an eltern, die meinen, ihr kind würde zu wenig essen!

hallo leute,


es gibt ja immer wieder verzweifelte threads zum thema „mein kind will nicht essen“.

mit genau diesem titel gibt es ein wirklich gutes buch von dr. carlos gonzales.
es geht darin zwar viel um die ersten beiden jahre, aber es stehen sehr viele und interesante dinge zum essen allgemein, kalorienbedarf usw. drin

viele eltern denken immer ihr kind isst zu wenig.
SIE glauben, ihr MUSS dasunddas und soundsoviel essen.
aber nur das kind weiß, WAS es braucht und WIEVIEL (meine natürlich keinen süßkram).
gonzales sieht den ganzen fehler nur in der erwartung der eltern.
und wenn er dann zusammenrechnet, wieviele kalorien bei den "geringen" mengen zusammenkommen, habe ich mich auch gewundert, ist mehr als man oft denkt und reicht.

er betont eben auch gerade die unterschiede bei kindern.
denn auch wenn zb ein kind die hälfte von dem ißt, was ein anderes verputzt, kann es durchaus für beide kinder NORMAL sein und richtig sein.
also er ist immer nur bemüht, den eltern die augen zu öffnem, die sichtweise zu ändern.


in dem buch werden viele entsetzliche beispiele genannt, was eltern alles versuchen,
wie sie ihr kind bedrängen (dazu gehört auch der flugzeuglöffel, das Ablenken, Gutzureden, Drohen, Strafen, bitten usw.!)
es ist terror für alle, denn auch besonders das kind fühlt sich dabei sch… und nicht den erwartungen entsprechend.



und ich spreche als erwachsene, die als kind zu diesen „schlecht-essern“ gehörte und völlig mager war.
ich hatte einfach nicht viel hunger. und ich habe es gehaßt, wenn jemand sagte"mädchen iß doch was"
dann war der kleine appetit auch gleich weg.
und auch heute geht es mir völlig auf den nerv, wenn jemand sagt: iß doch noch, du kannst es doch vertragen, iß!"
wieso kapiert denn keiner, daß ich aufhöre, wenn ich satt bin ???
und wenn 3 gabeln voll überbleiben, bleiben sie eben über, basta.
ich fresse jedenfalls nicht immer weiter und weiter und weiter!

und meine speiseliste war damals sehr übersichtlich und kurz,
besonders in den letzten 15 jahren habe ich sie aber unglaublich erweitert, also von wegen:
wenn das kind nicht alles ißt, wird es sich nie änder! - völliger unsinn!


ich bin heute noch sehr froh, dass meine eltern mich in ruhe ließen (es gab genug andere nervensägen).

und mein rat:
- lest das buch
- lasst die kinder echt in ruhe!
- fragt nur, nach hunger oder was sie essen wollen – mehr nicht
- kein kommentar zur menge
- kein hervorheben durch lob "ach, das ist aber viel." also loben fand ich damals ganz genauso schlimm, denn man wird damit präsentiert wie ein unnormaler zyklop.
- drängt sie nicht dauernd neues zu probieren


lg
ayshe

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#danke#danke#danke

Du sprichst mir aus der Seele. Ich war auch immer eine schlechte Esserin und mochte fast gar nichts. Meine Mama hat das auch respektiert und mcih auch in Ruhe gelassen. Aber immer diese Kommentare von anderen sind schlimm: "Kein Wunder das du so Klein(1,55cm) und zierlich bist, wenn du nie was isst".
Ich muss dazu sagen, dass ich schon immer einen schnellen Stoffwechsel hatte und halt über den Tag verteilt viele kleine Mahlzeiten essen muss.

Alles Liebe und nochmal danke für den Tipp
Igraine+Michael(*16.7.2005, der hier auch keineswegs unter Druck gesetzt)

5

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"Kein Wunder das du so Klein(1,55cm) und zierlich bist, wenn du nie was isst".
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bin auch nur 160cm,
mein bruder 190cm, er meint, ich hätte haferflocken essen sollen ;)

wir sind alle schlank und verbrennen eben schnell.

lg
ayshe

2

Hallo Ayshe,
ich muss dir leider wiedersprechen. (Du hattest mir die Woche schon mal geantwortet weil Sören beim Essen so gezickt hat. Glaub es lag wirklich an der hitze. Seit gestern alles wieder in Ordnung).
Ich bin Erzieherin und hab die Erfahrung gemacht, dass man Kindern nicht alleine überlassen darf was und wieviel sie Essen. Bei vielen Kindern war eine absolute Gesundheitsgefärdung zu erkennen. Wenn sich ein Kind nur von Nudeln ernährt wird es Mangelerscheinunbgen haben. Kinder zu Essen zwingen bringt nichts, das ist klar. Damit erreicht man nur das Gegenteil. Sie zu Abwechslung zu motivieren ist doch 100 mal besser als irgentwann Ausgleichpräparate verabreichen zu müssen. Die Erfahrung habe ich bei mehreren Kindern gemacht. Kinder zwingen ist eine Sache ihnen die freie Auswahl zu lassen eine ganz andere. Nichts davon ist richtig. Auf dem Speißeplan müssen verschiedene Lebensmittel stehen um ein gesundes Leben zu führen. Und ich Rate allen Eltern gegebenenfalls auch mit Belohnung zu arbeiten, wenns hilft. (Halte natürlich auch nichts von Bestrafung) Essen ist ein Thema mit dem alle Eltern wahrscheinlich mal zu tun haben und wenn es nur eine Phase ist, ist es bestimmt auch nicht bedenklich.
Liebe Grüße
Myriam

4

Hallo Myriam,
ich glaube genau da liegt der Denkfehler

Das Kind soll an Menge ausreichend essen, und das macht es nur bei Nudeln deswegen gibt es nur Nudeln, wenn erkannt wird das weniger Gemüse auch ausreichend wäre käme man nicht in die Versuchung die ernährung einseitig zu halten

korregiere mich wenn ich eine Denkfehler habe

Liebe Grüße Ulrike

6

weißt du, alles, was du da sagst,
ist genau das, was gonzales widerlegt ;)
ein kind wird sicher nicht 5 monate ausschließlich nudeln essen.
bis es tatsächlich mangelerscheinungen hat oder extrem abnimmt.

soooo schnell hat man keine mangelerscheinungen.
und wenn es ein paar tage eben nudeln ißt und nur ein winzigen schluck milch, dann hat es aber zb MILCH getrunken.


meine tochter ißt auch am liebsten nudeln, soll es am liebsten tgl geben.
aber wenn es eben reis oder kartoffeln gibt, ist es auch okay.


lg
ayshe

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Danke Ayshe,
Ich war schon oft drauf und dran ein Thread mit ähnlichem Inhalt zu eröffnen, habe aber irgendwie nie einen Ansatz gefunden
Schon allein den Ausdruck " schlechter Esser und guter Esser " finde ich total deplaziert , denn wiso ist wenig(er) = schlecht und mehr (viel)= gut

schaut man im Körper und Kult Forum wären da wahrscheinlich einige gerne " schlechte Esser" ( meine Person eingeschlossen)

manchmal versuche ich zu erklären das ein Kind das 250 ml Milch getrunken hat etwa 180 Kalorien zu sich genommen und ein 1 bis 2 Jähriges Kind benötigt im durchschnitt 800 Kalorien um ausreichend ernährt zu werden und die kommen ruck zuck zusammen
Da ein halbes Wienerle, hier eine halbe Banane, da noch ein Glas Saft und hier eine Scheibe Wurst und Abends noch mal eine Milch

Mich hat das viel überzeugungsarbeit gekostet das Papa und Oma es akzeptieren wenn Paulina ihren Teller wegschiebt egal ob sie nur eine Kartoffel gegessen hat oder 3 und gerade Papa an den Papatagen Panik geschoben hat wenn ich von der Arbeit heimkam wahhhhhhhh das Kind hat so wenig gegessen
Mein schlagkräftigstes Argument ist immer sie war in 17 Monaten einmal krank(3 tage Fieber) also muß es ihr doch gut gehen

Ich kenne das Buch nicht wenns aber dazu beiträgt manchen Eltern eine entspanntere Ess Situation zu bringen bekommt es einen Daumen hoch

Liebe Grüße Ulrike

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Schon allein den Ausdruck " schlechter Esser und guter Esser " finde ich total deplaziert , denn wiso ist wenig(er) = schlecht und mehr (viel)= gut
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ja, sehe ich auch so,
als wären menschen mit weniger appetit auch schlechte menschen.


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manchmal versuche ich zu erklären das ein Kind das 250 ml Milch getrunken hat etwa 180 Kalorien zu sich genommen und ein 1 bis 2 Jähriges Kind benötigt im durchschnitt 800 Kalorien um ausreichend ernährt zu werden und die kommen ruck zuck zusammen
Da ein halbes Wienerle, hier eine halbe Banane, da noch ein Glas Saft und hier eine Scheibe Wurst und Abends noch mal eine Milch
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das ist ganz genau das, was gonzales eben auch so vorrechnet.
ich selber habe null ahnung von kalorien und fand es gerade bdeshalb sooo interessant und für mcih erstaunlich.

er rechnet dann nämlich auch vor, WAS es nach meinung der eltern alles essen soll und kommt zu erschreckenden ergebnissen.

naja, so ist das ;)

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Hi, ich kann das nur bestätigen dieses Buch ist genial! Meine Tochter hatte Schwierigkeiten mit dem Essen (bzw ich bei ihr), als sie etwas über ein Jahr war. Der Arzt meinte schon ich soll doch in eine Enährungsberatungsstelle gehen denn das kann sich ausweiten auf das ganze Leben?? Daraufhin hab ich mir dieses Buch zugelegt und ich schwöre danach haben diese Probleme aufgehört (ich hatte auch angefangen mit Flugzeugspielchen, Buch lesen nebenbei usw. usw.). Nach diesem Buch hab ich es in einer anderen Relation gesehen und mehr aus der Sicht meiner Tochter (und sie isst bestimmt nicht nur Nudeln sondern das was ich koche nur was wieviel entscheidet sie selbst). Sehr witzig beschrieben das Buch und sehr sehr hilfreich (denn es sind meistens die Eltern die meinen ihr Kind muss eine riesen Portion verdrücken). Es wird auch die Relation beschrieben z.b. eine Banane ist für einen Erwachsenen ein kleiner Snack, bei einem Kleinkind ist dann der Magen voll...usw. Wie gesagt meine kleine ist jetzt zwei und eine absolut gute und zufrieden Esserin!

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hallo ayshe !
da bist du ja wieder.

hatte ich letztens eigentlich beschrieben, daß meine cousine(welche auch zartes kind war..) es nicht geschafft hat, sich gegen ihre nevenden eltern zu wehren?? die eltern, beide gewichtsprobleme im adipösen bereich, hätten doch dankbar sein können, daß ihr kind diese sorge nicht hat...

naja, jedenfalls wurde sie fett und schon in der ersten klasse, gabs jedesmal große strafen, wennn meine tante erfuhr, daß meine cousine in der schule nachschlag geholt hatte...

frage: sin die völlig bekloppt?

heute ist die ganze familie dick. sie haben längst verlernt aus ihren körper zu hören

und das sind alles generationen, die eigentlich keine hungersnot mehr kennen.
ob das an unserem überfluß liegt???wenn früher 7 kinder am tisch saßen, hat wohl keiner so schnell gesagt:bähh das schmeckt mir nicht"
was meinst du wie schnell der teller verschwunden gewesen wäre;-)

gehört zwar nicht zu thema- aber genauso ist das mit den spielsachen. wir ärgern uns darüber, daß unsere kinder nix mehr wertschätzen und pro tag drei neue autos gekauft werden müssen, weil junior schon wieder zerstörungsanfälle hatte.

hätte das kind nicht kistenweise spielzeug und hätte es auf die erfüllung seiner wünsche auch mal ne weile warten müssen, würden all diese dinge nicht passieren.
sehe ich das falsch???

liebe grüße utsi

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hallo,


ja, diese relationen stellt man sich leicht falsch vor, will mich ja selber nicht ausschließen.

deshalb ist es so wichtig, sich mal selber wieder vor augen zu führen.

dass ein kind zum nachtisch nicht einen ganzen oder auch keine halben joghurt essen kann fand ich auch gut:
"essen sie zum nachtisch eine ganze palette joghurt???? "

naja, man sollte sich das nur immer wieder mal bewußt machen.

lg
ayshe

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Hallo,

kann das schon irgendwie bestätigen was Du schreibst. Denn meiner hat auch irgendwie immer "doof" getan beim Essen.

Es hat eine Weile gedauert bis ich drauf gekommen bin an was es lag: An mir und nur an mir.

1. der Zwerg war zu leicht und in der KiKli haben die mich von Anfang an wahnsinnig gemacht.
2. wollte ich erst nach 6 monaten zufüttern, aber KiA hat dazu geraten, weil eben so leicht. Also habe ich es mit einer gewissen Unsicherheit gemacht. Was natürlich zu Problemen führte. Wenn ich unsicher bin, ist er es selbstverständlich auch.
3. bin selbst nicht der große Esser, und dachte, wenn er sieht, dass ich "nie" esse, dann ist doch klar, dass er auch "nie" isst. Usw.

Irgendwann bin ich mal "in mich" gegangen und habe überlegt, wie ICH zum Essen stehe. Für mich heißt Essen hunger stillen und sonst gar nix. Es kommt schon mal vor, dass ich den ganzen Tag nur ein Marmeladebrot esse. Und an anderen haue ich mir eine Tafel Schokolade rein und noch viel mehr anderes.

So, und seitdem ich keinen Streß mehr ums Essen mache, läuft es spitzenmäßig. Allerdings gibt es nur das was auf den Tisch kommt. Wenn ich Leberwurstbrot und Joghurt und Wasser hinstelle, kann er das Essen oder nicht. Wenn nicht, auch ok, und wenn er dann wieder Hunger hat, dann bekommt er halt dann was anderes. Wenn ich allerdings was neues anbiete, und er probiert es und befindet es für nicht gut, dann bekommt er was, was er bekannterweise mag.

Grüße

Marion mit Leichtgewicht Len