"Jungs spielen mit Autos, Mädchen mit Puppen" Passt man sich bei der Erziehung an das Geschlecht des Kindes an?
Ein Tipp vom urbia Team

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Was ich ganz schrecklich finde ich dieser rosa hellblau Wahn der Mode- und Spielzeugindustrie. Eigentlich müsste man dieses Zeug rigoros einfach nicht kaufen. Fast alle kreativen Bastelsachen sind mitlerweise quitschpink und rosa verpackt. Das finde ich jedes Mal aufs neue so armseelig. Meine Töchter wurden an manchen Sachen noch Freude finden, wenn sie aber sehen dass diese in einer Verpackung stecken die höchstens 2-4 Jährige in der Hello Kitty Phase ansprechen, wollen sie dich nicht mehr damit arbeiten. Von Jungs Mal ganz zu schweigen. Genauso wie auf Jungssachen immer Werkzeug ist......zum k..... Aber auch Mal für Jungs was mit einer niedlichen Katze oder einem Hund drauf. Nee sowas dürfen nur Mädchen anziehen.

Total nervig. Ich denke.... darüber wird schon alleine so viel falsches vermittelt. Ich finde das meiste Spielzeug müsste grundsätzlich neutral verpackt sein und beide ansprechen. Ich habe nichts gegen ne rosa Puppe, wenn es auch normale gibt.

Ich finde das dürfte gar nicht alles so festgelegt sein. Meine Töchter hatten auch ne Autokiste und Eisenbahn und rosa ist nach dem 5. Lebensjahr eher abstoßend. Sie fühlen sich selber so festgelegt davon. Und mögen das nicht mehr.

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Ich habe beide Geschlechter mehrfach und kann ein deutlichen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen erkennen und zwar in sehr vielem . Das hat sich auch schon sehr früh gezeigt . Es kommt auch vor das ich geschlechtsspezifische Äußerungen machen manche Sachen machen nur (meine) Jungs auf die Idee kämen meine Mädels gar nicht . Technik, Werkzeuge , Baustellen sowas reizt Jungs viel mehr , meine Töchter hat das nie interessiert . Auch das Spielverhalten ist sehr unterschiedlich aber auch sonst meine Jungs und Mädchen sind komplett anders .

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Hallo,

wir trennen da gar nichts.
Die Kinder sollen und dürfen mit dem spielen, was sie möchten.

Mein Sohn wollte mal auf einer Potter-Party "Hermine" sein.

Meine Tochter spielt auch sehr gerne mit den Piraten und Indianern ihres Bruders.

Kürzlich hatten wir auch so einen Fall, wo wir angesprochen wurden.

Meine Tochter hat zwei identische Babypüppchen, die wie Neugeborene aussehen.
Das sind einfach die "Zwillinge".
Wir waren in der Stadt auf einem verkaufsoffenen Sonntag und die Kids hatten ihre Zwillinge dabei - jeder schob einen Puppenwagen.
Und da meinte auch eine Mutter, die wir aus der Schule kennen, dass doch nur Mädchen mit Puppen spielen.
Puppen sind doch nichts für Jungs!

Ich meinte nur: "Wieso? Er will halt auch "Verantwortung" für eins der Püppchen übernehmen! Wie es aussieht, wird er später mal ein guter Vater!"
Daraufhin fiel ihr nichts mehr ein.

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Zum Glück kenne ich das gar nicht. Mein Sohn hat bei Oma eine alte Puppe seiner Tante adoptiert (Die Stoffpuppen, die wir ihm gekauft hatten, waren anscheinend blöd) und trug diese monatelang überall hin, wo er hin ging. Sein Baby und er durften nie getrennt sein und nie hat das irgendwer kommentiert.
Schön, dass du deinen Sohn darin bestärkt hast, er selbst zu sein anstatt einem imaginärem Bild zu entsprechen.

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Ich habe ein Mädchen und zwei Jungs. Somit vom
Bagger bis zum Märchenschloss alles vorhanden. Und siehe da. Bis zu einem gewissen Alter spielten sie wirklich alles. Jetzt ist meine Tochter fast 8 und spielt nun etwas mehr Mädchenkram. Mein großer Sohn ist 4 und spielt bei ihr mit. Aber, Jungs haben manchmal eine Art die es schwer macht für Mädchen. Irgendwann packt es die Jungs und sie benehmen sich wie Raufbolde und da gerade gespielte würde umgehauen und weggestoßen bzw. Einfach zerstört.

Letztlich ist mein Sohn aber der, der gerne beim
Kochen dabei ist. Meine Tochter ist eher die Putzfee. Aber beide spielen gerne Fußball. Ich denke bis 4 spielen alle Kinder mit allem. Ab dann wird es aber Interessengesteuert ohne das man selber das bewusst agiert. Das ist eben der Bagger interessanter als das Märchenschloss.

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Hallo,

ich war selber ein Kind, welches sich nicht in eine geschlechterspezifische Rollenschublade pressen lassen wollte.
Ich hatte kurze Haare, trug nur Jungsklamotten, interessierte mich nur für Jungsspielzeug und habe mich sehr oft mit Jungs gerauft und gemessen.
Schon damals hat meine Mutter mich und meine Schwester darin bestärkt, dass wir alles was Jungs können, mindestens genauso gut können!
Meine Schwester hat dann später einen handwerklichen Beruf gewählt und als Jahrgangsbeste abgeschlossen.
Ich selber habe bis ins frühe Erwachsenenalter versucht mit gleichaltrigen Jungs/Männern mitzuhalten, was nicht immer ganz gesund war...

Auch wenn das alles nach liberaler Erziehung klingt, hatte sich etwas bei mir eingebrannt,
nämlich, dass typische Mädcheninteressen irgendwie minderwertig sind.
So wollte ich auch unbedingt einen Jungen als ich Schwanger wurde, einfach um diesem "fiesen" rosa-glitzer- Mädchenkram vorzubeugen.

Ich bekam einen Jungen und ich stattete ihn in der kompletten Jungen Montur aus,
alles in blau, Autos überall, coole Accessoires, es war der Himmel für mich.

Er wurde älter und siehe da, seine Interessen liegen voll und ganz in der rosa bunten Glitzerwelt, Einhörner, Barbies, Puppen, malen und basteln mit ganz viel Glitzer!

Es fiel mir Anfangs schwer mich daran zu gewöhnen, merkte aber schnell, dass es ebenso Spass macht sich darauf einzulassen und dass diese Interessen meinen Sohn in keinster Weise zu einem minderwertigeren Jungen macht, als die gleichaltrigen Jungen die sich geschlechterspezifisch verhalten.

Ich versuche jetzt sehr bewusst meinen Sohn in seinen Interessen zu bestärken, ohne ihm zu vermitteln, dass typische Jungsinteressen minderwertig sind.
Auch Fussball spielen macht spass, Dinos sind super spannend, usw.
Er soll sich auf alles einlassen können, ohne Einschränkungen.

Das Umfeld reagiert überwiegend ätzend, aber da bin ich aus eigener Erfahrung vieles gewohnt und stehe drüber!

Ich liebe meinen Sohn bedingungslos und werde ihn immer in allem unterstützen!
Das ist doch eigentlich das wichtigste, oder?

LG
Sushi

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Moin!

Ich muss sagen, ich frage unbewusst auch eher meine Tochter, ob sie beim Kochen hilft und den Sohn, wenn es was zu werkeln gibt.
Wir sind halt nicht geschlechtsneutral und auf Krampf bloß keine Rollenbilder vermitteln zu wollen, finde ich albern. Wieder so eine Mode...

Problematisch fände ich es nur, wenn einem Kind aufgrund des Geschlechtes etwas verbaut oder verboten würde.

Mein Sohn kocht z.B. sehr gern und darf natürlich immer mithelfen. Obwohl ich ihn weniger gefragt hab, hat er mir also mitgeteilt, dass er gern kocht. Kinder sind ja auch nicht blöd :-D

Spielzeug wird hier komplett vererbt, bedeutet, das Baby hat einen ganzen Schwung Autos bekommen.

LG, Nele
mit Junge (11), Mädchen (7) und Mädchen (7 Monate)

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"Wir sind halt nicht geschlechtsneutral und auf Krampf bloß keine Rollenbilder vermitteln zu wollen, finde ich albern. Wieder so eine Mode... "

Die Mode besteht doch im Gegenteil darin, die Welt von Kindern in rosa und blau zu unterteilen und schafft so künstliche Gräben zwischen den Geschlechtern.

Als Kind der 70er weiß ich noch, wie die Spielzeugläden früher aussahen und auch die Kleidung hat sich nicht so unterschieden wie es jetzt eben Mode ist. Rosa war früher nicht einmal eine Mädchenfarbe und schon daran sieht man, dass die Zuordnung künstlich ist.

Wenn du jetzt - mehr oder weniger unbewusst - die Tochter zum Kochen anhältst, ist das ja an sich nichts Schlechtes, zeigt aber deutlich, dass du als Mutter hier Erwartungen auf dein Kind überträgst, das dieses dann erfüllt unabhängig von der eigenen Neigung.

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Ich will doch schwer hoffen, dass jede Mutter bzw. Eltern Erwartzngen an ihre Kinder haben. Diese schweben ja sonst im luftleeren Raum.
Das Beispiel mit dem Kochen zeigt es ja gerade, dass mein Mädchen bisher eben andere Vorstellungen hat und NICHT kocht, während mein Junge helfen wollte und natürlich auch durfte. Problematisch wird es wie gesagt, wenn aufgrund des Geschlechts etwas verboten wird, nicht, wenn sich ein Kind geschlechtstypisch verhält.

Ich weiß ja nicht, wo du verkehrst, aber ich höre ständig, dass man Mädchen ja bloooß nicht rosa anziehen will und dass man total stolz ist, wenn das Mädchen eher ruppig ist und so gar nicht typisch Mädchen.
Als ob das besonders erstrebenswert wäre, wenn ein Kind sich bloß nicht geschlechtsspezifisch verhält.

Dazu kommt, dass im Grundschulbetrieb Jungs, die sich wie Jungs benehmen und z.B. etwas ruppiger sind oder sich mal raufen, überhaupt keinen Platz finden, da solche Verhaltensweisen alle verboten sind. Stattdessen wird das Petzen anerzogen.

Der liebe Gott hat nunmal Männer und Frauen, Mädchen und Jungen erschaffen :-D und diese sind eben unterschiedlich. Gut so, würde ich sagen. Sonst bräuchten wir ja nur noch ein Mischgeschlecht.

LG

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Hallo,

Ich empfinde -entgegen dem heutigen Trend- Geschlechtsunterschiede vollkommen natürlich und auch gut. Das bedeutet für mich aber nicht, dass ein Geschlecht besser oder schlechter ist.

Dieses Gender Mainstreaming finde ich überhaupt nicht gut.

Mein Junge dürfte trotzdem mit Barbies spielen, wenn er wollen würde und mein Mädchen mit Autos. Das ist für mich freie Entfaltung. Aber deswegen muss ich nicht immer krampfhaft versuchen alles gleichzuhalten und möglichst geschlechtsneutrale Spielzeuge anbieten.

Jeder das was er mag. Mein Junge steht nunmal mehr auf Superhelden und Ninjas und mein Mädchen liebt ihre Puppe und die Küche.
Ich habe beide Geschlechter hier rumspringen und dadurch tatsächlich "alles an Spielzeug" verfügbar. Aber sie greifen sich eben trotzdem meist das "geschlechtsspezifische" Spielzeug.

Den Spruch der Mutter aus deinem Beispiel finde ich jetzt nicht dramatisch. Jungs sind nunmal körperlich oft überlegen. Nicht umsonst werden bei sportlichen Wettkämpfen für Frauen/Mädchen andere Zeiten gemessen als bei Männern/Jungs. Dadurch wird das Mädchen jetzt sicherlich nicht ein unmündiges Heimchen ohne Rechte und Selbstbewusstsein.

Mein Sohn (6) möchte im Moment keine Geschichten hören, die von Frauen/Mädchen handeln. Das hält er -genaj wie Einhörner- für Mädchenkram. Ja meine Güte, das ist gerade eben so. Eine Bekannte meinte neulich "da müsste ich jetzt aber dran pfeilen und das umlenken". Nein, wieso? Ich wollte als Mädchen auch nicht den Räuber Hotzenplotz lesen, sondern eher Mädchengeschichten.
Wenn er allerdings gerne Conny oder die kleine Hexe oder die Geschichten über die weiblichen Heldinnen in seinem Helden Da Buch nächste Woche hören will, dann ist es auch gut.

Lange Rede, kurzer Sinn ;-) ich finde die von dir beschriebene Situation überhaupt nicht schlimm und denke es ist eher schädlich alles krampfhaft geschlechtsneutral zu halten (schießt eben oft übers Ziel hinaus), denn wir sollten nicht schon im Kleinkindalter versuchen den Kindern die Identität zu nehmen.

Mir ist bewusst dass ich mit dieser Meinung im Moment absolut nicht der Masse entspreche, aber man muss ja nicht immer alles mitmachen. Die anderen Antworten habe ich (noch) nicht gelesen.

LG und ein schönes Wochenende

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Seh ich auch so!

Es gibt Dinge die haben nix mit dem Geschlecht zu tun und es gibt Dinge die sind sehrwohl verschieden.

Wie du anführst die körperlichen Defizite oder auch die IN DER REGEL mehrheitlich stärkeren Veranlagung von Jungs/Männern sich im technischen Bereich besser auszukennen und folglich auch in Handwerksberufen weit häufiger anzutreffen sind als Frauen in sozial-pflegerischen Tätigkeiten. Natürlich gibts Ausnahmen und wenn ich nen Jungen hab der lieber mit Puppen spielen will oder ein Mädchen das mit Autos spielt. Finde ich es blödsinn das unterbinden zu wollen, wenn das Interesse von sich aus in das andere Rollenbild abdriftet. Aber wenn das Kind das von sich aus nicht sucht un möchte. Warum soll ich ein Jungen der das gar nicht möchte, dazu hinbringen, dass es völlig NORMAL ist, als jungs Mädchenkleidung zu tragen oder typisch weibliche Verhaltensweisen zu zeigen. Im Gegenteil. Würde mein Sohn Mädchenkleidung tragen wollen - würde ich das sehrwohl zulassen weil sei Wunsch sich auszuprobieren mir wichtiger erscheint. Ihn aber auch aufklären, dass nicht jeder so tollerant sein wird und das er aufpassen muss wenn er das öffentlich macht. Das es andere Jungs geben wird oder Leute die ihn dafür auslachen könnten oder gar böse beschimpfen könnten und ob er das risikieren will. Ich würd ihn dann nicht blind ins Mobbing reinrennen lassen. Sondern schon sagen "Hier im Geschützten Rahmen darfst du sein wer du willst und tuen was auch immer dein Herz begehrt... gehst du aber raus musst du wenn du dich anders als die Gesellschaft verhältst mit Gegenwind rechnen."

Ich finde es schon auch wichtig, mit auf den Weg zu geben, was ist typisch für Jungs und was ist typisch für Mädchen, was wird gesellschaftlich von wem erwartet. Etc. Denn woran soll sich ein Kind denn orientieren wenn keine Orientierung vorgegeben wird.

Und es gibt männliches Stärken, wo Frauen/Mädchen MEISTENS (natürlich gibts immer Ausnahmen) schlechter abschneiden. Genau wie es weibliche Stärken gibt, wo Männer/Jungs schlechter abschneiden. Und wenn ein Mädchen die typsiche weibliche Prägung hat und bekommt und später auch sich mehr als Hausfrau und Mutter sieht, vielleicht einen Job als Arztelferin ausübt oder ausgeübt hat. Ist sie nicht weniger Wert als ein Junge der zum Mann wird der später als Versorger auftritt, Beschützer und handwerkliche Tätigkeiten im Haushalt erledigt. Wer in der einen oder anderen Tätigkeit ne Abwertung sieht - ist selbst intollerant und nicht die Frau die sich lieber als Hausfrau sieht und diesem "JOB" nachgeht!

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Wir haben 3 Kinder. Die „großen“ werden Ende des Jahres 6 (Mädchen) und 10 (Junge).
Unser Sohn mag Fußball. Das ist das einzige Klischee, dass er erfüllt. Aber im Verein spielt er nicht mehr. Es würde ihm zu wild. Er mag Mode, ist künstlerisch begabt und interessiert, ist sehr sensibel, im MINT Bereich nicht sonderlich begabt/interessier und und und.
Unsere Tochter hasst Kleider und shoppen, ist alles andere als zimperlich, fängt gerade mit Rugby ab und geht total darin auf, hat bereits jetzt großes Interesse am MINT Bereich,...
Sie genießen exakt die gleiche Erziehung. Sie sind so, wie sie eben sind. Sie sind nicht so weil sie Mädchen und Junge sind. Wir sind sehr offen, meiden Bezeichnungen wie „Mädchenkleidung“,leben den Kindern vor dass sie alles sein können/mögen dürfen/... Unser Umfeld, privat als auch bei den Kindern in Kiga/Schule, tickt da ähnlich. Bisher also Ideal um sich frei zu entfalten, ganz nach ihren wahren Interessen.
Mein Mann ist leider sehr anders aufgewachsen und freut sich dass das bei unseren Kindern so klappt. Ich würde das Umfeld nicht unterschätzen. Wer meint ein Mädel hat Kleidchen zu tragen, weil es ein Mädel ist, nicht weil es das will, überträgt das natürlich auf die eigenen Kinder. Peer pressure kann übel sein. Eine Person zwanghaft in etwas pressen das sie nicht ist, ist in beide Richtungen Mist.

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Ich bin ein Kind der 70er, als alle in orange-braune Latzhose gesteckt wurden und zusammen mit Lego spielten. Ich bin ziemlich unglücklich über die Entwicklung zur strengen Trennung in Jungs- bzw Mädchenwelten.

Mein Sohn ist zum Glück hauptsächlich er selbst. Er liebt Dinosaurier, Computerspiele und Kämpfen spielen (aber nur spielen, bloß nicht mit echtem Körpereinsatz). Er kocht, und malt gerne. Er macht in der Nachmittagsbetreuung lieber Tanzen als Judo, er hasst Fußball spielen und mag my little Pony. Er findet Prinzessinnengeschichten doof, mag aber die Hexe Lilli. Seine Lieblingsfarbe ist Rot.

Ihm ist schon klar, dass manches, was ihm gefällt, offiziell für Mädchen ist. Manche Jungs ärgern ihn deswegen. Bisher ist er selbstbewußt genug, sich das nicht zu Herzen gehen zu lassen.

My little pony und so hat er übrigens nicht von mir. Ich war als Kind so gar nicht "mädchenhaft" und fand alles was rosa war oder mit Puppen zu tun hatte, doof.

Die Tochter meiner Freundin ist übrigens groß und muskulös und spielt gut und gerne Fußball. Und trägt am liebsten Kleider und bunte Haarspangen. Und will später mal Astronautin werden.

Dass kleine Mädchen weniger schnell und stark sind als kleine Jungs, halte ich für ein Gerücht. Die Unterschiede entwickeln sich doch eigentlich erst mit Beginn der (Vor-) Pubertät. In der Klasse meines Sohnes sehe ich bei den 6jährigen da noch keine Unterschiede. Die Mädchen sind genauso schnell, kräftig und sportlich, nur im Schnitt weniger körperlich beim Spiel.

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Manche Dinge sind wirklich typsch feminin oder maskuline Eigenschaft. Bedingt durch die Beeinflussung unserer Homone. Andere sind auch einfach etwas von Prägung und Beeinflussung von außen.

Mein Sohn (2,5) wurde nie, was Spielwaren angeht in ne klassische Rolle reingedrängt und steht voll auf Feuerwehr, Autos, Technik, Bauen aber er mag es mittlerweile auch kochen zu spielen und soll zu Weihnachten dieses Jahr eine Kinderküche bekommen. Was aber in meinen Augen ein Unisexspielzeug ist genau wie ein Einkaufsladen. Er steht auch voll auf Glitzer und Glamur... alles was funkelt zieht ihn an. So hatte ich letztens ein Pailettenoberteil mit goldenen Pailetten an und er total begeistert zum Papa "Schau Papa - Mama hübsch" und popelte an den pailetten rum und meinte, er will auch welche haben. Oder die Oma hat sich letztens die Fußnägel silbern lackiert und er meinte "Opa (so nennt er sich selbst) auch" da hat ihm die Oma auch die großen Zehnnägel silbern lackiert und er ist stolz wie Oskar wieder rein gekommen.

Dennoch gibt es EIGENSCHAFTEN da merk ich vor allem bei meinem Mann und meiner SM wo das Weltenbild noch wesentlich stärker in "Männer" und "Frauen" Dinge gruppiert werden. Das wenn Junior sehr weinerlich ist (sehr sensibel) es nicht selten auch mal aus purem genervt sein zu ihm heißt "Kubus du bist doch kein Mädchen, Jungs weinen nicht!" Den Spruch find ich auch völlig daneben und sag auch "das hat doch damit nix zu tun, der ist halt sensibler als andere". Also "Männer weinen nicht" ist bei meinem Mann und meiner SM auch so drin. Sie verstehen es voll, wenn er sich verletzt hat, sich weh tut oder krank ist das er weint. Aber nicht wegen jeder Belanglosigkeit. Das ist für sie eine weibliche Eigenschaft "weinerlich" zu sein. Aber das bedeutet auch gleichsam, das mein Mann ihn jetzt schon prägt, dass er mir als seiner Mutter (und Mädchen) Blumen pflücken soll, mir helfen soll, führt ihn ran ans tragen von Dingen um die Mama zu entlasten oder leicht zu öffnende und haltende Türen, hat er für mich aufzuhalten, nach dem Motto "als Mann muss muss man zuvorkommend einem Mädchen gegeüber sein" - also auch positive "alte Schule" Regeln und da ich das einzige Mädchen im Haushalt bin... hat er mir zu helfen, mir Blumen zu reichen und am Spielplatz etc. ist es auch ein unterschied ob er sich mit Jungs haut oder mit nem Mädchen. Dann heißt es auch "Mädchen werden nicht gehauen". Also da macht mein Mann sehr starke Unterschiede oder auch meine SM.

Erwisch mich aber auch manchmal. Das wenn mir mein Sohn zeigt wie stark er bei was ist, dass ich sage "ohhhh bist du ein starker Mann! WOW" oder der Papa ihm sagt, er bringt ihm Handwerkliche Dinge bei und bindet ihn mit ein. Da hör ich auch immer wieder "Da musst du gut aufpassen. Die Mama ist ein Mädchen, die kann das nicht und du musst ihr dann irgendwann helfen, wenn der Papa mal auf Arbeit ist ok!" Und ich mir denke .... haaaaallo der Kerl ist gerade mal 2 übertreibs ned. Allerdings bin ich technsich wirklich ne Nulpe - aber nicht weil ich ein Mädchen bin - sondern weil ich nicht Technikaffin bin! Und auch KEIN Interesse habe daran was zu ändern weils mich nicht interessiert. :-p

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"Allerdings bin ich technsich wirklich ne Nulpe - aber nicht weil ich ein Mädchen bin - sondern weil ich nicht Technikaffin bin! "

Wäre es dann nicht besser, einem kleinen Junge nicht zu vermitteln, dass "Mama ein Mädchen ist, die das nicht kann"?

Genau so werden doch diese Stereotype vermittelt: der starke, kompetente Junge und das schwache, unfähige Mädchen. So sieht dich dein Mann ja offenbar auch tatsächlich.

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Ich find es übertrieben... aber auch nicht wert deswegen überhaupt ne Diskussion anzufangen.

Solange man ein Kind nicht in einen Sterotypen hineinprügelt. Und auch akzeptieren kann, wenn man z.b. einen eher sanften Jungen der weiche Züge mitbringt (wie ein Mädchen) und akzeptieren kann wenn man ne Tochter hat die nix mit Kleidern am Hut hat, aber lieber handwerkt und Fussball spielt etc. Ist doch völlig egal ob gewisse Eigenschaften typisch männlich oder typisch weiblich sind.

Und Jungs/Männer sind was körperliche Stärke, Geschwindigkeit etc. anbelangt genau wie räumliche Vorstellung und technische Raffinesse IN DEN MEISTEN Fällen (Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel) stärker. Sonst würden beim Sport auch nicht 2erlei Maßregeln gelten für Jungs/Männer und Mädchen/Frauen. Schulisch schneiden Mädchen besser in reinen Lernfächern wie Sprachen, Geschichte etc. ab .... Jungs hingegen schneiden meistens weit besser in Mathe und naturwissenschaftlichen Fächern ab. Und ja ich hab ne Physikerin im Freundeskreis die Ausnahme darstellt. Ich sag ja auch nicht das das generell auf JEDEN Jungen und jedes Mädchen zutrifft. Genau wie ich zu Schulzeiten im Sport durchaus besser war als 2-3 Jungs in meiner Klasse. Dafür waren mir dennoch die restlichen 13-14 Jungs weitaus überlegener!!!

Das bedeutet aber nicht das ein Mädchen im Umkehrschluss schwach und unfähig ist. Nur weil Mädchen in körperlichen und technischen Bereichen nicht selten schlechter abschneiden als ihre männliche Konkurrenz - bedeutet NICHT das sie schwach und unfähig sind. Ihre Stärken sind auf anderen Gebieten, wo Jungs wiederrum nicht selten schwächeln. Nicht jeder muss alles können und in allem STARK sein!

Ich finde es durchaus wichtig, einem Kind mit auf den Weg zu geben, was typische Eigenschaften, Interessen etc. von Jungs und Mädchen sind. Nicht im Sinne von "du wirst nicht akzeptiert wenn du aus deinem Rollenbild herausbrichst" sondern das ein Kind zur Orientierung mitbekommt das es zumindest grob weis auch seine eigenen Stärken und Schwächen bssere einordnen zu können. Hätte ich ne Tochter die ähnliche wie ich ne Techniknulpe ist und darüber vielleicht enttäuscht. Wäre ich auch jemand der sagen würde "Mach dir nix draus, in dem Bereich sind wir zwei nicht die einzigen Mädels die nicht so gut sind. Dafür haben wir andere Stärken die die Jungs nicht haben." Und ich hab (auch wenn mir technisches Verständnis fehlt) auch Eigenschaften die eher typisch bei Jungs/Männern zu finden sind und weniger mit femininen Eigenschaften zu tun haben. Ich bin Pragmat und überhaupt kein Romantiker. Konflikte lös ich eher in männlicher Manier indem ich direkt anspreche was mich stört. Frauen neigen in der Masse eher dazu ihre Probleme die sie haben zu verschlucken in der Hoffnung das das Gegenüber anhand der Körpersprache zwischen den Zeilen von allein auf die Lösung kommt. Und sind dann zickig wenn die Signale nicht gesehen werden. Auch als Kind konnt ich mit dem ganzen Puppen(scheiß) nix anfangen und hab lieber mit meiner Carrerabahn gespielt und statt ätzende Kleider Jungsklamotten angezogen. Ich hab nen derben und dreckigen Humor der auch sehr schwarz sein kann, den man eigentlich auch nur unter Männern rauslassen kann - weil die meisten Frauen jedenfalls schnell entrüstet sind, wenn man sich so (vor allem als Frau) gibt und verhält. Wenn man das gegenüber Standardfrauen raushaut ist man schnell Rassist, Frauenfeindlich oder keine Ahnung was weil der Witz vor lauter schwarz sein nicht verstanden wird.

Ich find diese Umsexualisierung und Neustruktrurierung von Rollenbildern was teilweise regelrecht verkrampft umgesetzt versucht wird. Einfach nur Blödsinn. Nicht alle Mädchen können in Dingen wo Jungs meistens besser abschneiden mithalten und umgedreht genauso. Heute wollen immer alle alles bewältigen können. Sorry aber bei uns trägt mein Mann schwere Lasten, der würde eher ne Waschmaschine OHNE Hilfe tragen oder sich nen Kumpel dafür herzitieren als mich in sowas mit einzubinden. Kisten schleppen macht er. Ist in seinen Augen keine Frauenarbeit und ganz ehrlich... MICH stört das nicht... ich muss keinem Beweisen das ich fähig bin nen Nagel in die Wand zu schlagen (was ich im übrigen hinbekommen würde). Genauso wie mir mein Mann bei Dingen in der Kinderpflege nicht weiterhelfen kann... solange er also kein Milcheinschuss bekommt -wirds auch beim 2. Kind wohl eher nix mit, stillen übernehmen! #hicks