Tochter vom Arzt rausgeworfen

Hallo ihr lieben,
ich bin etwas ratlos und verzweifelt.

Heute morgen hat mich meine Tochter mit zur unserer Hausärztin begleitet, was sie öfters und gerne tut. Sie ist 8 Jahre alt und da ich chronisch krank bin, muss ich des öfteren zu ihr.
Wir sind schon 3 Jahre bei ihr und meine Tochter kam so gut mit ihr zurecht, das sie nicht mehr zu ihrem Kinderarzt wollte sondern auch zu ihr.
Sie erzählte ihr schon oft, das sie auch Ärztin werden möchte genauso wie sie.
Als ich ihr nun heute morgen erzählte, das ich wieder zu ihr gehen müsste, wollte sie sofort mit. Wir saßen eine kleine Weile draußen, dabei war meine Tochter nicht laut sondern sahs auf ihrem Stuhl und spielte mit meinem Handy.
Leider mussten wir im Sprechzimmer dann etwas länger warten. Was wir gewohnt waren. Ich bekam im Sprechzimmer einen Hustanfall nach dem anderen und meine Tochter meinte, ob sie mal nach der Ärztin schauen sollte, was ich jedoch verneinte.
Als die Tür aufging, sagte meine Tochter mit freundlicher Stimme : "Endlich" .
Die sonst so freundliche und immer sachliche, wirklich super Ärztin, stellte sich plötzlich vor meiner Tochter, sagte mit lauter Stimme (hab sie noch nie so laut reden gehört) Sie soll sofort ihr Zimmer verlassen! Daraufhin rückte meine Tochter ein stück zu mir. Meine kleine wollte ihr sagen das es nicht böse war sondern nur weil es ja Mama nicht gut geht, aber sie hörte ihr nicht zu und entgegnete : Ich lasse mir von einem Kleinkind nichts sagen, was den ganzen Tag nichts macht und Zeit hat. Geh sofort auf meinem Zimmer, du bist nicht die erste die ich rauswerfe. Sie nahm ihre Hand und drückte sie mit nachdruck aus ihrem Zimmer, wo sofort ein Mädchen kam und sie fragte, wo sie hin möchte. Sie wollte natürlich raus von der Praxis und wartete draußen vor der Tür. Als ich der Ärztin nochmals nett erklären wollte, das sie es doch nicht so meinte, bekam ich keine Antwort mehr.
Nach der Untersuchung, bin ich sofort zu meiner Tochter, die natürlich richtig traurig war und weinte. Sie hat die ganze Situation nicht verstanden.
Ich versuchte es ihr zu erklären. Sauer bin ich am meisten auf mir selbst. Ich habe tatsächlich meine Tochter rauswerfen lassen und bin bei ihr geblieben.
Leider bin ich ein sehr zurückhaltender Mensch und zweifle dann auch an mir selbst.
Würdet ihr noch zu dem Arzt gehen? Und es als "schlechten Tag" abstempeln oder würdet ihr versuchen zu wechseln.
Ich mache mir selbst so vorwürfe da ich mit der ganzen Situation so überfordert war. Auch würde ich sie morgen (HÄ) nochmals gerne anrufen um die Sachlage zu klären, meine Tochter nahm sich das so zu Herzen, das sie dort nicht wieder hin möchte.

Für eure Meinung wäre ich euch echt Dankbar

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Warum nimmt man sein Kind zu coronazeiten in die Praxis ?

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Warum schreibt man so eine Frage in schwarz? Weil man merkt, dass das eigentlich eine dumme Frage ist, die darüber hinaus am Thema vorbei geht?
Mir fallen spontan einige Gründe ein, warum das Kind dabei war, aber da muss man halt über den Tellerrand schauen können, das ist nicht jedem gegeben.
LG

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Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten.

Ich finde die Frage berechtigt. Ich würde mein Kind auch nicht mitnehmen!

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Ich wäre definitiv bei meiner Tochter geblieben und hätte mit ihr die Praxis verlassen, hätte kein klärendes Gespräch stattfinden können. Jedoch hätte ich auch vor der Ärztin mein Kind ermahnt nicht so ungeduldig zu sein (auch wenn dies nicht ihre Absicht war), es dauert bei einem Arzt eben mal länger, z.b. wenn ein spontaner Notfall reinkommt. Vielleicht hätte das die Ärztin besänftigt. Ich schätze, dass diese echt einen miesen Tag hatte. Wenn du auf die Untersuchung an diesem Tag angewiesen warst, hätte ich jedoch auch deine Entscheidung diese wahrzunehmen verstanden.
Versuche nochmals ein Gespräch und lass dir einen Termin geben, andererseits hat ein Arzt echt besseres zu tun. Du meinest ja, dass du häufiger dort bist, also warte bis zum nächsten Termin. Nimm deine Tochter beim nächsten Mal erneut mit und kläre das vor Ort. Zeigt die Ärztin keine Einsicht (vorausgesetzt, dass deine Tochter sich auch entschuldigt für ihr "endlich"), würde ich die Praxis umgehend verlassen und den Arzt wechseln. Eventuell hat die Ärztin gerade selbst (private) Probleme und braucht Zeit diese zu klären, da ist das Abwarten zum nächsten Termin ratsam. Für deine Tochter ist eine Klärung auf jeden Fall gut, sei diese positiv oder negativ. Im negativen Fall lernt deine Tochter, dass man sich soetwas nicht bieten lassen muss und man geht.
Ich hatte selbst als Erwachsene solch einen ähnlichen Fall und wollte die Praxis wechseln, jedoch habe ich noch einen Termin wahrgenommen und meine Ärztin hat sich entschuldigt und mir erklärt, dass sie an diesem Tag große private Probleme hatte und zufällig ich das Fass unbeabsichtigt zum Überlaufen brachte. Seitdem ist unsere Beziehung auch irgendwie freundschaftlicher und offener geworden.

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Ich danke dir vielmals für deine Meinung / Einschätzung :)
Finde es persönlich immer toll, eine aussenstehende Meinung zu haben.
#herzlich
Ihr "endlich" wurde in diesem Moment leider falsch verstanden. Ihr endlich bezog sich darauf, das sie jetzt bei uns im Sprechzimmer ist und nach mir schaut.
Schade das die Ärztin es sich nicht erklären lies, das hätte das Missverständnis sicher schnell aus der Welt geschafft.
Sicher dachte sie das es darauf bezogen war, weil wir etwas länger warten mussten.
Sie kennt meine Tochter sehr gut und weiß, das sie ein sehr ruhiges und eher weinerliches Mädchen ist. Ihr hatte eher das "Kleinkind und du hast nichts zutun" eher verletzt. Eine aufforderung, das Zimmer zu verlassen, wäre sie ohne probleme nachgekommen.
Das sie nicht mehr zu der Ärztin möchte, werde ich natürlich akzeptieren. In 2 Wochen habe ich wieder einen Termin und werde Sie nochmals darauf ansprechen, ich möchte jedenfalls, das Sie weiß, das es zu keiner Zeit böse gemeint war.

Vielen lieben dank dir nochmal das du dir die Zeit genommen hast

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Erklär deiner Tochter doch, dass sie selber wegen der Sorge um dich besorgt und etwas aufgeregt war und ihr deswegen ja das "endlich" rausgerutscht ist.

Ebenso,war die Ärztin Ärztin auch wahrscheinlich aufgebracht und aufgeregt. Also hat diese eben auch spotan und genervt reagiert Wie deien Tochetr halt auch. Diese Erklärung sollte sie verstehen.

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Schwierig einzuschätzen.

Sind bei euch Begleitpersonen aktuell erlaubt?
Bei manchen Ärzten gelten klare Regeln, die auch gut sichtbar aushängen, dass Begleitpersonen zu vermeiden sind.
Diese sollen dann draußen warten.

Ausnahmen werden teilweise nur gemacht, wenn jemand auf die Begleitung angewiesen ist
bzw. das Elternteil das Kind begleitet.

Das andere ist: gibt es bei euch Arzthelferinnen?
Egal bei welchen Ärzten ich bin, ist so gut wie immer jemand an der Anmeldung oder im Bereich drumherum. Da sagen: "braucht Hilfe" oder "Notfall" klappt oft.
Dann kommt die Arzthelferin, schreit nach Arzt/Ärztin oder weiterer Person.
Oder kann selbst handeln und Erstversorgung zu machen.


Da hier in einigen Arztpraxen Erwachsene keine Grenzen kennen, direkt ins Sprechzimmer wollen oder sofort den Arzt belabern, sobald der herauskommende Patient die Tür öffnet, kann ch die Ärztin gut verstehen.

Anstand ist an manchen Tagen Mangelware.
Der Arzt muss dann noch Anweisungen an die Arzthelfer/innen geben. Attest, AU, Rezept ausdrucken oder sagen, was dem Patienten mitgegeben werden muss oder wichtiger Anruf und dann kommen andere und wollen , weil es ihnen dringend erscheint.


Hustenanfälle sind ätzend. Kenne ich.
Bei Notfall soll mein Kind Notfall schreien oder dürfte panisch zur Arzthelferin rennen und Alarm schlagen.
Auch Mitwartende um Hilfe bitten (panisch losschreien alternativ).

Ist es aber so, dass der Hustenanfall mit Geduld auszuhalten ist und du keinen Grund sahst, ihr die Anweisung zu keuchen "Hilfe" , wird es wohl auch nicht sooo dringend gewesen sein, dass man sofort zur Ärztin muss.


Wenn wirklich weit und breit gar keine Arzthelferin da war, verstehe ich, dass sie direkt zur Ärztin ist. Ansonsten zuerst zur Arzthelferin und die kann dann weitere Personen veranlassen und die ist auch befugt in die Sprechstunde zu platzen und Arzt zu schreien.



Ob du wechseln willst oder nicht, ist deine Entscheidung.
Ich habe durchaus schon gewechselt. Dann , wenn es hieß, dass der Eisenmangel nicht behandelt werden kann, weil es anderen schlechter geht. Oder andere Behauptungen, die in direktem Zusammenhang mit einer Erkrankung stehen und die Behandlung verweigert wurde.
Die Frage ist auch, ob du einen anderen Arzt findest, der dich so schnell nimmt UND der sich mit deiner Erkrankung auskennt UND der dich dann auch ernst nimmt.

Versuchen kannst du es, wenn dein Grundvertrauen erschüttert ist.
Nutzen abwägen und dann entscheiden.

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Ich persönlich würde wohl noch ein paar Tage mit mir hadern, aber es auch gut sein lassen. Die Ärztin hat echt besseres zu tun und ist grad offensichtlich fertig.

Ich würde auch nicht den Arzt wechseln.
Die Frau hatte wahrscheinlich ein wahnsinnig schlechten Tag. Wahrscheinlich war das "Endlich" der eine Tropfen... Ich will ihrer Reaktion nicht schön reden, das war sie nicht, aber man kann seinem Kind auch erklären, dass erwachsende Menschen sich nicht immer erwachsen verhalten.
Ob das alles wirklich so nachhaltig bei deinem Kind ist, weiß ich nicht. Wenn sie dich nicht mehr begleiten will, ist das auch okay. Warum muss das auch sein. Ich meide Arztpraxen so gut es geht, man kann sich da immer was weg holen.
Wenn deine Tochter selbst wieder zum Arzt muss, dann muss sie da eben hin. Sie wird sehen, dass die Sache dann schon längst vergessen ist, wenn sie zeitnah hin muss, dann kann man immer noch sagen, sorry.

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Wenn sich das wirklich so abgespielt hat, dann würde ich mir eine andere Ärztin oder Arzt suchen. Ich lasse mich auch oft überfahren, allerdings werde ich zum Kotzbrocken, wenn es um meine Kinder geht #drache Ich hätte mit meinem Kind die Praxis verlassen.
Wenn du die Sache noch klären möchtest, dann nur mit dicker Entschuldigung von der Ärztin!

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Falls sie das mit den gleichen Wörtern sagte, die du hier schreibst, wäre ich sofort zu einem anderen Arzt gegangen. Die Wortwahl geht gar nicht und sie hätte sofort merken müssen, dass das unterste Kanone war und sich entschuldigen müssen.

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Wenn es so war wie du es schreibst geht das gar nicht!!!
Ärzte haben immer auch einen sozialen Aspekt in ihrem Beruf. Und egal wie der Tag für sie war hat sie es nicht an deinem Kind auszulassen.
Selbst wenn da gerade keine Kinder (keine Begleitpersonen) erlaubt sind kann man das in normalem Ton sagen und das Mädchen freundlich bitten raus zu gehen!!!

Bei so einer Ärztin würde ich mich persönlich nicht wohl fühlen und das würde ich ihr im nächsten Gespräch auch ganz klar sagen. Je nachdem wie sie reagiert kann man sich überlegen, ob man einen neuen Arzt / Ärztin sucht.

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Ich frage mich auch warum deine Tochter dabei sein musste?!
Die Reaktion hätte auch unsere Kinderärztin bringen können, sie ist auch sehr direkt. Erwartet einen respektvollen Umgang, auch von Kindern!
Bedenke, vllt hatte sie einen mega anstrengenden Tag, anstrengende Patienten, und dann kommt ein "endlich", das ist sehr frustrierend als Arzt.
Wie oft wird den ein Arzt heute noch wertgeschätzt?
Naja wie auch immer, würde meiner Tochter erklären was der Auslöser für ihre Reaktion war, und gut ist. Deswegen würde ich nicht wechseln!

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Hallo,

ich habe einen Sohn in dem Alter und würde erwarten, dass man ihn bei so einer Bemerkung verständnisvoll behandelt und etwas in der Art wie "na, da habt ihr wohl ganz schön lange warten müssen" zu ihm sagt. Wäre er schon 13 oder 14, hätte ich es als Unverschämtheit oder Unerzogenheit ausgelegt. Aber mit 8? Kindern in dem Alter rutscht schon manchmal die Wahrheit raus.

Was ich gemacht hätte? Ich hätte mein Kind genommen und wäre für immer gegangen. SO lasse ich weder mit mir noch mit meinem Kind sprechen. Ich bin allerdings privat versichert und finde jederzeit einen anderen Arzt. Da ist es natürlich einfacher.

Jeder kann sagen, dass er etwas nicht o.k. findet, dann bleibt Zeit für eine Richtigstellung oder Entschuldigung. Aber wenn jemand gleich so lospoltert, dann ist er nicht der richtige Umgang für mich und meine Kinder. Auch Kinder müssen sich nicht so behandeln lassen.

Schlimm genug, dass man es in der Schule nicht verhindern kann, dort gibt es auch jede Menge Menschen, die sich an den Kinder auf eine Art abreagieren, die sie sich gegenüber Erwachsenen nie trauen würden. Ich habe so viele Jahre darunter gelitten und auch schon Lehrern auf dem Klassentreffen meine Meinung dazu gesagt.

Bitte steht für dein Kind ein! Was soll sie daraus lernen? Man muss sich alles gefallen lassen, andere (Respektspersonen wie Ärzte, Lehrer, Trainer usw.) dürfen so handeln? Mama ist hilflos?

Gruß