Probleme mit Freundin meiner Tochter

Meine Tochter ist gerade 4 geworden und hat eine genau gleichaltrige Freundin, die wir häufiger treffen.
Leider hat die Freundin in den letzten Monaten ein Verhalten entwickelt, mit dem ich immer weniger klar komme, und auch meine Tochter ist teilweise frustriert.
Das andere Mädchen verlangt permanent Aufmerksamkeit, Anerkennung und Bestätigung, drängt sich in den Vordergrund, möchte von den Erwachsenen gelobt werden, möchte in allem besser sein, erniedrigt andere Kinder, und sagt teilweise wirklich untragbare Sachen. Sie verpasst keine Gelegenheit zu sagen, dass sie Tätigkeit XY ja schon alleine könnte, und dass alles „babyleicht“ wäre, vor allem, wenn meine Tochter mal etwas noch nicht kann oder auch gar nicht kennt. Objektiv gesehen kann meine Tochter die meisten Dinge bereits früher, aber sie prahlt überhaupt nicht damit und gibt der Freundin auch keinerlei Anlass für ihr Verhalten.
Die beiden Mädchen haben auch ständig Konflikte, weil die Freundin meiner Tochter überhaupt nichts gönnt und auch wegen jeder Kleinigkeit ausrastet. Alle fünf Minuten kommt sie gelaufen und fordert uns Erwachsene auf zu intervenieren, wegen absoluten Nichtigkeiten. Wir tun das eigentlich kaum, wir fordern die Mädchen auf, miteinander zu reden und selbst eine Lösung für den Konflikt zu finden, bzw machen Vorschläge, wie man den Konflikt lösen könnte, ohne einzugreifen.

Meine Tochter ist mit vielen Kindern befreundet, und es kommt mit anderen Kindern nie zu solchen Szenen, weshalb ich tatsächlich zu dem Schluss gekommen bin, dass es an dem anderen Mädchen liegen muss und nicht durch das Verhalten von meiner Tochter ausgelöst wird.

Von dem anderen Mädchen kommen - wirklich permanent - Sätze wie
„Schau, ich kann es schon alleine!“
„Ich kann schneller/höher/weiter als XY“
„Mein Pferd/Fahrrad/Auto/whatever ist größer als das von XY“

oder auch sowas Untragbares wie (zu mir) „wenn du tot wärst, hätte XY keine Mama mehr und ich schon!“
oder, am Badesee zu einem schwarzen Kind „du bist verbrannt! du bist verbrannt! Und ich nicht!“

Ich weiß natürlich, dass alle Kinder in dem Alter sich vergleichen und der beste sein wollen, aber ich kenne das in diesem Ausmaß von keinem anderen Kind. Es nervt mich auch richtig. Meine Tochter geht meist recht souverän damit um. (Anderes Mädchen „Ich kann schon ganz alleine den Berg runter, das ist doch babyleicht.“ - meine Tochter antwortet „ich gehe lieber bei meiner Mama an der Hand, da fühle ich mich sicherer.“)

Das Kind bekommt von seinen Eltern Lob und Anerkennung, Zuwendung und Zeit, daran mangelt es wirklich nicht. Sie geht in einen Montessori-Kindergarten.
Leider rastet sie auch wirklich oft total aus, wenn sie etwas nicht bekommt oder nicht darf. Manchmal wirkt sie auch richtig berechnend, weint so lange (offensichtlich) künstlich, bis wieder alle Aufmerksamkeit bei ihr ist.

Wie würdet ihr mit der Situation umgehen? Woran liegt es, dass das Mädchen sich so verhält? Ich empfinde die Treffen mit der Familie als extrem anstrengend. Mir tut meine Tochter oft leid, weil es so unharmonisch ist und sie sich auch nicht immer zu helfen weiß.
Ich will auch nicht, dass sich meine Tochter irgendwas von dem Verhalten des anderen Mädchens abschaut und am Ende andere Kinder auch so behandelt.
Auf der anderen Seite will ich den Kontakt ungern abbrechen, zum einen finde ich die Eltern sehr nett, und zum anderen fände ich es natürlich auch schade für das Mädchen, wenn das nur eine Phase in der Entwicklung ist, und man sich deswegen von ihr abwendet. Meine Tochter hat bisher erst einmal (als es richtig schlimm war) gesagt, dass sie das Mädchen nicht mehr sehen will, das hat sie aber später wieder revidiert.

1

Hi,
Kontakt mit den Eltern halten, OHNE Kinder.

Ich kenne das, das aus super funktionierenden "Baby Freundschaften", also 9 Monate bis kurz vor dem 3. Geburtstag, es in das Gegenteil umschlägt.

Bei uns hat noch die Mutter, ihren Sohn so hervorgehoben, es wurde mir viel zu Anstrengend. GsD hatte es sich dann allmählich verlaufen, durch arbeiten gehen, Logo Termin usw usw

Auslaufen lassen, Du bist nicht für das Kindeswohl des fremden Mädchen zuständig.

Gruß

2

Mein Sohn hatte auch so einen Freund, eines Tages meinte er, ich mag X nicht mehr. Sie können abwarten bis Ihre Tochter selber entscheidet (und das wird sie) oder auch die Treffen seltener machen. Gruß

3

Ich halte das für eine ganz normale altersgerechte Phase. Ich kenne das sowohl von meinem Sohn als auch seinen 2 besten Freunden, auch mit 4-5. Mich hat es auch ein wenig genervt. Mein Sohn hat sich da zeitweise sich ein wenig distanziert von seiner Freundin. Am nächsten Tag war es aber wieder vergessen und es wurde von vorn "gemessen". Vielleicht kommt das bei deiner Tochter (und anderen Freunden) auch noch!?

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Hallo :)
Das erinnert mich ein wenig an eine Freundin von meiner Tochter, die jetzt auch 4 geworden ist. Meine Tochter ist noch nicht ganz 3,5.
Aber ganz so schlimm ist es nicht - also es fühlt sich niemand unwohl dadurch.
Sie ist derzeit auch die Größte oder Beste 🙃 kann alles besser, malt/klettert/schwimmt besser, als meine Tochter und verpasst keine Gelegenheit, ihr oder uns Erwachsenen das auch zu sagen. Ich lobe sie und erwähne zeitgleich, dass auch meine Tochter das schon gut kann. So fühlt sich meine Kleine nicht schlecht und die Freundin ist stolz, weil sie die Anerkennung bekommen hat :)
Es ist einfach eine Phase und ich persönlich finde diese Phase toll - ich merke wirklich, wie selbstständig dieses Mädchen geworden ist, weil sie eben schon alles allein können will. Sie hilft auch meiner Tochter in vielen Sachen und ist sehr hilfsbereit und fürsorglich. Klar kann es manchmal nerven, wenn ich meiner Tochter Schuhe oder Jacke anziehen möchte und die Freundin drängt sich dazwischen, weil sie das machen will 😅 aber andererseits finde ich ihre Hilfsbereitschaft echt toll und versuche, so gut es geht, sie dabei zu unterstützen ... natürlich nur so weit, wie es auch meine Tochter zulässt.
Die Zwei streiten aber kaum und unsere Treffen laufen sehr harmonisch ab.
Von ihren anderen Freundinnen kenne ich dieses Verhalten nicht, aber so ist eben jeder anders :) die prahlen nicht und müssen auch nicht so oft erwähnen, was sie besser können.
Zu den anderen Aussagen kann ich nicht viel sagen. Vielleicht beschäftigt sie der Tod gerade und sagt deswegen so etwas 🤷🏼‍♀️

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Ich finde das ehrlich recht normal in dem Alter und über Sachen wie tot sein reden sie noch ganz unbedarft weil sie die echte Tragweite nicht kennen und sozial emotional auch oft nich nicht in der Lage sind das wirklich zu spiegeln selbst wenn sie wüssten was das bedeutet. Ich finde dich eher überempfindlich eine normale Phase die dein Kind vielleicht nicht so stark hatte so überzubewerten.

Das einzige was mir negativ auffällt ist dass wohl wieder Eltern ein Kind auf Montessori schicken ohne das pädagogische Konzept dahinter verstanden zu haben. Denn Lob ist im klassischen Montessori Konzept eben nicht vorgesehen und wird durch Zuwendung ersetzt je nachdem wie sehr das klafft kann das das Verhalten so verstärken. Im Montessori Konzept sagt keiner 'du kannst ja TOLL klettern' Sondern 'ich finde es gut DASS du kletterst'. Es ist ein feiner Unterschied aber er geht ja genau auf das 'gut, besser am besten' hinaus das dich so nervt.

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... oder die Eltern erziehen strukt nach Montessori ohne die Qualität zu loben, dann kann es sein dass sie das bei anderen mitbekommt und auf die Arzt einfordert. Also wie gesagt könnte am Konzept des Kindergarten in Zusammenspiel mit dem Umfeld liegen . Die Frage ist ob du das mit den Eltern thematisieren kannst

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Statt lange zu lamentieren, wie das andere Kind ist, sag lieber deinem Kind wie die Situation mit dieser Freundin siehst. Und bestärke sie darin, dass deine Tochter die Freundschaft beenden kann, wenn sie nicht mehr mit dem Mädchen spielen mag.

P.S:
Man kann auch sich auch nur als Erwachsene treffen, also nur ihr Mütter (wenn dir das wichtig ist). Nur, weil die Mütter befreundet sind, müssen es die Kinder ja auch nicht automatisch sein.
Ich spreche aus Erfahrung, die Kinder meiner besten Freundin und meine eigenen verstanden sich gar nicht. Dann haben nur noch wir 2 Frauen uns getroffen und wir wußten plötzlich wieder, warum WIR beide befreundet sind.

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Dann würde ich sie eben nicht mehr häufiger treffen.
Playdates nur noch, wenn deine Tochter sich das explizit wünscht auch dann noch, wenn es drei mal leider zeitlich nicht gepasst hat.

In dem Alter kann man das mMn noch gut steuern. Ich muss als Mutter auch nicht jedes Kind zu Hause aushalten, wenn ich damit nicht klar komme.

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Niemand kann hier das Ausmaß beurteilen wir es bei dem Mädchen ist, aber ich kenn das leider auch von meiner Tochter und ihren Freundinnen. Mit 4 gehört ihnen die Welt und sie sind die größten und können alles am besten. Zitat: Ich bin stärker als Papa“ :D
Auch sowas, wie „.... und dann bin ich nicht mehr deine Freundin.“ Ich finde man muss bedenken, dass die Kinder erst 4 Jahre alt sind und gerade erst noch soziales Verhalten lernen. Ich denke man kann, wenn es nicht gar zu heftig ist, Milde walten lassen. Meine Tochter ist jetzt 5,5 Jahre und diese Themen sind schon lange vorbei. Bei uns war es also klassisch eine Phase :)

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Tut sie etwas bei deiner Tochter,Weghören bei unangemessenem.Deine Tochter wird es schon selbst regeln.

Ärgert sie dich kannst du ihr sagen dass dich das Sauer macht und so.

Petzen ist in dem Alter normal. Da reagiert ihr schon richtig.