Erziehungsmethoden

Hallo ihr Lieben,

so langsam bin ich im Endspurt zu meinem ersten (und letzten) Kind und nachdem ich mich die ganze Schwangerschaft hauptsächlich mit dem Leben in mir, der Geburt und die ersten Wochen beschäftigt habe, kommen jetzt erste Gedanken zur Erziehung und der Zunkunft.

Ich gehöre noch zur Generation Klaps und Hintern voll, wenngleich mich die ersten Wellen der antiautoritären Erziehung schon gestreift haben und ich im gewissen Rahmen frech und wild und wunderbar sein durfte.

Natürlich kommt körperliche Gewalt heutzutage nicht mehr in Frage, aber ich finde viele Dinge, die meine Eltern gemacht haben, heute noch recht sinnig bzw. wünsche ich mir das auch für mein Kind. Nur wie kommt man dahin ohne antiquierte Erziehungsmethoden?

- Gehorsam, ja ich weiß heute ist Funktionalität bei Kindern out, aber wir hatten einen gewissen Grundgehorsam Erwachsenen gegenüber und ich finde den auch wichtig ohne jedes Mal Erklärbär oder stundenlange Diskussionen spielen zu müssen. Gesellschaftstauglich wäre hier wohl der passende Ausdruck, was ich bei meinem Kind gern hätte.

- Gewalt ist keine Lösung, heute scheint es mir normal zu sein, dass Kinder hauen, treten, beißen etc. bei uns war das ein Nogo in jedem Alter und ich weigere mich, mich von einem Kleinstkind verprügeln zu lassen. Bei uns gab es da ne ordentliche Schelle, nicht meine Lösung, wenngleich wirkungsvoll soweit ich mich erinnere. Wie löst man das heute?

- Respekt vor anderen, ich bin im 4 Generationen Haushalt aufgewachsen und bei uns hatte jeder Erwachsene im Dorf 'die Hosen an', sprich Ansagen sind Folge zu leisten, Älteren und Schwächeren hilft man und ein Nein ist kein Weltuntergang oder Fall für einen stundenlangen Wutausbruch

- danke, bitte, Entschuldigung und ich möchte - auf ich will aber hat niemand reagiert - Ignoranz soll aber heute ja schwer schädlich sein. Reicht da Vorbildfunktion?

- sauber werden, bei uns klassisch mit 3, da sonst kein Kindergarten, allerdings scheint heute das Töpfchentrauma schlimmer als das Training. Irgendwie umsetzbar ohne Trauma?

- Frustationsschwelle, ja die mussten wir früh lernen und auch aushalten, bei 3 Kleinkindern war Warten Pflicht und bedürfnisorientiert für alle nicht umsetzbar - wie steuert man das heute?

- Spielzeug / Multimedia und Außenseiter - bei uns gab es das Problem schlichtweg nicht, wir waren viel draußen. Ich möchte kein TV/Tablet/Handy etc bis zur 1. Klasse und auch keine sinnlose Spielzeugüberhäufung in keinem Alter. Rückständig oder machbar?

- Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit, wir waren das schon früh (einkaufen, sagen was wir wollen oder nicht, zum Kindergarten gehen, 'alleine' Zuhause bleiben, Selbstbestimmung bei div. Entscheidungen), wie in heutiger Zeit fördern?

- eigenes Zimmer aufräumen / Hilfe im Haushalt bei uns altersgerecht selbstverständlich, heute zunehmend verpönt?

Das sind so ein paar Punkte, die mir heute zumindest eher negativ auffallen und die ich aber gern für meine Tochter in modernisierter Form hätte ohne das ich 3000 Ratgeber lesen muss. Jemand Tips auf Lager oder sinnvolle Begründung warum das heute anders gehändelt wird?

Zu mir falls das von Bedeutung ist: Fast 40, Eltern und Schwiegereltern nicht mehr vorhanden, Kinder und deren Erziehung im Umfeld eher abschreckendes Beispiel, daher nicht geeignet zum Erfahrungsaustausch.
Kind weder geplant noch gewollt, aber natürlich nun sehnsüchtig erwartet und geliebt, Schwangerschaft bisher eher negativ verlaufen (Kind super, mein Körper eher nicht so) und ich zähle wohl jetzt schon nicht zu den Vorbildmamas, weil ich jetzt schon nicht meinen Fokus auf das alleinige Wohlbefinden meines Sprösslings lege, sondern alle Kompromisse eingehen müssen.

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Ganz einfach. Man kauft sich das Reparaturhandbuch "Kind", und schlägt nach. Bei Verfehlung 4b wendet man Konsequenz 4b1 an, und hat ein perfekt funktionierendes Kind;-).

Ernsthaft: Lass es auf die Welt kommen, hab es lieb, stell fest, was für einen Charakter hat und finde dich damit ab, dass es kein Patentrezept gibt.

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Hallo,

Setze auf die Liebe und den gesunden Menschenverstand. Und kümmere dich möglichst wenig um die Meinung der anderen.

Viel Spaß mit dem Zwerg

😍

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Es ist völlig sinnlos sich vorher so detailliert Gedanken zu machen. Du weißt doch gar nicht welchen Charakter dein Kind mal haben wird. Jedes Kind braucht seine individuelle Erziehung. Du wirst kaum einen ruhigen in sich gekehrten Jungen genau so erziehen können wie ein Mädchen mit ADHS. Manche Kinder werde mit 2 von ganz alleine sauber und bei anderen ist es mit 4 noch ein Kampf. Wie will man das über einen Kamm scheren?
Man selbst ändert auch im Laufe der Zeit seine Einstellung zu manchen Dingen.
Lass es auf dich zu kommen. Das ergibt sich von selbst.

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Die sogenannte Grundgerhorsamkeit von früher, war meist nur Angst den Arsch versohlt zu bekommen.
Wichtig ist gegenseitiger Respekt, reale Erwartungen und Forderungen vom Kind, dann hört es automatisch aus Respekt und Einsicht.
Behandle dein Kind so, wie du auch behandelst werden möchtest.....erinnere dich zurück, welche Aussagen, Tonwahl oder unnötige Erwartungen dich von deinem Eltern verletzt haben oder ungerecht waren...mach es anders.
Erziehung ist eigentlich nur der Umgang miteinander , Kinder sind eigentlich Reflektoren der Eltern.

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Ganz wichtiger Punkt! Bei vielen Erwachsenen hat man den Eindruck, dass ihnen die Welt der Kinder völlig fremd ist und sie selber nie Kinder waren.
Meine Eltern haben nie ihre Versprechen eingehalten, haben mich immer alleine gelassen, haben mich geschlagen und behandelt wie einen Idioten.
Das sitzt so tief, dass ich meine Kinder völlig anders erziehe.

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Das klingt ja schon sehr nach Mißhandlung, sowohl physisch als auch psychisch und sollte wohl kaum 'Vorbild' für Erziehung irgendeines Lebewesens sein.
Es tut mir sehr leid für dich, dass du so groß werden musstest.

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Hallo taz,

ich bin fast 30 und schon ohne "Klapps auf den Hintern" aufgewachsen. Meine Eltern kannten es natürlich noch anders aber auch nur bedingt und nur teilweise von ihren Großeltern. Ansonsten gabs das von Seitens ihrer Eltern/meiner Großeltern nicht. Meine Oma värterlicherseits war aber sehr streng und dominant. Sie sagt an und es musste gespurt werden.

Und trotzdem haben mich dieses Themenpunkte wie du sie beschrieben hast auch während der ersten Schwangerschaft beschäftigt. Zwar nicht so detailliert aber im Allgemeinen eben "Was will ich meinem Kind mit auf den Weg geben?" "Was ist mir für ihr Leben wichtig?" "Und wie kommen ich dahin/wie setze ich es um?"

Meine Erkenntnis: Man kann es nicht wirklich planen und sollte sich nicht zu sehr auf alles versteifen. Für ganz vieles reicht es wirklich aus ein Vorbild zu sein (auch die Eltern untereinander/miteinander) und die Kinder machen es nach. Meine Tochter (gerade 4 geworden) sagt schon sehr lange ganz selbstverständlich Danke & Bitte ohne das ich daneben stehen muss und "Was sagt man, wenn man etwas bekommen hat". Sie kann auch Entschuldigung sagen und weiß auch was das heißt/warum man das sagt!
Selbst ihrem kleinen Bruder (fast 15 Monate) erklärt sie schon "N. da sagt man Danke!" ;-) oder es kommt "Ich hab für N. danke gesagt!" wenn es beim Metzger zum Beispiel die bekannte Scheibe Wurst gibt.

Ja, bei einer 4-jährigen kommt auch mal "Aber ich will.../ Ich will aber..." im entsprechenden Tonfall natürlich, gehört dazu. Ich ignoriere sie nicht, sage ihr aber das sie ruhig und freundlich mit mir sprechen soll und gebe ihr die Möglichkeit ihr "Ich will..." nochmal anders/freundlich zu formulieren. Das klappt überwiegend.

Selbstständigkeit versuchen wir auch im Alltag umzusetzen. Wenn wir z.B.: im örtlichen Biergarten sind und sie ein Eis möchte - ok, geh rein zur Theke (dort steht die Kühltruhe) und sag es dem Kellner. Wir sprechen vorher aber ab welches Eis ok ist und geben ihr das Geld mit.
Oder neulich beim einkaufen wollte sie eine Wurst, ich musste aber nichts an der Frischetheke holen und hab gesagt, sie soll hingehen und fragen ob sie trotzdem eine bekommt (wir leben in einer Kleinstadt und man kennt sich hier eben und sie bekommt öfter mal eine, wenn wir auch nur vorbeilaufen). Hat sie sich da nicht getraut, ein paar Tage später sagte sie "Ich frag nach einer Wurst", weg war sie und kam mit einer Wurst zurück. Sie war sooo stolz!
Genauso läuft sie auch alleine zu einem Freund aus der Nachbarschaft. Wir wohnen in einem reinen Wohngebiet, in einer Sackgasse, wir ganz hinten am Wendekreis und der Freund fast ganz vorne. Ich kann sie vom Fenster aus sehen und die andere Mama weiß dann auch bescheid, dass sie kommt aber für sie ist das natürlich viel mehr. Es macht sie stolz schon so groß zu sein! Im Jahr vor der Schule können/dürfen die Kinder (je nach Weg) auch alleine vom Kindergarten nach Hause laufen.

Spielsachen/Zimmer aufräumen haben wir auch in den Alltag integriert, von klein an. Natürlich macht man am Anfang als Eltern es eigentlich alleine aber es wird zunehmend mehr. Auch unser Kleiner wird da eben schon so gut es eben geht mit eingebunden. Ob er dann einen Legostein oder 10 in die Kiste wirft ist ja in dem Alter noch egal.
Zum aufräumen gehört für mich aber auch die Schuhe an seinen Platz zu stellen, wenn man nach Hause kommt, genauso Jacke & Mütze und evtl. den Kindergartenrucksack. Das ist bei uns aber auch alles so, dass es für sie erreichbar ist also Hacken auf Kinderhöhe, für Mützen/Schals & Co hat sie ihre Kiste (einfach reinwerfen) und der Rucksack wird ins Regal gestellt. Seit sie nun auch öfter bis 13.30 Uhr (bisher meistens 12 Uhr) im Kindergarten bleibt bekommt sie noch ein Mittagessen (Brot mit Beilagen) mit daher seit neusten noch: Brotdose aus dem Rucksack, Rucksack ins Regal, Dose in die Küche! Das geht alles ruck-zuck weil es einfach normal für sie ist!

Da schließt sich ja auch der Haushalt an:
Unsere Tochter hilft (zu 95%) jeden Abend beim Tischdecken oder will es sogar alleine machen. Nach dem essen bringt sie ihren Teller in die Küche.
Alles andere ist eher sporadisch... wenn es sich ergibt hilft sie gerade sehr gerne die Spülmaschine auszuräumen - kommt aber nicht an alle Schränke ran. Und sie hilft total gerne im Garten... da gibt es eigentlich nichts was sie nicht gerne macht. Und im Haus gießt sie auch sehr gerne die Blumen. Sie denkt da ehrlich gesagt sogar besser dran, wie ich #rofl
Entsprechend dem Alter wird sich das dann eben anpassen. Im Moment macht sie es von ganz alleine, weil sie möchte und Spaß daran hat. Das wird wohl irgendwann nachlassen aber dann wird jedes Kind (ans Alter angepasst, Schule, Hausaufgaben & Co natürlich berücksichtig) sein Aufgaben habe. Die können gerne variieren aber ich sehe mich nicht als die Haushälterin für Mann & Kinder. Wir leben als Familie zusammen, in einer Gemeinschaft alle haben Hunger, wollen saubere Wäsche und machen Dreck ;-).

Das mit dem hauen, anschreien, treten, beißen ist mir auch schon immer wieder - mal mehr mal weniger aufgefallen. Wenn man sich sowas immer wieder schönredet und das Kind so gesehen immer wieder in Schutz nimmt, braucht man sich doch nicht wundern. Es gibt ja immer irgendwelche Begründungen und Rechtfertigungen warum das Kind das eben jetzt macht und warum es auch noch "ok" ist... Kann sich verbal noch nicht gut genug ausdrücken, hat eine x,y,z,-Phase, hat schlecht geschlafen, versucht so Kontakt aufzunehmen usw.! Gepaart mit einer großen Portion Ignorant oder falsch verstandenem "Ich erziehe aber bedürfnisorientiert und das war eben der Wille meines Kindes und dieser wird auf keinen Fall gebrochen!" (überspitz formuliert).

Aktuelles Beispiel vom Sonntag als wir auf dem Spielplatz waren:
Meine Tochter sitzt oben auf der Rutsche, will gerade los klettert von unten ein Junge (ca.5-6 Jahre alt) hoch. Rutscht runter, klettert wieder hoch. Rutscht runter... das ging so 3-4 mal. Meine Tochter hat es ihm gesagt, dass sie rutschen möchte und er sich hinten anstellen soll. Sagt er knallhart "Halt den Mund du Baby, ich mach was ich will!" Dann bin ich hin und habe eingegriffen. Hat mich verdattert anguckt, ist gerutscht und ist weg. Meine Tochter ist dann zur Schaukel und ich hör sie laut und deutlich sagen "Lass mich in Ruhe, ich mag das nicht!" und sehen wie er sich an der Schaukel ärgern und an den Ketten sie hin und her wackelt. In dem Moment stellt er sich hinter sie und schubst sie mir voller Wucht runter, dass sie flach auf dem Boden gelandet ist und er hat dann auch noch gelacht. Hab meine Tochter natürlich erstmal getröstet und bin dann zur Mama, sie ruft ihn und mit einer Engelsstimme "Aber X ich habe dir doch gesagt du sollst die Kinder nicht ärgern. Lass das doch bitte sein!" Er dreht sich rum, lacht und rennt weg...
Meine Tochter macht das (bisher) nicht aber würde sie damit anfangen, würde ich ihr in ruhigem aber deutlichen Ton sagen, dass das absolut nicht geht. Entschuldigen lassen und ggf. wäre der Besuch auf dem Spielplatz (oder wo auch immer) auch beendet.

Bei Spielsachen hilft es sich abzusprechen (Geburtstage, Weihnachten). Bei uns ist das normal und ich frage immer was sich Nichten/Neffen wünschen oder was gebraucht wird. Ostern & Nikolaus halten wir klein - Seifenblasen, Badespaß-Sachen (Farbe fürs Wasser, Schaumbad etc.), Sandspielzeug, Bücher, Mitbringspiel usw.

Medien gehören für mich dazu und ich möchte, dass sie einen bewussten Umgang damit lernen. Fernsehen ist bei uns gerade hoch im Kurs bzw. war es im Herbst/Winter. Sie durfte eine Sendung mit 20 Minuten am Tag. Das fordert sie dann auch mal ein paar Tage ein und dann wieder ein paar Tage nicht.
Spiele spielt sie auf dem Tablett nicht, sie guckt aber gerne mal Fotos darauf an.
Wenn wir länger mit dem Auto fahren (ab mind. 3 Stunden) haben wir einen DVD-Player und sie darf dann einen Film anschauen. Das ist einfach für alle entspannter wie ein unzufriedenes Kind und für sie ist es ja auch absolut was besonderes.
Für uns Eltern gilt aber z.B.: auch, keine Handys am Tisch wenn wir gemeinsam essen! Solche Dinge werden dann auch irgendwann mal für die Kinder relevant sein. Genauso wird irgendwann das Thema mit Spielekonsolen aufkommen... an sich ok aber eben nicht dauerhaft, Schule darf nicht darunter leiden und auch nur altersgerechte Spiele!

Hui, ist jetzt ganz schön viel geworden aber ich hoffe es hilft dir weiter. Und ich wünsche dir noch eine schöne Restschwangerschaft und alles Gute für die Geburt :-)

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Die ganzen Dinge, die du aufzählst, erreichst du auch ganz einfach ohne "Gewalt".
Einfach durch Vorleben, Konsequenz, Regeln und manchmal auch deutlichen Ansagen (also nicht im Sinne von "aber XY, das macht man aber nicht" gesäuselt.

Lg

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Ich stelle mir haargenau die gleichen Fragen wie du, und hoffe, dass ich mit gesundem Menschenverstand und viel Liebe für meine kleine durchkomme.

Ich bin auch noch Generation Klaps auf den Hintern, und würde sehr gerne diesem Bild widersprechen, man wäre nur aus Angst gehorsam gewesen. Ich habe eine Recht gute Erinnerung daran, zu wissen welches Verhalten gewünscht war und welches nicht, und zwar nicht aus Angst, sondern aus dem Wissen dass ich schonmal für was ähnliches bestraft worden war.

Meine Eltern waren gnadenlos mit meiner Schwester und mir, nicht weil sie böse Menschen sind, sondern weil sie nicht anders konnten im Angesicht ihrer Selbstständigkeit. Mir hat es nicht geschadet, 11h im Kindergarten zu sein, und auch nicht später mich eben allein beschäftigen zu müssen, weil sie arbeiteten. Es hat mir auch nicht geschadet, dass ein Nein öfter war als ein Jahr, weil eben kein regelmäßiges Einkommen.

Genauso wie sie keine Wahl hatten, habe ich es auch nicht. Vielleicht sogar noch weniger, weil ich eben keinen Typen an meiner Seite habe der das mit mir durchzieht. Aber ich werde versuchen mich an das zu halten was ich als Kind erfahren habe: eisernes Regiment, bedingungslose liebe und vor allem das honorieren von Kompromissen.

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Eisernes Regiment? Honorieren von Kompromissen? Das soll passen?
Eisernes Regiment schliesst Kompromisse aus, das kann meine Generation singen - in allen Tonarten....
Meine Kinder mussten auch Regeln befolgen, etliche waren auch nicht verhandelbar, aber eisernes Regiment ist ja furchtbar, allein der Begriff wäre mir NIEMALS in den Kopf gekommen, selbst in schlimmsten Situationen nicht.
Viel Vergnügen, wenn sie anfangen, sich dagegen aufzulehnen.
Ich hoffe sehr, dass Du Dein Kind so liebst, dass Dir sowas nie wieder in den Kopf kommt.
LG Moni

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Ich glaube du interpretierst etwas ganz anderes in den Begriff rein, als ich meine. Was ich sagen will:
- Mamas Wort gilt
- Fixe Uhrzeiten
- Fixe Aufgaben im Haushalt
- Höflichkeit und Mitgefühl ALLEN Menschen gegenüber
- Verständnis für ein Nein, wenn es einfach anders nicht geht, nicht immer alles hinterfragen
- Schandtaten zugeben, nicht lügen, auch wenn eine Strafe droht

Das waren die Regeln nach denen ich aufgewachsen bin, und tatsächlich war ich trotz dieser schrecklich traumatisierenden Einschränkungen das glücklichste und freiesteKind der Welt. Man konnte sich darauf verlassen dass ich brav bin, und ich konnte mich darauf verlassen dass ich alles darf was ich möchte, wenn ich nur lieb frage.

Ad Kompromisse: ja, das passt. Die Wünsche des Goldstücks können manchmal nicht sofort erfüllt werden. Aber Geduld wird belohnt, und noch mehr als Geduld wird Kompromissbereitschaft belohnt. Kommunikation ist eben wichtig. Das schließt in meinen Augen nicht aus, dass es im Alltag eben nicht immer nach der Pfeife des Kindes geht.

Wäre mein Name Kate Middleton könnte ich es mir erlauben, alles durchgehen zu lassen und jedes einzelne Bedürfnis zu stillen. Ich heiße nun aber anders, bin alleinerziehend und muss meine Miete selber bezahlen. Ich hab die Möglichkeit nicht, 3 Jahre daheim zu bleiben, ebenso wenig habe ich die möglichkeit mein Leben lang nur Teilzeit zu machen. Um wieder arbeiten zu gehen, Brauch ich ne Kita. Und für die Kita brauch ich ein Kind, das ein Mindestmaß an gesellschaftstauglicher Erziehung aufweist.

End of story

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Hi
Ich finde mittlerweile, das unsere Kinder verweichlichen. Viele Eltern sehen ihre Kinder eher als Freund. Ich bin aber nicht eine Freundin, sondern die Mutter. und auf die Eltern hat man zu hören. Ich bin auch gegen Schläge usw. aber wir sind die Eltern. Viele regen sich über die Erziehung unserer Eltern auf, aber war früher wirklich alles schlechter? Wenn du heute dein Kind nicht mindestens 5 Jahre gestillt hast,10 Jahre getragen, bloß nicht woanders schlafen ( Oma/Opa) bevor es 20 ist und um gottes Willen bloß Das Kind nicht den ganzen Tag in den Kindergarten usw. abgeben.

Du wirst es toll machen, dein Kind wird dich lieben ganz egal ob Kaiserschnitt/natürliche Geburt, Flasche oder stillen, tragen oder Kinderwagen usw. das nichts zwischen euch passt

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Vielen Dank für die anregenden Antworten. Alles einfach auf mich zukommen lassen und mit Liebe und Hoffnung darauf bauen das es gut wird, ist nicht mein Ding und in meinen Augen auch kein 'Führungsstil'.

Freundin will ich nicht sein, ich möchte zwar das mein Kind weiß, es kann sich mit allem an mich wenden, aber vertraut eben auch meinen Entscheidungen.

Was den Erziehungsstil meiner Eltern betrifft, ja ich hab sie noch oft gefangen, oft auch ungerechtfertigt aus Überforderung, aber oft auch mehr als verdient. Nur diesen Teil möchte ich echt gern anders machen.
Ansonsten gab es bei uns durchaus 'Zuckerbrot und Peitsche', wir durften viel, wurden viel gelobt und belohnt, mussten dafür aber bissel mehr sein als nur niedlich.
Strafen waren meist Verbote oder Arrest und nur bei absolutem Fehlverhalten eine drauf. Ich persönlich kann jetzt nicht sagen, dass es geschadet hat oder ich aus Angst Gehorsam war. Wir wussten einfach, machst du dies, blüht dir das und je nachdem war es die Strafe wert oder eben nicht. Alles in allem hab ich also wenig an meinen Eltern auszusetzen.

Das mit dem Spiegeln finde ich interessant und einen guten Ansatz, allerdings bin ich doch etwas skeptisch, ob das gut funktioniert, ein Machtgefälle sollte in meinen Augen schon vorhanden sein. Ein Kind kann ja gar nicht agieren und reagieren wie ein Erwachsener und muss sich im Zweifel dann ja doch auf die Eltern und ihre Entscheidungen verlassen können.

Ich weiß leider nicht mehr, wer das mit der 4jährigen war, aber danke für den Beitrag, der geht sehr in die Richtung wie ich mir das vorstelle.

Eisernes Regiment will ich nicht, würde auch bei unseren Charakteren absolut schief gehen, da sowohl der Papa als auch ich eher rebellische Wildfänge waren. Mal ganz davon ab, dass mir das viel zu anstrengend wäre.

Alles in allem will ich mir halt vorab schon mal Gedanken machen, wo ich mit meinem Kind hin will, Anpassungen sind ja immer möglich und auch nötig. Ich möchte halt nicht in 2-3 Jahren hier einen Hilfethread eröffnen, weil mich mein Kind in den Wahnsinn treibt und ich mir meine persönliche Hölle geschaffen habe.

Was stillen, tragen, schlafen, Betreuung etc betrifft, habe ich meinen Fahrplan bereits und der ist schon aus logistischen Gründen indiskutabel.

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<<<Alles in allem will ich mir halt vorab schon mal Gedanken machen, wo ich mit meinem Kind hin will, Anpassungen sind ja immer möglich und auch nötig. Ich möchte halt nicht in 2-3 Jahren hier einen Hilfethread eröffnen, weil mich mein Kind in den Wahnsinn treibt und ich mir meine persönliche Hölle geschaffen habe. >>>

Man kann sich zwar Gedanken machen, wie es sein kann oder wie man es möchte, aber mal ehrlich, dein Kind hat seinen eigenen Charakter und den kennst du doch jetzt noch nicht. Du musst es auf dich zukommen lassen. Ich habe vier Kinder mit vier verschiedenen Charakteren. Glaube mir, ich hätte es mir auch anders vorgestellt, aber es ist einfach so. Kompromisse müssen beide Seiten eingehen. Du und auch dein Kind. Ansonsten wirst du in den Wahnsinn getrieben.

Alles Gute und schöne Schwangerschaft noch.

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Ich finde man kann so etwas nicht planen...

Um so mehr du die Erziehung deines kindes planst ...welches du noch nicht einmal kennst ...und nicht weißt, welchen Charakter es hat...um so enttäuschter,frustrierter und schlimmer wird es für dich.... wenn es dann anders kommt als geplant...

Lass es auf dich zu kommen...und nehme es wie es ist❤