Alles ist einfach, außer die Erziehung ☝️

Ihr lieben, ich weiß eigentlich gar nicht warum ich das schreibe aber vllt erkennt der eine oder andere sich wieder und kann mir Tipps geben..

Mein Sohn ist 5 Jahre alt.
Wir leben seit dem er 10 Monate alt ist getrennt von seinem Papa.
(Falls jemand fragt, ja Kontakt besteht und er ist regelmäßig dort)

Seit dem 3.Lebensjahr fing es an.
Viele sagen die Kindergarten Phase..
Nur leider hörte sie gefühlt nie auf.

Wisst ihr wie das ist? Das Kind aus der Kita abzuholen und täglich das Gefühl vermittelt zu bekommen als Mutter versagt zu haben?
Das andere Mütter uns mit verurteilten blick anschauen?

JA ich habe ein besonderes Kind, und ja, er ist schwierig und ja, ich würde gerne mehr Zuspruch haben und nicht das andere mütter ihren Kindern raten fern von meinem zu bleiben..

Er fügt sich leider nicht, egal wo.. er brüllt,er schreit, er tobt ..
Er beleidigt und ärgert andere Kinder..
Er "muss" immer im Mittelpunkt sein..
Und das ohne Grund..
Meist reicht schon in der Kita zb, Frühstück. Jeder darf sich selbst bedienen, als die letzte Gurke gegessen wurde, er aber nun doch plötzlich eine wollte ging das Theater los.
Er fällt immer auf, leider nicht im positiven Sinne...

Wir haben schon vieles, nein das reicht nicht, alles ausprobiert..
Auspowern,belohnungstafel.. ja auch Konsequenzen und Strafen..
Wenn er tobt kommt man nicht an ihn ran. Kein gutes zu reden, kein in arm nehmen..
Spricht man danach mit ihm, keine "reue" kein es tut mir leid, kein Grund warum es so eskalieren musste...

Mittlerweile habe ich das Gefühl das mein Kind einfach abgestempelt wird, von allem und jeden..
Die Kita empfahl uns ein Psychologe. Auch da waren wir.. Grund, adhs 🤔

Hat jemand vllt auch ein "anstrengendes" Kind?
Er kann natürlich auch total liebevoll sein ☝️ wir wollen ihm helfen aber ohne irgendwelche Medikamente! Wir wollen ein Lösungsweg finden für ihn mit seinen eigenen Emotionen umgehen zu können, um aus seiner Wut raus zu kommen..

Vllt kennt jemand solch Situationen und weiß ein Trick? Ein Tipp? Keine Ahnung..
Ich bedanke mich bei allen die soweit gelesen haben 🌺

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Hallo
Wenn dein Kind Diabetes diagnostiziert wird,sagst du dann auch nein keine Medikamente?
Kinder mit ADHS werden nicht ruhig gestellt,sie haben eine Stoffwechsel Störung im Gehirn ,und ein Medikament meist Ritalin ,Concerta..u.s.w hilft enorm..

Viele Grüße

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Mein Bruder 10 hat adhs, bekommt Medikamente. Es wurden spezielle Untersuchungen durchgeführt und das dauerte. Medikamente gab es nicht einfach so. Auch musste er mal etwas anderes ausprobieren, wegen den Nebenwirkungen (kein Hunger, Kopfschmerzen) auch die Dosierung musste getestet werden. Und ich unterschreibe was du sagst zu 100%. Er würde sich ohne selbst im Weg stehen zb in der Schule. Man muss sowas regelmäßig oder sogar täglich erleben um das beurteilen zu können. Das Kind erleben. Es kommt auch drauf an wie ausgeprägt das adhs ist. Er bekommt alles :ergo, logo und meine Mutter (Frührentnerin) hat alles unternommen das er staatliche Förderung in Bezug auf bezahlte Nachhilfe bekommt. Er ging bis vor kurzem in eine Tagesgruppe und wird auch weiterhin einen Erziehungshelfer haben der ihm und meiner Mutter zur Seite steht. Diese Kinder brauchen meistens noch soviel mehr als Medikamente. Aber diese ist ein wichtiger Baustein. Eine Tatsache ist auch das diese Menschen extrem anstrengend sind sie überfordern oft auf Dauer ihre Mitmenschen, deshalb erfahren viele auch ablehnung. Das ist auch eine benachteiligung. Ihnen bleiben dann Chancen verwehrt, sie können in eine Außenseiterrolle rücken. Das hat auch negative Konsequenzen für ihre seelische Gesundheit. Es ist eben nicht immer alles gerecht und alle bis zur Unendlichkeit geduldig und freundlich. Aber diese Kinder vorderen das meistens bis auf ein Level was für normale Menschen schwer auszuhalten ist. Jeder sollte in die Schule in Ausbildung usw und da sind wir eben täglich immer wieder mit den selben Menschen zusammen.

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Sehr schöner Beitrag!! #pro#pro#pro

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Hallo, wenn schon ADHS diagnostiziert wurde, kann dann der KA nicht weiterhelfen? Haben Sie die Möglichkeit das Kind Mal zur Oma oder sonst wo ausser Kindergarten, und wenn ja, verhält er sich dann genauso?

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Ja, auch dort verhält er sich genauso

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Welche Therapie hat der Psychologie, der die Diagnose ADHS gestellt hat, festgelegt? Funktioniert diese Therapie? Habt ihr schon Erfolge erzielt? Habt ihr die Frühförderstellen bereits in Anspruch genommen?

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Ja wir sind bei der Frühförderung.
Gehen regelmäßig hin. Hatten auch ergo Therapie und im Verein war er auch.
Leider hatte es da nicht geklappt. Zuzuhören und es umsetzen fällt ihm schwer

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Ja diagnose war adhs
Leider wollte er direkt mit Medikamenten anfangen, wo ich mich gegen entschieden habe.
Man versucht mit ihm an die Wahrnehmung der Emotionen zu arbeiten.

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Hat der Psychologe nur eine Diagnose gestellt oder auch Hilfestellung gegeben?
Wie geht es dir als Mutter? Das klingt alles sehr anstrengend und belastend, da sind dann ja oft auch die Eltern am Ende ihrer Nerven und das Kind spürt das wiederum und ist noch "anstrengender". Manchmal hilft es dann am meisten, wenn die Eltern sich Auszeiten schaffen, um wieder mehr Ruhe reinbringen zu können. Gibt es Phasen, in denen es besser läuft? Wie ist es, wenn du Urlaub hast bzw. wenn ihr viel gemeinsame Freizeit habt?

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Hallo.
Erfolge bisher nicht.
Man sieht sein Verhalten anders würde ich sagen, wir versuchen die gröbsten Situationen wo wir wissen er würde hoch gehen aus dem weg zu gehen oder vermeiden sie.
Wenn wir freizeit haben versuchen wir viel zum Spielplatz, indoorspielplatz oder auch schwimmen, das Powert ihn nicht aus aber dort gibt es wenig bis gar keine Ausraster.
Dafür dann Zuhause...

Im urlaub letzten Jahres war es auszuhalten. Da war sein Verhalten völlig in Ordnung.
Er hatte die Autofahrt super mit gemacht, er hat dort gehört. Das zu Bett gehen ist natürlich im urlaub schwieriger durch fremde Umgebung etc

Es belastet mich schon sehr..
Mein Mann hilft mir da immer ein wenig. Manchmal muss man halt auch mal Luft ablassen, natürlich liebe ich mein Kind aber die 5 min Ruhe nach einem Ausraster "gönne" ich mir dann.

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Hilfestellung. Mh ja.
Sie vermuten gleichzeitig eine Wahrnehmungsstörung.
Sie haben mir einen straffen Zeitplan vorgeschlagen. Feste Regeln mit ihm zusammen aufgestellt.
Es klappt semi gut.

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Ich kenne die Situation ziemlich gut. Ich hab nämlich zwei ADHSler. Und bei denen helfen Medikamente ziemlich gut.
Ich finde dein Kind für eine Diagnose und Medikamente allerdings noch sehr jung, da würde ich auch erst noch etwas abwarten wollen.

Behalt es im Hinterkopf, falls es später in der Schule deswegen Schwierigkeiten gibt. In dem Fall fände ich es nämlich schlimm, Hilfe in Form von Medikamenten zu verweigern, *falls* es dann nötig wäre.
Ein guter Arzt gibt sowieso nie mehr als unbedingt nötig, unsere KJP ist eher zu vorsichtig.
Und wer das Märchen vom Ruhigstellen aufgebracht hat, darf gern mal meine Söhne kennenlernen;-).

Versteh mich nicht falsch, ich finde es noch früh, und hoffe für euch, dass sich das mit zunehmender Reife von selbst erledigt.

Aber das Versteifen darauf, es gäbe kein ADHS und es müsse ohne Medikamente gehen, ist auch nicht sinnvoll.

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Habt ihr es denn schon mal mit Verständnis versucht? Du schreibst von Konsequenzen, Strafen und Belohnungssysthemen. Das würde mir auch nicht gefallen. Da würde ich erst recht so reagieren. Ich bin wütend und gebe das zum Ausdruck, dann kommt eine andere Person und sagt, „ Hör auf so wütend zu sein, sonst …“ Er kann es nicht anders ausdrücken, sonst würde er es anders tun. Du kannst benennen, was er gerade fühlt und ihm helfen mit dem nein klar zu kommen. Mehr musst du nicht tun. Der Rest passiert von allein.

LG

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Klar Verständniss.
Wir haben selbst auch eine Elternberatung bekommen.
Wir versuchen seine Emotionen zu verstehen.. gut zu reden mit zb. Ich weiß die Gummistiefel sind nicht so bequem wie deine Sandalen, aber im Regen geht's nicht anders wenn du raus möchtest .
Nur ein Beispiel.
Ich weiß nicht ob sie solch Kind haben. Aber nach Jahren ist das Nervenkostüm so dünn, man hat einfach nicht immer Verständnis darum suchte man sich Hilfe und bekommt natürlich auch andere Dinge aufgezeigt die man anwenden kann.
Die Strafen und Konsequenzen haben wir damals angefangen weil wir irgendwann nicht mehr weiter wussten. Und natürlich hat das nichts gebracht.

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Es muss ja nicht immer klappen. Wichtig ist nur, dass du dich am Ende auch bei deinem Kind entschuldigst, wenn du es anders gemacht hast, als du es für richtig hältst. Sag deinem Kind auch wie du dich fühlst, mache Pausen und bleib flexibel. Du hättest die Gummistiefel inklusive Socken auch einfach mitnehmen können.

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Ich kann dir nur ein paar Büchertipps geben, vielleicht ist da ja was für dich dabei.

- Wie anstrengende Kinder zu grossartigen Erwachsenen werden

- Liebe und Eigenständigkeit

- Der Mythos des verwöhnten Kindes

Ich hab alle gelesen - Empfehlung :-)

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Dankeschön. Werde ich mir mal raus suchen.🍀

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Hallo!

Ihr habt ja Frühförderung und Elterntraining. Es geht hald nicht von heute auf morgen. 🤷🏽‍♀️

Das ist ein langer und anstrengender Weg und euer Sohn wird IMMER anstrengend bleiben.

Wenn ihr Medikamente (jetzt noch) ablehnt, ist das doch o.k. Wie es zur Einschulung wird, werdet ihr sehen. Den Kindern hilft eine Medikation, wenn sie so unkonzentriert sind und ständig anecken.

Liebe Grüße!

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Ja, wir wollen erst alle Möglichkeiten ausschöpfen bevor es zur Medikation kommt..
Man hört halt auch viel negatives drüber, darum haben wir Sorge

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Ich habe eben die anderen Antworten überflogen und denke einiges wurde schon gesagt.
Ich arbeite im pädagogischen Feld - hauptsächlich mit älteren Kindern und Jugendlichen. Ich sehe also täglich, was aus Kids mit der Diagnose ADHS werden kann. Die Bandbreite ist da sehr groß und ich bin inzwischen davon überzeugt, dass das unter anderem davon abhängig ist, ob für das Kind passende Maßnahmen ergriffen werden.
Dass ihr zur Frühförderung geht, finde ich daher klasse. Eventuell kann auch eine Ergotherapie nützlich sein.
Insbesondere im Schulalter wird doch relativ häufig eine Medikation nötig. Ich möchte an dieser Stelle den Gedanken einbringen, dass es für das Kind eine unglaubliche Entlastung sein kann, wenn medikamentös geholfen wird. Manchmal wird es dadurch erst möglich sich auf die anderen Therapien einzulassen, ausreichend zu konzentrieren etc.

Ausdrücklich möchte ich sagen: es wird eine lange Reise werden! Achte auf dich! Denn du wirst dein Kind auf dieser Reise begleiten. Und du wirst viele frustrierende und nervenaufreibende Momente erleben. Es wird noch lange Zeit Tage geben, an denen du kraftlos wünschst, es wäre alles ein bisschen einfacher.
Aber: es kann alles gut gehen! Wenn sich die Erfolge zeigen, werden sie zunächst klein sein. Aber du wirst sie sehen. Und musst dir dann als Mama immer wieder sagen: das haben wir alles schon geschafft. Das kann mein Kind jetzt alles.
Ein sehr ermutigendes Beispiel ist für mich ein Junge, den ich vor etwa 10 Jahren kennenlernte. Er war 6, konnte kaum zwei Minuten stillsitzen, einer Anweisung von mehr als drei Sätzen zuhören oder abwarten bis er dran war. Er neigte zu „Ausrastern“ wenn man ihm keine Aufmerksamkeit schenkte und vieles mehr.
Drei Jahre später war er in seiner Sportgruppe ein sehr aktives und hibbeliges Kind, wartete aber sehr wohl zu Trainingsbeginn mit den anderen Kids auf der Bank, hörte in der Regel zu und war erst dann der erste der aufsprang um loszulegen. Das war ein Riesenerfolg!