Schwanger werden früher und heute - wie denkt ihr darüber?

Hallo Mädels,

wenn ich mal so rekapituliere, was ich so von meiner Großmutter, der Großmutter meines Mannes und auch der etwas betagten Schwiegermutter (hat meinen Mann erst mit 42 Jahren bekommen, was damals ein großes Hallo war) im Austausch erfahren habe in Sachen Schwanger werden, bin ich doch immer wieder bass-erstaunt, warum es heutzutage wohl irgendwie schwerer ist.

Die Frauen damals haben sich echt mal so gar keine Gedanken darum gemacht. Sie wussten zwar halbwegs wie ihr Zyklus lief und dass man möglichst in der Mitte Sex haben sollte, um schwanger zu werden, haben aber sonst keinen Kopf darum geschert. Es wurden keine Zyklustabellen geführt, noch wurden irgendwelche homöopathischen Mittelchen genommen. Obwohl ... nee ... die Großmütter berichteten, dass sie viel Fliederbeersaft getrunken haben und gern mal Mutterkorn genommen haben (soll eine Art dunkler Auswuchs an reifem Korn gewesen sein), um ein möglicherweise befruchtetes Ei im Körper zu halten (fand ich völlig abstrus :-)). Ansonsten wurde wie sonst gelebt. Keiner hat auf seine Ernährung, auf Alkohol oder gar Rauchen geachtet. Könnt ihr euch vorstellen, dass es zu Zeiten der Großmütter von mir normal war, werdenden Müttern zum Rauchen zu raten, da es angeblich beruhigt #schock?! Und dennoch ... dennoch wurden die Frauen ganz normal schwanger und trugen ihre Babys aus. Ohne Hormonchecks. Ohne FA. Ohne Tabellen, Fruchtbarkeitstees oder sonstige Hilfsmittel. Selbst meine Schwiegermutter, die Anfang der Siebziger mit fast Mitte 40 schwanger wurde, verschwendete keinen Gedanken daran, ob es irgendwie noch passen würde oder nicht. Sie wurde einfach schwanger und trug ihren Sohn gesund aus. Zwei Jahre später, mit sage und schreibe 46 Jahren im Jahre 1975 klappte das Wunder auf Bestellung (ja, mein Mann sollte ja ein Geschwisterchen bekommen) erneut. Mit 46!!!!! Ohne irgendeine Art von Behandlung!

Da frage ich mich doch ernsthaft, was wir alle so falsch machen ;-) ..... Omas & Schwiegermutter sagen im Grunde : "Damals war es für Frauen leichter, weil wir nicht so unter dem Stress waren, wie Frauen heutzutage. Wir haben zwar 12 bis 14 Stunden täglich gearbeitet, aber das war anders als jetzt. Ihr seid jetzt unter einem viel stärkeren Druck als früher, da von euch die gleiche Arbeit wie von Männern verlangt wird. Und wenn ihr erst Mütter seid, ist der Stress noch größer. Als wir damals Kinder hatten, haben wir nicht mehr gearbeitet. Ihr müsst beides schaffen. Auch wenn die Emanzipation viel gebracht hat für uns Frauen hat sie doch eines erschwert: Frauen müssen heutzutage halbe Männer sein, deshalb klappts mit dem Schwangerwerden nicht. Ihr steht unter zu hohem Erwartungsdruck - das bringt Körper & Seele ins Ungleichgewicht."

Wie denkt ihr über diese Aussagen, die von insgesamt drei wirklich welterfahrenen, alten und intelligenten Frauen erbracht wurden?

VLG von emestesi, die im heutzutage noch biblischen Alter von fast 39 Jahren versucht, ein Baby zu bekommen und es mit der lässigen Art á la Großmutter/Schwiegermutter leider auch nicht seit rd. 18 Monaten klappt .... Obwohl: arbeite fast Vollzeit, habe zwei Kinder und bin unter der Woche quasi alleinerziehend (Mann kommt immer erst am WE nach Hause) ... Ob das ein Grund ist, dass es ein drittes Mal nicht klappen mag? Der Fluch der Perfektion, dass frau alles auch allein bestens hin bekommt?

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Mutterkorn= ein Pilz der im Getreide waechst.Ist giftig und unter Umstaenden toetlich .
:-)

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Habe ich gerade auch gelesen, wahnsinn oder?!

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Ja, schon bekloppt, oder? Aber unabhängig voneinander haben mir beide Großmutter davon berichtet, dass das damals eine gängige Methode zur Beförderung der Einnistung war.

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Huhu,

sehr interessant dein Beitrag.
Also ich denke das es wirklich damit zusammen hängt, wie sich die Frauen heutzutage verrückt machen mit dem Kinderwunsch!
Da gehen einem ja sämtliche Fragen durch den Kopf : Wann habe ich meinen ES? Reicht das Bienchen? Hoffentlich kommen meine Tage nicht!

So etwas gab es früher ja nicht wirklich, der Druck der bei uns mittlerweile da ist, kommt überwiegend davon das es so viele Produkte auf dem Markt gibt die uns eigentlich dabei helfen sollten schwanger zu werden!
Zeigt ein Ovu mal nicht das gewünschte Smiley bzw den gewünschten dicken 2ten Strich, dann machen manche sich sofort verrückt (ich auch!).

Vielleicht sollten wir alle ein bisschen entspannter an die "Sache" gehen und uns alle nicht unter Druck setzen, denn wie sagt man so schön : Ein Wunder kommt dann wenn man es am wenigsten erwartet!

Ich wünsche dir ganz viel Glück das es mit eurem 3ten Baby noch klappen mag und hoffe du berichtest uns wenn es geklappt hat!
Nicht aufgeben #liebdrueck und noch eine Portion #klee

LG
Ramona

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Teilweise mag deine Oma recht haben. Aber es sollte nicht vergessen werden, wie hoch die Säuglingssterblichkeit noch vor einigen Jahrzehnten war, mal ganz abgesehen von den späten Fehlgeburten oder Totgeburten.

Außerdem ist es nicht nur die Doppelbelastung von Familie und Beruf, die Frauen zu bewältigen haben. Meine Mutter ist zu DDR-Zeiten auch einfach so schwanger geworden, ohne groß zu planen. Da ging es halt nach wenigen Wochen in die Krippe und für Mutti wieder an Arbeit. Für viel schlimmer halte ich die Umweltbelastungen, denen wir alle ausgesetzt sind. Die Qualität der Spermien nimmt nachweislich mehr und mehr ab, immer mehr Frauen leiden unter Hormonstörungen. Ob das nun an den Hormonen im Trinkwasser, den ganzen Phtalaten oder was auch immer liegt...
Die Menschheit wird nicht wegen eines Meteoriten und auch nicht wegen eines Atomkrieges zu Grunde gehen, sondern einfach aussterben...

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Es ist richtig, was du sagst. Ich fand es nur irgendwie spannend, wie die Frauen es damals so gesehen haben und wie es heute ist. Ich würde garantiert kein Mutterkorn nehmen ;-).

Aber in Bezug auf die Umweltbelastungen glaube ich wirklich, dass ein Gutteil daran liegt.

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Kommt darauf an, ob du die zeit vor oder schon in der Zeit der pille meinst, denn ich finde, dass die pille in punkto familienplanung viel verändert hat, die frauen mussten sich vor der pille keine gedanken machen, sie wurden einfach schwanger ob sie es wollten oder nicht, die damals sicherste verhütungsmethode war wohl enthaltsamkeit!;-)

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Huhu finde das Posting auch interessant. Muss dir aber mit Pille recht geben. Ich merke die Nebenwirkungen von Pille Mega Zyklen nach 11 Jahre absetzen. Die Pause die ich mal nach 3 1/2 gemacht hatte Zyklus war danach normal.

Die ganzen männlichen Hormone auch bei Mini Pille. Denke oft hätte ich sie nicht so lange genommen. Doch nach über einen Jahr pendelt sich Zyklus im 40 Bereich. Die Pille macht viel im Körper da bin ich voll deiner Meinung

Lg. Blumenkind888

Auf das wir trotzdem SS werden bald auch wenn wir sie genommen haben ;-)

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Ja, so siehts aus! Ich habe sie 10 jahre genommen und bei uns hat es ohne ärztliche hilfe im 11.ÜZ geklappt, denke einfach, dass mein körper länger gebraucht hat, um normal zu funktionieren!