Guten Abend die Runde.
Mein erster Beitrag. Ich stelle mich kurz vor:
Name: blaue-stunde
Alter: 24
Beziehung: nicht verheiratet aber glücklich seit 5 Jahren
Beruf: Studentin (ab jetzt noch 9 Monate lang)
Hobbys: Unser kleiner Garten, meine Digitale Spiegelreflex Kamera 
Meine Anliegen: Mein Partner und ich wünschen uns schon lange Kinder. Wir beide noch recht jung, haben also an sich keine Eile. Wenn nur der Wunsch nicht so groß wäre...Er ist ein Jahr älter als ich und hat gerade seine erste (unbefristete! wow!) Stelle angenommen. Ich werde in 9 Monaten meinen Psychologie-Master in Händen halten. Aktuell bin ich fleißig dabei meine Abschlussarbeit zu schreiben. Das bedeutet auch: Ich bin recht viel daheim und habe keinen klar strukturierten Tagesablauf. Da ich gut vorankomme habe ich "nebenbei" viel Zeit zum Nachdenken. Und worüber denke ich nach?! Schwangerschaft, Babys, Fremdbetreuung ja oder nein? ...
Ich habe mir sogar in einem Anfall von geistiger Umnachtung FolioForte gekauft und nehme das seit einem Monat zu mir...nur mal so propylaktisch...
Ihr seht: Mein Kinderwunsch ist aktuell nicht mehr zu bremsen und auch mein Freund kriegt jedesmal so ein Glänzen in den Augen. Gestern haben wir überlegt die Verhütung (seit einem Jahr nur noch mit Kondom) einfach sein zu lassen... das erschien und dann aber zu gefährlich, da ich Ende Januar noch 2 Prüfungen schreiben muss. Also haben wir uns entschieden mindestens bis nächsten Monat zu warten (das wären dann 4 Wochen "Puffer" zwischen meinen Prüfungen und dem ET, falls es gleich im ersten Monat klappen würde...). Ich würde dann ein halbes Jahr komplett daheim bleiben und anschließend meine Ausbildung zur Systemischen Beraterin beginnen. Diese Ausbildung dauert 2 Jahre und wäre alle 2 Monate für 3-5 Tage Vollzeit. Zusätzlich gäbe es jeden Monate einen Supervisionstag und einen Tag Peer-Group-Treffen. Ich wäre also nicht komplett Zuhause, hätte aber trotzdem viiiel Zeit für mein Kind...
Was meint ihr? Ist dieser Plan bescheuert? Sollten wir mehr "Puffer" einplanen?
Im Uni-Umfeld denkt noch niemand über Kinder nach, da kann ich niemanden fragen...
Direkt nach dem Studium schwanger werden?
Sorry aber solang du nicht abgeschlossen hast würde ich NICHT schwanger werden. Was ist wenn du ne GMHV bekommst und nur noch liegen darfst? Dann ist dein Studium fürn Eimer - ist dir das klar?
Nicht jede SS verläuft einfach und so das du sagen kannst, man macht mal eben ne Prüfung. In meiner ersten SS bin ich dauernd Ohnmächtig geworden und war gegen ende öfter im KH wegen Kreislaufproblemen, verdacht auf SSvergiftung etc. Ich hätte im 8 Monat eine Prüfung schreiben können. Sicher gibt es Leute die es schaffen, aber eine Sicherheit hast du nicht.
Ich persönlich würde das Risiko nicht eingehen. Zudem bist du dir 100% sicher das du es nach 6 Monaten abgeben kannst? Ich war (hormonbedingt) total nervös wenn mein Kind auch nur nicht im selben Zimmer war. Ich hätte ihn NIE mit 6 Monaten einfach abgeben und mir keine Sorgen machen können.
Schliess doch erst mal deine Ausbildung abschliessen. Dann hast was in der Hand! Ich find es immer Kritisch sich da auch finanziell auf den Mann zu verlassen. Es sind schon seltsamere Dinge passiert - als das Paare sich trennen. Und dann stehst du da mit Kind und ohne abgeschlossene Ausbildung. Klar Worst-Case! Aber ich finde KEINE Frau hat geplant das sie mal alleinerziehend wird und trotzdem sind es genug.
Vielen Dank für deine Antwort 
Ich möchte kurz auf einige Aussagen eingehen:
--- Zudem bist du dir 100% sicher das du es nach 6 Monaten abgeben kannst? ---
Nein, 100% sicher bin ich nicht. Aber es wären ja nur 4 Tage im Monat. Und vielleicht wäre es sogar möglich das Baby im Tragetuch mitzunehmen?
--- Was ist wenn du ne GMHV bekommst und nur noch liegen darfst? Dann ist dein Studium fürn Eimer - ist dir das klar? ---
Ja, das wäre tatsächlich doof. Aber: Die Master-Arbeit steht in ihren Grundzügen bereits und die beiden Prüfungen sind nix kompliziertes... Aber ist tatsächlich ein Argument.
--- Und dann stehst du da mit Kind und ohne abgeschlossene Ausbildung. ---
Naja, ich denke selbst alleinerziehend würde ich es schaffen das Kind an 4 (!) Tagen im Monat betreuen zu lassen. Und ich habe dann ja einen abgeschlossenen Master. Damit kann ich nicht als Therapeutin arbeiten, kann aber sofort einen anderen psychologischen Beruf (z.B. in der Arbeits & Organisationspsychologie) ergreifen.
Ob dus Kind im Tragetuch mitnehmen kannst - keine Ahnung. Aber es ist halt immer ne Ablenkung.
Das deine Master-Arbeit steht heisst noch lang nix oder? Muss man für die Prüfungen nicht in die Uni? Wenn du Bettlägrig bist kommste trotz fast fertiger Master arbeit nicht weit.
Ja das du es schaffst glaub ich dir. Aber du würdest ja auch GELD brauchen. Dh. ab da wärst du abhängig vom Amt - große Sprünge sind nicht mehr drin. Wo du wohnst, etc. alles bestimmt das Amt mit. Zudem weiss ich nicht wie das ist ob du die Ausbildung brauchst oder das Amt dir dein Studium als 1. Ausbildung anrechnet? (Habe schon gehört -allerdings bei Nichtstudierenden - das keine weiterbildung genehmigt wurde - da sie mit der 1. Ausbildung nen Job finden könnten.)
Zudem wäre dann die Frage ob ein Arbeitgeber eine alleinerziehende ohne Arbeitserfahrung nimmt (keine Ahnung wie gefragt dein Beruf ist) aber generell ist es schwer (auch als nicht alleinerziehende) nen Job zu finden. Meist haben die Chefs Angst das man "wegen dem Kind" zu oft krank ist.
Ich denke mit Berufserfahrung in der hinterhand hat man einfach die besseren Chancen.
Im Endeffekt musst du es wissen und die Konsequenzen tragen. Ich für meinen Teil hätte auch gern früher mit Kindern angefangen, hab aber die Vernunft siegen lassen. Nach 3 Jahren berufsausbildung und weiteren 3 im Job hab ich dann die SS in Angriff genommen und finde es gut so. Selbst wenn mich mein Mann mal jemals verlassen würde hätte ich immernoch meinen Job in der Hand und müsste mich nciht auf ihn verlassen.
Wenn ich du wäre dann... Keine Ahnung... Ein Kind passt vom Zeitpunkt her nie. ob du 19, 25 oder wie ich 32J. bist. Irgendwas ist immer. Klar könnte ich jetzt sagen dass du erstmal Berufserfahrung sammeln solltest. Hmm Blödsinn. Ich persönlich denke wenn der Wunsch nach einem Kind da ist, der Partner genauso denkt, dann sollte euch nichts bremsen. Worauf würdest du sonst gerne warten wollen?
Liebe Grüße Sanni
Eine vorsichtige Stimme in mir mahnt immer wieder: "Mit Kind wird der Berufseinstieg viel schwieriger als ohne. Und Elterngeld bekommst du auch nur 300€."
Ich bin auch Psychologin und frisch approbierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin mit der Fachrichtung Verhaltenstherapie (mach auch lieber VT, wegen Zulassung! Aber Systemische ist echt super! Nur leider kein Richtlinienverfahren der Krankenkassen). Wir fangen jetzt nach meiner Approbation erst an. Vorher hätte ich es finanziell zu unsicher gefunden während der Ausbildung. VT ist nicht ganz billig und ja auch zeitaufwendig mit den ganzen Seminaren und Praktika und eigene Therapien. Ich vermute Systemische ist nicht viel weniger. Allerdings hat mein halber Kurs während der Ausbildung ein oder sogar zwei Kinder bekommen. Nur eine von denen hat es aber auch wie ich in 4,5 Jahren geschafft fertig zu werden, die anderen werden mindestens 5,5 Jahre brauchen.
Ich an deiner Stelle würde die paar Jahre noch warten, ihr seid ja wirklich noch jung. Aber machbar ist es bestimmt. Das muss jeder selbst wissen. Aber ich verstehe den Kinderwunsch, der hat mich auch die letzten Jahre begleitet und ich habe mich zusammen gerissen.
Liebe LiliMarleen, herzlichen Glückwunsch zur Approbation! 
Ja, über das Problem mit den Krankenkassen habe ich auch schon nachgedacht... Aber ich mag die Systemische echt gerne und ich spekuliere ein bisschen darauf, dass sie irgendwann demnächst doch mal zugelassen wird. Ist ja schon ne Weile im Gespräch...
Beeindruckend, dass du es schaffst dich entspannt von deinem Kinderwunsch begleiten zu lassen. Wir haben das erste Mal nach dem Bachelor (also vor knapp 2 Jahren) ernsthaft darüber nachgedacht. Damals wäre es aber v.a. finanziell ne Katastrophe gewesen. Und ich merke, wie ich - je näher der Abschluss kommt - immer noch mehr schwangere Frauen sehe. Wie ich Geburtsberichte lesen und im Laden um die Babysachen rumschleiche 
Das ging mir zum Glück erst im letzten halben Jahr so. Aber irgendwie hatten wir es immer ausgeschlossen während der Ausbildung. Mein Freund noch mehr als ich, da bin ich froh dass er mich gebremst hat. Dafür ist er jetzt umso mehr dabei! Danke für deine Glückwünsche! Ich bin auch echt froh und stolz! Ich bin berufspolitisch aktiv und nicht sicher, ob Systemische bald ein Richtlinienverfahren wird. Aber wenn etwas neu dazu kommt, dann Systemische und/oder Gesprächspsychotherapie. Allerdings ist gerade die ältere Generation der Analytiker eher nicht so dafür. Ich finde Systemische aber auch echt super und sinnvoll. Man verwendet aber auch einiges in der VT, und wir hatten auch ein Seminar zu Systemische und zwei zu systemischer Familientherapie.
Hey,
ich finde, du klingst für dein Alter wirklich reif und hast das alles gut durchdacht. Ich würde sagen, worauf wartest ihr! Und nebenbei ist das allein eure Entscheidung!
Ihr seid nicht erst seit gestern zusammen-eine Garantie für eine haltende Beziehung, egal wie lang man zusammen ist oder wie alt man ist, gibt es nie und finanziell scheint es bei euch ja auch nicht schlecht zu laufen. Du hast dir sehr viele Gedanken gemacht und ihr wollt beide! ein Baby. Also legt los.
Ich selbst bin mit 15 schon Mama geworden und es hat alles super funktioniert! Ich habe zwar durch persönliche Schicksalsschläge für alles etwas länger gebraucht (plötzlich aufgetretene Epilepsie bei meinem Sohn, unerwartet und früher Tod meines Papas...), war nach meinem Realschulabschluss aber auch ein Jahr zu Hause. Mittlerweile hab ich mein Abi gemacht und studiere im 2. Semester Bauingenieurwesen. Ich bin auch 24 und mein Sohn wird im Juli schon 9. Ich lebe seit fast 7 Jahren in einer festen Partnerschaft (nicht mit dem Papa meines Sohnes-> es besteht aber regelmäßiger und guter Kontakt) und wir hibbeln JETZT Nr. 2 entgegen. Wir kommen finanziell gut klar, sind super selbstständig und unabhängig und haben noch gaaanz viel Liebe übrig. Warum also nicht? Wer sagt, dass einem ein Kind alles "kaputt" macht? Wo steht, dass man danach nichts mehr erreichen kann ? Ich habe mich nach drei Jahren Partnerschaft von dem Papa getrennt und war dann auf eine Tagesmutter angewiesen. Na und?! Es hat der Beziehung zu meinem Sohn in keinster Weise geschadet! Wir kuscheln, reden über alles und er liebt mich nicht weniger als eine Mama, die ausschließlich für das Kind da sein konnte.
Ich finde diese "Regeln" alle sowas von überholt, auch wenn ich der Meinung bin, dass nicht jeder so denken sollte und einige besser nie oder zumindest nicht in naher Zukunft Kinder bekommen sollten...
Aber wenn man schon so weit plant wie du, ist man reif genug und sich ja eigentlich schon sehr sicher. 
Macht das, was ihr für richtig haltet und es wird auch alles gut funktionieren, wenn man das wirklich will.
Ich würde, könnte ich die Zeit zurückspulen, nichts anders machen!
Ich drücke euch die Daumen.
Lieben Gruß
Direkt nach dem Studium - das wollte ich nie, das wäre mir zu unsicher gewesen. Ich selber habe mich dafür entschieden, direkt im Studium ein Kind zu kriegen. Der Wunsch war so groß, ich war in einer stabilen Partnerschaft, wir hatten nie große Ansprüche und sein Verdienst reichte gerade so, dass wir nichts von Ämtern brauchten. ALso Kindergeld und Elterngeld hatten wir, aber das kriegt ja jeder.
So haben wir es eben darauf angelegt nach meinem - halt dich fest - Vordiplom (Ja, ich gehöre noch zum letzten Jahrgang der Diplosaurier). Nach einem Jahr war es dann erst soweit, dass ich endlich den positiven Test in der Hand hatte. Und mein Plan war auch, dann zügig weiterzustudieren. Nunja, ging so lala. Mit einem Jahr war meine Tochter vier Stunden am Tag in der Krippe. Dann habe ich langsam aber sicher meine Diplomarbeit begonnen. Dann ein paar Monate lang waren Hochzeitsvorbereitungen, und dann wurde ich in der Zeit auch noch (geplant) schwanger mit dem zweiten Kind, denn der Wunsch war wieder so groß :) Aktuell haben wir ein großes Haus mit noch größerem Garten gekauft, haben da viel zu tun, aber ich arbeite weiter an meiner Diplomarbeit. Langsam, aber sicher. Manche denken zwar, ich habe keine Lust zu arbeiten, aber ich weiß es besser. Ich kann es kaum erwarten, endlich mit meinem Studium fertig zu sein. Und dieser Tag wird kommen.
In der Schwangerschaft habe ich übrigens Vollzeit studiert, hochschwanger vierstündige Prüfungen geschrieben und ne mündliche Prüfung als das Baby gerade einen Monat alt war, obwohl sie ein Schreikind war. Letzteres war zwar nicht gerade leicht, aber machbar.
Ich würde es jederzeit wieder so machen, denn ich habe so zwar einen steinigeren Weg vor mir, beruflich Fuß zu fassen, aber anders wäre ich nicht glücklich gewesen. Wenn ihr auch den Wunsch habt, dann wagt es! Was soll den großartig schief gehen? Dass der Berufseinstieg schwieriger wird, ist dir klar. Nur würde ich dir raten, dir nicht mit Baby zu viel vorzunehmen. Denn ich hatte auch große Pläne, was ich nicht alles nach ein paar Monaten alles mache und schaffe.... aber mein Kind hat mich eines besseren belehrt. Als wenn du die Zukunft planst, dann mit gaaaaaaaaaaaaaanz viel Puffer Aber bescheuert ist dein Plan nicht. Folge deinem Herzen. Denn nur dann wirst du glücklich :)
Viel Spaß beim Hibbeln, und wenn du FRagen hast, kannst du mir gerne eine Nachricht schreiben.