Erziehung Vorstellung und realität

Wie ist es bei euch?
Erzieht ihr eure Kinder so, wie ihr es euch immer vorgestellt habt, oder haben sicch eure eigenen Vorstellungen geändert und auch eurer Erziehungsstil???

Bei uns vieles anders , die Kinder haben uns in Dingen im verlauf der Jahre die Augen geöffnet und auch unsere Vorstellungen verändert...

geplant war eins ruhiges leben, ganz abgeschieden irgendwo im Dorf in der Natur, die Kinder aufwachsen lassen ohne Druck, ohne Termine ...haben auch alles dafür durchdacht geplant...

...unseren Ältesten Sohn auf einer Schule eingeschult die nicht stattlich ist und in der die Kinder keinen Lern-Druck haben... ja natürlich dürften alle Kinder Hobbis nachgehen, die aus eigenem imput kamen, ausprobieren und dann weitersehen...

...tja nach nicht mal 2 Jahren Schule zeigte uns der Große den Vogel aus diese Schule betraf, er wollte lieber auf eine Stattliche da er keine Lust mehr auf "Kindergarten" hatte...und auch seine Hobbys nahm er so ernst, wie auch seine Geschwister...so wurde das Dorf bald zu klein für die Kinder und ihre Wünsche ... das wir letztendlich in einer großen Stadt gelandet sind ...und alles anders ist als wir uns je dachten...#

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Hallo,

was hat ein Wohnort- und Schulwechsel mit Erziehung zu tun ??

Wir erziehen, mal ganz platt gesagt so, das unser Sohn kein komplettes Arschl.. wird, sich aber dennoch im Leben durchsetzen kann.
Zudem legen wir sehr viel Wert auf Empathie und Soziales Verhalten. Dies wird uns bisher immer bestätigt, also sind wir auf einem guten Weg.

LG
Tanja

2

Huhu...also bei mir liegen Theorie und Praxis teilweise sehr weit auseinander.

Bevor die Kinder da waren hatte ich soooo viele (super) Prinzipien. Ich wusste genau, wie ich es machen würde wenn ich einmal Kinder habe (hahaha).

Dann kam die Realität und heute schäme ich mich teilweise für meine große Klappe, die ich vorher hatte.
So einfach ist das mit dem Thema Erziehung gar nicht. Das merke ich jetzt schon - obwohl unsere Kinder noch klein sind (2,5 Jahre und 15 Monate). Wenn der Sohn meines Mannes (14 Jahre) an den Wochenenden hier ist, weiß ich, was uns später erwartet. 😬🙄🙈
Ich versuche zwar mein Bestmögliches zu geben, aber das schaffe ich nicht immer. Manches ist immer wieder eine neue Herausforderung. Liebe Grüße

3

Ich bin allein erziehend, quasi von Anfang an. Und ich habe die Erziehung so eingerichtet, dass ich nicht am Stock gehe, also ressourcenorientiert. Oder anders gesagt: Ich setzte von Anfang an klare, deutliche Grenzen und verlor mich selbst nicht aus den Augen. Heißt: Ich habe meine Bedürfnisse nicht vernachlässigt. Jetzt, 14 Jahre später, sind wir immer noch ein sehr gut eingegroovtes Team und das "Schreckgespenst Pubertät" ist gar nicht so schrecklich, wie alle orakelt haben.
Ich habe jetzt einen Partner, der Papa eines Kleinkindes ist; Anfangs haben wir uns mächtig gezofft, weil sein Kind meines Erachtens "out of control" ist/war. Er hat aber gesehen, wie gechillt es sein kann, wenn man einfach ein gespurtes Familienleben hat (was aus Ansagen, Ritualen, Regeln entsteht) und inzwischen erziehen wir gemeinsam und das Ergebnis kann sich echt sehen lassen :-D
Aber nein: Meine Vorstellung von Leben mit Kind weicht in der Realität nicht von dem ab, wie ich es mir vorgestellt habe. Es ist sogar ruhiger und harmonischer, als ich dachte.

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Hallo,

das einzige, was ich mir vorher überlegt hatte, war, dass wir unseren Kindern nicht alles abnehmen wollen, damit sie ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln können.
Diesbezüglich haben nämlich sowohl meine Mutter, als auch meine Schwiegermutter versagt.

Das hat bei unserer Tochter (11) sehr gut und bei unserem Sohn (9) gut funktioniert.

Ansonsten erziehen wir aus dem Bauch heraus, individuell nach Kind, und auch das klappt meistens gut.

Dass diese ganzen Behauptungen heutzutage, man bräuchte Kindern keine Grenzen setzen, sondern die würden irgendwann ganz konfliktfrei von alleine zu vernünftigen Menschen, Märchen sind, war mir schon vorher klar.

Ich habe als Kind die Ausläufer des Zeitalters der antiautoritären Erziehung miterlebt und mir immer gedacht, dass ich nie solche egoistischen, nervtötenden Blagen um mich haben will, wie meine Altersgenossen damals, die sich frei ausleben durften.
Außerdem war meine Mutter auch zu locker, und ich war teilweise rotzfrech zu ihr. #schwitz Das lasse ich mir von meinen Kindern nicht bieten.

LG

Heike

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Wer erzählt denn das mit den Grenzen und dem konfliktfrei?
Irgendwelche Quellen?
Deine eigenen Grenzen gegenüber anderen Menschen solltest du schon verteidigen. Und natürlich führt das zu Konflikten... Das ist im Berufsleben, im Freundeskreis und eben auch in der Familie so.

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Ich würde auch sagen, dass man schon seine theoretische Vorstellungen von Erziehungen hat, aber die Praxis oft davon abweichen läßt. Zum Einfluß einer Erziehung gehören auch spontane Reaktionen auf unerwartete Situationen, die man zuvor nicht planen kann..
Leitfaden bei uns ist, altersgerechte Rechte und Pflichten, Geben und Nehmen.
Uns ist ein gegenseitiges Vertrauen, Offenheit, Ehrlichkeit, gegenseitiges Zuhören und Verständnis wichtig. Wir sind keine Eltern, da wo Kinder nach unseren Vorstellungen allein funktionieren müssen, sondern wo alle "als Familie" was dazu tun, um in ein harmonisches Miteinander leben und genießen zu können.

6

Hi, ich war mit 20/21 Vollzeit Au Pair bei 2 Jungs und wusste danach genau, was ich möchte und was ich ganz sicher nicht möchte im Punkt Erziehung. Dazu habe ich dann das Gute aus meiner Kindheit/Jugend genommen und das nicht so Gute eben nicht - et voilà. Natürlich spielt Erfahrung rein und man ändert sein Vorgehen, seine Meinung ab und an. Ich würde aber schon sagen, dass meine Vorstellung von damals so ziemlich dem entspricht, wie wir jetzt leben und unsere 3 Kinder erziehen. Die Älteste ist fast 14. Ich bin sehr zufrieden :-). VG

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Hallo,

nach dem Studium der aller Theorien der Erziehung, welcher auch den Besuch aller Kontinente beinhaltete (irgendein afrikanischer Stamm hat mich wohl adoptiert) bin ich zu dem Schluss gekommen: Vergiss es!


Babyzeit:
Theorie: schön spazieren, stillen, spielen, schlafen, keinerlei Kolliken....rosa Glitzerwelt
Praxis: grüne, orange und braune Farben...Kotze, ausgespuckter Babybrei, Kot in allen Variationen, Fläschchen und Sekundenschläfchen auf der Couch mit der Katze auf dem Schoß

Kita-Zeit:
Theorie: halbtags arbeiten, Kind abholen, lustige Sachen machen, basteln, singen, spielen, alle Fragen geduldig beantworten....Mary Poppins halt
Praxis: volltags arbeiten zur Entspannung, jemanden schicken, der das Kind abholt, feststellen, daß ich Singen, Basteln und Spielen hasse...Es eben...darum - die beste Antwort auf jede Frage

Schulzeit:
Theorie: Spaß am Lernen, zusammen Hausaufgaben machen, gute Noten, lustige Elternabende....
Praxis: Kind hasst Schule, ich auch...Spaß an der Wii

Erwachsen
Theorie: Kind macht eine Ausbildung oder studiert, was ihm gefällt, Auszug
Praxis: Auszug unter polizeilicher Aufsicht ins nächste Wohnheim, Kontaktsperre für ein Jahr

Natürlich ist das alles bewusst übertrieben,aber der bester Erziehungsratgeber ist vom Neurowissenschaftler Steve Petersen einmal gegeben: "Sperren Sie Ihr Kind nicht in den Schrank, lassen Sie es nicht verhungern und schlagen Sie ihm nicht mit der Bratpfanne auf den Kopf."

LG
Katty

9

😂😂😂👍

10

Naja das was du beschreibst hat jetzt nix mit Erziehung zu tun, sondern mit Zukunftsplänen und Abläufen. Erziehen bedeutet für mich der Umgang, wie mit dem Kind umgegangen wird, weniger die Rahmenbedingungen.

Bisher läuft vieles nach Plan was Rahmenbedingungen betrifft. Da mein Großer im November in den Kindergarten wechseln wird, mach ich mir über die schulische Laufbahn noch keinen wirklichen Kopf.

Meine Vorstellungen was ich unter Erziehung versteh hat sich aber gewandelt. Ich dachte einst ich werde sehr autoritär sein. Ich war mal sehr schwarz-weiß denkend. Ich dachte ich still ein halbes Jahr und stell dann um, macht ja jeder so. Ich dachte das Kind wird von Anfang an im eigenen Bett im eigenen Zimmer schlafen. Medien nicht vor der Schule und vieles mehr. Naja.... mein Großer ist 3 und schläft wie sein Babybruder im Familienbett. Er wurde knapp über 3 Jahre gestillt und ist seit einer Woche abgestillt. Er hat ein Tablett seit er 15 Monate ist, was ursprünglich nur im Auto genutzt wurde. Etc. Hat sich viel geändert.