Wie sag ich es meiner Freundin?

Wir haben nur noch selten Kontakt, hat sich alles auseinander gelebt. Sie, 31, geht total auf in ihrer Rolle als Mutter dreier Kinder, auch wenn sie vom Amt lebt. Ich arbeite und habe andere Interessen (außerhalb des lockdowns), auch wenn ich mich nicht als "Tussi" bezeichnen würde.

Das Problem ist, sie hat schon drei Hunde "verschlissen" und jetzt den vierten.

Hund 1 hat sie damals gebissen (der Fehlerlag meiner Meinung nach bei ihr), und aus Angst gab sie ihn ins Tierheim.

Nr. 2 bekam aus Kostengründen die Kastrationsspritze, und als diese nicht mehr wirkte und dafür kein Geld da war und der Hund voll in der Pubertät, kam sie mit dem ersten Baby und hormongesteuertem Tier nicht klar und hat ihn übers Internet verkauft.

Nr. 3 war wohl eine Seele von Hund, aber ihr mittlerer Sohn war so wild mit ihm, dass sie Angst hatte, dass der Hund sich irgendwann wehrt. Also musste auch er weg.

Jetzt hat sie Nr. 4, 7 Monate alt. Die Kinder sind 5, 3 und 1 Jahr alt. Wie kann ich ihr klar machen, dass ich das echt unmöglich finde, immer hubde anzuschaffen und wieder wegzugeben? Wer weiss denn, was passiert, wenn ihr jüngster Sohn auch irgendwann zu wild ist oder ähnliches?

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Ist denn der 4. Hund schon bei ihr oder kommt der erst noch? Ich finde in einer Freundschaft kann man sich auch mal die Meinung sagen, ohne dass deshalb die ganze Freundschaft in Schieflage gerät. Wie offen ist sie denn für Kritik? Und was befürchtest du, wenn du ihr deine Meinung so sagst, wie du es hier schreibst? Hunde sind Lebewesen, das ist ja nicht zu vergleichen, mit einer abgeliebten Puppe.

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Sie hat ihn schon. Dabei wollte sie eigentlich warten, bis alle Kinder zur Schule gehen.

Was ich befürchte ist, dass sie dann glaubt, ich will ihr ihr ganzes Leben mies reden oder sie für eine Versagerin halten (dabei ist sie eine gute Mutter).

Dass ich keine Kinder möchte, weiss sie, aber wenn ich den Aspekt "Kastrationsspritze" oder größere Tierarztrechnungen bringe, denkt sie am Ende, ich sei unterschwellig neidisch, weil ich arbeiten muss (ich arbeite gerne) und sie nebst drei Kindern quasi mitfinanziere (und sie ist echt nicht arm, erhält die komplette Miete, da der Kindsvater woanders gemeldet ist, und den Zuschlag für Alleinerziehende, obwohl er die meiste Zeit bei ihr wohnt, und sie kann auch mit Geld umgehen, den kids fehlt es, so weit ich das sehe, an nichts).

Wobei ich dazu noch nie meine Meinung gesagt habe, das wäre übergriffig, aber ich finde es ehrlich gesagt, nicht fair, dass jemand, der noch nie gearbeitet hat, bewusst drei Kinder bekommt, wobei viele Berufstätige auf das 3. Kind verzichten, um den ersten beiden etwas bieten zu können. Und den Staat zu betrügen finde ich auch nicht ok, auch wenn ich es in ihrer Situation vielleicht ähnlich machen würde.

Aber wie gesagt, was das angeht, das war noch nie Thema, nur weil das für mich nicht ok ist, sehen es sicher einige anders. Sie zb kann es sich nicht vorstellen, jeden Tag ins Büro zu fahren und damit auch nich zufrieden zu sein.

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"aber ich finde es ehrlich gesagt, nicht fair, dass jemand, der noch nie gearbeitet hat, bewusst drei Kinder bekommt, wobei viele Berufstätige auf das 3. Kind verzichten, um den ersten beiden etwas bieten zu können. Und den Staat zu betrügen finde ich auch nicht ok, auch wenn ich es in ihrer Situation vielleicht ähnlich machen würde."

Das hat ja nun alles nichts mit dem 4. Hund zu tun, sondern größtenteils mit Neid.
Lass sie doch 3 Kinder ohne Job haben, wenn das ihr Leben ist. Jedes Paar überlegt für sich, wieviele Kinder es bei welchem Lebensstil möchte und setzt Prioritäten.
Die Sache mit dem Hund würde ich ansprechen, wenn sie mich danach fragt, und ansonsten schweigen, weil es mich nichts angeht.
Entweder, du meldest ihre Betrügereien dem Amt, oder lässt es. Aber es bringt doch nichts, miese Stimmung wegen der Entscheidung anderer zu haben. Schau lieber, ob du dein Leben so magst.

Ich habe einen Job, immer viel gearbeitet und werde wohl nur 2 Kinder haben. Das alles ist mein Entscheidungsraum. Was andere machen, ist mir wurscht, so lange ich mit mir glücklich bin. Da ticke ich ähnlich wie du. Wenn jemand aber so lebt wie deine Bekannte, würde ich vermutlich den Kontakt abbrechen, weil ich da nicht hinterstehe.

Liebe Grüße
Schoko

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Ich würde ihr meine Meinung sagen. Ich finde es nicht ok, dass sie immer den Hund abgibt. Vor allem ist der jetzige noch ein Welpen und die Kinder sind noch sehr jung. Ich hätte gewartet, dass meine Kinder älter werden um einen Welpen zu adoptieren.
Wenn ihr wirklich befreundet seid, dann sag es ihr ohne sie zu kritisieren und sie wird hoffentlich deine Meinung akzeptieren.

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Aus meiner Erfahrung als Tierarzthelferin.
Solche Leute sind leider nicht so selten und meistens sehr beratungstesistent.
Ich wundere mich immer wo die bei dem momentanen Preisen für Welpen immer noch so fix welche herbekommen.

Wenn du was für den Hund tun willst sag es ihr direkt, das hat nix mit den Kindern zu tun sondern schlicht und alleine das sie offensichtlich nicht für Hunde (Tiere) geeignet ist.
Jedes Tier kann irgendwann ne Phase haben in der es Probleme machen kann und teuer wird. Das ist leider ne Tatsache.
Wenn eine echte Freundschaft ist akzeptiert sie deine Worte, was sie daraus macht liegt in ihrer Verantwortung und du kannst nur die Konsequenzen draus für dich ziehen.

Ich kann dir nur empfehlen, lasse die Kinder und die arbeits/wohn Situation außen vor und konzentriere dich in den Aussagen schlicht nur auf die Hunde.
Lg