4 Jährige - welche Abendroutine?

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Hallo ihr lieben,

ich brauche mal Input und einen Blick von außen

Mein Sohn ist fast vier (Geburtstag Anfang Januar) und an sich ein super emphatischer, zugänglicher Junge. Mit 3-3,5 war der Höhepunkt an Wut&Trotz und ich dachte, das "schlimmste" wäre vorbei.

Seit ein paar Wochen ist aber abends der Wurm drin.

Ich hab vor 2 Monaten Job wechseln müssen und für ein halbes Jahr wegen Einarbeitung arbeite ich mehr stunden als früher (später werden die Stunden wieder reduziert). Da es mit dem Job meines Mannes nicht anders klappt haben wir im Kindergarten die Stunden aufstocken müssen. Der Kleine wird nun um 16 Uhr statt 15:00 abgeholt. Eventuell macht es ihm zu schaffen. Und ich bin zur Zeit auch eine Zeitbombe. Neuer Job kostet erst mal nerven und mir fällt es im Moment schwer, ruhig und entspannt zu bleiben. Und irgendwie stecken wir in einem Loch.

Abendritual war schon immer gleich, seit ich denken kann: Auf der Couch im Wohnzimmer Buch lesen, dann was trinken, Toilette, Zähne putzen, Schlafanzug, Im Bett Kuscheln und gute nacht wünschen.

Jetzt dreht mein Sohn auf. Es wird diskutiert, welches Buch wir Lessen, ob wir noch ein lesen können, er will nicht Pipi (obwohl wenn ich ihn überrede immer viel!!!! kommt), Zähne putzen auch ein Kampf, beim Umziehen dreht er erst recht auf und fängt an Gaudi zu machen.... Ins Bett dringen dauert immer länger, ich bin immer genervter, mein Sohn immer trotziger und immer diskutierfreudiger und es endet inzwischen fast jeden Abend in einem Drama.

Auch mein Mann hat es immer schwerer mit ihm und wir sind langsam ratlos.

Ich versuche natürlich den Bürostress dort zu lassen, aber ich bin auch nur ein Mensch und gerade überfordert.

Also dachten mein Mann und ich - dringend klare Struktur in die Routine abends einführen, so dass es gar kein Diskussionsrahmen zum Kleinkind-Trotz gibt. Klare regeln.

Aber wie...

Ich bin auf so ein Board gestoßen, wo man dem Kind visuell zeigt, was abends alles "zu tun" gibt: Bei uns wäre es: Wasser, Pipi, Zähne, Umziehen, buch, Kuscheln. Aber Reihenfolge: Ich denke, lesen sollte zum Runterkommen zum Schluss mit dem Kuscheln kommen. also z.B.

(0) Buch aussuchen und ins Bett legen (1) Wasser, (2) Pipi, (3) Zähne, (4) Umziehen, (5) Lesen, (6) Kuscheln vor dem Einschlafen

Das könnte für uns, denke ich, passen.

Hab noch eine Idee gefunden, wie man das "bastelt"

Aber was hält ihr von der Reihenfolge?

Was habt ihr so für Abendrituale?


Ah ja - der Alltag funktioniert, er ist tagsüber, morgens, unterwegs immer lieb, umgänglich, kooperativ. Es ist nur abends beim Insbett gehen unvorstellbar schwer geworden.

Und nein, ich bin kein Workaholic, dem der Job wichtiger als Familie ist. Aber manchmal braucht man Veränderungen und nach dem halben Jahr werden die Stunden reduziert und die KiGa-Zeit wieder verkürzt.

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Hallo,

bei uns war die Reihenfolge eine andere. Das Buch lesen gab es erst im Bett und nur wenn alles andere bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt war.
Also 18.30 Uhr ins Bad zum fertig machen und bis spätestens 19.00 Uhr musste er im Bett liegen sonst gab es eben keine Geschichte mehr.
Das klingt im ersten Moment hart und ist es auch wenn man es das erste Mal durchziehen muss, aber sonst bringen solche Regeln ja nichts.

Unser Sohn hat es immer mal wieder ausgereizt und musste dann ohne Geschichte ins Bett. Ein liebevolles ins Bett bringen hat es natürlich gegeben, nur eben ohne Vorlesen.

LG
Tanja

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Hallo, ich denke euer Junge spürt euren Stress bestimmt auch wenn ihr es von ihm fernhalten wollt. Soll kein Vorwurf sein aber Kinder sind nun mal unser Spiegel.

Gerade am Abend gibt's bei uns auch immer Tubble, wenn sie müde werden oder der Tag anstrengend war.

Vll sprecht ihr mal mit ihm am Wochenende wenn alle entspannt sind und fragt ihn was ihr machen könnt, damit das Abend etwas friedlicher abläuft. Dieses Board find ich eine gute Idee, da kann er selber was machen.
Das Buch würd ihn vll schon morgens aussuchen lassen.
Ich lass meinen seine Kleidung am Vorabend aussuchen und festlegen, damits in der Früh kein Drama gibt.

Ich wünsch euch alles Gute

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Ich würde auch das Buch ans Ende packen. Erst umziehen, Zähne putzen und Co. und quasi zur Belohnung die Geschichte. Und je nachdem wie lange er trödelt entscheiden, wie viel Zeit noch für die Geschichte ist. Wenn er trödelt, gibt's nur noch eine kurze. Wenn er sich beeilt, kann es auch zur Belohnung eine längere sein oder zwei. Und wenn gar nix läuft, fällt sie halt mal flach. Meine Kinder haben das recht schnell verstanden. Erst die Arbeit...und je nachdem wie zügig sie waren .....mehr Zeit für kuscheln/lesen/Gute Nacht Lieder. Wenn sie artig waren hatte man sowieso automatisch mehr Spaß am Lesen. Das haben die Kids dann auch gemerkt.

Ansonsten denke ich....der Stress wird sich einfach auf ihn übertragen....

4

Unsere Jungs sind 6 und 3 Jahre, haben folgenden Ablauf
bis ca 18:30 Uhr wird gegessen, Tisch abräumen, hoch gehen Bett fertig machen (Schlafsachen anziehen, Zähne putzen...), Um 18:50 kommt das Sandmännchen, wer trödelt kann nicht mit gucken, hoch gehen Bücher lesen, kuscheln... beide Jungs werden dann in den Schlaf begleiten.

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Wie läuft die Zeit zwischen Kindergarten und Abend?

Meine brauchte nach dem Kindergarten eine Schreiphase in der sie den Lärm rausgebrüllt hat.


Abends bringt es uns viel, wenn wir uns nach dem Abendessen bettfertig machen und dann den Abend gestalten.
Kurz vor dem Schlafen gehen, kann schon zu spät sein, weil dann die Übermüdung kommt. Bei ihr und bei mir.

Ich selbst bin abends/mitten am Tag noch entspannter, als dann, wenn es wirklich um die Taktung mit Schlafen gehen geht.
Daher machen wir das früher, gerade im Winter auch ein Zeichen: gemütlicher abend, nicht mehr rausgehen.


Wichtiges versuche ich so zeitlich zu timen, dass es in meine "gute Zeit" fällt.
Bspw. gibt es Tätigkeiten nach denen ich selbst gestresster bin. Daher versuche ich das dann etwas zu entzerren.

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Dieses Ritual-Check-Brettchen finde ich albern ....gerade WEIL es ein Ritual ist, braucht man da nichts visualisieren.
Hier wird sich umgezogen, gewaschen und dann im Bett, WENN noch Zeit ist, gelesen.
Gibt es Theater oder wird getrödelt, fällt das Lesen kürzer aus oder komplett. Mein Sohn hat früh gelernt, wann die Uhr "7 Uhr" zeigt (also 19 Uhr) ;-).
Bzgl. Stress.....8/9-16 Uhr Kita finde ich extrem lang und anstrengend für ein so kleines Kind, da würde ich (!) dran drehen und lieber am Wochenende noch einen Extrajob annehmen, wenn z.B. Papa zuhause ist.
VG

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Das ist sehr lieb gemeint, mit extra Job annehmen, aber was bringt es mir, wenn ich mich Hauptberuflich verändern muss?!

Ich musste tatsächlich den Arbeitgeber wechseln, die Umstände tun hier nichts zur Sache. Einarbeitung in meiner Branche ist nicht ohne und geht nicht einfach so mit Links.

Da bringt mir ein Wochenend-Job null komme nix :(

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Hallo,

unsere Tochter wird im Februar 5 Jahre alt und es gibt am Abend einen Punkt wo die Stimmung „kippt“ - das ist mal früher, mal später bei ihr. Dann dreht sie entweder völlig auf oder heult nur noch.

Mein Mann kommt normal zwischen 17.30 und 18 Uhr nach Hause. Zwischen 18 und 18.30 Uhr fangen wir normal mit dem Abendessen an. Während ich koche/Vesper richte zieht sich meine Tochter schon den Schlafanzug an. Mein Mann zieht den Kleinen (wird im Januar 2) um oder ich mach es bevor wir Essen/während dem kochen - je nachdem wie es eben passt.
Dann Essen wir gemeinsam, räumen zusammen den Tisch ab und einer macht die Küche, der andere geht mit den Kindern ins Bad - Zähne putzen, Gesicht waschen etc.!

Dann wird der Kleine ins Bett gebracht - Buch anschauen, kuscheln!
Währenddessen schaut die Große eine Folge Kindersendung - tagsüber ist der Fernseh aus. Und vom Kleinen wollen wir das auch noch so gut es geht „fern halten“. Da mein Mann auch immer wieder auf Geschäftsreisen muss war das auch ganz praktisch so, wenn ich alleine war.

Wenn die Sendung aus ist, gehen wir hoch, lesen eine (je nach Uhrzeit auch zwei) Geschichten, kuscheln und erzählen/sprechen kurz über den Tag. Dann wird die Toniebox angemacht, Gute-Nacht sagen, Umarmung, Kuss geben... schlafen.

Ich würde die Reihenfolge auch ändern. Wenn ich mich schön aufs Sofa gekuschelt habe, mir eine Geschichte vorgelesen wird dann wöllte ich danach auch nicht mehr aufstehen und noch so viele Dinge erledigen müssen.
Erst die „blöden“ Dinge und dann das gemütliche ;-).

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<< Ich würde die Reihenfolge auch ändern. Wenn ich mich schön aufs Sofa gekuschelt habe, mir eine Geschichte vorgelesen wird dann wöllte ich danach auch nicht mehr aufstehen und noch so viele Dinge erledigen müssen.
Erst die „blöden“ Dinge und dann das gemütliche ;-). >>

Mit der neuen Reihenfolge klappt es tatsächlich nun wie am schnürchen. Wir sind wieder super entspannt und Kind kommt prima zur Ruhe :D

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Huhu
Wir hatten es zeitweise abends auch schwer Junior (4) ins Bett zu bekommen... unser Ritual, nach dem Abendrot ins Bad, duschen, umziehen, Zähneputzen, Couch - Sandmann schauen, Bett - Geschichte lesen und kuscheln
Beim umziehen im Bad haben wir eine kleine Eieruhr eingeführt, (weil genau das uns immer den letzen Nerv geraubt hat, bummeln, Kapsern, noch mal raus aus dem
Bad, Spielzeug holen usw, Spielzeug muss vor der Badtür abgestellt werden, weil es sonst zu sehr ablenkt und zum
Spielen einlädt) ist diese abgelaufen und Junior nicht umgezogen ist leider keine Zeit mehr für Sandmann...wer ganz schnell ist darf nach dem Sandmann sogar noch ne runde UNO spielen... das klappt eigentlich recht gut und das Abendritual ist für alle wieder entspannter geworden.

Liebe Grüße...

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Versuche es, vielleicht hilft es.

Ich musste letztes Jahr auch plötzlich mehr Stunde machen, weil eine Kollegin schwer erkrankte. Ich war sehr gestresst, müde und musste natürlich noch den Haushalt schaffen... Dadurch wurde es mit meinem 3,5jährigen auch zunehmend schwerer, bis er sogar uns gegenüber handgreiflich wurde. An dem Punkt habe ich die Reißleine gezogen, mit meiner Chefin gesprochen und bin fast sofort auf meine Sollstunden runter gegangen.

So weit ist es bei euch ja noch nicht, was schon mal gut ist :-) Habt ihr Familie, die ihn etwas verwöhnen und dich entlasten kann? Weiß er, warum du derzeit mehr arbeiten musst und das es nicht ewig so bleiben wird?

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<< So weit ist es bei euch ja noch nicht, was schon mal gut ist :-) Habt ihr Familie, die ihn etwas verwöhnen und dich entlasten kann? Weiß er, warum du derzeit mehr arbeiten musst und das es nicht ewig so bleiben wird? >>

An Samstagen wird er von Opa verwöhnt,
warum er länger im KiGa ist, und dass es nicht für immer so ist weiß er schon. Es sind leider nur die Abende,

aber mit der veränderten ROutine abends klappt es schon viel besser :)