon mit dem Gedanken gespielt, sich sterilisieren zu lassen. Da habe er allerdings auch wieder Angst, es in 5 Jahren eventuell zu bereuen. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen. Für mich fühlt es sich an, als ob man mir meinen Lebenstraum genommen hätte.

Für mich stand bereits als Kind fest, dass ich eher viele Kinder möchte - mindestens zwei. Ich selbst fand mein Leben als Einzelkind sehr einsam.

Bitte versteht mich nicht falsch: Ich bin stolz auf meine Tochter und unglaublich dankbar für jeden Tag mit ihr. Sie ist ein wunderbares Kind.

Doch der Kinderwunsch in mir, hat sich im letzten Jahr so sehr verstärkt.

Meine Tochter wünscht sich auch ein Geschwisterchen und redet sehr oft davon - das macht es mir natürlich nicht gerade leicht...

Ich fühle mich momentan so hilflos.

Meinem Mann ein Kind "unterzuschieben" kommt für mich auf keinen Fall infrage. Ich bevorzuge den ehrlichen Weg.

Ist oder war vielleicht jemand in der gleichen Situation? Oder hat einen Rat?

Herzliche Grüße

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Ich denke er ist sich unsicher. Vielleicht mal offen und ehrlich über eure Wünsche und Ängste reden? Ich meine, irgendwo muss ja ein Grund für seinen Sinneswandel sein.

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Wir haben miteinander geredet. Das heißt: Er hat geredet und wie ich mich fühle, wollte er in dem Moment gar nicht hören. Da hat er abgeblockt. Vielleicht hat er selbst Angst, dass es ihn umstimmen könnte.

Er hat Angst, dass die finanzielle Belastung zu hoch ist. (was ich nicht ganz nachvollziehen kann) Und er hat Angst, dass er es nervlich nicht schafft. (Was ich ein wenig nachvollziehen kann). Er meinte, es sei doch schön so wie es ist. Was wäre denn, wenn noch ein Kind kommt und dann alles kaputt geht?

Eigentlich wollte er mir gar keine Gründe nennen. Am liebsten wäre ihm gewesen, ich nehme einfach so zur Kenntnis, dass er plötzlich kein weiteres Kind mehr möchte.

Sonst ist er nicht so. Wir können immer miteinander reden und wir haben ein sehr harmonisches Familienleben. Ich halte ihm auch beruflich den Rücken frei, da ich viel mehr Zeit habe als er.

Ich weiß gerade gar nicht mehr, was ich tun soll. Wenn ich mit dem Thema anfange, setzt es ihn eventuell unter Druck. Dann will er erst Recht nicht mehr.
Fange ich nicht davon an, sieht er es vielleicht als erledigt an....

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Ich würde meine Gedanken dazu ebenfalls äußern und dann erstmal sacken lassen. Noch mehr Druck aufbauen führt dazu das er vielleicht ganz dicht macht.

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leela83,

Zerbrich dir nicht den Kopf. Mein Mann sagte nach der Geburt von meinem Sohn auch dass er kein weiteres Kind will. Sagt er bis heute immer noch. Meint dass er sich nicht sicher ist ob er das zweite Kind genau so sehr lieben könnte wie er unseren Sohn liebt.

Wir sind auch seit 10 Jahren verheiratet und wir reden offen miteinander. Ich habe ihm von Anfang an klar gesagt dass er das nicht selber zu entscheiden hat und ich mir ein zweites Kind wünsche. Irgendwann hat er das akzeptiert und wir versuchen es seit zwei Jahren wieder. Unser Sohn ist übrigens 5 Jahre alt.
Ich merke immer wieder wie hibbelig er ist und wie er auf die SST's wartet. Er hat auch schon zwei Spermiogramme machen lassen und nimmt fleißig seine Zink Tabletten. Immer wenn ich nach einem negativem SST enttäuscht bin, sagt er zwar ich soll mir nicht den Kopf zerbrechen und meint er weiss nicht wieso ich mir so Gedanken machen, er wäre auch nur mit einem Kind sehr zufrieden.

An deiner Stelle würde ich ihm klar die Meinung sagen. Wenn man in einer Beziehung ist, muss man Kompromisse eingehen und nicht selber entscheiden.

Wünsche dir viel Glück.

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Danke für deine lieben Worte.

Er weiß, wie sehr ich mir ein zweites Kind wünsche. Wir haben vor ein paar Monaten darüber gesprochen.

Am Wochenende meinte er, ich könne ihn ja nicht dazu zwingen, wenn er nicht will.

Da hat er leider auch recht...und ein bisschen Kind gibt es ja nun leider nicht.

Am Samstag bin ich leider nicht weitergekommen.

Ich hoffe, er ändert seine Meinung wieder. Immerhin hat er sich gestern schon mal gewundert, warum ich seit Samstag so traurig bin.

Es hat mir einfach den Boden unter den Füßen weggezogen.

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Das war bei mir auch so als ich mit meinem Mann zusammen gekommen bin wollte ich immer Kinder haben und er nicht. Paar Jahre später hat sich dann herausgestellt dass es daran lag dass er Angst davor hatte ein schlechter Vater zu sein oder Überforderung kann auch ein Grund dafür sein dass Männer keine beziehungsweise nicht mehr als ein Kind haben möchten. Da aber alle unsere Freunde und Bekannte und Geschwister schon Kinder haben und nicht mal verheiratet sind. Und es Geschafft haben auch mit Zwillingen hat er eingesehen "das ist doch gar nicht so schlimm" Eltern zu werden. Und er hat jetzt gesagt er würde gerne zwei Kinder haben. Aber leider klappt es nicht vielleicht solltest du ihm etwas Zeit lassen und dann einfach in einem richtigen Zeitpunkt ihn noch mal darauf ansprechen dass es dein Wunsch ist noch ein Kind zu bekommen und du gerne noch mal darüber sprechen möchtest vielleicht ändert sich ja bei dir auch die Meinung deines Mannes wie bei meinen. Ich wünsch dir ganz viel Glück sei nicht traurig das wird schon alles.??

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Hallo Leela83 .....ich hab eben deine Beitrag gelesen,und direkt mit dir mit gefühlt ! Ich kann absolut nachvollziehen,das für dich eine Welt zusammengebrochen ist.Wäre es für mich auch ... Ich finde den Gedanken deines Mannes in Bezug auf eine *Sterilisation* schon ziemlich krass ! Ich meine wie kommt man dadrauf ? Darf ich fragen wie alt dein Mann ist ?

Frag ihn doch mal was seine Beweggründe für diesen Gadankengang sind ! Wenn eure Tochter 4 Jahre alt ist,wäre doch jetzt der perfekte Zeitpunkt....und du schreibst,das sie relativ pflegeleicht ist-kann also nicht daran liegen das die kleine euch den letzten Nerv raubt,und er "traumatisiert" ist ;-)

Ich (31) bin mit meinem Mann jetzt 13 Jahre verheiratet,und 14 Jahre zusammen. Unsere Kinder sind knapp 7 und 12 Jahre alt....würde mein Mann mir offenbaren das er sich mit mir oder generell keine weiteren Kinder vorstellen kann,so wäre das für mich ein Trennungsgrund,weil das was folgt ist, das du deinen Traum aufgibst,und es immer zwischen euch stehen wird. (so wäre es zumindest bei mir)Schliesslich geht es hier ja nicht um den Kauf eines Autos,bei dem sich beide nicht einigen können und dann einen Kompromiss eingehen. Wenn man seinen Kinderwunsch für den Partner aufgibt (ganz egal ob man schon Kinder hat oder nicht) ist das glaube ich etwas was einem ewig nachhängt,und man immer bereuen wird. Und nicht zu vergessen das ja auch die Biologische Uhr irgendwann zu ticken anfängt......
(Sorry wenns etwas, sagen wir *grob* klingt,aber das ist meine Meinung)

Fühl dich gedrückt von....ich wünsche dir das du das zu deinen Gunsten mit einem Mann "klären" kannst.#pro;-)

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Sterilisation fand ich auch sehr krass, allerdings hat er ja selbst Angst, es in ein paar Jahren zu bereuen. Das klang für mich so, als ob er gar nicht sicher ist, dass er keine Kinder mehr will. (aber vielleicht möchte auch nur ich das so deuten, um die Hoffnung nicht zu verlieren)

Nervlich könne damit zusammenhängen, dass es ihm letztes Jahr nicht so gut ging. Er hatte einen psychischen Hänger. Ich schätze, der Auslöser dafür war seine Mutter.

Ich war Einzelkind, er hat zwei Geschwister. Trennungskinder sind wir beide. Mit seinen Geschwistern war das Verhältnis nie so innig. Aber die sind ja nicht das Maß aller Dinge. Es hängt ja auch viel von den Eltern ab.

Den Gedanken "Trennung" hatte ich auch schon im Kopf. Aber ist es meiner Tochter gegenüber fair? Wäre es nicht egoistisch von mir?

Mein Mann ist übrigens 34 und ich bin 32.

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Ich persönlich finde es einfach so krass,das er sich direkt mit dem Gadanken der sterilisation beschäftigt hat....Und das mit 34 ( mein Mann ist 35) . In dem Alter sollte man sich doch mit anderen Dingen beschäftigen,als mit etwas was man nie wieder Rückgängig machen kann. Würde mein Mann mir so etwas erzählen,würde ich ihn fragen ob er "den Schuss nicht gehört hat " . Sorry für meine direkten Worte,aber du tust mir einfach in dieser Situation so leid,das ich fast schon das Gefühl habe,es geht um mich #schock Ich kenn diese Hilflosigkeit,das Gefühl das dieser eine Satz einem quasi den Atem nimmt,und sich alle Gedanken nur noch um das eine Thema drehen-man die Dinge einfach nicht mehr versteht,und von heute auf morgen einfach alles anders ist,als es bisher war .... ( oh,ich schweife ab... )

Und ganz ehrlich,in der heutigen Zeit,hat glaube ich jeder von uns mal nen *Psychischen Hänger* ......das bleibt ja gar nicht aus,und schon gar nicht wenn man Kinder hat,dann evtl. noch Stress in der Familie,zack wird einem alles zuviel...aber das sollte einem doch nicht zu so einer Entscheidung verleiten.

Trennungskind bin ich auch....spielt aber glaub ich dabei keine grosse Sache. Mein Mann hat eine Schwester,und seit Jahren keinen Kontakt. Der Kontakt zu seiner Familie ist auch eher sporadisch.....ich denke sowas sollte doch eigentlich keine Rolle spielen oder ? Es geht ja um euch,und nicht ob andere Familienmitglieder....
Du fragst ob du egoistisch bist ? NEIN ! Deine Tochter ist nur glücklich wenn du es auch bist,denn Kinder spüren wenn Spannungen in der Luft liegen. Egoistisch finde ich eher deinen "Göttergatten".....
Wo ein Kind gross wird,da werden auch zwei oder drei gross .....und ne Garantie dafür ob du morgen noch Arbeit hast (und deine Kind ernähren kannst )oder nicht,die hast du in der heutigen Zeit sowieso nicht mehr. Von daher ist das denke ich kein Grund. Die Gedanken kann man sich machen wenn man noch keine Kinder hat ;-)
Geb deinen Traum nicht uf,und stecke nichts zurück von dem du nicht 100 Prozentig überzeugt bist ;-)

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Hallo,

Den Text hätte ich vor einiger Zeit schreiben können.
Ich hatte auch einen großen Kinderwunsch für Kind Nummer 2.auch ich wollte nie ein Einzelkind.Ich hab ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Bruder und wollte unserem Sohn das auch ermöglichen.
Nach der schlimmen Geburt meines Sohnes war mein Mann nicht mehr sicher.ich gab ihm 1 Jahr (!!) Bedenkzeit.Zum 2. Geburtstag meines Sohnes sagte er mir,dass er einverstanden ist.ich war so glücklich.Wir starteten also in die übungsphase,die für mich sehr hart war.nach 7 ÜZ sagte er mir plötzlich,dass er nicht mehr will.Er hätte Angst vor einem kranken Kind,die finanzielle Belastung,der Stress...das alles machte ihm Angst.Ich war am Boden zerstört und fühlte mich so betrogen.um meinen und unseren Lebensraum.kurz danach bekam mein Mann eine Vorstufe vom Schlaganfall.ich hatte ein schlechtes Gewissen,dass ich mit unserer Streiterei vielleicht dazu beigetragen hätte.Ich Strich das Thema 2.kind von meiner Liste und war froh,dass es meinem Mann wieder gut ging.einen Monat später wurde ich ungeplant schwanger.mein Mann hat sich riesig gefreut.die SS endete mit einer FG in der 10.SSW.
Wir wollten es wieder versuchen.und starteten wieder die übungsphase.einige Monate später das selbe Spiel.mein Mann bekam kalte Füße.Ich war ehrlich gesagt kurz davor mich zu trennen.nicht weil er kein 2. Kind wollte,sondern weil er mich zum 2.mal durch die Hölle schickt.ich hatte in der Zwischenzeit sogar Hormone nehmen müssen,habe endometriose und bei mir ist schwanger werden nicht so einfach.
Wir haben echt gekämpft und viel geredet.ich habe geweint und getobt und mein Mann fühlte sich unter Druck gesetzt.er hatte immer den geheimen Wunsch nach einem 2.kind.aber er hatte zu viel Angst.
Lange Rede...heute bin ich schwanger in der 32.SSW,im November kommt unser 2.sohn, 4 Jahre nachdem wir das erste Mal mit dem üben begonnen haben,nach mehreren endometriose-OPs und Besuchen in der kiwu-Klinik.irgendwann konnte er seine Angst überwinden und sich einfach auf das schöne freuen.
Ich kann dir mit meiner Geschichte nur raten,gib deinen Traum
Nicht auf.gestehe deinem Mann seine Ängste zu,aber mach ihm auch klar wie elementar dieser Traum für dich ist.er wird nie bereuen sich für ein Kind entschieden zu haben wenn es einmal da ist und von ihm geliebt wird.du wirst dieses "fehlende Kind" jedoch vielleicht immer vermissen.
Ich wünsche euch viel Stärke und dass ihr eine Lösung findet.

Ganz liebe Grüße

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Ich danke dir. Es macht mir viel Mut, dass sich hier offensichtlich viele Männer doch noch anders entschieden haben.

Mir bleibt erst mal nichts als abwarten. Der Gedanke "Trennung" spukt auch in meinem Kopf rum. Aber wäre das meiner Tochter gegenüber fair? Abgesehen von diesem Thema sind wir eine glückliche Familie. Anderseits weiß ich nicht, wie es sich entwickelt, wenn er wirklich bei seiner Meinung bleibt. Es würde wohl immer zwischen uns stehen.

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Ich weiß wie es dir geht. Direkt nach der Geburt unseres Sohnes wollte mein direkt ein zweites Kind. Alles war ja so toll. Dann kam der Alltag und die große Ernüchterung. Es ist halt doch anstrengend... Anfang letzten Jahres haben wir über das Thema 2. Kind gesprochen und mein Mann wollte nicht mehr. 1 reicht dich. Bei uns lag es allerdings auch an gewissen Problemen in der Ehe. Die Probleme haben wir in den Griff bekommen. Jedenfalls die meisten. Im Juli hab ich dann die Pille abgesetzt. Er wusste davon. Haben es aber eher mäßig drauf angelegt. Im Oktober kam teilte uns dann seine Schwester ihre SS mit Zwillis mit. Ich war total fertig. Nicht das ich es ihr nicht gegönnt habe, aber ich wollte auch schwanger sein. Irgendwie hat es dann bei meinem Mann auch Klick gemacht und er war bereit für ein 2. Kind. Im Februar war ich dann schwanger, es endete dann leider in einer FG. Jetzt bin ich in der 17. Woche schwanger und wir freuen uns sehr auf unser Baby. Allerdings hat mein Mann auch immer wieder so Anwandlungen und bekommt Zweifel. Wir reden dann drüber und es ist wieder ok. Männer sind halt manchmal so.

Ich hoffe für dich das er seine Meinung wieder ändert.

LG Grit

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Kann es sein, dass Dein Mann das so thematisiert, weil er unterbewusst Abgst hat von Platz 2 auf Platz 3 bei Dir zu rutschen, wenn noch ein Kind kommt? Jedenfalls klingt es für mich so, als bräuchte er von Dir Bestaetigung, dass sich mit einem 2. Kond zwischen Euch nichts ändert.

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Danke für diesen Ansatz. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Du könntest recht haben.

Ich verteile zwar keine Plätze und mir sind alle gleich wichtig, aber ein Kind kann sich ja nicht selbst helfen und hat natürlich oft Vorrang.

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Hallo Leela,

deine Geschichte kommt mir bekannt vor, leider.

Wir haben 2013 einen wundervollen Sohn bekommen, wir mußten etwas nachhelfen... Die Babyzeit war sehr anstrengend, ich denke heute noch mit Grauen daran zurück. Zu der Zeit hätte ich mir kein 2. Kind vorstellen können, obwohl ich nie ein Einzelkind haben wollte. Erst als er 1 und langsam selbständiger wurde, konnte ich mir langsam ein 2. Kind vorstellen.

Meine bessere Hälfte hatte aber während der anstrengenden Babyzeit schon von Sterilisation gesprochen, deswegen hatte ich mir die Spirale setzen lassen.

Als unser Sohnemann 2 wurde, hätte ich schon gern langsam mit Üben angefangen, weil ich keinen so großen Altersabstand möchte. Zu allem Überfluss waren meine Schwester und meine beste Freundin jeweils mit dem 2. Kind schwanger, was mich noch trauriger gemacht hat.

Wir hatten dann ein Gespräch, wo er meinte dass nicht das Problem sei, dass er grundsätzlich keine Kinder mehr mit mir möchte. Sondern dass er sich der ganzen Sache nicht gewachsen fühlt, Angst vor der Verantwortung hat etc. Das kann ich natürlich verstehen, wem geht das nicht so. Damit war für ihn die Sache erledigt.

Allerdings hab ich mir viele Gedanken gemacht. Ich weiß was für einen tollen Mann ich hab und eine wundervolles Kind. Dass ich meine Familie liebe. Aber ich wußte nicht, ob ich ihm auf Dauer deshalb nicht so viele Vorwürfe machen würde, dass die Beziehung darunter leidet.

Es hat wirklich die Beziehung belastet. Wir hatten dann noch ein Gespräch. Er war felsenfest überzeugt, dass unsere Beziehung ein 2. Kind nicht überlebt. Dass er nicht genug Geduld hätte. Und hat mir alle Negativ-Beispiele aus unserem Umfeld aufgeführt mit Trennung, Überforderung etc. Ich hab ihm dann gesagt dass in meinem Kopf sämtliche Szenarien spinnen, dass ich auch nicht weiß, ob das zur Trennung führt. Das mußten wir Beide erstmal sacken lassen.

Haben unsere Beziehung wieder etwas in Schuß gebracht, Auszeiten genommen, wir sind wieder mehr zusammen gewachsen. Fast wie früher ;-)

Wie es der Zufall so wollte ist meine Spirale verrutscht und hat mir Probleme bereitet. Ich hab ihm dann gesagt dass ich die Spirale entfernen lasse. Er hat nicht konkret ja zu einem 2. Kind gesagt aber er verhütet auch nicht. Das werte ich als stillschweigende Zustimmung.

Ob es klappen wird, liegt in den Sternen. Meine Eizellen wollten damals nicht reifen und hatte Enometriose (was wahrscheinlich wiederkommt), nochmal Ärztemarathon wie damals möchte auch ich nicht. Aber nicht wollen und nicht können ist halt ein Unterschied.

Ich hoffe für dich, dass dein Mann seine Zweifel ablegen kann und sich gesprächsbereit zeigt. Ich kann dir auch nur raten, ihm deine Gedanken mitzuteilen, damit er auch weiß, wie sehr es dich belastet.

VG

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Hallo,
vielen Dank für deine lieben Worte.

Mein Mann blockt momentan leider ab, daher werde ich jetzt ein wenig Zeit verstreichen lassen und dann nochmal das Gespräch suchen.

Ich habe eine wundervolle Familie, dafür bin ich so dankbar. Aber das Gefühl noch nicht komplett zu sein, ist einfach so stark. Jedes Mal, wenn ich eine Schwangere sehe, versetzt es mir einen Stich ins Herz.

Gestern hat meine Tochter (fast 4 Jahre) meinem Mann mitgeteilt:
Papa, die Mama ist ganz traurig.
Er: Warum?
Sie: Weil du kein Kind mehr willst! Du musst Mama glücklich machen, du bist doch der Papa.

Sie hat wohl am Wochenende an der Tür gelauscht. Und dann muss sie wohl kombiniert haben, dass Mama nicht so fröhlich ist wie sonst.

Ihn hat das selbst traurig gemacht, er wirkte sehr betreten.

Ich hoffe noch immer, dass er seine Meinung wieder ändert. Den Gedanken an Sterilisation hat er ja selbst verworfen aus Angst, dass er es bereut. Vielleicht möchte ich auch nur denken, dass deshalb Hoffnung besteht. Aber vielleicht gibt es sie doch!

Dir wünsche ich von ganzem Herzen, dass du dein zweites Wunschkind bekommst und nicht wieder einen Ärztemarathon durchmachen musst.

Herzliche Grüße

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Hallo Leela,

ja lass erstmal etwas Ruhe einkehren. Dann ist er vielleicht gesprächsbereiter.

Weißt du, ich kam mir vor als würde ich ihn erpressen, Kind oder Trennung. Auch wenn ich es nicht so gesagt habe aber für ihn war es so. Ich kam mir so furchtbar vor, meine Familie aufs Spiel zu setzen. Aber der Wunsch war einfach so groß und ich konnte ihn nicht einfach ablegen. Zudem hatte er vorher meine 'Argumente' und Wünsche nicht anhören wollen. Er hatte seine Meinung und fertig. Friss oder stirb.

Ich kann mich noch erinnern, als wir vor langer Zeit über Sterilisation diskutiert haben. Er meinte, man kann das ja rückgängig machen, falls man die Meinung nochmal ändert. Aber ich denke, man lässt sich doch nicht sterilisieren um es später wieder rückgängig machen zu lassen, zumal das auch nicht immer klappt.

Das mit deiner Tochter ist ja niedlich, dass sie sich solche Gedanken um dich macht. Unser Sohnemann war in der Zeit als wir uns da uneinig waren auch sehr anhänglich, er hat definitiv gemerkt dass etwas nicht in Ordnung ist. Auch wenn wir uns nicht vor ihm gestritten haben aber wir sind anders miteinander umgegangen. Er war in dieser Zeit sehr anhänglich bei mir, wollte früh nicht in den Kindergarten, mir hat es jedesmal das Herz gebrochen wenn er beim Abgeben früh geweint hat.

Ich werde nicht noch einmal den Aufwand wie beim 1. Kind betreiben. Meine Hebamme meinte aber damals schon, dass es beim 2. oft 'einfach so' klappt. Da liegt jetzt meine Hoffnung.

Ich drücke dir die Daumen, dass dein Mann sich bald gesprächsbereit zeigt.

LG

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