"Die Jugend von heute"

Ja, jede Generation schimpft über ihre Jugend... ich muss auch mal kurz Dampf ablassen.

Wir wohnen eher dörflich bzw am Rande einer Kleinstadt.
Letzte Nacht gegen 2 liefen durch unser sonst sehr beschauliches und ruhiges Wohngebiet eine Horde Jugendliche, die nichts besseres zu tun hatten, als mit Böllern die gesamte Siedlung wach zu machen. Ich habe mich SO erschrocken als der erste Böller vor unserem Hof hochging! Ich bin mit Herzrasen aufgewacht und erst als ich das Gelächter gehört habe, wurde mr klar, dass das Silvesterknaller sein müssen. Natürlich hab ich dann nachgesehen.
Meine Töchter waren beide sofort wach, die Kleine am Weinen vor Schreck, die Große nur erstaunt. Ich hörte geschätzte 15 Hunde bellen wie wild. Das geballere ging sicherlich eine halbe Stunde, sie liefen dabei wohl in Grüppchen durch die Straßen und lachten sich kaputt.
Ich habe dann irgendwann sehr wütdend die Polizei gerufen und darum gebeten, sie mögen dieses Spektakel bitte langsam beenden. Gegen halb 4 sind wir dann alle wieder am Schlafen gewesen. Na super!

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich dieses extrem rücksichtslose Verhalten schockiert hat. Als ich in dem Alter war, haben wir auch mal einen drauf gemacht und waren unterwegs aber NIE im Leben kamen wir auf die Idee, eine Horde Menschen aus Spaß aus dem Schlaf zu reißen?!
Im Gegenteil. Wir haben uns eher an Orten getroffen, wo wir niemanden stören wenn wir laut sind. Damit wir eben KEINEN Ärger bekommen.
Diese Gruppe hat ja nur darauf spekuliert. Es war ja ihre Intention alle gegen sich aufzubringen. Eie kommt man auf sowas? Warum sind die so?! 😂 Im Ernst: ich verstehe das nicht.
Wir haben mit diesen Jugendlichen immer mal wieder am Wochenende zu tun wegen lauter Musik usw und da drückt man nochmal ein Auge zu, wegen Wochenende undso... aber dass sie nun schon unter der Woche (Ferien) Krawall machen ist neu.
Was läuft denn da bitte verkehrt heute?!
Oder war die Jugend schon immer so egozentrisch boshaft und ich habs nur nicht gemerkt? 🤔

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Früher hat man bei uns in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin, Silvesterböller in Briefkästen geworfen. Die waren dann beschädigt oder teilweise natürlich hinüber.
Ich war da auch nie dabei. Hab anderen Unsinn gemacht. Meine Mutter hat mal erzählt, sie hat als Jugendliche Straßenschilder geklaut.

Ist für mich jetzt also nichts Neues. ;-)

Jugendliche neigen schon immer leicht zum Unsinn machen.

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Ich empfinde das auch so das die Jugend heute "schlimmer" ist als wir es waren.
Beispiel Karneval. Wir haben vor 20 Jahren auf dem Heimweg auch die Leute wach gemacht......weil wir aus voller Kehle schön schief und krumm Karnevalslieder gegröhlt haben oder Klingelmännchen gespielt haben mitten in der Nacht (aber nur bei Leuten wo wir wussten, die schlafen nicht, die waren auch auf der Veranstaltung und sind seit höchstens 15 Minuten zu Hause.)
Und wie gesagt, Karneval, Kirmes, wenn fast alle am nächsten Tag frei hatten. Uns wäre das nie in den Sinn gekommen uns mitten in der Woche so zu benehmen. (Allerdings auf dem Dorf, hier hätte keiner die Polizei gerufen, die hätten unsere Eltern informiert. Wäre aber sicher nicht besser für uns gewesen:-p)
Heute ist es "modern" Gullydeckel raus zu heben, Autos die Spiegel ab zu knicken, vor 2 Jahren wurden alle Verkehrsschilder kaputt gemacht (wirklich alle, Vorfahrt, Stopp usw wurden zusammengefaltet das sie nicht mehr erkennbar waren, Wegweiser samt Beton am Pfeiler rausgerissen. Muss man erstmal schaffen. Ist ja kein so dünnes Pappblech, ist ja schon stabil so ein Schild)
Wo ist denn das noch als Scherz oder Spaß zu bezeichnen?

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Ach so, die mit den Schildern haben sie bekommen. Schon doof wenn man wirklich eine Spur hinterlässt und jedes Schild vom Veranstaltungsort bis fast vor der Haustür so zurichtet und das auf dem Dorf.....war dann nicht mehr schwer raus zu finden wer es war- so viele in dem Alter das man auf so blöde Ideen kommt wohnen in der Straße nicht.

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Also ich erinnere mich, als ich klein war, war es 'cool' Schilder von den Straßen zu klauen, Autospiegel kaputt zu machen und die Markensymbole von den Autos zu klauen, ganz besonders toll und hochgepriesen der Mercedes Stern.
Hab da in einem eigentlich beschaulichen Vorort von Köln gewohnt.

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Hallo,

ich lebe in einer größeren Stadt - so etwas, wie Du beschreibst, geht hier regelmäßig ab Donnerstags (Studenten- und damit auch Kneipenviertel) ab.

Ich ärgere mich nicht mehr drüber, weil ich wohl etwas abgestumpft bin.

Aber ja, ich habe auch das Gefühl, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden etwas egozentrischer.

Eine ganze Weile wohnte so jemand exakt neben mir in diesem sonst sehr ruhigen Miethaus (ich wohne seit fast 10 Jahren mit meiner Familie hier - bis selbst her gezogen, als ich noch sehr jung war).

Der Vermieter hat tatsächlich kurzen Prozess gemacht und den Mieter rausgeschmissen (rausgeekelt trifft es eher - aber der Vermieter sieht auch aus wie "russische Mafia" #freu).

Ich hatte mich schon drauf eingestellt, die nächsten 4 Jahren wilde Parties und morgens Bierlachen im Treppenhaus (und die gelegentliche Schnappsleiche) mitzuerleben #augen.

Auch ansonsten sind junge Menschen in der Herde (Schüler in der Straßenbahn, sobald es mehr als 2 sind) oft unerträglich:

- laut
- rücksichtslos
- teilweise eklig
- teilweise gewalttätig

Das treibt mir jedes Mal die Wut hoch!

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich mich so verhalten hätte, als ich 14 Jahre und aufwärts war. Aber ich wurde wohl als Spießer geboren #zitter.

Ansprechen werde ich solche Menschen aber ganz sicher nicht - dann stehe ich nächstens als Opfer einer Messerstecherei in der Zeitung. Das ist hier leider oft so #aerger.

Nächstes Mal ruf am besten direkt sofort die Polizei - dann vergeht den jungen Leuten bestimmt die Lust, in eurer Siedlung stunk zu machen.

Viele Grüße
mari

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Hallo
A... gab es schon immer und wird es immer geben. Da gibt es fast keine Altersgrenze.
Hier in der Umgebung scheint es gerade Trend zu sein bei privaten Feiern selbst kleine Feuerwerke zu veranstalten #klatsch DAS sind ganz sicher Erwachsene.
Auch kam es in den letzten Monaten öfters vor dass es sehr sehr laut knallte und man das auch deutlich spürte. Die Polizei weiß davon, geklärt werden konnte es nie. Das ist nicht nur nervig sondern irgendwo auch beunruhigend.
Knaller unterm Jahr habe ich auch in meiner Kindheit schon erlebt. Hat für mich nichts mit der Jugend von heute zutun.
Ich denke nicht dass die Jugend von heute schlimmer ist. Sie ist einfach anders als die einer anderen Generation, es gibt Dinge die es zu anderen Zeiten nicht gab, andere Familiendynamiken,man bekommt es zeitnah mit wenn auch nur der kleinste Sack Reis am anderen Ende der Welt umfällt,...
Schaut man bei Jugendlichen mit wirklichen Problemen,also nicht "mal laute Musik" oder so, mal näher hin, liegt leider schnell mehr im argen.

LG

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Ich denke das ist ein typischer Fall von Guter Alter Zeit - Anfall.

Solche Vorfälle gab es in meiner Jugend schon. Ich weiß von meinen Eltern dass unsere älteren Nachbarsjungs auch oft sehr laute Partys feierten etc. Und wenn sie mit ihren frisierten Mopeds nachts um zehn heimkamen und nochmal für die Holde vorm Absetzen nochmal extra aufdrehten war das auch alles andere als leise. Meine Freundin und ich haben vor 20 Jahren schon bei ihr im Stall übernachtet um rauszufinden warum die Tiere so fertig waren und haben dann gesehen dass die Männer aus dem Ort statt um den U-Hof herumzulaufen einfach nach Mitternacht auf dem Heimweg von der Dorfschänke im Nebenort besoffen durch den Stall gescheppert sind, Tränkeimer umgetreten haben, mit Schirmen durch die Boxengitter gerattert haben etc.
Wir haben hier auch seit ich glaub 10 - 15 Jahren Problemen mit Erwachsenen die hier im Ort nachts organisierte Autorennen fahren ... zum Glück hat der Kopf der Bande wohl Steuern hinterzogen jetzt ist erst mal Ruhe.
Dazu kommt: Hier hatten wir vor wenigen Wochen einen Vorfall mit der Blasi, die sind alle Ü30 bix Ü60, die sich eingebildet haben es sei eine tolle Werbung für ihre Sommerserenade wenn man abends um halb neun mit der kompletten Kapelle mit Schaginstrumenten und allem durch die Wohngebiete zieht. Auf einen Montag abend! Also das hat nix mit Boshaftigkeit der Jugend zu tun sondern ist wenn dann ein Trend der sich seit Jahrzehnten zuspitzt! Und eine Woche später dachte der Deutsch-Irische Freundschaftsverein das war toll und setzten mit nem Dudelsackzug noch einen drauf!

Langer Rede kurzer Sinn: Ich denke es sind Einzelfälle, die vermutlich aber häuriger werden, UND DAS ist ein Problem unserer Gesellschaft. Zumindest hier im ländlichen hat man sich zu meiner Jugend schon den Kopf zermartert wie man sowas wie von Dir beschrieben verhindert. Da wurden JuZes gegründet, ne Dorfdisko beim Pfarrer im Gemeindesaal abgehalten etc. Aber in Zeiten (ich weiß es ist mein Steckenpferd aber ich sehe es wirklich so) in denen viele Familien zwei Vollverdiener brauchen oder sein wollen warum auch immer ist einfach zu wenig Engagement für die Jugend da was für sie zu tun! Es hat doch kaum einer mehr Zeit im Verein Jugendarbeit zu machen, ein Juze mitzuführen etc. Denen ist einfach langweilig. Was erwartet man wenn Kinder immer nur aufbewahrt werden (und mehr machen leider viele der aus dem Boden gestampften Horte etc nicht).

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Hallo,
Schmarrn gemacht wurde wohl früher genauso wie heute, wenn mehrere Jugendliche mit gewissem Alkoholspiegel und entsprechender Stimmung loszogen.

Das mit dem Feuerwerk ist früher so einfach wahrscheinlich aus dem Grund nicht passiert, weil das, was man als "Schießpulver" zur Verfügung hatte, an Silvester verschossen wurde und übers Jahr nicht zur Verfügung stand. Da hatte man nicht die Möglichkeit, dies per Internet zu beschaffen. Außerdem wurde es kurz vor Silvester nicht so breit und günstig angeboten wie heute.

Vielleicht hatten die Jugendlichen früher aber auch noch mehr Respekt vor den Nachbarn, weil es eben schon auch mal vorkommen konnte, daß man da eine ordentliche Ohrfeige verpasst bekam, wenn man´s deutlich übertrieb - egal, ob vom eigenen Vater oder eben vom Nachbarn.

Ich selbst hätte bei solchen Aktionen kaum mitgemacht, dazu war ich in dem Alter zu "brav und vernünftig" - ich hätte wohl eher versucht, auf die Horde verbal einzuwirken. Aber in unserem Ort war auch "der Hund begraben", da hätte es keinen Anreiz gegeben, nachts nochmal loszuziehen.
Wenn wir wirklich mal etwas lauter irgendwo durch Straßen gezogen sind - ich glaub an die Anwohner haben wir damals kaum gedacht. Da hätte schon einer das Fenster aufreißen müssen und uns seinen Unmut mitteilen müssen...

Meist ist es bei solchen Gruppen ja so, daß da nur ein, zwei oder vlt. drei "blöde" dabei sind, der Rest läuft halt einfach mit und findets lustig.
LG

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Hallo und guten Abend,

aus meiner Sicht ist es leider ein allgemeines Problem, dass sich nicht auf Jugendliche beschränkt. Höflichkeit, Rücksichtnahme, Respekt - Regeln, die für mich ganz selbstverständlich sind, scheinen zu verschwinden? Könnte es auch ein wenig daran liegen, dass wir uns nicht trauen, selbst klar und deutlich für die Werte einzutreten, die wir uns wünschen? Bei uns auf dem Dorf läuft das noch bißchen anders, da funtkioniert die Dorfcommunity einigermaßen und man hilft sich gegenseitig, spricht aber auch klare Worte. Das hilft nicht immer. Nur ein Beispiel: Ich lebe in einer wirklich schönen Gegend mit viel Wald, Fluß, Natur pur. Schon seit Jahren werden wir regelmäßig "heimgesucht" von Crossfahrern, die mit ihren Maschinen die Waldhänge und Auenwiesen durchpflügen, natürlich ohne Nummernschilder und "vermummt". Die machen richtig Schaden, zerfahren gnadenlos die Burgen von Waldameisen, frisch gepflanzte Naturpfade usw. Jugendliche sind das nicht. Mein Mann und ich stellen uns schon mal breitbeinig auf den Wanderweg oder blockieren den. Wenn wir die Motorengeräusche rechtzeitig hören, mache ich Fotos - das bringt natürlich nix, aber meist dreht die Bande dann ab. Oder das: Letztens war ich auf dem Friedhof (in der nahen Großstadt) am Grab meines Vaters und bemerkte zwei Damen mittleren Alters, die ihre Hündchen ausführten. Letztere schnüffelten über die Gräber und markierten die Grabsteine. Ich war um ein paar deutliche Worte nicht verlegen und bekam die schnodderige Antwort: "Das ist doch nur bißchen Wasser." Ich: "Darf ich dann bitte mal zu ihnen nach Hause kommen und auf ihre Couch pinkeln? Ist doch nur bißchen Wasser?" Beispiele gäbe es noch viele. Wo Egoismus unter Erwachsenen um sich greift, lernen Kinder nichts Besseres. Wir können nur in unserem kleinen, persönlichen Umfeld gegensteuern. Aber das wenigstens sollten wir uns trauen!

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Woher sollen die Jugendlichen Benehmen und Rücksicht lernen, wenn sie Eltern haben, für die das auch Fremdwörter sind? Dabei meine ich nicht mal Assis, sondern den ganz normalen Erwachsenen, der auf dem Gehweg parkt und weder Kinderwagen noch Rollator durchkommt. Die den ganzen Sommer bis nachts draußen sitzen, laut und rücksichtslos. Die ohne mit der Wimper zu zucken auf Behindertenparkplätzen parken und im Bus ganz sicher nicht für alte wacklige Menschen aufstehen. Bei uns in der Siedlung wird zur Zeit fast jede Nacht um 24.00 zur Zeit geböllert; bis man die Polizei ruft, sind sie weg. Das sind alles die gleichen Erwachsenen, deren Kinder natürlich auch nicht grüßen gelernt haben und Achtung vor dem Eigentum des anderen auch nicht, diese Kinder fallen auch unangenehm auf. Wie sollen sie Anstand lernen, wenn sich Vatti brüstet, wie er wieder jemand beschissen, ausgetrickst oder auch bestohlen hat, z.B. nachts vom Festgelände die Biertischgarnituren geklaut. Ich weiß mittlerweile, dass meine Kinder erfolgreich anders erzogen wurden und wir es anders vorlebten. Sie sind lange erwachsen, anständig und werden das auch ihren Kindern so vorleben, wie die meisten ihrer Freunde, die hier aufwuchsen, auch. Sicher spielen auch Gruppendruck, seltsame Freunde usw.auch eine Rolle, aber die Grundlagen werden im Elternhaus gelegt, welche Einstellungen junge Menschen kriegen. LG Moni

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Diese Jugendlichen sind die ersten Opfer der bedürfnisorientierten Erziehung. Das eigene Bedürfnis steht im Vordergrund.

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Glaube ich eher nicht.
Ich vermute, es sind eher diejenigen, auf deren Bedürfnisse so gar keine Rücksicht genommen wurde.