Familienpflegerin

Hallo,

ich mach es kurz und knapp!
Also,meine Große ist 9 Jahre (die Kleine ist 1 Jahr alt) und hat ADHS(ist bestätigt) und ist sehr zappelig,kann sich nicht konzentrieren und ist ständig aufgedreht.
Sobald sie aus der Schule ist(geht in die Ganztagsbetreuung bis 15.00) ist es aus und vorbei mit der Ruhe,wenn die Kleine grad schläft,wird sie wachgemacht durch ihren Krach usw..
Sie ist so unselbsständig,das ich ihr die Schuhe zubinden muß,sie ständig erinnern muß,das sie sich nach dem Klogang die Hände waschen soll,manchmal ist auch die Klobrille mit Kacke*sorry* beschmiert,beim essen könnte man meinen man hätte ein Baby da sitzen,dann fällt ihr ständig was runter(messer etc.*klirr*)"Das hab ich nich extra gemacht":-[(nein , nur 10 mal am Tag!!!)#augen,ständig vergisst sie irgendwas in der schule....
Ich kann echt nicht mehr.Bin mit ihr bei einer Kinderpsychologin und sie meinte ich solle mir Hilfe von außen holen,da sie ja auch sieht wie schwierig es mit ihr ist.Ich habe aber ein Problem damit,denn ich meine,das sieht dann so aus als ob ich unfähig wäre:-(#heul.
Mein Mann ist die ganze Woche unterwegs und sonst habe ich auch niemanden,der mir viell. mal zumindest 1 kind abnehmen könnte(geht schon Jahre so,muß alles alleine machen,weggehen:Was ist das noch?#heul).
Zudem ist die Kleine sehr temperamentvoll und versucht auch gerade ihre grenzen zu testen und bekommt Zähne.
Gehe jedes 2. WE arbeiten auf 400 Euro Basis als Krankenschwester in der abulanten Pflege;das ist wenigstens etwas wie Erholung mal von der Familie.Im Moment denke ich oft:Ich bin im Zirkus und da mittendrin.
Ich fühle mich echt besch***** im Moment obwohl ich mich ständig versuche zusammenzureißen,doch nun ist der Moment da,wo ich einfach nicht mehr kann.Hat jemand Erfahrung mit ner familienpflegerin bzw. Hilfe.Wie läuft das ab und sieht das wohl "unfähig" aus,wenn ich dieses in Anspruch nehmen würde?

LG Ramona

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Hallo Ramona,

nein, es sieht absolut nicht UNFÄHIG aus, wenn du dir HIlfe holst. Solche Eltern sind 1000mal besser als solche, die denken keine Hilfe zu benötigen. Und das geht auf Kosten der Kinder. Es gibt extra solche Angebote für ELtern, die mit ihren Kindern schwierige Zeiten durchmachen. Läßt du dir nicht helfen, wird eure Situation wahrscheinlich noch schlimmer.

Ich sehe dich absolut nicht als unfähig, sondern einfach als etwas überfordert und es tut bestimmt gut, wenn dir jemand unterstützend zur Seite steht (dein Mann ist ja nicht da). Sicherlich wird es immer Leute geben, die der Meinung sind, dass du dann unfähig bist - aber da hörst du einfach mal weg. Es gibt halt solche und solche Kinder, jedes Kind hat andere Erfahrungen gemacht und man kann keine Situation mit einer anderen vergleichen. Außerdem hast du dir ja auch schon Hilfe von außen geholt (Kinderpsychologin), da hast du ja auch keine Bedenken :-)

Nimm das Angebot an, vielleicht sind es auch nur Kleinigkeiten, die bei euch geändert werden müssen, damit alles etwas stressfreier verläuft.

LG Karin

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hallo ramona,

du brauchst unbedingt hilfe. es ist keine schande. du und deine kinder habt ein recht darauf.

du musst zum jugendamt gehen und um hilfe zur erziehung bitten. das heißt richtig so.

das kann aber kein anderer für dich machen.

ich wünsche dir alles gute.

viele grüße maren

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hallo!
es ist keine schande sich hilfe zu holen.mein sohn hat ebenfalls adhs und ich weiß wovon du sprichst.
ich hab anfangs auch an mir selbst gezweifelt,dachte meine erziehung taugt und fruchtet einfach nix.er ist sehr ungeschickt,vergesslich.er würde nackt auf die strasse gehen,wenn ich ihm nicht sagen würde das er sich anziehen muss.auch das tut er nicht,ich muss ihn immer noch anziehen,ihm die zähne putzen usw.jeden tag muss ich ihm die selben dinge immer wieder sagen,er verinnerlicht sich einfach nichts.dazu kommen noch sensomotorische störungen und eine auditative wahrnehmungsstörung.er kann kaum ne halbe min. zuhören,und wenn dann versteht er aufgrund der störung nur die hälfte(akustisch).manchmal mag man einfach nicht mehr,es ist so anstrengend mit einem solchen kind.vor allem wenn man alles allein machen muss.
jedenfalls geht mein sohn inzwischen zur ergo und ab diesem monat zur sprachtherapie(wg. aud.ws).außerdem ist er in behandlung beim arzt der sich auf adhs spezialisiert hat.
ich werde ihn nun in dem einen oder anderen sportverein anmelden,damit er sich auspowern kann.eventuell wird er nächstes jahr vor schulbeginn medikamentös eingestellt,da seine aufmerksamkeits-schwäche stark ausgeprägt ist.
bitte verweigere deiner tochter die hilfe nicht.adhs ist eine krankheit und kein erziehungsfehler.wenn jemand nicht gut sehen kann,wird ihm doch auch keine brille verweigert.
und eine schande ist es schon garnicht.im gegenteil,du hast meinen ganzen respekt,wenn du dir hilfe holst.viele resignieren einfach,und es wird schlimmer und schlimmer.
ich empfehle dir das buch-das ads kind-da wirst du dein kind besser verstehen.es tut diese dinge alle nicht um dir das leben schwer zu machen.sie kann einfach nicht anders.und sie selbst ist sicher auch unglücklich dabei.
ich könnte oft ausflippen mit meinem sohn.dann sag ich mir immer wieder,er kann nicht anders(natürlich keine entschuldigung für jedes fehlverhalten;-))
gib nicht auf,pack es an.
mit adhs lässt sich harmonisch leben,wenn man sich damit auseinandersetzt,die krankheit akzeptiert,und das beste draus macht.führe dir nur einmal all ihre positiven eigenschaften vor augen.vielleicht ist sie besonders kreativ oder witzig und charmant?
ich wünsch euch alles gute
nessi#liebdrueck
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Hallo Ramona,

überleg mal: Was ist wichtiger? Dass irgendjemand denken könnte(!), Du seist unfähig oder dass Ihr adäquate Hilfe bekommt und eine echte Chance auf ein entspannteres Miteinander?
Für mich würde sich die Frage gar nicht stellen!
Ich finde es verantwortungsvoller, wenn man zugeben kann, dass man es allein nicht so gut schafft und Hilfe braucht. Alles andere ist unnötig stur. Kannst Du Dir den Luxus leisten?

Du enthältst die Hilfe nicht nur Dir vor, sondern auch Deiner Tochter/Deinen Kindern.

Alles Gute #klee :-)

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Hallo,
dein Beitrag ist ja nun schon ein paar Tage alt, und ich weiß nicht ob du dir schon hilfe geholt hast, aber ich Persönlich kann es wirklich nur weiterempfehlen. Wobei es darauf ankommt wen du dir ins Haus holst *gg*
Bei uns hier gibt es Erziehungsberatungsstellen von der Caritas. Manche Jugendämter bieten auch eine "mobiele Erziehungsberatung" an, wobei diese im grunde genommen nichts anderes ist, wie eine Familienhelferin.
Ich selbst habe damit wirklich nur gute Erfahrungen gesammelt, und vor allem in der Erziehungsberatung sehr gute Tips bekommen. Bei uns hat der 6 Jährige ADHS. Vom fallenden Besteck, umfliegenden Gläßern und sowas kann ich wirklich ein Lied singen, passiert so gut wie jedesmal am Essenstisch. Und sein Platz sieht nach dem Essen immer schlimmer aus, als bei nen 1 Jährigen Kind *lol*
Mittlerweile nehm ich es mit humor. Er muss es selbst aufwischen und gut ist. Dadurch das er den Mist selbst wegmachen muss wird es stetig besser.
Schuhe Binden, mach ich nicht, ich hab für ihn nur Schuhe mit Klettverschluss. Spart mir Nerven und er kann es alleine ;-)
Deine große kann ja schon lesen, kleb halt an die Tür vom WC einen Zettel "Hände Waschen nicht vergessen" wir haben einen Zettel mit einen Bild worauf sich dich Hände gewaschen werden an der Tür hängen. Wirkt wahre wunder. Nur ganz ganz selten muss ich daran noch erinnern.
Mein Mann kommt auch immer erst nachhause wenn die Kinder schon schlafen. Also bin auch ich bis auf die 3 Stunden Kiga mit den Jungs ständig alleine.
Versuche erst mal einen Termin in der Erziehungsberatung zu bekommen, wenn es sowas bei dir gibt. Und überlege wie du dir selbst den Alltag leichter machen kannst.
Unser großer Träumt bei den Hausaufgaben immer rum. Also bügel ich in der Küche solange meine Wäsche während er die Hausaufgaben macht. Dann geht das ganze zügig vorran. Oder ich mach was anderes in der Küche.
Wenn deine Tochter etwas verschüttet, dann soll sie es selbst aufwischen. Auch Kotspuren auf der Toilette die von ihr sind kann sie selbst wegmachen. Sie ist 9 Jahre alt und ich denke /weiß das Kinder in den Alter das sicher schon können. Es wird ihr auf dauer unangenehm sein, das wegzumachen, und sie wird besser aufpassen.
Besorg ihr Schuhe mit Klettverschluss, so hast du wieder eine Sache weniger die dich nervt/aufhält. Mach ein Schild/Bild an die WC Tür mit den Hände waschen, es wird sicher helfen. Setz dich hin und überlege dir, wie du dir selbst den Alltag mit deiner Tochter erleichtern kannst.
Dinge die dir den Alltag erleichtern fördern auch sie Selbstständigkeit deines Kindes.
Und, du bist sicher keine Schlechte Mutter wenn du dir Hilfe von ausenstehenden suchst. Das ist allemal besser als wenn du in nen halben Jahr zusammenklappst und absolut nicht mehr kannst.
Ich wünsch dir viel Glück
LG Sprotte