Guten Tag,
Ich bin Mutter von einer 3 1/2 jährigen Sohn der mich sehr zu schaffen macht zur Zeit. Eigentlich war er immer ruhig und war nie respektlos und hat gehört was man ihn sagte. Das Kinder mal Aus der Reihe tanzten wenn ihnen was nicht passt ist ja irgendwie normal wenn man bockig ist. Mein Sohn ist aber so er weint für jede Kleinigkeit auch wenn ihn was nicht passt ich versuche ihn immer alles in Ruhe zu erklären wenn er was nicht darf oder er sich weh tun würde darauf hin fängt er an zu schreien haut mich und dreht total durch. Wenn er Mist gebaut hab schick ich ihn in sein Zimmer und da geht es weiter er tritt und boxt gegen die Tür. Schreit mich an kreischt richtig. Und meine Nerven liegen blank. Ich bin noch nie soweit in meinem Leben gekommen das ich auf den Weg zur Kita einfach nur geweint habe. Egal was ich ihm sage er hört nicht und redet respektlos mit mir z.b Mama mach mir ein Kakao. Mama gib mir jetzt dein Handy. Er fragt mich nicht er stellt Aufforderungen. Der Stress fängt schon am frühen Morgen an. Ob ich normal mit ihm rede ihn anschreie oder ihn sogar fest halten bei diesen ausrastern er hört nicht auf. Es ist sogar so schlimm das er blaue Flecken am Arm hat vom festhalten weil er sich so extrem wert ich habe Angst das dass Jugendamt eingeschaltet wird und es alles ganz falsch aufgefasst wird das ich ihn schlagen würde. Ich bitte echt um Rat ich bin verzweifelt und weiß nicht mehr weiter.
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Ich erkenne mein Sohn nicht wieder
Trotzphase.
Was sonst. Machen jedes Kind durch. Bei dem einen geht’s schnell vorbei... bei anderen dauert es länger.
Egal wie... schraub bitte deine Ansprüche zurück. Lass ihn auch mal stampfen und sauer sein. Und ganz ehrlich, was soll der drei-jährige alleine in seinem Zimmer... ? Was soll er daraus lernen? Außer das er nicht weis wohin mit sich und seiner Wut.
Ich habe drei Kids. 2 sind schon durch diese Phase durch.
Meine Tochter was sogar am schlimmsten. Die rastete aus einer Nichtigkeit aus. Völlig in Rage. Und man konnte nichts machen. Letztlich half eigentlch immer nur dabei bleiben, ruhig bleiben... blos nicht aufspulen... meinen Sohn müsste ich ganz fest in die Arme nehmen und drücken... dann ließ der Wutanfall ganz nach. Meine Tochter dürfte ich da nicht anfassen, aber auch nicht weggehen. Ich musste sie quasi neben mir ausheulen lassen und dann kam immer näher, bis ich sie in den Arm nehmen konnte.
Versuche von rotzfrechen Aussagen etc. Habe ich bewusst überhört. Mich nie auf Eskalationen eingelassen. Und mit 3 Jahren, da habe ich in der trotz- Phase auf kein „bitte“ in der Kommutation mit mir bestanden. Letztlich ist es eine Phase. Ich habe das Buch Babyjahre und Kinderjahre vom remo largo. Kann ich nur empfehlen. Das hat mir geholfen nicht auszuflippen und tatsächlich zu verstehen, dass dieses trotzen wichtig ist.
"Ob ich normal mit ihm rede ihn anschreie oder ihn sogar fest halten bei diesen ausrastern er hört nicht auf. Es ist sogar so schlimm das er blaue Flecken am Arm hat vom festhalten weil er sich so extrem wert ich habe Angst das dass Jugendamt eingeschaltet wird und es alles ganz falsch aufgefasst wird das ich ihn schlagen würde. Ich bitte echt um Rat ich bin verzweifelt und weiß nicht mehr weiter."
Du bist tatsächlich völlig überfordert, insofern wäre es nicht verkehrt, das Jugendamt einzuschalten. Wenn Du auf dem Weg zur Kita heulst, dann brauchst Du mehr als nur den Hinweis, dass Dein Kind in der Autonomiephase ist. Wenn Du es anschreist, dann brauchst Du jemanden, der mit Dir spricht, woran es liegt, dass Du die Nerven verlierst, nur weil ein Kind bockt. Und wenn Dein Kind blaue Flecken vom Festhalten hat, dann braucht Dein Kind SOFORT ganz intensiv Hilfe, denn das geht gar nicht! Du kannst doch Dein Kind nicht so packen, dass es blaue Flecken bekommt.
Bitte wende Dich selbst so schnell wie möglich ans Jugendamt, die sind froh über Mütter, die sich rechtzeitig Hilfe holen, bevor es noch mehr eskaliert. Sie werden Dir keinen Strick daraus drehen, dass Du merkst, Du schaffst es nicht, sondern Dir die Hilfe zur Seite stellen, die Du brauchst.
Entgegen der völlig irrationalen Ängste vieler Mütter hat das Amt überhaupt kein Interesse daran, kostenspielige und anfechtbare Maßnahmen wie die Herausnahme eines Kindes aus der Familie durchzusetzen. Sie werden alles tun, um das zu vermeiden und lieber dem Kind und den Eltern innerhalb der Familie helfen.
Es ist keine Schwäche zuzugeben, dass man Hilfe braucht. Es ist eine Schwäche, Kindern blaue Flecken zuzufügen!
Hallo,
wende Dich auf keinen Falls ans Jugendamt. Da hast Du nachher mehr Probleme als vorher.
Die sind nicht dafür da, Familien zu helfen, sondern eine Kontrolleinstanz zum Schutz von Kindern. Das heißt, wenn die meinen, Du kommst mit Deinem Sohn nicht klar und schlägst ihn, kommt er in eine Pflegefamilie.
Ich kenne Leute, die diesem Umfeld arbeiten. Das sind keine Schauermärchen, sondern bittere Realität.
Wenn Du eine Erziehungsberatung brauchst, wende Dich an die Caritas oder einen anderen Träger.
Ansonsten kann ich Dir raten, Dir immer zu vergegenwärtigen, dass Dein Sohn ein Kind in der Trotzphase ist. Kinder in der Trotzphase sind so. Da muss man tief durchatmen und versuchen, entspannt zu bleiben.
Manche Kinder kann man trösten, wenn sie einen Wutanfall haben, andere steigern sich immer nur mehr in die Wut hinein, solange man daneben steht.
Unsere Tochter ist so ein Kind. Sie kam in dem Alter nur runter, wenn sie alleine in ihrem Zimmer war. Das ist keine seelische Grausamkeit, sondern eine individuelle Entscheidung, was bei diesem Kind das beste Vorgehen ist.
Unser Sohn ließ sich trösten. Den haben wir in dem Alter nicht alleine in sein Zimmer geschickt, weil es in seinem Fall falsch gewesen wäre.
Wenn Dein Sohn es bei seinem Wutanfall nicht erträgt, wenn Du auf ihn einredest, lass' es einfach. Dann redet Ihr später. Das war bei unserer Tochter auch so.
Unsere Tochter wurde damals nur körperlich aggressiv, wenn man immer weiter auf sie eingeredet hat, und sie deswegen immer wütender wurde.
Wenn es gar nicht anders geht, kann man Kinder auch komplett in den Arm nehmen und so festhalten, dass sie nicht mehr schlagen und treten können, anstatt nur einen Arm festzuhalten.
Wenn Dein Sohn Anforderungen stellt, sagst Du ganz ruhig, dass er so keinen Kakao oder das Handy bekommt, sondern dass Du freundlich gefragt werden möchtest. Wenn er dann herum zickt, tja, sein Problem. So kommt er jedenfalls nicht an das, was er haben will.
Unsere Tochter ist übrigens jetzt 11 und ein sehr sozialverträgliches Kind. Nur, wenn sie wütend ist, lässt man sie immer noch am besten in Ruhe.
LG
Heike
Wie kann man solche Ammenmärchen verbreiten?
Ich arbeite seit zig Jahren in der Jugendhilfe, und mir ist noch nicht ein einziger Sozialarbeiter untergekommen, der ein Kind leichtfertig aus der Familie nehmen würde.
Ich hab keine Ahnung, was Du da zu kennen glaubst, aber anderen Eltern Angst zu machen, damit sie noch unsicherer werden und das Kind noch weiter den Aggressionen ausgesetzt ist, ist unverantwortlich!
Dieses ausartende Verhalten hat nichts im geringsten mit der Trotzphase zu tun und ist auch nicht normal. Trotzphase ist eher nur Grenzen testen, deshalb sollte man sich mal fragen, warum die Grenzen so extrem überschritten werden können. Weil man es zuläßt oder weil das Kind extrem unter Frust steht.
Beim Grenzen austesten tun sie mal bocken, jammern, stampfen, aber garantiert nicht mit hauen, treten oder gegen die Tür treten....bei solchen Ausartungen ist es ein Ventil wo er seinen Überdruck von Dampf abläßt.
Würde eher mal nachhaken wo seine überstaute Wut, Überforderung oder Frust herkommt und da ansetzen. Bevor du das JA zur Hilfe holst, lieber mal mit einen Kinderpsychologen probieren, der die Ursache mal auf dem Grund geht. Denn ohne Ursache, kann man weder zielorientiert was ändern , noch dagegen lenken.
Diejenigen wo immer sagen Trotzphase, ist normal, hat "jeder" schon durch oder Pubertät, sind nur welche, die selbst die Probleme haben und die Gründe überall woanders suchen. Dann müssten sich manche Menschen sich ein lebenlang in einer Phase oder Pubertät befinden , die stets ausarten oder schlecht gelaunt sind. Keiner wird mit Wut oder Frust geboren, sondern es staut sich durch Erlebnissempfinden an, führt dann zur Überforderung/Unzufriedenheit , bis zum Ausbrauch . Nach dem Motto, dass Maß ist voll.....Ursachen sind meist zu strenge Erziehung (Kind leidet und läßt sein Frust raus) oder zu lasche Erziehung (wenn das Kind seinen gewohnten Willen nicht bekommt, gibt es eben wieder Terror um sein Ziel zu erreichen.)
Hallo,
das klingt nach der typischen Trotzphase.
Das haben wir auch hinter uns, mal mehr und mal weniger heftig.
Mein Sohn ist vor allem dann ausgeflippt, wenn etwas nicht so klappte, wie er sich das in seinem Köpfchen vorgestellt hat.
Wenn der zu hohe Legoturm unverschämterweise umkippte, wenn er mit Rollschuhen nicht Fahrradfahren konnte, weil der Papierflieger nicht so geflogen ist, wie er es wollte.
Genauso die Klassiker morgens beim Frühstück.
Falscher Teller, falsche Tasse, Brot falsch geschmiert, usw.
Was Du tun kannst - cool bleiben, auch wenn es schwierig ist.
Der macht das nicht, um Dich zu ärgern sondern weil er mit seiner Wut nicht weiter weiß.
Wenn meiner bockte, habe ich ihn auch schon mal aufs Zimmer gebracht.
Oder er lief selber auf sein Zimmer und knallte die Tür zu.
Aber ich kam nach 5-10 Minuten hinterher, mit dabei hatte ich immer ein Tablett mit zwei Tassen Kakao oder Saft und dann wurde erst mal sich etwas beruhigt und gekuschelt.
Gerne haben wir dabei auch mal ein Buch gelesen, z.B. die "Motzkuh", Yeti-Pleki oder den Grüffelo. Und da hat der sich entspannt, man konnte es richtig fühlen.
Als er einmal draussen tobte, weil etwas nicht funktionierte, habe ich ihn rein geholt und bin mit ihm erst mal ins Gäste-WC.
Dort habe ich ihm die Hände gewaschen und dann vorsichtig mit einem kühlen Lappen mal das Gesicht abgetupft. Eigentlich, weil es schmuddelig war, aber ich habe gemerkt, wie es buchstäblich auch seine Wut etwas kühlte. Das haben wir seitdem ein paar Mal angewendet, dass wir etwas Wasser über die Hände laufen lassen oder ihm mal das Gesichtchen kühlen. Das muss jetzt kein Patentrezept sein, aber hier wirkt es, als ob dieser kleine Frischekick ihn auch mal wieder auf den Boden holt.
Nicht aggressiv oder überraschend sondern ruhig.
Wenn er abends rumbockte, habe ich ihn auch mal kurzerhand mit Schiffchen, Ente und Co in die Wanne gesteckt, das hat auch Wunder gewirkt.
Und wichtig: ganz viel kuscheln.
Schimpfen, anschreiben, etc habe ich auch hinter mir und es bringt überhaupt nichts sondern nur noch mehr Frust.
Manchmal brauchen die bei so einem Affentanz einfach nur Hilfe, weil sie selber nicht weiter wissen. Zeig ihm, dass Du für ihn da bist.
LG