Freudschaft - was ist normal?

Guten Tag zusammen #winke

Mich beschäftigt momentan ein Thema sehr und ich möchte versuchen, das Durcheinander in meinm Kopf zu lösen, in dem ich meine Gedanken niederschreibe.
Vielleicht kann mir ja die ein oder andere hier sogar helfen. :-D

Also, wo soll ich anfangen...
Ich bin 20 Jahre alt und wohne in einer ziemlich kleinen Stadt (12'000 Einwohner).
Ich bin eigentlich eine sehr aufgeschlossene Person, die mit fremden Personen schnell in ein Gespräch verwickelt wird und sich mit den Meisten gut versteht. Früher in der Schule hatte ich viele "Freunde", ich gehörte zwar nie zu den beliebtesten, hatte aber dennoch immer einige Mädels und Jungs um mich. Ich traf mich oft mit diesen Leuten und wir erlebten viele schöne Sachen.
Nun ja, wir wurden älter, unsere Wege trennten sich, da alle andere Ausbildungen oder Schulen besuchten. Mit der Zeit wurde mir bewusst, dass es sich bei diesen "Freunden" nur um Zwecksfreundschaften gehandelt hat - wir haben uns täglich in der Schule gesehen und waren deshalb befreundet. Wirklich was verbunden hat uns jedoch nichts. Denn ich habe heute nur noch mit einer einzigen Person von damals Kontakt.

Es ist mir bewusst, dass sich mit der Zeit jeder weiterentwickelt. Die Interessen verändern sich. Man lernt neue Menschen kennen und geht andere Wege.

Worauf ich eigentlich hinaus möchte. Mein Freundeskreis besteht mittlerweile "nur" noch aus 4 Personen.

1. Die eine Person aus der Schule, ja, manchmal treffen wir uns noch. Sie hat jedoch ganz andere Ansichten als ich, und meistens fällt uns nach einer halben Stunde quatschen nichts mehr ein, worüber wir reden könnten. Das ist schade, aber eigentlich weiss ich, dass uns nichts mehr verbindet und wir nur noch aus "gewohnheit" befreundet sind.

2. Eine ehemalige Arbeitskollegin. Wir sehen uns nur ca. 4 mal pro Jahr, doch dann haben wir uns immer viel zu erzählen. Wir lachen oft, schreiben uns regelmässig und verstehen uns super. Sie ist mir wichtig und ich erzähle ich auch sehr viel was mich beschäftigt.

3. Eine Freundin aus meiner Ausbildung. Wir sehen uns regelmässig (2 Mal im Monat) und haben auch viel Gemeinsam.

4. Meine beste Freundin. Ich kenne sie zwar erst seit einem Jahr und sie wohnt 5h entfernt von mir, aber wir schreiben täglich. Telefonieren oft und versuchen uns alle 3 Monate zu treffen.

Diese vier Mädels kennen sich untereinander aber nicht. Ich treffe mich mit jeder alleine. Es gibt keine Mädelsgruppe, wie so viele sie haben. Ist das komisch? Bin ich komisch? In Filmen, Büchern, auf Social Media - überall sieht man diese Gruppen von Freunden, die gemeinsam Zeit verbringen. Alle verstehen sich blendend und man ist total eng zusammen... Ich hatte das höchstens früher als Kind, aber jetzt schon lange nicht mehr. Manchmal fühl ich mich einsam, keine Ahnung warum...

Ich habe eine super Beziehung, wir sind verlobt, wohnen seit 2 Jahren zusammen, haben beide einen tollen Job. Ich verstehe mich mit den Leuten auf der Arbeit gut. Smalltalk halt. Meine Familie ist mir wichtig und ich sehe sie oft. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich bin sozial gesehen ein komischer Mensch... Keine Ahnung, vermutlich ist alles was ich hier schreibe total verwirrend und ein riesiges Durcheinander... Ich weiss selbst nicht, was ich mir hier für Antworten erhoffe...

Meine Eltern haben seit Jahren (seit ich denken kann) einen gemeinsamen, grossen Freundeskreis. Etwa 6 Päärchen, die regelmässig zusammen ausgehen, in den Skiurlaub fahren oder so. Alle verstehen sich super untereinander. An ihre Geburtstagsfeiern kommen alle, nichts ist aufgesetzt oder unecht. Ich bin damit aufgewachsen und kenne es nur so. Wir (mein Verlobter und ich) haben kein einziges Kollegenpäärchen. Er hat seine drei Kumpels (die sich übrigens untereinander auch nicht kennen, auch keine Männergang oder so) und ich habe meine Freundinnen.

Sind wir komisch?

Wie viele echte Freunde hast du?

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Warum denkst Du dass Ihr "komisch" seid?

Manche Menschen holen sich die nötige Bestätigung von anderen.....brauchen immer eine Menge Leute um sich herum, und wissen ohne diesen "Menscheneintopf" nichts- oder nur wenig mit sich anzufangen.

Andere sind innerlich so gefestigt, dass sie das ganze "Traraa" nicht brauchen, und lieber quantitativ wenig Freunde haben dafür aber in dem Wissen leben, sich auf diese paar Menschen auch wirklich verlassen zu können.

Bist Du also "seltsam"? Ich finde nicht, aber ich passe selbst auch in keine Schublade...also ist meine Meinung vielleicht nicht wirklich aussagefähig. ;-)

Und was diese grossen "Freundeskreise" angeht, wo ganze Rudel gemeinsam irgendwo aufschlagen....da ist bei weitem nicht alles Gold was glänzt.....und hat mit WIRKLICHEN Freunden in meinen Augen oftmals gar nicht viel zu tun....im besten Fall sind das auch nur ..wie nanntest Du es so treffend...."Zweckgemeinschaften".

Im übrigen habe ich zwei (!) Freunde die ich auch so betiteln will....alles andere sind Bekannte bei denen mir zu oft der Tiefgang und das uferlose Vertrauen fehlt, um sie wirklich als Freunde zu sehen, selbst wenn ich sie mag.

Auch war ich schon immer der Typ "einsamer Wolf", und fühle mich alleine meist ganz wohl....bin eben nur was für Fortgeschrittene. :-)

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Hallo 🤗

Bis auf Person Nr. 1, denke ich hast du doch einen schönen Freundeskreis. 😁

Mir geht's genauso. Hatte früher viele "Freunde"... mittlerweile nicht mehr. Bin damit jedoch auch glücklicher 😅 ich habe 3 sehr gute Freundinnen aus meiner Zeit, diese gibt's bereits zw. 10 bis 25Jahre... Ich bin 31Jahre 🤗👍

Ich pflege lieber diese wenigen Freundschaften als viele zu haben und den nicht gerecht zu werden.

Zwischendurch gab es immer mal diese Zweckfreundschaften, bspw. in der Zeit wo ich jedes Wochenende feiern war als Single, da gab es ein paar Mädels zum Feiern, die nun aber nicht mehr da sind 😅

Bei meinem Mann ist es auch eher eine Gruppe von Männern wo die Frauen nun auch mit drin sind und es eine Art großer Freundeskreis ist. Dieser bröselt mittlerweile aber auch etwas.
Ich gehöre noch eher dazu die versucht, alle etwas beisammen zu halten. Vor Weihnachten haben wir bspw nochmal alle eingeladen.
Da habe ich mittlerweile allerdings auch ein paar Mädels die ich sehr ins Herz geschlossen habe, mit denen ich gelegentlich auch was unternehme, auch sehr gerne. Man lacht viel, vertraue denen auch einiges an.
Aber mein eigener Freundeskreis ist eben auch noch da und an denen wird wohl niemand mehr groß ran kommen, das ist eben auch etwas besonderes 😅

Also ich halte dich für völlig normal 😁

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Kenne ich;-)

In der Schule hatte ich damals einen recht großen "Kumpel-Kreis". Es waren halt meine Schulfreunde. Mit den meisten hatte ich außerhalb der Schule nicht viel zu tun (zumal ich für Discos nie so zu haben war ...).
Nach der Schule hatte ich für 1-2 Jahre mit 2 von ihnen noch Kontakt, dann ist das auch eingeschlafen - ich war es satt, ihnen dauernd hinterherzurennen.

Erster Unistandort: Wieder recht großer "Kumpel-Kreis", von denen es keiner für nötig gehalten hat, den Kontakt zu halten. Ich habe ein paar Mal geschrieben, mehr war es mir dann auch nicht wert.

Zweiter Unistandort: Gleiches Spiel ...

Meine beste Freundin habe ich bei der Einführungsfeier an der Uni kennengelernt (haben uns über Goethes Faust und die Kriegsgeschichten unserer Großeltern unterhalten;-)). Mittlerweile wohnen wir an völlig verschiedenen Ecken Deutschlands, halten aber immer noch engen Kontakt. Allerdings nicht über Whats-App. Wir versuchen, jede bis jede zweite Woche zu telefonieren, auch wenn das nicht immer klappt (dann aber immer ein paar Stunden;-)), ab und zu schreiben wir auch Mails.
Vor Ort habe ich eine wirklich gute Freundin - wir sind Nachbarn, also sehen wir uns fast täglich, nehmen uns aber seltener die Zeit, uns wirklich zu unterhalten, wissen aber, dass wir das jederzeit könnten.
Dann noch eine weitere, die ich ab und zu mal sehe, meist eher kurz, aber dann ist es herzlich;-)

Dazu kommen dann halt immer wieder einige "Kumpel" bei denen ich weiß, dass der Kontakt nach einem Umzug nicht weiter bestehen wird, mit denen ich aber trotzdem gut reden etc. kann.

Wirklich tiefe Freundschaften kann man gar nicht so viele haben, wie es einem oft suggeriert wird.
Ehrlich gesagt möchte ich das auch gar nicht;-)

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Woher kommst du :)
Ich kenne das, wenn man in so einer kleinen Stadt wohnt :)

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Hey, dein Beitrag könnte (fast) von mir sein ;-)

Aber zu dir....
Du hast sehr viel mehr als "nur" vier Freunde. Du hast eine glückliche Beziehung, du hast einen tollen Job und du hast nette Kollegen. Das ist weit mehr als andere je "besitzen" werden.

Ich kann dich aber gut verstehen, wenn dir das Cliquen-dasein oder Päärchen-Treffen ( ich nenne es einfach mal so) fehlt. Jedoch ist es nicht wichtig und auch nicht ausschlaggebend um glücklich zu sein.

Mein Mann und ich wir kennen uns seit wir 15J. und 17J. sind. Wir hatten eine gemeinsame Clique und auch getrennte. Nach der Schule hat sich das alles verloren, eine gute beste Freundin ist mir geblieben. Mal ist der Kontakt mehr, mal ist er weniger. Ich habe zwei super nette Arbeitskolleginnen, eine sehr nette Nachbarin, eine gute Bekannte. Und ich bin sehr zufrieden. Lange war ich unglücklich, denn ich dachte das ich komisch bin, anders oder schwierig. Vielleicht bin ich es, ist aber wurscht. Mir geht es gut und meine Lebenssituation ist so wie sie ist.

Sei als nicht traurig und schau hin was du hast. Freunde kommen und gehen. Eine Person zum reden oder ausgehen ist schön, man braucht aber keine Truppe. Du bist noch so jung, da kann sich auch eine Menge ändern. Zum Beispiel durch, Kindergarten, Schule...

Übrigens, die Clique meiner Eltern (beide 62J.), gibt es auch erst seit ein paar Jahren und meine Eltern sind durch Zufall reingeschlittert. Aber es passt.

Ich wünsche euch alles Gute!

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Ich hatte noch nie so eine Mädelsgruppe, so wie du denkst, dass sie alle haben würden. Nur so als Denkanstoß.

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Huhu... Das genau so wie bei dir , ich hatte hier auch noch nie eine Mädels Gruppe wo ich jetzt wohne, (bin ja hier her gezogen )
LG

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hallo
wollen wir ne mädelstruppe gründen 😜
ich versteh total was du da geschrieben hast. hatte auch einen festen freundeskreis bis das mit den ausbildungen losgegangen ist.
dann gabs ne beste freundind - na ja, die gabs halt und seit dem nur noch "halbherzige" freundschaften. schön wenn man mit ihnen zeit verbracht hat, aber auch nicht super schlimm wenn nicht.
ich vermisse die richtigen freundschaften. wir sind auserdem seit 11 monaten eltern und unsere "freunde" sind komplett anderer ansichten was das elterndasein betrifft - also sind wir momentan auch einfach "nur" ein glückliches pärchen mit unserem wunschbaby. bei uns gibts aber ein pärchen was wir ins auge gefasst haben 😄 mal schauen obs ne freundschaft wird.
denkst du denn wirklich das dir/euch was fehlt? ich hab auch oft gedacht das wir nicht normal sind, weil wir keine richtigen freundschaften haben, aber bis auf wenigstens eine beste freundin oder freund würde mir gar nix fehlen.
und für einen freundeskreis könntet ihr doch eure freunde doch mal zusammenführen - bei eurer hochzeit zum beispiel 😊
lg

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Wo kommt ihr denn alle her :))

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aus der perle des vogtlandes 😊
und du?

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wo liegt das denn:))
Ich komme aus NRW ,
Gronau ( Kreis Borken)

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Dein Beitrag hätte von mir sein können.
Ich habe auch keinen riesen Freundeskreis bzw diese typische Mädelstruppe.
Ich habe zwar meine drei, vier Mädls mit denen ich mich unabhängig voneinander treffe, aber das war es schon.
Bei uns im Familienkreis fahren viele mit Freunden in Urlaub. Sowas wäre bei uns gar nicht machbar, da wir nicht solch ein eingeschworenes Team sind.
Ich bin schon oft traurig drüber, aber kann es auch nicht ändern 🤷‍♀️. Ich weiß nichtmal woran es liegt, es sind nur Vermutungen.
Mein Mann ist Schichtarbeiter und somit fallen Pärchenwochenende oft raus bzw ist er nicht so spontan wie andere die einen Mo-Fr Job haben. Dadurch werd ich oft gar nicht erst gefragt...