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Einen Menschen zu das machen, was er nicht ist, ist Gewalt.
Merkt man an sich selber auch. Muss man seinen Kindern nicht antun.
"Erziehung" wird meistens aus Angst begangen. Angst vor der Zukunft. Wie soll das Kind später sein, wenn es jetzt nicht...

So wenig überfriffig zu sein wie es einem möglich ist, sollte das Ziel sein.
Es wird immer Situationen geben, in denen man glaubt, dass es nötig war. Dabei ist die Grenze bei jedem verschieden.
Bei dem einen ist jedes Zähne putzen Gewalt wert aus Angst vor Karies, dem anderen eben nicht. Ich bin mir Sicher, dass in den 70ern nicht flächendeckend Zähne bei Kleinkindern geputzt wurden...

Und selbstverständlich sollte man seinen Kindern die eigenen Grenzen aufzeigen. Aber nicht die Grenze um die Kinder herum hochziehen, sondern eher übergriffiges Verhalten der Kinder "abwehren".

Wichtig ist, über sich und über das was man tut nachzudenken.
Dann ist man ein guter Mensch und kann sich weiter entwickeln.

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Ich weiss nicht, warum viele der Meinung sind, dass unerzogen gleich verzogen bedeutet. Regeln in der Gesellschaft kann man vorleben, die muss man nicht erziehen. Und dieser Zähne putzen Wahn kann ich echt nicht verstehen. Mit 26 Monaten putzt meine Tochter freiwillig die Zähne und lässt sie auch nachputzen. Dafür habe ich dies nie mit Gewalt versucht. Aber sie kennt auch so gut wie nichts süsses. Sie hat von den Süßigkeiten, die sie beim Laternen singen gesammelt hat, kein einziges gegessen. Wir essen aber auch keine Süßigkeiten. Sie trinkt einmal die Woche Saftschorle, weil wir auch nur Wasser trinken. Schlafen darf sie grundsätzlich, wann sie will, denn ich will ihr ihren Rythmus nicht kaputt machen. Ich muss mein Kind nicht erziehen, sondern ich lebe mir wichtige Regeln vor. Aber natürlich schütze ich es vor Gefahren.

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Ist ja schön, dass es mit deiner Tochter so gut klappt. So war es bei meiner Großen auch. Da hatte ich auch "den Plan im Sack", wie man mit lustigen Fingerspielen oder Erklärungen das Kind dazu bringt, sich ohne Gewalt die Zähne zu putzen.
Dann kam mein Sohn. Holla die Waldfee.
Was Süßigkeiten angeht, wir essen auch sehr wenig Süßes und gehen mit Medien sehr bedacht um. Dennoch stürzt sich meine Große auf alles, was Zucker enthält, und schreit wie am Spieß, wenn sie nicnts gucken darf. Laut unerzogen dürfte ich ja nicht reglementieren, also hieße das, mein Kind schaut täglich sechs Stunden fern und schiebt sich dabei einen Schokoriegel nach dem anderen rein. Und nein, wir machen das nicht so.
Vorleben reicht eben nicht immer und nicht bei jedem Kind.

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Du kannst nicht von deiner Tochter auf andere Kinder schließen. Es gibt viele Kinder, die das Zähneputzen verweigern. Und auch Fruchtzucker ist schädlich und kariesfördernd, das übersehen viele Erwachsene nur. Das zeigt doch bereits der ermittelte Wert von 15 Prozent der Dreijährigen, die an Karies leiden. Und das muss nicht sein.

Das Beispiel kam im Übrigen im Artikel selbst vor. Und da sehen viele - wie ich auch - eben eine Grenze. Und dennoch "erziehe" ich bedürfnisorientiert und auf Augenhöhe. Ich nenne es nur nicht unerzogen. Dieses Benennen von allem und jedem empfinde ich als neumodische Krankheit. Kein Wunder, dass junge Eltern heutzutage nicht mehr auf ihre Instinkte und das eigene Bauchgefühl hören.

Btw, mein Kind lässt sich ohne Probleme die Zähne putzen.

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Mir ist das auch viel zu einseitig, schwammig formuliert. Ich sehe unseren Sohn schon als gleichwertig an und gehe soweit es möglich ist auf seine Bedürfnisse ein. Regeln und Grenzen sind meiner Meinung nach wichtig und geben Halt, müssen aber Platz zur Entfaltung lassen. Kinder müssen auch scheitern dürfen. Ich denke beide Extreme sind nicht gut.

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Finde die Aussagen auch sehr bedenklich! Früher habe ich es mit Augenhöhe und Empathie mehr versucht. Aber eingewachsene zehennägel sind doch auch nicht die Lösung wenn mein Kind über Monate keine Nägel schneiden will. Duschen ging monatelang nur mit dauerschreien.
Heute habe ich zwei Kinder und sehe es auch so, dass man einfach auch Termine hat und sein anderes Kind nicht zu spät vom kiga abholen kann weil das kleine lieber laufen will als im Wagen zu sein. Kinder können die Konsequenzen ihres Handelns oftmals nicht einschätzen und „unerzogen“ überträgt da mmn zu viel Verantwortung auf das Kind. Was ist dann meine Rolle als Mutter? Begleite ich nur und gebe keine Werte und Normen weiter? Ein Stück weit find ich einen Rahmen besser, den mein Kind meinetwegen später hinter sich lässt. Aber sich von etwas abgrenzen zu können, hilft ja auch zu sich selbst zu finden.
Meine Eltern haben mir viel Raum gelassen und nichts bewertet. Sowohl mein Bruder als auch ich haben bis heute Probleme Entscheidungen zu treffen und brechen immer wieder Studiengänge oder Weiterbildungen ab, bzw. machen etwas ganz anderes. Uns fehlt die Überzeugung, dass man Dinge auch mal durchziehen muss. Darum beneide ich andere in meinem Alter.

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Eigentlich ist mir das zu doof um zu kommentieren 🙄

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Als Kind hatte ich schlechte Zähne. Meine Schneidezähne waren faulig (Nuckelkaries). Das war mir als Kindergartenkind unendlich peinlich. Ich habe mich nie getraut zu lachen. Das hat mich sehr eingeschränkt in der Entfaltung meiner Persönlichkeit. Mir kann keiner erzählen, dass das zu meinem Wohl geschehen ist. Ich wäre froh gewesen, wenn meine Mama mehr Wert auf meine Zahnpflege gelegt hätte.

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Da den meisten hier das Zähne putzen sehr am Herzen liegt, hier einmal ein Link zu einem Artikel, der sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt:
https://diephysikvonbeziehungen.wordpress.com/2016/01/06/wenn-zaehneputzen-zum-ringkampf-wird/
Trotz der Angst vor Karies (oder gerade deswegen), lohnt es sich mit dem Grundgedanken hinter der Geweltfreiheit auseinander zu setzen.

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Hätte ich mein Kind nach dem unerzogen Prinzip leben lassen, wäre er jetzt nicht mehr am Leben. Er wollte ganz sicher nicht 26 mal in Narkose gelegt werden, innerhalb eines Jahres, er wollte auch die Chemo nicht und noch weniger die Bestrahlung. Hätten wir das alles nicht gemacht, hätte der Krebs ihn mit 3 Jahren unter die Erde gebracht. Ob das wirklich besser gewesen wäre? Ich bezweifel das ganz stark, denn er hat sich durchgesetzt und ist ein Sonnenschein schlechthin. Also wirklich schaden hat er nicht davon genommen, das ich die Ärzte habe machen lassen 🤷‍♀️

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Was für ein Artikel
Beim Thema Zähneputzen viel mir jeder Glaube ab
Meine Mutter war auch so sagte die Konsequenzen wirst du später sehen. Ja ich habe da durch nicht die besten Zähne aber jetzt kann ich machen und tun es ist zu spät.
Kinder gerade wenn sie kleiner sind können noch nicht so weit denke sie sehen nur das jetzt.
Es ist das selbe wie ein ein Jährigen im Winter ohne Jacke raus zu schicken.
Nur weil sie nicht wollen. Gefahren einschätzen und weiter denken als bis in 5 Minuten beginnt erst ab Schulalter und entwickelt sich immer mehr aus

Kinder brauchen Regeln, denn Regeln gegeben den Kindern Sicherheit und hält.

Sicherheit gehört zu den Grundbedürfnissen der Kinder.

Wenn die Kinder nicht von Anfang lernen das es auch klare Verbote oder Bestimmungen gibt. Wie sollen sie als Erwachsener zurecht kommen?

Wenn alles nach den Bedürfnissen der Kinder geht und ich ständig am Diskutieren habe ich in ein paar Jahren die Kinder zu sozialen A.... Erzogen (ich habe einen Stiefsohn der so erzogen wurde)

Da es ja nur um sie ging und nicht um Andere und was andere möchten.

Bestes Beispiel das Thema Kinderwagen und Schweiß gebadet. Wieso geht es wieder um die Bedürfnisse der Kinder hat die Mutter nicht auch ein Bedürfnis!? So Erzieherin ich die Kinder zu Egoisten.


Soll sie so weitermachen. Meine Kinder bekommen ein anderes Leben.
Und das mit Gesunden Zähnen.

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Mein Kind erhält gesunde Zähne durch richtige Ernährung. Denn da liegt die Verantwortung bei mir als Mutter und nicht bei gewaltsamen Zähneputzen. Und es wurde wohl immer noch nicht verstanden, dass unerzogen nicht verzogen heisst. Wenn ich die Grenzen und Bedürfnisse meiner Kinder achte, dann lernen sie auch meine Grenzen und Bedürfnisse zu achten.

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Meine Mutter war auch so. Und dieser "mir doch egal"-Haltung habe ich sicher einige meiner Zahnprobleme zu verdanken. Dinge, die ihnen wichtiger waren als Zähne haben sie allerdings schon, notfalls mit Gewalt durchgesetzt.
Aber die Alternative dazu ist doch nicht, einem Kind mit Gewalt die Zähne zu putzen, sondern ihm zu vermitteln, wie wichtig das Zähneputzen ist. Und wenn man dabei ein wenig Bestechung (das findet Frau Rodriguez sicher auch blöd) oder Kasperei einsetzt, dann klappt das schon meistens. An Tagen, an denen wir gar keinen Nerv mehr hatten, klappte es sogar wirklich mit " es sind deine Zähne, an meinen siehst du ja, was passiert, wenn man nicht richtig putzt" geklappt.

Und sicher habe ich mein Kind im Winter ohne Jacke rausgehen lassen. Es hat dann gemerkt, dass es kalt ist und wollte die Jacke doch haben. Ging viel schneller als mit Gewalt.

Normalerweise versuche ich, die Bedürfnisse aller zu achten. Das ist auch der Punkt, an dem ich bei Frau Rodriguez nicht mitgehe. Wenn das eine Kind irgendwo hingebracht oder abgeholt werden muss oder wir Eltern einen Termin haben, dann ist das auch ein Bedürfnis und dann kann das andere unter Umständen halt nicht rebellieren, sondern muss auch gegen seinen Willen mit. Meistens geht aber auch das nur mit Worten.

Frau Rodriguez wäre sicher nicht zufrieden mit mir. Aber wer die Richtung ganz ablehnt, hat es meistens nicht verstanden.

Mein Ältester ist übrigens 18, Student und gesellschaftskompatibel. Also, ich hab kein Problem damit, was aus solchen Kindern wird;-).

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Ich finde es zynisch, dass Frau Rodriguez sich Kinderrechtsaktivistin nennt.

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LOL
besonders, wenn man die Bedeutung des Wortes "Aktivist" sieht#rofl