Kind will nicht in die Kita, mega Theater

Guten Morgen,
Ich bin etwas ratlos... Wir hatten schon immer etwas Probleme mit unserem kleinen (fast 4 Jahre alt). Er hat immer schlecht geschlafen, jeden Tag Stunden lange Wutanfälle und anschließender Heiserkeit. Es hat sich inzwischen gebessert, aber es ist immer noch sehr schwierig mit ihm. Wir waren deswegen auch schon zur Kur und zur Beratung, hat aber leider nicht gebracht.

Heute morgen ist es wider etwas eskaliert. Er wollte nicht in die Kita. Eigentlich ist er gerne dort. Wahrscheinlich wollte er nicht, weil der Papa heute morgen von der Arbeit gekommen ist (24 Std. Schicht) und er gerne bei ihm bleiben wollte. Mein Mann muss sich aber erstmal ausruhen und ich arbeiten. Also muss er in die Kita. Da fing direkt das Geschrei an, er hat sich nicht richtig anziehen lassen, wollte sich selber auch nicht anziehen. Keine Zähne putzen... wir haben versucht ruhig mit ihm zu reden und ihm alles zu erklären. Aber da kommt ja wenig an, wenn er gerade im Wut-Modus ist. Schlussendlich mussten wir ihn ins Auto "zerren". Anschnallen ließ er sich erst, als mein Mann langsam Richtung Straße rollte.

Wie würdet ihr mit der Situation umgehen, wenn euer Kind partout nicht in die Kita will und sich mit Händen und Füßen wehrt?

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Ja was soll man machen? Man muss ja zur Arbeit und somit muss das Kind zur Kita. Da gibt’s halt keine andere Lösung.
Wir haben das umgangen, indem wir unseren Sohn einfach vor der Glotze angezogen und fertig gemacht haben. Bloss vor der Kita keinen Konflikt provozieren🤷‍♀️. Zur Not habe ich auch mal den Pulli über den Schlafanzug angezogen.
Ja, pädagogisch sicher keine Meisterleistung, aber mir war einfach wichtiger, dass ich meinen Sohn mit einem einigermassen guten Gefühl abgeben kann, wichtiger.
Das morgendliche Theater gab es ab ca. 4.5 Jahren von allein nicht mehr.

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Was für eine herrlich ehrliche, unkomplizierte Antwort. Pädagogisch keine Meisterleistung? Wen interessiert es? So ging es schließlich allen Beteiligten besser. Ich bin mir sicher, dass es sehr viele so machen, es würden aber die Wenigsten zugeben.

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Das TV Program zwischen 06:00 und 08:00 Uhr morgens macht jedenfalls den Anschein, als würden nicht nur wir uns mit pädagogischer Nachlässigkeit das Leben leichter machen😅.
Ich habe mir immer eingeredet, dass die Schlafanzüge unter den Pullis von den Erzieherinnen für eine „Thermoschicht“ gehalten werden.

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Eine Freundin hat ihre Tochter mal im Schlafanzug zur Kita kutschiert😂 Die Erzieher fanden das ok und sie hat sich dann dort umgezogen 🤷‍♀️

Einen zweiten Vorfall der Art gab es nicht, war der Kleinen wohl doch peinlich 😅

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Ich kenne das von uns nicht, aber wenn ich morgens noch im Bett liege, höre ich auf dem Parkplatz den allmorgendlichen Kampf einer jungen Mama, die 4 Kinder ins Auto verfrachtet. Die Großen diskutieren lautstark, die beiden Kleineren brüllen wie abgestochen, weil sie sich nicht anschnallen lassen wollen. Fast jeden Tag, keine Ahnung, wie man das aushält.
Die Frau ist auch jemand, der laaaaange diskutiert, begründet, redet - aber irgendwann brüllt sie auch und droht. Der Mann drohte schon mal, die Kinder mit Stricken um den Hals festzubinden, wenn sie sich nicht endlich anschnallen ließen - und nein, das sind keine Assis sondern wirklich ganz nette junge Leute 😎
Du bist also nicht alleine, kannst wohl nur hoffen, dass sie das Theater einfach mal aufgeben.
LG Moni

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Und DAS zeigt doch, dass wir nur Menschen sind und dass wir uns auch über unsere Kinder ärgern dürfen und auch mal lauter werden dürfen. Ich ich bemühe mich auch ruhig zu bleiben, aber es klappt nicht immer und da werde ich eben lauter.

Ich schreibe das, weil ich manchmal das Gefühl habe habe, dass alle Mütter so ruhig und gelassen sind und nie schreien. Und da habe ich dann total schlechtes Gewissen.

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Was glaubst Du, was bei mir manchmal morgens los war, wenn zwei Schulkinder und ich uns fertigmachten...2 verpennte Trödler, einer kam vom Klo nicht runter und ich musste um 7.30 Uhr im Büro sitzen, nix Gleitzeit!
Wenn dann noch kam "Mami, ich habs ganz vergessen, ich brauche heute ein neues Schreibheft"(oder sonstwas), glaub mir, ich habe nicht pädagogisch wertvoll mit leiser Stimme geantwortet, da wackelten auch die Wände. War aber nicht wild, in zwei weiteren Wohnungen ging es morgens in ähnlicher Weise ab, bei lahmarschigen Pubis 😂
Ich glaube, wir Mütter hätten morgens schon manchmal einen Schnaps gebraucht.
Du glaubst doch nicht wirklich, dass die ach so gelassenen und pädagogisch wertvollen Mütter tatsächlich alle zuhause so sind? Sind sie - aber nur bei urbia 😎😃 wobei es hier doch auch Ehrliche gibt.
LG Moni

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Ich würde schauen, ob es Gründe gibt, warum er nicht will (wichtige Gründe). Fühlt er sich dort wohl und du kannst ihn ruhigen Gewissens abgeben, würde ich ihn zweimal deutlich und in einem ruhigen aber ernsten Tonfall erklären, dass er sich anziehen muss, ansonsten geht er mit dem Schlafanzug in den Kindergarten. Aber auch durchhalten und nicht einknicken. Anziehsachen einfach mitnehmen und dann kann er sich dann ja dort selbst anziehen mit etwas Hilfe. Dann hat er wenigstens eine Wahl und hat selbst entschieden.
Zähne genauso. Die Bakterien müssen abgeputzt werden, ansonsten gibt es den restlichen Tag keine Süßigkeiten, nur Wasser, keine Marmelade, Müsli etc.
Ich hab eine Bekannte, die hat dieses Theater immer ewig diskutiert, der Junge ist mittlerweile 7 und putzt immer noch nicht ohne Theater und teilweise mit festhalten. Was sollen denn Eltern machen, die drei oder noch mehr Kinder haben? Irgendwann muss es auch einfach mal laufen, zumindest so Alltagsdinge. Auto fahren gibt es hier auch nur, wenn alle angeschnallt sind. Wer sich nicht anschnallen will, geht eben zu Fuss.

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Die Kita ist nicht das Problem, er geht sonst jeden Tag gerne. Im Moment möchte er glaube ich einfach gerne so viel es geht bei Papa sein. Es ist natürlich schwer zu verstehen, warum er in die Kita muss, wenn Mama und Papa ja zuhause sind. Allerdings muss mein Mann nunmal Schlaf nachholen und ich arbeiten.
Im Schlafanzug in die Kita haben wir aber auch schon mal gemacht. Es ging ihm aber auch nicht ums anziehen, dass waren einfach weitere Gründe die ihn in der Situation wütend gemacht haben.

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Ich bin Erzieherin und von manchen Antworten hier nicht so begeistert;-). Erst einmal ist es wichtig herauszufinden, warum ist er so oft wütend? Gibt es emotionale Grundbedürfnisse, die nicht erfüllt werden? "Satte" Kinder kooperieren auch. Was fehlt ihm? Natürlich kann es auch an seiner Persönlichkeit liegen, erlebe ich aber seltener. Heutzutage gibt es viele Eltern, die die Gefühle ihrer Kinder nicht ertragen und deshalb vermeiden und erpressen. Kinder benötigen verlässliche Bezugspersonen, die in Beziehung gehen und Konflikte aushalten. Also lieber mal ins Auto "zerren", wenn vorher alles versucht wurde, als vor den Fernseher setzen und dem Kind zeigen, ich habe keinen Bock mich mit dir auseinander zu setzen.
Vielleicht hätte der Papa ihn auch ausnahmsweise mal etwas später bringen können und so hätte es Quality-Time gegeben? Geht nicht immer, hilft aber, wenn es wirklich um fehlende Beziehung/Kontakt ging.

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Ich sehe es ähnlich. Daher sind wir ja schon am Ursachen forschen, wenn es denn eine gibt. Später kommen wäre keine Option gewesen, da sie einen Waldausflug gemacht haben und deshalb alle pünktlich da sein mussten. Und wir haben uns schon fast eine halbe Stunde Zeit genommen, bevor wir ihn ins Auto gezerrt haben. Sonst haben wir das Problem morgens ja zum Glück eher selten. Auch sonst darf er gerne wütend und traurig sein, aber es bedeutet dann auch öfter mal, dass unser zweiter Sohn (6 Jahre) darunter leiden muss. Ihn stört vor allem die Lautstärke der Wutabfälle. Vielleicht sollten wir für ihn einen Hörschutz organisieren.

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Ich hab meine Tochter schon mal komplett im Schlafanzug in der Kita abgegeben. Hab noch eine Tasche mit Umziehklamotten mit dazu hergegeben und ganz klar gesagt, wenn ich das umziehen erzwungen hätte, hätte sie vor Wut gekotzt.

Die Erzieherin hat nur gelacht und meinte, sie wartet einfach ab, bis die anderen Kinder ohne Schlafanzug da sind. Dann würde sie sich schon freiwillig umziehen. Hat auch funktioniert.

Und in die Kita wird nun mal gegangen, weil hier Mama und Papa beide im Büro arbeiten. Hab sie da mal gefragt, wo sie denn hin will, wenn Mama und Papa weg sind. Da ist sie dann freiwillig in die Kita gegangen.

Und im Zweifel wird hier auch weinend abgegeben. Das hält in der Kita höchstens bis ihre Freundin kommt.

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Probiert mal vielleicht am Abend davor ihn auf den Kindergarten vorzubereiten. So in etwa: "morgen früh muss Mama arbeiten, und Papa muss Ausschlafen, wenn du in der Kita bist. Wenn Mama mit Arbeiten fertig ist und Papa ausgeschlafen hat, dann hole ich dich ab,,. So in etwa. Und erklärst warum Papa schlafen soll usw..

Gibt es vielleicht was gesundes, was er gerne isst/trinkt? Meine Tochter ist zwar 3 aber sie liebt unheimlich gerne Milch. Wenn ich sie wecke, mache ich ihr eine Flasche Milch warm und sie trinkt die, so lange ich sie umziehe. Das funktioniert ganz gut. Manchmal verzichten wir auch auf die Milch, wenn Ihre Gedanken doch woanders sind.

Ich wünsche euch viel Kraft und hoffentlich ihr findet eine Lösung.

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Hallo

wart ihr schon im Schlaflabor und beim HNO wegen dem Schreien vor dem Schlafen. Habt ihr mal an einen Schlafcoach gedacht. Seit ihr in fachärztlicher Behandlung.

Wie oft habt ihr das er nicht in den Kindergarten will und habt ihr schonmal Tagebuch geführt wann es ist. Wenn er abends schlecht einschläft ist er morgens ja auch nicht ausgeschlafen und kann führen kleine Dinge oft zur eskalation.

Wenn er zur KITA muss dann halt einfach anziehen, Kind nehmen und ruhig ins Auto setzen und hinbringen. Ohne irgendwie das Verhalten zu Werten. Kurze Kindgerechte erklärung warum es sein muss und gut ist es.

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Ich habe 4 Kinder, davon 3 Kindergartenkinder.
Es kommt immer mal wieder vor, dass 1 Kind absolut nicht in die Kita möchte.
Alle lieben die Kita und die Erzieherinnen sehr, aber manchmal möchten sie einfach zu Hause bleiben.
Ein wenig verständlich ist es ja schon.
Auch bei uns gibt es genügend Tage, an denen wir uns Schöneres vorstellen könnten, als zur Arbeit zu gehen:
den Tag in der Sonne verbringen, ausschlafen, Geburtstag feiern,...
Auch ich verfluche dann den Tag und schimpfe vielleicht auch mal oder habe schlechte Laune.
Das sollte man eigentlich jedem zugestehen.
Wir können unsere Gefühle besser regulieren.

Wenn ich morgens die Geduld dazu habe (was natürlich nicht immer klappt), versuche ich herauszufinden, was gerade los ist und
versuche das Bedürfnis zu stillen.

Vielleicht liegt es daran, dass die Gummistiefel bei strahlendem Sonnenschein nicht angezogen werden sollten oder die falsche Hose rausgelegt wurde oder die Haare mit der falschen Bürste gekämmt wurden.
In diesem Fall gebe ich auch mal nach, weil das Problem schnell gelöst werden kann.

Dann geht das Kind halt mit Gummistiefeln in die Kita (sofern erlaubt).
Manchmal brauchen sie vielleicht auch nur eine Kuscheleinheit oder das Versprechen, dass man sich nach der Kita Zeit für etwas Bestimmtes nimmt.
Das nimmt den Wind häufig aus den Segeln.

Aber dann gibt es natürlich noch diese Tage, an denen nichts mehr geht.
Option 1:
Es kam bisher zweimal vor, dass wir zu Hause geblieben sind.
Ich hatte da aber auch meinen freien Tag, den ich mir zwar anders vorgestellt hatte, aber in diesem Fall war es okay und die Kinder überglücklich.
Option 2:
Ablenkung mit irgendwas Tollem.
Ja, da gab es auch schon mal ein Gummibärchen am Morgen oder die Versprechung, dass es am Nachmittag ein dickes Eis gibt.
Option 3
Abwarten und Tee trinken.
Geht aber nur, wenn auch bißchen Zeit da ist.
Ich setze mich dann in der Nähe vom Kind auf den Boden und lasse es wüten.
Meistens kommen sie aber irgendwann in den Arm und dann ist es oftmals wieder gut und man kann zumindest halbwegs kommunizieren.
Option 4 beim worst case Szenario:
Kind schnappen und irgendwie ins Auto verfrachten und hoffen, dass die Nachbarn einen nicht sehen.

Ich glaube, diese Erfahrung müssen irgendwann alle Eltern machen.
Noch beschissener ist es, wenn man unter Zeitdruck ist.
Das macht die Sache nicht besser/einfacher.