6 jähriger Wut - ich weiß nicht was ich noch machen soll

Ich bin gerade mal wieder total fertig, muss mich irgendwie beruhigen. Mein Sohn 6 Jahre (Vorschulkind) treibt mich gerade in den Wahnsinn. Wenn er irgendwas nicht darf, wird er seit ein paar Wochen total aggressiv und versucht mich auch zu schlagen. Angefangen hat das ganze im Kindergarten, da ist er jetzt aber schon seit 2 Wochen nicht mehr. Eigentlich hatte ich gehofft dass es sich wieder beruhigt, aber es wird immer extremer.

Es sind so viele Kleinigkeiten, wo er im Moment ständig Grenzen ausreizt und ich manchmal echt nicht mehr weiß, was ich noch tun soll.

Gestern waren wir spazieren, da rempelte er mich die ganze Zeit an und hörte erst auf, als ich ihm damit drohte etwas zu streichen. Aber selbst das funktioniert eben nicht immer. Oft macht er trotzdem mit irgendwas weiter und wenn er dann was gestrichen bekommt, brüllt er mich an und versucht zu schlagen.

Ein weiteres Thema ist das Schlafen gehen, er braucht schon immer ewig zum Einschlafen und gestern ist es mal wieder so eskaliert, dass er bis 22:30 Uhr im Bett rum turnte und erst einschlief, als ich selbst ins Bett ging und sagte „es ist mir egal was du machst ich will jetzt schlafen“. Da haben wir aber schon über 3 Stunden Theater gehabt. Auch da hab ich schon alles mögliche durch.

Er durfte schon seit Tagen kein Fernsehen schauen (auch sonst nicht so viel) aber derzeit ist es komplett gestrichen. Als er heute mal wieder ankam, dass er Schauen will, hab ich ihm erklärt, warum er nicht darf. DA tickt er wieder völlig aus und geht mit der Faust auf mich los. Hab ihn dann in sein Zimmer gepackt um etwas Ruhe reinzubringen.
Da zieht er sich komplett aus, fingert am Hintern rum und schmiert überall rum. Das ist doch nicht normal

Ich versteh es nicht und bin inzwischen ratlos wie ich reagieren soll. Wenn ich in ruhigen Momenten mit ihm rede, weiß er selbst nicht warum. Er verspricht dann es nicht mehr zu machen blabla, aber es ändert sich nichts. Egal was wir besprechen oder welche anderen Möglichkeiten ich ihm vorschlage, seine Wut los zu werden.

Ich weiß nicht mehr wie ich noch reagieren soll. Ich merke wie ich selbst auch immer wütender und aggressiver werde. Ich hätte mir als Kind in solchen Momenten eine Tracht Prügel eingehandelt. So will ich natürlich auf gar keinen Fall reagieren!!! Aber je mehr er ständig auf Konfrontation geht und alles zum Fleiß macht, desto mehr kostet es mich Selbstbeherrschung.

Ich versuche wirklich viel Zeit mit ihm draußen zu verbringen und ihn auszulasten. Da ist es auch ein ewiges Theater bis wir endlich draußen sind. Er will nicht raus, egal wann. Egal ob wir morgens vereinbart haben raus zu gehen oder spontan. Er versteckt sich, will sich nicht anziehen usw. Wenn wir dann endlich doch draußen sind, dann ist plötzlich alles gut und es macht ihm auch Spaß. Aber diese ununterbrochenen Kämpfe, ich bin sie so leid.

Drin bleiben, ist aber auch keine Option. Denn er geht irgendwann sprichwörtlich die Wände hoch, wenn er nicht körperlich ausgelastet ist.

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Was bei euch im Argen liegt - und ich nehme an es liegt an einem Mix aus ungünstigen Erwartungshaltungen, Problemen mit dem sich Einfühlen in die jeweils andere Seite und einem gewissen Aktionismus, der bei ihm oft ungerecht und bevormundend rum kommt, obwohl du eigentlich bloß deine Grenzen verteidigen und die Oberhand behalten willst, was aber vermutlich für ihn nicht klar raus kommt oder akzeptabel verläuft - das kann ich von hier aus nicht beurteilen. Ich würde mal über eine Erziehungsberatung nachdenken oder therapeutische Angebote die euch aus Familie in den Fokus rücken. Von irgendwoher muss die Wut ja kommen....

Ich möchte nur anmerken, dass ich meine Kinder nie mit tagelangem Komplettentzug von Fernseher und Co. bestraft habe, weil das meistens nichts mit der Sache, die sie falsch gemacht haben, zu tun hatte. Und ich glaube sie hätten es ziemlich ungerecht gefunden und wären ziemlich wütend gewesen. Wenn meine Kinder nicht vernünftig ihr Schulzeug machen, dann gibt es die spaßigen Dinge erst wenn das Schulzeug vernünftig fertig gemacht wurde. Wenn sie im Haushalt eine Aufgabe machen sollen, kommt auch erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Wenn sie was kaputt gemacht haben, müssen sie mithelfen den Schaden zu beseitigen oder zu ersetzen ehe sie spielen gehen können. Wenn sie mich nicht gut behandeln, dann gehe ich auf körperlichen Abstand und mache erst wieder was sie wollen, wenn sie sich beruhigt und entschuldigt haben.

ABER: Wenn diese Sache dann bereinigt ist, ist es auch wieder gut und dann geht das Leben bei uns normal weiter, sie dürfen sich mit ihren Interessen beschäftigen und dann krauche ich nicht permanent hinter ihnen her und bevormundet sie hier und dort. Es gibt keine mehrstündigen Verbote von irgendwas. Es wird nur verlangt das der Schaden / Fehler korrigiert wird. Vielleicht bist du in bestimmten Situationen zu nachtragend. Kinder haben nur wenig Geduld. Sie fangen an stressig zu werden, wenn man ihnen "das Bonbon" was sie sonst bekommen vor die Nase hält und dann aber sagt, weil du gestern das und das gemacht hast, darfst du erst wieder morgen. Das ist für die bloß ein "Du verstehst mich nicht und willst mich bloß ärgern". Und sobald du nicht hinguckst werden sie versuchen die Sache zu umgehen. Du wirst wütend, weil du das Gefühl hast, niemand hört auf Dich und dann verzettelt ihr euch in so dämlichen Teufelskreisen. Bleib bei der Sache selbst in dem Moment in dem es sie betrifft. Arbeite weniger mit abstrakten Strafen, mehr mit dem was daraus für ihn aus der Sache selbst folgt.

Außerdem muss ich dir ehrlich sagen, klar haben wir auch unsere Kinder genommen und Ausflüge gemacht und Anreize gegeben, dass sie raus gehen, aber ab dem Schulalter hat das Bedürfnis meiner Kinder in diesem Punkt nachgelassen. Wir haben da den Druck raus genommen. Wenn er sich drinnen angemessen beschäftigt und etwas gefunden hat, womit er spielt, dann lass es doch einfach so. Man muss nicht stundenlang draußen rum spazieren. Irgendwann verlieren die Kinder an Spielplätzen auch das Interesse. Irgendwo sind sie auch keine Babys mehr. Wenn es drinnen nicht geht, gut dann raus. Aber wenn doch und es keinen dringenden Grund, dann überlege ob es diesen Machtkampf jetzt echt wert ist. Je älter sie werden, desto mehr haben sie das Bedürfnis auch mal etwas für sich selbst zu entscheiden. Und wenn es keinen dramatischen Grund gibt, der dagegen spricht, warum immer die Tagesstruktur von Kleinkindern abarbeiten?

Medien würde ich auch nicht unkontrolliert 24/7 laufen lassen. Aber nichts spricht dagegen 2-3 bestimmte Trickfilme oder Kinderwissenssendungen zu schauen. Hier helfen Routinen. Bei uns gab es kein normales TV sondern Streaming. Auch gab es bestimmte Zeiten, die immer fernsehfrei blieben, wo sich ohne Medien beschäftigt wird, aber auch Zeiten, wo sie dann verlässlich immer durften. Vor dem Abendbrot durfte immer der Lieblingstrickfilm geschaut werden, egal was war, oder wir haben uns auf ein Märchen oder Kinderfilm als Familie geeinigt. Und wir haben ihnen ansonsten sinnvollere Angebote gemacht. Wer wie was, Kika Logo, Wissen macht Aah! Es war einmal das Leben..... Also, nicht so viel Aktion und so unruhige Sachen, mehr Inhalte über die Welt. Wenn's davon mal eine Folge mehr sein sollte, ja mein Gott.... Wenn sie noch was draus mitnehmen. Dadurch das dieser Rythmus jeden Tag gleich war und ihnen dort nichts weggenommen wurde, sind auch die Diskussionen darum schnell abgestorben und es lag keine unnötige Aufmerksamkeit darauf, das nach ihnen gegiert wurde, weil sie wieder entzogen worden waren. Medien zum Gegenstand von Strafe und Verteufelung zu machen, bringt oft gar nichts. Sei eher ein Vorbild darin für was und wie ihr sie benutzt.

Das nur mal so als Anregung. Vielleicht gibt es auch noch andere Dinge wo ihr seine Energie in sinnvolle Aktivitäten lenken könnt, mit Lego bauen, Bastelprojekte, Kinderexperimente. Ich würde nach Dingen suchen die ihn interessieren könnten und wo er positive Bestärkung draus mitnehmen kann und wo es ein sichtbares Resultat gibt, dass er stolz vorzeigen kann und wofür er Lob bekommt. Man muss aufpassen, dass man nicht immer nur den Fokus auf den Fehlern hat, dann werden die auch immer mehr. Der Fokus muss überwiegend darauf liegen, was das Kind an positiven Eigenschaften hat und Leistungen zeigt und das muss gewürdigt werden. Dann fühlt sich das Kind auch gewartschätzt und respektiert.

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Hey,
Das hört sich gerade echt nicht leicht an. Fühl dich erstmal gedrückt! 😊
Mein Sohn ist tatsächlich auch noch sehr viel jünger, somit kann ich nicht aus Erfahrung berichten.. aber für mich hört es sich an als ob ihr beiden in einer Art Teufelskreis gefangen seid. Es sind immerhin Feiertage, mit Corona ist alles eh schon anders und sicherlich doof.. wie wäre es den Druck rauszunehmen, dass ihr beide mal wieder runterkommt?
Sagen „hey die letzten Tage waren für uns echt anstrengend, sollen wir einen kompletten Mama-Sohn-wir-haben-uns-lieb / -Verwöhn-Tag machen?“ Gemeinsam Pizza packen, einen disneyfilm aussuchen und gemeinsam auf dem Sofa lümmeln?! Vielleicht hilft euch das gerade mehr als Disziplinarmaßnahmen.

Für mich ist es wahrscheinlich dass ein 6jähriger so immer noch seine Unzufriedenheit oder Aufmerksamkeitsbedarf äußert.. vielleicht ist was vorgefallen und er braucht dich einfach und weiß nicht wie er es sagen soll. Das kann man sicher besser aufarbeiten wenn man mal wieder ein paar entspannte Tage miteinander hatte..

Wünsche dir viel Erfolg und alles alles Gute 😘🍀

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Es ist frustrierend, denn eigentlich waren die letzten Tage schon ein Versuch entspanntere Tage zu verbringen :-(

Sein Papa musste über Weihnachten arbeiten (normalerweise feuert der manche Konflikte noch mehr an) und ich habe wirklich versucht uns ein paar schöne Tage zu machen.

Trotzdem eskalierte es jeden Tag irgendwann und das teilweise bei Nichtigkeiten.

Wir sitzen zusammen am Boden und bauen Lego, da funktioniert irgendwas nicht beim Bau und sofort ist er auf 180 und geht auf mich los, obwohl ich überhaupt nicht an diesem Legobau beteiligt war.

Ja klar wegen Corona ist alles anders. Ich sitze seit März im Homeoffice, der Papa war monatelang daheim, obwohl er normalerweise viel unterwegs ist...... alles nicht so einfach für den Zwerg.

Aber ganz ehrlich für mich auch nicht! Ich hatte seit März keine Auszeit für mich. Sobald der Arbeits-PC aus ist, werde ich belagert, Urlaub hatte ich bisher auch nicht wirklich.

Ich hatte mich so auf ein paar ruhige Tage alleine mit dem Kleinen gefreut, aber leider eskalierte es jeden Tag wieder.

Ich hab mich an einem Tag sogar darauf eingelassen, nicht raus zu gehen und habe es am Abend heftig bereut, weil er vor lauter Energie wie irre durch die Gegend hüpfte und rannte und sich dabei ziemlich weh getan hat. Wenn ich dann am nächsten Tag morgens mit ihm darüber rede, gibt er mir Recht, dass wir besser etwas draußen gemacht hätten. Aber keine Stunde später hab ich wieder die Diskussion, warum er raus soll.

Ja er würde lieber mit seinen Freunden spielen als mit mir raus zu gehen, aber ich versuche da wirklich viel, damit es spannend ist. #aerger

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Hi

ich denke, da kommen ein paar Punkte zusammen...

Das für mich einfachste vielleicht zuerst... Schlafen gehen war in dem Alter bei meiner Tochter auch ein echtes Problem. Sie hat zwar nicht im Bett rumgeturnt, aber oft genug bis halb 12 wach gelegen. Irgendwann haben wir dann aus purer Verzweiflung die Schlafenszeit um eine Stunde nach hinten geschoben - von 8 auf 9 meine ich... Klar - 9 ist spät - aber dann hat sie geschlafen. Vorher war sie wohl einfach nicht müde... Und dann war es besser, sie ging um 9 ins Bett und schlief dann - als sie ging um 8 ins Bett und lag dann bis halb 12 wach.. Aus heutiger Sicht wundert mich das wenig - Judith ist jetzt 13 und ne echte Nachteule... Die Schlafenszeiten haben wir bei ihr komplett frei gegeben - allerdings sind Tablet und Handy ab 9 gesperrt.... Jetzt in den Ferien oder an Wochenenden kann sie aber problemlos bis 12 oder so schlafen,....

Der Rest...

Ich glaube die ganze Situation ist für die Kids auch nicht einfach. Corona-bedingt können sie ihre Freunde nicht sehen - Hobbys fallen weg - und auch eine gewisse Auslastung durch Kindergarten oder Vorschule fehlt... Da baut sich dann Frust auf - und das kann ein 6-jähriger vielleicht gar nicht so konkret äußern... Wir freuen uns dann auf ein paar schöne freie Tage, die wir mit den Kids verbringen können - und bei den Kids explodiert erst mal alles...

Mein 12-jähriger kann seinen Frust inzwischen sehr konkret äußern - und das hat er irgendwann vor Weihnachten auch getan - alles wäre scheiße, ihm fiele die Decke auf den Kopf - ihm fehlten seine Freunde... Als sich dann noch herauskristallisierte, dass wir dieses Jahr Weihnachten nicht wie sonst immer zur Oma fahren können (300 km weit weg - also zwangsweise mit Übernachtung - ging dieses Jahr halt nicht), war es ganz vorbei,... Klar, natürlich versteht er, dass es einfach so ist - da haben wir auch oft drüber gesprochen, trotzdem war er traurig und auch wütend - und das darf er auch...

Raus wollen meine Kinder übrigens freiwillig auch nicht unbedingt - seit Weihnachten geht es, da meine Große sich ein Skateboard gewünscht hat, und sie damit im Moment schon mal raus gehen... Aber vor Weihnachten gar nicht... Der Anreiz ist auch da geringer als sonst... Vor Corona haben sich die Kids auf dem Spielplatz getroffen (oder meine altersgemäß zum Bolzen) - das geht gerade nicht... Mit Mama spazieren gehen ist da eher doof - zumindest für meine... Trotzdem habe ich Felix neulich verdonnert, mit mir und dem Hund spazieren zu kommen - es wurden 8 km... Die Stimmung stieg zwar erst, als ich ihm versprochen habe, dass er genau die Zeit des Spaziergangs hinterher Playstation spielen könne (da hätten es dann auch 10 km werden dürfen...), aber seine Laune war hinterher deutlich besser (nicht nur wegen der Playstation...). Felix ist aber im "normalen Leben" eh ein "Draußen-Kind" - er spielt 2*die Woche American Football - er geht zur Rettungshundestaffel - und das alles fehlt zur Zeit... So motiviert, dass er dann halt alleine mit dem Hund üben würde, ist er leider nicht...

Gibt es denn irgendwas, wozu dein Sohn im Moment Lust hat - und was auch möglich ist? (Schwimmbad oder so geht ja einfach nicht...). Draußen? Fussball (notgedrungen vielleicht auch mit der Mama ;-))? Klettern? Irgendwas? Und drinnen? Lego? Puzzeln? Ich kenne da die Vorlieben Deines Sohnes nicht, aber vielleicht kannst du ihn ja da irgendwie motivieren...

Sonst können wir wohl nur hoffen, dass sich die ganze Lage irgendwann wieder normalisiert - wobei ich das bei den Fallzahlen im Moment noch nicht so ganz sehe...

LG
Frauke

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Noch später ins Bett bringt glaube ich keine Änderung. Wir haben die Schlafenszeit immer weiter nach hinten verschoben. Hat am Einschlafdrama nichts geändert. Er wacht dann auch nicht später auf, sondern trotzdem früh morgens und hat dann entsprechend schlechte Laune den ganzen Tag.

Ich glaube das Einschlafproblem ist ein Mangel an Bewegung (da ist noch zu viel Energie im Kind) und ich könnte was verpassen. Ich hab ihn auch schon mal wach bleiben lassen damit er sieht dass da nichts spannendes passiert. Hab Küche aufgeräumt, Backofen geputzt usw.

Das zu viel an Energie wird er aber halt nur los, wenn er sich irgendwie bewegt. Dazu bekomme ich ihn aber nicht freiwillig. Ich würde da ja so ziemlich alles mitmachen.
Er hat auf nichts Lust. Fußball Langweilig, Klettern so lala, Inliner will er nicht versuchen, Fahrrad ist anstrengend, Trampolin ist langweilig usw.

Das einzige was er wirklich ausdauernd machen kann und Lust dazu hat ist Ski fahren. Das geht im Moment aber halt nicht.

Ohne Corona sind wir viel mit seinen Freunden im Wald unterwegs, dass versuche ich im Moment eben alleine mit ihm zu machen. Auf Erkundungstour, zeig ihm viele spannende Sachen, suchen Spuren usw...... das ist okay, wenn wir dort sind, aber bis dahin ein Drama.

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Lass ihn doch einfach auf. Sag ihm er darf alleine ist Bett gehen muss aber in zimmerlautstärke spielen und euch in Ruhe lassen.

Aber so eine Veränderung dauert mindestens 2 bis 3 Wochen.

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Ich werde mir die Antwort die gerade kam, während ich geschrieben habe, nochmal in Ruhe durchlesen. Will nur kurz erklären, warum ich das Fernsehen gestrichen habe.

Ich war da eine ganze Zeit etwas nachsichtiger und habe nur darauf geachtet was er schaut und dass es nicht zu viel wird. Er liebt z.B. die Sachgeschichten der Maus.

Aber wenn es schon morgens noch im Schlafanzug los geht, dass er TV schauen will und dann ausflippt wenn ich sage, dass wir nicht morgens schon schauen. Dann habe ich nur noch den Weg "kalter Entzug gesehen" denn wenn ich ihm es am Nachmittag erlaubte, ging das Theater es am nächsten Morgen wieder los.

Was er übrigens immer darf ist Hörspiel hören und das macht er gern.

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mysterya: Ich versuch schon da nicht willkürlich Strafen zu verteilen. Das streichen des TV hab ich oben schon erklärt.

Was würdest du , denn machen, wenn Kind dich absichtlich ununterbrochen anrempelt? Ich habe ihm gesagt, dass ich wenn er weiter macht, keine Lust mehr habe danach mit ihm Pizza zu backen. Da er aber Pizza essen wollte, hat er es dann gelassen.

Wenn er etwas umstößt, kaputt macht usw, dann muss er auch nur helfen bzw. selbst beseitigen. Ich bin da auch keineswegs nachtragend, aber durchaus genervt, wenn ich ständig angerempelt, angesprungen oder sonstiges werde.

Es ist auch nicht so dass ich hier ständig meinem Kind sagen würde, was er zu tun hat. Natürlich darf er gern alleine Lego oder ähnliches machen.

Aber das lastet ihn eben leider nicht aus! Wenn ich mich mal einen Tag darauf einlasse, nicht mit ihm raus zu gehen. Habe ich am Abend ein Kind das wie irre um die Couch rennt, rum hüpft und dass in einem bereits so müden Zustand, dass man leider darauf warten kann dass etwas passiert. Aktuell wieder einmal eine riesige blaue Beule an der Stirn. Weil er Abends rumgerannt ist und nicht rechtzeitig gebremst hat und voll auf einen Schrank geknallt ist. Kann ja schlecht alle Möbel im Haus entfernen.

Freiwillig tobt er sich eben erst Abends aus, wenn es eigentlich zu spät ist. Darum will ich zumindest einmal am Tag raus um die Energie raus zu bekommen.

Das kündige ich auch bereits morgens an.

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Das sind Eltern mit pflegeleichten Kindern.

Die verstehen nicht, dass es Kinder gibt, die partout und mit allen Mitteln ihren Kopf durchsetzen wollen.
Die wären bei Kinder, wie Deinem Sohn ganz schnell an dem Punkt, wo sie nicht mehr weiter wissen.

Wir haben zwei willensstarke Kinder (11 und 13).
Ich habe früher öfter überlegt, ob ich sie mal an die Leute ausleihen soll, die meinen, Machtkämpfe könne man selbstverständlich vermeiden, indem man nur genug auf die kleinen Süßen eingeht, und das sei ja alles hausgemacht von den unfähigen Eltern. #augen

Glücklicherweise bekamen wir Zuspruch von Erzieherinnen und Lehrern, die, trotz pädagogischer Ausbildung und Erfahrung mit vielen Kindern, auch so ihre Probleme mit unseren Querköpfen hatten und meinten, sie würden uns nicht beneiden. ;-)

LG

Heike

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Hi!

Ist etwas vorgefallen, zu dem Zeitpunkt, als das mit den Aggressionen los ging?
War das früher nie Thema - oder war dein Sohn schon immer "nicht ganz einfach"?

Wie flippt er denn aus? Also so, daß er nicht mehr ansprechbar ist, weil so am wüten. Oder schreit er "nur" rum?

Ich muss sagen, das Anrempeln und Mama ärgern kenne ich von meinem 6 jährigen schon auch. Auch mein Sohn MUSS raus zum auspowern. Sonst dreht er total durch.

Was ich wirklich sehr auffällig finde, ist, daß es im Zimmer rumschmiert. DAS ist echt nicht normal.

Liebe Grüße,
PusBlu

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Angefangen mit den Aggressionen hat es im September im Kindergarten. Zuerst nur dort, inzwischen auch daheim. Da gab es leider einige Änderungen. Sein bester Freund hat den Kindergarten gewechselt, war also nicht mehr da. Das bisher offene Konzept durfte so nicht mehr weiter geführt werden und die Freunde mit denen es sonst spielt sind in einer anderen Gruppe gelandet. Er hat in seiner Gruppe fast nur kleinere Kinder zum Spielen. Außerdem ist ein Junge in seiner Gruppe der sehr körperlich auf alles reagiert, das imitiert er gerade auch ziemlich.

Einfach war er noch nie, aber bisher dabei nicht so aggressiv.

Seit September wird er eben immer aggressiver - schlägt und wirft dabei alles was er in die Hände bekommt. Er ist dabei definitiv nicht mehr ansprechbar.

Ja das mit dem Schmieren fand ich auch normal. Wobei er weiß wie eklig ich es finde, wenn er an seinem Finger am Hinter rumfingert und danach was anfasst. Genau dass hat er in diesem Moment eben getan, vermutlich um mich noch weiter zu provozieren.

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Hallo,

erstmal sind Vorschulkinder häufig schwierig.
Die sind keine echten Kindergartenkinder mehr, wissen aber auch nicht, was mit der Schule auf sie zukommt.

Dann sind die Kinder in dem Alter durch die Ferien und Corona nicht wirklich ausgelastet. Die bekommen nur andere Kinder wirklich ausgetobt. Für Eltern ist das sehr schwierig. Vor allem sind ja auch noch Schwimmbäder und Indoor-Spielplätze zu.

Dein Sohn braucht auf jeden Fall Bewegung. Alles andere führt nur zu noch mehr Problemen.
Überleg mal, ob Ihr vielleicht Tischtennis, Fussball oder ähnliches mit ihm spielen könnt.
Vielleicht gibt es auch Ziele, die er interessant findet, wo man hin laufen oder Fahrrad fahren kann.
Wenn das alles nicht klappt, muss er eben so raus.

Schlagen und ähnliches muss man sofort energisch unterbinden, bevor das einreißt. Wenn das ein kräftiger 10- oder 12-jähriger macht, wird es übel. #schwitz
Ich habe bei unserem Sohn das letzte mal sogar energisch zurück gerempelt, was er gar nicht witzig fand. Da war er 8.
Seitdem ist das Thema durch.

Solche Kinder brauchen klare Ansagen, die die Konsequenz beinhalten, die sie erwartet, wenn sie sich nicht daran halten. Wir haben bei unseren damals von 3 runter gezählt, damit sie wussten, wie nahe sie an der Konsequenz waren.
Diese Konsequenz muss erfolgen, wenn das Kind sich nicht benimmt, egal, wie das Kind sich dann gebärdet. (Man sollte darauf achten, dass man nichts nimmt, was man eigentlich nicht will. Am besten überlegt man sich vorher möglichst logische Konsequenzen und nicht erst, wenn man selbst auch hochgefahren ist.)
Ausnahmen sollte man vermeiden. Die führen beim nächsten mal nur zu härteren Kämpfen, weil die Kinder daraus eine Regelmäßigkeit ableiten.

Wenn die Situation geklärt ist und alle sich wieder beruhigt haben, nimmt man das Kind beiseite und bespricht die Sache mit ihm.

Dein Sohn hat offenbar große Probleme mit seiner Impulskontrolle und kommt schlecht runter. (Deswegen die Einschlafprobleme.)
Das kann am Vorschulalter und Corona liegen.

Das kann aber auch ein grundsätzliches Problem sein. Gerade diese Sache mit dem Ausziehen und Herumschmieren finde nicht so normal.
Wenn die Probleme anhalten, würde ich mal einen Kinderpsychiater drauf gucken lassen. Psychiater sind für krankhafte Störungen, wie mangelhafte Impulskontrolle und ob noch mehr dahinter steckt, zuständig und wissen, wie man das therapiert.

Kinder, die sowieso schon ein Problem haben, drehen natürlich nochmal extra am Rädchen, wenn die Situation so blöd ist, wie zur Zeit. #schwitz

Eine Erziehungsberatung halte ich in Eurem Fall für sinnlos. Die arbeiten auch nur mit Grenzen und Konsequenzen. Falls Ihr das trotzdem probieren wollt, nehmt einen freien Träger und nicht das Jugendamt.

LG

Heike

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Bisher haben wir leider noch keinen Sport gefunden, wo er wirklich mitmachen würde. Und ich habe ihm viel vorgeschlagen/bzw. ausprobiert. Würde da auch überall mitmachen, kein Thema.

Wir wohnen sehr ländlich und Ziele die sich aus seiner Sicht lohnen sind nicht mit dem Fahrrad erreichbar, oder derzeit schlicht geschlossen. Daher bestehe ich eben auf das Rausgehen

Wenn ich eine Konsequenz angekündigt habe, dann bleibe ich auch dabei und auch ich warne vor und zähle bis 3, das kennt er alles. Aber in den Moment wo er es darauf anlegt ist ihm das alles egal.

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Achja. Wegen Rausgehen ... meine Kleine mag keine Spaziergänge. Aber wenn sie Fahrrad oder Roller fahren darf... oder wie gestern Schlitten fahren oder auf einer Eisfläche herumrutschen (hier gibt es ein paar gefrorene Pfützen), dann liebt sie es rauszugehen.