Ab welchem Alter sind Konsequenzen sinnvoll?

Motte ist 26 Monate und ich brauche mal... ja, was eigentlich? Offene Ohren? Ratschläge? Erfahrungen? Ich schreibe einfach mal und freue mich über Eure Gedanken dazu!

Motte ist ein Träumerle. Essen dauert ewig, weil nach jedem Bissen das Brot interpretiert werden muss: "Schau mal, Mama, ein Boot!" "Schau mal, ein Hase!" "Schau mal, eine Mütze!" Auch wenn es nichts zu "lesen" gibt, gibt es tausend Dinge, die man nebenher machen muss. Ich frage dann nach, ob sie wohl fertig ist, meist sagt sie dann "nein" und es geht ein paar Minuten gut. Irgendwann werde ich dann ungeduldig und nehme ihr nach Ankündigung den Teller weg. Gibt es Geschrei, dann kriegt sie ihn ein letztes Mal wieder. Beim nächsten Mal bleibt er weg, was auch schon zu Geheule geführt hat.

Abends hat sie immer gerne Zähne geputzt, jetzt blödelt sie mit der Zahnbürste rum und saut mit dem Becher. Sie patscht in ihrem Waschbecken, statt die Hände zu waschen und das Gesicht. Sie trödelt auf dem Weg in ihr Zimmer, will sich ewig die Füße nach Fusseln zwischen den Zehen absuchen, will ihre Gesichtscreme auf den rechten Zeigefinger - ach nein, den Ringfinger - ach nein, den linken kleinen Finger - "Mama, so nicht! Putz das ab!" Eigentlich kriegt sie immer noch den Rücken gekrault, das bringt sie gut runter und sie schläft schnell ein. Die letzten zwei Tage ist das ausgefallen, nach mehrfacher Androhung, dass sie sich beeilen soll, sonst haben wir keine Zeit mehr. Gab *überraschung* Gebrüll, das sehr schnell rum war, als sie im Bett lag, zack eingeschlafen...

Anziehen ist grade gar nicht drin. Sie kann es eigentlich weitgehend, Hose und Socken gehen an und aus, Schal und Mütze auch, Schuhe und Jacke kann sie alleine ausziehen. Aber im Moment will sie nicht. Entweder sie sagt direkt "Mama, mach Du das!", dann versuche ich noch, dass ich den Anfang mache und sie den Rest, was sehr selten klappt. Oder sie daddelt rum, schaut hier was, schaut da was, singt, lässt sich fallen...

Bisher griff die 1-2-3-Methode noch gut, sie wusste, bei 3 macht es Mama, und zwar ohne Rumalbern, Spielen, etc. Jacke aus, und gut. Normalerweise hat sie bei "Zieh die Jacke aus - 1" schon gesagt "Mama, nicht zählen!" und sich ausgezogen. Jetzt zieht sie eine Schnute und sitzt es aus. Hat heute mittag dazu geführt, dass sie eben in Pulli und Thermostrumpfhose aus dem Kindergarten gegangen ist, ohne Hose, Jacke, Mütze, Schal. Das Auto stand direkt vor der Tür, wir haben hier einen Parkplatz direkt vor dem Haus, sie musste also nicht ewig durch die Kälte. Sie fand es trotzdem nicht toll.

Zuhause hab ich ein schlechtes Gewissen bekommen... Sie ist doch erst 2, kann sie das mit den Konsequenzen überhaupt schon verstehen? Ist sie einfach zu müde, schläft sie zu wenig, und ist deshalb morgens noch drümselig und dann überdreht? Sie macht schon seit Anfang des Jahres keinen Mittagsschlaf mehr, geht so um halb acht ins Bett und wird um halb acht wieder geweckt. Dazwischen ist sie meist 2 mal wach, beim zweiten Mal hole ich sie dann in mein Bett. Wenn sie tagsüber schläft, dann erst gegen vier, und dann geht sie erst um halb zehn oder so schlafen. Vorher tanzt sie durchs Bett, wenn ich es versuche... Bis zwei ist sie in der KiTa, und da ist an schlafen nicht zu denken. Ich würde es super finden, wenn sie morgens um sechs von selber wach wird, dann mittags schläft und abends wieder um sieben ins Bett geht.

Aber vielleicht ist das ja doch gar nicht das Problem? Ist das normal in dem Alter? Sie trotzt nicht klassisch, wirft sich nicht auf den Boden oder so, sie daddelt einfach nur rum und macht Dinge nicht mehr, die sie eigentlich kann... Eigentlich ist sie ein tolles kleines Mädchen, sie kann herrlich lachen, sie kocht gerne für mich, sie kümmert sich toll um unseren Hund, liest ihren Kuscheltieren Bücher vor, singt ihrer Puppe ein Schlaflied. Sie lässt sich von allem möglichen begeistern und faszinieren, will neues ganz genau erkunden, und braucht ihre festen Rituale und Abläufe, dann ist sie ein ausgeglichenes, fröhliches Kind #verliebt Aber irgendwas läuft grade aus dem Ruder...

Ist länger geworden, als ich dachte #sorry danke fürs Lesen und Eure Tips und Gedanken! #danke

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Du ganz ehrlich und nicht bös gemeint aber mensch das ist ein Kind, auch noch recht jung. Die drömmeln halt schon mal beim Essen noch etwas rum oder putzen halt mit ganzem Körpereinsatz
die Zähne.
Ja klar das kann schon mal etwas nerven, aber ich lese jetzt nichts an Fehlverhalten was ich irgendwie sanktionieren würde.
Würde sie jetzt ihr Brot an die Wand schmieren z.B. , das wäre natürlich etwas anderes, aber weil sie halt etwas langsam isst? Nee, käme mir nicht in den Sinn. Ich würde dann irgendwann sagen du ich hab noch was zu tun, iss in Ruhe auf und wenn du fertig bist bring mir doch den Teller in die Küche.

Beim Anziehen würde ich mit den Wissen etwas mehr Zeit einplanen und auch helfen. Kinder ohne Kleidung z.B. in die Kita bringen finde ich für das Kind zutiefst entwürdigend.

Ich hatte das einmal in der Kita, der Junge war für Wochen neben der Spur. Der war total verzweifelt weil es alle gesehen haben und viele Kinder auch gelacht.

Versuch, ich weiß is manchmal schwer, es etwas lockerer zu sehen.
LG
Cloti

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Danke für Deine Antwort! Zu den Klamotten in der KiTa, die heizen da echt ein wie sonst noch was #schwitz deshalb laufen da grade fast alle Kinder in Strumpfi und Pulli ;-) ist eine U3 Gruppe, nur in Socken und Jeans würde es wohl gehen, aber das ist mir draußen halt zu kalt... also wird eben eine Strumpfhose angezogen. Und sie ist ja nicht die einzige, ich denke nicht, dass das in dieser Situation traumatisch für sie wäre :-)

Was das Essen angeht, da bleibe ich am Tisch sitzen, bis sie fertig ist. Ich mag das nicht, wenn die Kleine alleine am Tisch sitzen muss, ich finde sowas schade. Wir haben eh viel zu wenig Zeit miteinander, da ist mir das gemeinsame Essen wichtig. Ich sage dann halt was, wenn ich das Gefühl habe, dass sie keinen Hunger mehr hat. Und wenn sie Quatsch macht, scheint sie wohl fertig zu sein. Aber da drängel ich sie nicht oder lasse die Stopuhr laufen! Sie braucht halt so lang, ist eben so, war nur als Beispiel, dass sie eben immer soviel andere spannende Sachen im Kopf hat.

Anders ist es beim ZuBettGehen. Sie ist ja müde, und dann will ich nicht eine Stunde mit dem Ablauf davor verbringen! Wenn sie beim Zähneputzen sabbern würde oder was auch immer, kein Ding. Aber sie taucht dann alle 2 Sekunden die Zahnbürste ins Wasser ("Ich hol nochmal Wasser, ja, Mama?"), beißt auf die Zahnbürste und lässt sie hüpfen, schüttet den Becher auf 8 verschiedene Arten aus, deckt ihr Ninni mit dem Waschlappen zu, macht ihn xmal nass und wringt ihn wieder aus, usw. Das darf sie morgens gerne machen, auch tagsüber beim Händewaschen, aber abends muss das ruhiger und schneller gehen. Kein Fangenspielen, keine Kinderpartylieder singen, da soll sie runterkommen und dann schlafen. Sie schläft eh so schlecht und muss ja morgens raus :-(

Ja, Kinder sind langsamer, müssen Schnecken streicheln und Blumen in Kaffeerändern sehen, um die Welt wahrzunehmen und zu erkunden. Aber irgendwo hat das halt leider Grenzen, und ich tu mich grade schwer, die zu finden und zu setzen...

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Du hast doch scheinbar ein ganz gutes Gespür für Dein Kind. Bleib dabei. Ich schließe mich dem Vorpost an und würde nur noch ergänzen, das ich deinen " Ärger" über das hinausbummeln Abends gut verstehen kann. Die Konsequenz das dann keine Zeit mehr für Kraulen oder Co. bleibt finde ich gut und angemessen. Mit fast 2 fängt solangsam das Trotzalter an und ich finde da kann man schon angemessene Konsequenzen setzen.

Auch Dinge die Kinder schon allein können z.B. das alleine Anziehen würde ich am Ball bleiben.

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Das Kind ist toll:-).
Es wirft sich nicht klassisch auf den Boden (was auch normal, aber, zugegeben, nervig für die Eltern wäre)sondern lebt seine Phantasie aus und hat Spaß am Entdecken.

Mal ehrlich, wo ist denn das Problem, wenn sie Bilder ins Brot interpretiert statt es schnell reinzuschlingen? Das ist doch toll, spaßig und sie lernt was dabei; mach einfach mit, dann dauert es ein paar Minuten länger, na und. Ich interpretiere jetzt noch manchmal Bilder in Wolken etc.

Anziehen finde ich (meine haben sich manchmal dagegen gewehrt, das fand ich nicht so lustig, wenn wir weg mussten) auch ganz einfach. Entweder das Kind macht es selbst oder Mama macht es.

Die Schlafenszeit ist doch total okay, was stresst dich denn so?

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Tagsüber kann ich da meistens mit um, die Welt hält nur leider Termine für uns bereit, und dann hat man nicht immer die Zeit abzuwarten, wann die Motte vielleicht doch noch Lust kriegt, sich anzuziehen :-( grade wenn ich sie vom KiGa abhole, kann ich dafür keine halbe Stunde mehr einplanen, weil ich meine Zeit in der Arbeit erfüllen muss und dann aber noch einkaufen, Hundausführen oder Besuch anstehen.

Die Schlafenszeiten finde ich nicht gut, weil sie eigentlich mehr Schlaf bräuchte, ich muss sie jeden Morgen wecken... Am Wochenende wird es auch mal neun, bis sie wach wird! Es wäre toll, wenn wir eine halbe Stunde eher wären, dann könnte ich auch früher im Büro sein und entsprechend früher raus. Dann hätte ich auch die Zeit, sie sich in Ruhe anziehen zu lassen.

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!Die Schlafenszeiten finde ich nicht gut, weil sie eigentlich mehr Schlaf bräuchte, ich muss sie jeden Morgen wecken... Am Wochenende wird es auch mal neun, bis sie wach wird! "

Hallo Du,
vielleicht tröstet es Dich wenn ich Dir sage, daß es gar nicht unbedingt so sein muss, daß sie früher auch einschlafen würde...... Unsere Tochter muss auch jeden Morgen geweckt werden. Schon immer. Sie ist jetzt 6, aber mit 2 war es auch schon so. Sie schläft Samstags auch gerne lange, wenn ich sie lasse auch bis 10 oder länger......;-) Trotzdem geht sie nicht früher ins Bett bzw eine recht lange Zeit habe ich versucht sie früher ins Bett zu bringen ( da war sie kleiner ). Ich habe es so ca. einen Monat lang versucht..............Das einzige was war, daß sie halt dann statt 15 Minuten 1-2 Stunden zum einschlafen gebraucht hat.......... #schock Die Zeit zu der sie eingeschlafen ist hat sich in keiner Weise verändert. Und ich hab mir echt Mühe gegeben unseren Alltag auf frühere Schlafenszeit einzustellen. Sie war runtergefahren, ich war tiefenentspannt, wir hatten genug Zeit für Quatsch im Bad, kuscheln, vorlesen etc Nix! Ich habe mich dann entschieden, daß ich es doof finde 1 1/2 Stunden wach im Bett zu liegen und habe das frühe zu Bett bringen wieder abgeschafft. Nun braucht sie wieder 10-15 Minuten zum einschlafen, wird weiter morgens geweckt, schläft Samstags länger ( ich war als Kind genau so ) und ist ein glückliches, gesund entwickeltes Kind, daß auch gut in der Schule ist und keine Probleme hat.
Also entspanne Dich! Es gibt Kinder, die morgens nicht von selber aufwachen. Dafür hat man dann am Samstag Glück;-)

Liebe Grüße,
Chris mit Frieda Lina 6 Jahre

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https://www.youtube.com/watch?v=55smhOwYlLA

An das Lied muss ich immer denken, wenn ich zweijährigen Profi-Entschleuniger und ihre genervten Mütter sehe - ich war auch oft eine ;).

Grüsse
BiDi

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Hallo, ich habe mir das gerade angeschaut. Ich kann die TE so gut verstehen, dass es nervt, wenn alles so langsam geht.... Aber wenn ich heute daran denke, meine Kinds sind 5,7 und 9, dann frage ich mich echt, warum ich uns manchmal nicht einfach mehr Zeit gelassen habe. Das geht so schnell vorbei, dann meinen sie nicht nur selbstständig zu sein, dann sind sie das wirklich. Und dann freust du dich, wenn sie ein bisschen mehr Zeit für dich haben.....

Vielleicht ist der Versuch, sich nicht zu ärgern, sondern sich mit zu wundern ein Ansatz? Mir ist das leider auch nicht immer so gut gelungen, das finde ich jetzt, nur wenige Jahre später, echt schade.

LG Cokriloke

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Danke für dieses tolle Lied! Regt definitiv zum Nachdenken an...

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Tipps habe ich leider keinen, aber ich fühle mit dir. Heute haben wir unser Abendritual um 19.00 Uhr begonnen und waren um 21.30 Uhr fertig. Wenn ich sie aus dem Kindergarten abholen komme, wird mal auf die Bank gelegt. Will ich ihr die Hausschuhe ausziehen, heißt es selber, aber sie macht es nicht. Wenn ich sie ihr irgendwann ausziehe, habe ich Geschrei vom feinsten. Das ist mir dann peinlich vor den Erzieherinnen. Aber was soll ich machen.

In der Früh habe ich einen Trick. Nachdem wir einmal den Morgenkreis wegen ihrer Trödlerei versäumt haben, erinnere ich sie daran. Wir brauchen in der Früh trotzdem 2 Stunden und ich trinke meinen Kaffee im Stehen nebenbei.

Was ich bemerkt habe je müder sie ist umso länger braucht sie.

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Jaaaaa, genau, unser Szandard-Dialog... "Mama, ich mach das!!!" - "Ja, dann mach es auch!!!" #rofl

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Standard, nicht Szandard ;-)

Und ich glaube auch, dass das mit ihrer Müdigkeit zu tun hat... Aber grade dann ist das Rumdaddeln abends ja kontraproduktiv #augen

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Hi,
sie ist erst 2. Da reicht es doch zu wissen, dass sie sich alleine an- und ausziehen kann. Momentan soll es halt die Mama machen, so what, mir wäre es viel zu blöd einen Machtkampf deswegen zu entfachen und sie nur halb angezogen in die Kälte zu schicken. (Überspitzt formuliert, ich weiß).

Selbst wenn du jetzt auf ihre Wünsche eingehst und sie mehr unterstützt als sie in Wirklichkeit braucht, kannst du dich darauf verlassen, dass sie es später selbstverständlich alleine tun wird. Sie wird auch angemessenes Esstempo entwickeln und ihre Wege schneller zurücklegen.;-) Genieß die Zeit der intensiven Zuwendung, du wirst es vermissen, wenn sie nicht mehr gefragt ist.

Vlg tina

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Also, ein bisschen Bedenken habe ich wegen dem Essverhalten schon... die Tochter einer Bekannten isst mit 5 noch unglaublich langsam, und hat alles im Kopf, nur nicht die Nahrungsaufnahme.

Heute ging an- und ausziehen ohne Stress. Zwar auch nur mit viel gut zureden, und es war dann halt keine Zeit mehr, noch auf dem Weg nach draußen eine Runde aufs Schaukelpferd zu sitzen. Aber das hat sie ganz gut hingenommen.
Normalerweise biete ich ihr an, ein bisschen zu helfen und den Rest macht sie dann alleine. Aber als ich den Beitrag geschrieben habe, da war ich total Luft für sie #gruebel ich konnte sagen, was ich wollte, es ging da nicht darum, dass ICH sie anziehen soll, sondern dass sie überhaupt keinen Bock hatte, angezogen zu sein.

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Sorry, aber hahahahahahahahahahahahahahaha!
Unsere Mittlere ist genauso. Und ich schreibe bewusst: IST! Sie ist jetzt fast 7 und sieht die Welt immer noch irgendwie anders, als andere Kinder. Alles ist ein kleines Wunder. Sie ruft mich zigmal, damit ich mir den besonders schönen Tropfen, der an der Scheibe herunterläuft, anschauen komme...

Und beim Essen gibt es jetzt nicht mehr die Regel: Wir bleiben sitzen, bis alle fertig sind. Es heißt: Wir bleiben sitzen, bis alle außer Julchen fertig sind. #schwitz Sie matscht nicht herum, sie isst einfach nur unglaublich besonnen und deutet dann nach jedem Bissen die Brotform neu - genau wie bei euch. Erbsen müssen erstmal in Reih und Glied geschoben werden und wir hatten schon kunstvolle Mandalas aus Kartoffelpü und Erbsen #mampf#rofl Das fällt sicher unter Spielen, geschieht aber mit einer solchen Freude, dass man gar nichts sagen mag. Im Restaurant macht sie so etwas allerdings nicht #schein

Sie hat unter jeder Arbeit in der Schule (2. Klasse) stehen, dass sie schneller werden soll. Aber was soll man machen!? Auf der anderen Seite ist sie durch ihre ruhige und entspannte Art total beliebt bei Kindern und Erwachsenen. #verliebt Immer der Ruhepol, immer ausgeglichen, immer positiv, immer der Streitschlichter. Das wiegt ihre Langsamkeit bei weitem auf.

Vielleicht wird sie mal eine schlechte Note in Mathe bekommen, weil sie es plötzlich so faszinierend findet, dass manche Zahlen gespiegelt Buchstaben ergeben (3/E) und sich dann vor lauter Freude nicht mehr auf die Aufgaben konzentriert, aber mein Gott...sie ist ein Kind. :-D

Wir haben aufgegeben, sie ändern zu wollen. Sie is(s)t, wie sie ist! Nur morgens, wenn sie zur Schule muss, dann gibt es die 5-Minuten-Pläne. Sie muss dann bestimmte Dinge (Zähneputzen/Waschen, Brot schmieren, Brot essen/Milch trinken, Schuhe/Jacke/Schal/Mütze anziehen) innerhalb dieser Zeit erledigen und bekommt eine Minute vor Ablauf immer die Ermahnung. Das läuft ganz gut und sie kann trotzdem gleichzeitig noch Schattenbilder auf ihrem Teller machen, mit Nutella Augen auf den kleinen Hund, nach dem ihr Toastbrot aussieht, setzen und feststellen, dass es wie eine Sanduhr aussieht, wenn man auf den entgegengesetzten Seiten des Toasts abbeißt ;-)

Werd lockerer, es hilft ohnehin nichts. Bei vielen verwächst es sich von selbst. Beim Rest nicht. #freu Ich hoffe, dass sie mich noch ganz lange ihre Welt sehen lässt und sich diese Art zu Sehen erhält.

LG
Jenx

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#rofl Deine Tochter ist großartig! Wenn das unsere Zukunft ist, dann bin ich ja mal gespannt ;-) ich hoffe, man kann solchen Kindern beibringen, dass sie mehr Zeit für Wunder haben, wenn sie den Rest ihres Lebens schneller hinter sich kriegen! Das wäre glaube ich perfekt! #winke

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"dass sie mehr Zeit für Wunder haben, wenn sie den Rest ihres Lebens schneller hinter sich kriegen!"

Das finde ich nicht. Genau darin liegt doch das Schöne. Sie muss nicht auf Wunder warten. Sie sieht sie überall. Egal, was sie gerade tut.
Das ist eigentlich bewunderns- und erhaltenswert!

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Hallo,

sicher gibt es in im Alter Deiner Tochter schon Konsequenzen. Manche Kinder fangen da ja auch schon richtig an zu testen, z.B. unsere Tochter damals.
Dazu muss man sich übrigens nicht auf den Boden werfen. Das hat unser Sohn auch nie gemacht. Der hatte mehr so die Methode passiven Widerstand mit "hat da ein Windhaus mein Ohr gestreift?", wenn man ihm etwas gesagt hat.

Wir haben und hatten übrigens weder Zeit noch Lust, ewiges Getrödel und Gekaspere mitzumachen. Die Kinder müssen auch lernen, dass irgendwann Schluss damit ist, und wenn sie das mit 2 austesten, lernen sie es eben mit 2.

Mit dem Schlafen stellt Deine Tochter sich vermutlich gerade um, weg vom Mittagsschlaf und hin zu einem "normalen" Tagesrhythmus. Manche Kinder machen das leider schon so früh.

Bei unserer Tochter meinte Oma übrigens als sie 2 war, wir wären zu streng mit dem armen Kind. Da haben wir Oma mal machen lassen.
Oma fragte also Töchterchen, was sie zu Abend essen wollte. Die Antwort lautete Nudeln. Oma wärmte also Nudeln auf und stellte sie auf den Tisch.
Töchterchen wollte aber jetzt lieber Würstchen. Oma wärmte Würstchen auf und stellte sie auf den Tisch.
Töchterchen wollte aber jetzt lieber ein Brot. Oma schmierte ein Brot, und stellte es auf den Tisch.
Töchterchen wollte aber jetzt lieber Haferflocken.
Da hat es Oma auch gereicht, und sie hat geschimpft, und wir Eltern lagen lachend am Boden. #rofl
Seitdem sieht sie ein, dass unsere Kinder klare Ansagen und Konsequenzen brauchen.

LG

Heike

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Ich musste ein bisschen lachen, als ich das mit dem Mittagsschlaf gelesen habe... Motte hat den schon Anfang diesen Jahres abgeschafft ;-) Seitdem schläft sie tagsüber nur, wenn so fiese Sachen passieren wie Autofahren oder so, wo sie sich nicht wirklich dagegen wehren kann #schein aber deshalb jeden Tag Auto zu fahren, halte ich auch nicht für so sinnvoll. Selbst wenn man sich mit ihr zusammen hinlegt, steht sie nach wenigen Minuten wieder auf und verkündet, dass sie schon fertig ist #augen Ich denke, ihr würde ein Mittagsschlaf gut tun, aber ich kann sie nicht zwingen...

Was anderes zu essen gibt es, wenn ich merke, dass ihr das Essen zB zu stark gewürzt ist oder so. Dann darf sie eine Alternative aussuchen, und das ist es dann. Klappt auch soweit gut, sie isst ja, aber halt sehr gemächlich... dafür immerhin sehr sauber #cool ist ja auch was wert ;-)

Ich muss wohl sehen, wie ich da altersgerechte Grenzen setze... da bin ich mir einfach noch unsicher, wo die jetzt wirklich liegt!

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Ich kann dich gut verstehen, dass du manchmal genervt bist.

Und ich bewundere alle Mütter, die hier so tiefenentspannt antworten. Leider gehöre ich nicht zu dieser Gattung und kann es mir auch nicht erlauben, da ich die Woche über alleinerziehend war, einen Job hatte und zwei Kinder unter 2 Jahren ganz schön anstrengend sein können.

Ich finde deine Tochter eigentlich ganz normal, was das von dir beschriebene Verhalten angeht. Gut, an der Geschwindigkeit würde ich als Hektikerin arbeiten ;-)

Wenn meine Tochter nach jedem Happen ihr Brot interpretieren würde, würde ich EINMAL sagen, dass sie nun bitte essen soll, bis sie satt ist und den Rest des Brotes interpretieren dürfte. Essen ist nicht zum Spielen da und auch nicht zum Interpretieren (wenn sie das mit warmen Sachen auch so macht, isst sie ja alles kalt und ständig und überall müssen später alle Leute auf sie warten... so was kann man sich nämlich auch prima angewöhnen...).

Das sind dann hinterher die Kinder, die hinterher beim Essen in der großen Pause nie satt werden, weil sie dermaßen langsam essen, dass 15 Min. nicht zum Sattwerden reichen... (meine Freundin hat auch so ein Kind, das muss bei uns immer allein zu Ende essen, weil keiner meiner Kinder Lust hat, SO LANGE neben ihr sitzen zu bleiben - ich kanns verstehen. Mittlerweile isst sie bei uns in einem normalen Tempo, sie hat gemerkt, dass hier keiner auf sie übertriebene Rücksicht nimmt).

Wie weit du bei deiner Tochter "mitgehst", musst du letztlich selbst entscheiden. Konsequenzen versteht sie natürlich in dem Alter schon, wenn sie angemessen sind. Nimmst du den Teller nach 30 Minuten Brotessen weg, weil sie nur alle 3 Min. einen Bissen isst, wird sie bald über Hunger klagen. Dann musst du natürlich auch die Konsequenz besitzen zu sagen, dass es erst wieder um soundsoviel Uhr Essen gibt und dass sie vielleicht beim Frühstück nächstes Mal besser essen sollte statt zu träumen. Das versteht auch eine Zweijährige sehr gut. Nach 2-3x wird sie es kapiert haben.

Das Schwierige ist ja nicht, sich Konsequenzen auszudenken und anzudrohen, sondern sie in ihrer ganzen Tragweite auch durchzuziehen. Denn sonst weiß jedes Kind sehr schnell: ich sitze doch am längeren Hebel und alle machen, was ich will.

Zu dem Schlafproblem: ich hatte so Vielschläfer-Kinder und kann es immer nicht nachvollziehen, wie Kinder mit zwei Jahren schon ohne Mittagsschlaf auskommen. Aber wenn sie gut über den Tag kommt, ist doch alles in Ordnung. Erschwerend kommt ja hinzu, dass sie erst nach 2 Uhr ihren Mittagsschlaf zuhause machen könnte, finde ich persönlich zu spät (vorher in der Kita geht nicht???)

Dass sie mit 2 Jahren aber noch 2x nachts kommt, finde ich tatsächlich schlimm (weil mir persönlich mein Schlaf sehr wichtig ist). Dann ist natürlich auch ihr nächtlicher Schlaf nicht allzu erholsam... Vielleicht solltet ihr da doch mal dran arbeiten... Geht doch auf Dauer so nicht... wie hältst du das durch???

LG
cori

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Also, das an sich warme Essen wird bei ihr auch kalt... zum einen ist es ja schon kleiner geschnitten, und sie braucht halt ewig, auch wenn sie Fleisch und Nudeln nicht interpretiert ;-)

Mittagsschlaf hat sie schon mit 15 Monaten abgeschafft. Ich hatte die Hoffnung, dass das wiederkommt, als sie dann mit 17 Monaten in die KiTa gegangen ist, aber Fehlanzeige. Grundsätzlich haben die da schon Betten, andere Kinder schlafen da auch, aber selbst wenn ich mich am Wochenende mit ihr hinlege, kuschelt sie ein bisschen und verkündet dann "Mama, ich bin schon wach geworden!" #aerger An Schlafen ist frühestens ab drei zu denken, und das ist dann eben zu spät. Dann geht sie abends schlechter ins Bett.

Wie ich das durchhalte, dass sie jede Nacht mehrfach kommt? Ich kann es Dir nichtmal sagen, und ich hätte nie geglaubt, dass ich das überhaupt überlebe #schein ich bin eigentlich auch Viel- und Gutschläfer! Ich bin definitiv nicht so konzentriert wie vorher und sah auch mal frischer aus ;-) aber insgesamt geht es erstaunlicherweise. Ich muss aber auch sagen, dass ich da lieber den bequemen Weg gehe, sie in mein Bett zu holen, als über Wochen vor ihrem Bett auf der Reisebettklappmatratze zu liegen - dann wäre ich wohl wirklich zu nichts mehr zu gebrauchen! Wir waren schonmal auf einem guten Weg, dann kam leider ein längerer KH-Aufenthalt mit OP dazwischen, und alle Erfolge waren dahin :-( vorher hatte sie einzelne Nächte tatsächlich komplett in ihrem Bett verbracht! #huepf

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Sei mir nicht böse, aber ich finde Du verlangst viel zu viel von Deiner Tochter! Sie ist gerade mal zwei Jahre alt und Du erwartest Dinge, die noch nicht einmal im Kindergarten verlangt werden.

Was ist denn so schlimm daran, wenn sie beim Essen trödelt? Habt ihr Eile beim Essen oder sprichst Du da vom Frühstück?

Anziehen, fertig machen: da würde ich einfach helfen. Ich weiß, dass das nervig sein kann. Mein Sohn ist 3 Jahre alt und trödelt zur Zeit auch gerne. Wenn ich erwarte, dass er alles alleine macht, werde ich nur genervt weil er auf mein "wir müssen los, zieh dich bitte an" nicht reagiert sondern verträumt weiterspielt. Also Körperkontakt, beim Anziehen teilweise helfen oder zumindest die Kleidungsstücke reichen, erinnern!

Sie scheint für ihr Alter ohnehin sehr fit und clever zu sein. Und sieh' es doch mal so: diese unglaubliche Fantasie und dieses "sich-vertiefen-können" haben wir doch längst verlernt.

Bis 3 zählen - davon halte ich ohnehin nichts. :-D

Sie in dem Alter nicht vollständig angezogen aus dem Kindergarten zu schicken finde ich völlig unpassend.

Ich verstehe, dass das nervt. Mir geht es genauso. Ich kenne auch das, dass er sich dann auf den Boden fallen lässt und rumwälzt, anstatt seine Schuhe anzuziehen. Ich reagiere dann auch manchmal genervt und sage teilweise "dann gehe ich schon mal vor". Aber Du ersparst Dir und ihr viele Nerven, wenn du einfach hilfst. ;-) So und das rufe ich mir für mich jetzt auch nochmal ins Gedächtnis und denke dann morgen an Dich, wenn wir wieder in der Situation stecken. ;-)

Grüße!

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Ich wollte in Ruhe antworten, deshalb so spät...

Dass sie beim Essen trödelt, finde ich nicht so schlimm, es war mehr als Beispiel gedacht, was so alles lang bei ihr dauert. Und wie oben schon in einer Antwort geschrieben, ich kenne ein älteres Mädchen, das immer noch ewig braucht...

Deine Tips zum Anziehen benutze ich schon. Ich spreche sie an, bringe sie bei Bedarf als erstes mal dazu, dass sie mich anschaut, bevor ich sage, was ich gerne hätte, ich lege ihr die Sachen in der Reihenfolge hin, wenn sie Hilfe möchte, bekommt sie sie.

1-2-3 läuft bei uns so: Ich sage ihr, dass sie ihre Schuhe holen soll. Wenn es nicht läuft, sage ich "Hol Deine Schuhe - 1", dann kommt "Hol bitte Deine Schuhe - 3", und am Schluss "Deine Schuhe! 3!" Wenn sie es dann immer noch nicht umgesetzt hat, setze ich es um, aber dann nicht mehr sanft lächelnd, sondern Schuhe holen, Kind auf den Schoß, Schuhe an, fertig. Ohne Rumalbern, ohne nochmal Drücken etc. Bei 3 folgt immer eine Aktion, und das weiß sie auch. Meist sagt sie ja schon, dass ich nicht zählen soll, sie hat es also verstanden!

Den Kindergarten hat sie so verlassen, wie sie die ganze Zeit dort gespielt hat. Sie hat am nächsten Morgen auch nochmal die Jacke verweigert, aber schon am Auto gemerkt, dass sie die vielleicht doch besser anzieht ;-)

Ihr helfen ist an sich nicht das Problem. Sie kann ja auch sagen "Mama, helf mir mal!" (bitte klappt ab und an ;-) ) Aber in solchen Momenten will sie keine Hilfe, sie hat besseres zu tun. Wenn ich dann versuche, sie anzuziehen oder ihr das Essen zusammenzuschieben, damit mehr als ein Reiskorn auf der Gabel bleibt, dann wird erst richtig gebockt.

Gefühlt jeder hier rät mir zu mehr Gelassenheit... mir wurde mehrfach von anderen Müttern gesagt, ich wäre so geduldig... vielleicht war ich bisher zu geduldig und hätte ihr mehr Grenzen geben müssen? Ich erwarte ja gar nicht von ihr, dass sie in 2 Minuten angezogen da steht oder ihr Essen in 5 Minuten runterschlingt. Ich bin einfach unsicher, wann die nächste Stufe der Erziehung kommen soll. Irgendwann braucht sie diese Grenzen ja, aber wann ist dieses irgendwann bloß???