Oma kommt mit Trotzphase nicht zurecht

Hallo!
Mein Sohn ist jetzt 2 und gerade in der Trotzphase. Wir halten uns eher an eine bedürfnisorientierte Erziehung. Unser Sohn war immer schon sehr willensstark und Autonomiebestrebt. Wir kommen ihm viel entgegen, schließen Kompromisse. zB wenn er Sachen alleine machen will, mithelfen oder (gewisse Dinge) mitentscheiden. Er ist eigentlich ein sehr lebhaftes, aber fröhliches Kind. Immer in Action. Nun hat uns natürlich auch die Trotzphase erwischt. An manchen Tagen ist alles gut, an anderen gibt es am laufenden Band Theater. Dann ärgert er sich, wenn etwas nicht funktioniert oder er was nicht darf usw. Am schlimmsten ist es wenn er müde ist. Ihr kennt das ja! Nun ist es so, das meine Schwiegereltern direkt nebenan wohnen. Er sieht sie daher auch oft. Meine Schwiegermutter kommt mit diesen Trotzanfällen nicht so gut zurecht. Sie spielt dann die Beleidigte oder tut so, als ob Sie weint etc. Mich ärgert das, weil ich denke das auch Frust und Wut ganz legitime Gefühle sind, die er auch haben darf. Ich habe ihr schon mehrmals erklärt, was es mit der Trotzphase auf sich hat, warum er sich so verhält und das er das nicht absichtlich oder aus Böswilligkeit tut.Aber irgendwie glaubt sie mir nicht. Ich Habe ihr beiläufig vor ein paar Wochen einen Ratgeber in die Hand gedrückt, wo auch kurz und überschaubar aufgeführt ist, warum sich Kinder in dem Alter so verhalten. Ich glaube sie hat ihn immer noch nicht gelesen. Heute meinte sie, Sie würde von sowas nichts halten. Von wegen, man soll mit Ruhe und verständnis reagieren. sie hat schließlich 3 Kinder groß gezogen und ganz instinktiv gehandelt. Sie findet das wir nicht genug durchgreifen.etc. Ich glaube Sie denkt das das trotzverhalten etwas ist, was dem Kind ausgetrieben werden muss. Ich habe dann versucht nochmal zu erklären, das sich manche Dinge heute geändert haben und auch die Erkenntnisse in der Forschung etc. andere sind und diese Phase ein ganz normaler Entwicklungsschritt darstellt, Wie laufen oder sprechen lernen. Sie war eine liebevolle Mutter, hat auch viel für ihre Kinder getan, aber wenn ich so argumentiere, werde ich nur milde belächelt. Ich finde, das auch Sie ein Interesse haben sollte, was heute in der Erziehung anders gehändelt wird und finde es einfach nur schade, das Sie sich damit scheinbar nicht auseinander setzen möchte. Da wir so eng beieinander wohnen, wäre es mir wichtig, wenn Sie auch versteht, warum wir so erziehen, statt unser Methoden zu kritisieren, ohne sich recht informiert zu haben. es fiel auch das Wort antiautoritäre Erziehung, was es aber def. nicht ist. Ich komme sonst gut mit ihnen aus, aber momentan habe ich immer das Gefühl, entgegensteuern bzw mich rechtfertigen zu müssen. Das belastet mich.
Musste das jetzt mal loswerden, sorry das es so lang geworden ist.

Danke an die, die es gelesen haben. Freue mich über eure Meinungen.

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Autonomiebestrebt...... ein Zweijähriger ???

Ich zitiere Wiki: Autonomie= Selbstbestimmung, Selbstständigkeit, Unabhängigkeit, Selbstverwaltung oder Entscheidungsfreiheit.

Sorry, aber bei einem Zweijährigen hätte ich damit auch ein Problem. MITbestimmung bei gewissen Kleinigkeiten gerne, aber wenn Du ihm das alles zugestehen willst dann lese ich von Dir in einem Jahr: "Wir brauchen drei Stunden, bis er sich entschieden hat, was er in die Kita anziehen will - wir werden einfach nicht fertig" - und ähnliches :-D (Ist NICHT böse gemeint).
Das man heute anders erzieht als vor 35 Jahren, ist an mir auch nicht vorbeigegangen. Wenn ich sehe, wie meine Tochter ihre Leonie erzogen hat - einfach prima. Aber da sind auch ab und an die Fetzen geflogen, aber nur natürlich nur verbal #schwitz
Leonie ist knapp 8 Jahre alt und wirklich selbständig, clever und ungeheuer schlagfertig, auch gegenüber ihren Eltern :-D Auch wenn sie nicht alles durfte, ist absolut keine Duckmäuserin aus ihr geworden.
Trotzanfälle blieben bei ihr aus, aber ich bin sicher, sie hätte nicht lange Spaß daran gehabt. Austreiben hab ich bei meiner Tochter auch nicht geschafft, ich hab sie einfach links liegen lassen und ausspinnen - sie merkte dann schon, dass sie nichts damit erreichte.
Einen Erziehungsratgeber ließe ich mir auch nicht in die Hand drücken, sowas hab ich noch nie gelesen und werde es auch nicht mehr anfangen. Ehrlich gesagt, die Forschung ist mir ziemlich schnurz, wenn einer meiner Enkel bei mir einen Trotzanfall bekommt und z.B. was absichtlich auf den Boden klatscht, werde ich ihm sicher nicht wissenschaftlich begegnen sondern ihm klarmachen, dass er das eben nicht darf - fertig.#cool
Die Oma hat ihre Kinder offenbar liebevoll erzogen - was ist dann daran auszusetzen ?
Das Theater mit weinen und beleidigt spielen braucht es nicht, das finde ich kindisch. Klare Aussagen sind weitaus besser. Darüber könntet ihr einfach mal reden.
LG Moni

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Naja, sie schrieb "autonomieBESTREBT". Und selbstverständlich kann das ein 2jähriger sein, sonst würde er sich ja gar nicht zu einem selbstsändigen Menschen entwicklen können. In bestimmten Punkten leben wir hier auch Selbstbestimmung, vor allem, was so Grundbedürfnisse angeht. Bis jetzt fahren wir ganz super damit und unsere Söhne haben trotzdem einen abgesteckten Rahmen, in dem sie sich bewegen.

Ich lese nicht heraus, dass die TE den kleinen Kerl alles alleine entscheiden lässt und sie im Grunde keine Probleme mit ihm hat, die Oma aber nicht erträgt, wenn er auch mal wütend oder traurig ist.

So geht es übrigens vielen: ich erlebe regelmäßig Menschen, die mit "negativen" Emotionen überhaupt nicht umgehen können. Sei es von einem Erwachsenen oder einem Kind. Und da kann es durchaus auch mal sinnvoll sein, sich diesbezüglich ein wenig "beraten" zu lassen.

ich habe auch so eine Tante, die nicht damit umgehen kann: jedes mal, wenn einer meiner Söhne mal zetert, macht sie ganz laut "lalala" oder ähnliche Laute, um sie zu übertönen (oder abzulenken, zu erschrecken, ich weiß es nicht genau#zitter). Find ich total gruselig.

Woraus schließt Du eigentlich, dass die Oma ihre Kinder liebevoll erzogen hat? Über die Art der Erziehung bei den eigenen Kindern habe ich nicht groß was gelesen, ehrlich gesagt...

LG
chio

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Aaah, ignoriere den letzten Absatz. Die Te hats ja sogar selbst geschrieben#schein

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Ich kann dir nur raten euer Ding so durchzuziehen, wie ihr es für richtig haltet. Der Oma solltet ihr aber keine Vorschriften machen, wie sie auf Trotzanfälle eures Sohnes zu reagieren hat.

Menschen sind verschieden und reagieren auf bestimmte Situationen unterschiedlich. Das soll euer Sohn ruhig lernen. Ihr könnt leider nicht jedem in eurem Umfeld, der Kontakt zu eurem Sohn hat, einen Erziehungsratgeber in die Hand drücken.

Lass die Oma machen, wie sie es für richtig hält und du machst es wie du es für richtig hältst.
Für euren Sohn sind beides wichtige Lektionen.

LG
Sabine

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Nein, Sabine da hast du recht, das können wir nicht. :) ich dachte nur, es hilft ihr, es besser zu verstehen, weil sie auf mich nicht hört. Ich kam auf die Idee, weil sie Tage zuvor äußerte, das sie mit den Trotzanfällen überfordert ist, weil Sie das von ihren Kindern so gar nicht kenne. Wer's glaubt.... Hilfreich in dem Buch fand ich auch eher, warum Kinder Trotzen und wie Sie sich dabei fühlen. Es ging nicht darum, das sie die Erziehungstipps übernehmen soll, sondern ein wenig Verständnis entwickelt und das diese Phase auch nur bedingt mit der elterlichen Erziehung zu tun hat, sondern zur gesunden Entwicklung einfach dazu gehört. Danke für deine Worte, ich werde versuchen unser Ding durchzuziehen und ihr unsere Erziehung einfach vorleben. :)

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Jeder Mensch ist eben anders - auch die Oma. Lass sie doch so machen, wie sie es für richtig hält. Dein Sohn wird schon keinen Schaden davontragen. Er muss ja auch lernen, dass Menschen verschieden reagieren.

Mit dem Ratgeber: Das mag im Moment aktuell sein. Aber in einigen Jahrzehnten ist dann wieder etwas anderes das beste für das Kind. Gerade in der Erziehung darf man nicht nach Lehrbuch vorgehen, sondern muss das Kind im Blick behalten.

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LACH ! Bingo !!! Was glaubst Du, was ich in den letzten 50 Jahren schon alles an "Ratschlägen" und "UNBEDINGT zu befolgen" mitbekommen habe #cool
Ich wurde mit 11 Jahren schon Tante (dann noch 6 mal) und habe ab da schon mit Kinderpflege und -erziehung hautnahen Kontakt gehabt.
Wenn ich hier schriebe, was damals die Hebammen den jungen Frauen (somit auch meiner Schwester) eingeschärft haben, würde ein Sturm der Entrüstung losfegen....
Ach ja, und als meine Kinder Babys waren, warst Du fast eine potentielle Kindsmörderin, wenn Du Dein Kind NICHT auf dem Bauch hast schlafen lassen ....#schwitz
Ich hab es nicht gemacht, sondern meine Kinder immer wechselnd schlafen lassen - wie meine Schwester es mit ihren auch schon machte.
Und heute ??? Bauchschläfer ?? Um Gotteswillen, der Kindstod rüttelt förmlich schon am Bett #schwitz

Dein letzter Satz wird von mir mehrfach unterstrichen #freu
LG Moni

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Mit diesen Kindstotdargumenten tue ich mich immer ein wenig schwer. Oder möchtest Du abstreiten, dass die Zahl der Fälle enorm zurückgegangen ist, seit es eine vernünftige Prävention gibt?

LG
chio

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Deine Schwiegermutter macht doch nichts Schlimmes. Wenn sie laut und ungeduldig werden würde, könnte ich dich verstehen, aber so?

Wie du selbst sagst, sie hat 3 Kinder liebevoll groß bekommen, so falsch kann das, was sie tut, also gar nicht sein, oder?
Und ob eurer bedürfnisorientierte Erziehung durchsetzbar ist und ins Familienleben passt, müsst ihr ja auch erstmal sehen. Mit eurem erst 2jährigen Sohn steht euch ja einiges bevor;-).

Mein Sohn ist 13, meine Tochter 8. Wenn ich mir überlegen, wie unterschiedlich die entsprechend modernen Erziehungsleitlinien waren, verliere ich schnell den Glauben an Ratgeber und irgendwelche Theorien. Oft kommt man mit ein bisschen Intuition und Menschenverstand weiter.

Also mein Tipp: Macht ihr so weiter wie bisher und probiert aus, ob das für euch und euren Sohn der richtige Weg ist. Aber lasst auch deiner Schwiegermutter Freiraum, denn ganz unwissend ist sie ja nun wirklich nicht;-).

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Hallo
Dein Beitrag ist spannend und ich finde viele Aspekte interessant!
Zum einen kenne ich das, dass man selber etwas mehr unter Strom steht, wenn die Grosseltern anwesend sind und die Kinder sich nicht -sagen wir mal- regelkonform verhalten. Mich stresst das dann manchmal mindestens doppelt so viel wie im Normalfall, weil ich mich doch etwas auf dem Prüfstand fühle. Und andererseits guckt man sich das Verhalten der Grosseltern ja auch genau an. Ich glaube, da ist einfach Toleranz auf beiden Seiten das Wichtigste, so dass jeder sich unverstellt und natürlich geben kann und darf. Stell Dir mal vor, Deine (offensichtlich liebe und erfahrene) Schwiegermutter fühlt sich immer wie in einer Prüfung, wenn sie einen Trotzanfall deines Sohnes lösen muss... Nicht schön...
Ich würde im Traum nicht auf die Idee kommen, die Grundlagen oder Theorien der heutigen Erziehung mit den Grosseltern zu diskutieren oder ihnen Ratgeber zu schenken! Ich quatsche sehr gerne mal mit meiner Mutter über die Kinder und bin neugierig auf ihre Meinung. Das ist aber sehr informell und gemütlich, nicht belehrend von irgendeiner Seite aus.

Deine Schwiegermutter sagt, sie habe intuitiv gehandelt. Du handelst jetzt bedürfnisorientiert. Ist doch beides in Ordnung.
Du musst weder entgegensteuern, noch Dich rechtfertigen. Ihr müsst beide einfach etwas Toleranz entwickeln, dann wird das schon.
LG Paula

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ihr wollt beide dem jeweils anderen eure Methode als die einzig richtige verkaufen..
das geht immer schief

sag´ihr doch einfach,daß du es toll findest, was sie für eine liebevolle mutter war (und ist?) und daß du das auch gerne sein möchtest.
So wie sie das mit ihren kindern versucht hat.
Du hoffst, daß auch deine kinder mal über ihre kindheit sagen werden, daß sie eine so liebevolle mutter hatten und daher versuchst du das zu tun, was für dich am einleuchtensten ist.
so wie sie es vermutlich auch getan hat.

daher: laß sie, wie sie ist- sie war eien liebevolle mutter und sie wird eine liebevolle oma sein. toll.
und wertschätze sie dafür.

dann wird sie auch eher verstehen, daß du dinge vielleicht anders machst als sie, aber daß ihr euch in einer frage ähnlich seid: ihr wollt das beste für eure kinder.

und keine sorge: dein kind kann damit leben, daß die Oma anders reagiert als du. es ist eine bereicherung für kinder zu erleben, daß es nicht nur "ein richtig" gibt, sondern daß es ganz viele verschieden arten gibt zu reagieren.
laß dein kind davon profitieren und freu dich, daß es damit aufwachsen darf von zwei liebevollen menschen begleitet zu werden, die sein handeln ganz unterschiedlich erleben, interpretieren und darauf reagieren.

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Hallo

Dein Kind ist 2 Jahre alt und weiß noch gar nicht was richtig oder Falsch ist und selbst Entscheidungen treffen kann es auch noch nicht.

Du tust ja gerade so, als ob Welten zwischen der Erziehung von dir und der Oma liegen. Also ich war damals sehr froh, dass ich meinen Sohn zu meiner Mutter oder SchwiMu hab geben können, da die viel mehr Erfahrung mit der Trotzphase hatten als ich, dafür bin ich heut noch dankbar. Und ich hab mir viel von Ihnen abgeschaut und ihre Tipps beherzigt, gut ich hab nicht alle gleichermaßen umgesetzt, denn ein bisschen variieren darf man schon, aber so wie ich das bei dir verstanden hab, findet bei dir gar keine Erziehung statt, sondern nur ein Geben und Nehmen.

Erziehung heisst nicht nur, dass wir immer die liebe Mutti oder der liebe Vati sind, manchmal sind Eltern eben nicht lieb, auch wenn uns das schwer fallen mag, aber es muss sein.

LG Juliane #blume

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Hallo,

ja, ich kenne es auch, dass man mit Oma wegen der Erziehung aneinander gerät.

Bei uns war es allerdings umgekehrt. Oma meinte, wir wären zu streng mit unserer damals 2-jährigen, willensstarken Tochter.

Dann haben wir Oma mal machen lassen, wie sie meinte, und Töchterchen ist ihr übelst auf der Nase herum getanzt, bis es Oma auch gereicht hat. #rofl
Seitdem klappt das besser mit uns und Oma, was die Erziehung angeht. ;-)

Grundsätzlich ist es so, dass letztendlich die Eltern entscheiden, wie das Kind erzogen wird. Damit müssen die Großeltern leben, ob es ihnen paßt oder nicht.
Es kann lediglich bei ihnen zu Hause Regeln geben, die sie eingehalten haben möchten. Wenn sie z.B. nicht will, dass der Enkel durch ihr Haus tobt, bis etwas zu Bruch geht, dann haben die Eltern dafür zu sorgen, dass das Kind sich daran hält.

Ob ihr zu locker erzieht, kann aus der Ferne keiner beurteilen. Allerdings klingt es für mich schon so, als würdet Ihr Eurem Sohn viel durchgehen lassen.
Ich kann dazu sagen, dass unsere beiden Dickköpfe (7 und 4,5) eindeutige Ansagen, Grenzen und Konsequenzen brauchen.

Ja, die Trotzphase ist ein normaler Entwicklungsschritt. Trotzdem muss man gegenüber den Kindern eine klare Linie fahren. Nein bleibt nein, und was man grundsätzlich nicht will, erlaubt man möglichst nicht ausnahmsweise. Sonst lernen die Kinder nämlich nur, dass sie mehr Aufstand machen müssen, um zu bekommen, was sie wollen.

Ich muss übrigens sagen, dass ich strenger bin als meine Mutter damals bei mir, und eher der Erziehungsweise meines Vaters folge. Von daher erziehen wir schon wie früher oder zumindest wie manche Leute früher.
Unsere Kinder sind trotzdem nicht eingeschüchtert und vertreten ihre Meinung auch gegenüber Erwachsenen, wie z.B. Lehrern.

LG

Heike

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Erst mal vielen lieben Dank für eure Meinungen und Ratschläge. Ich geh mal auf die meisten Ansätze ein.

Vielleicht mache ich mir einfach zu viele Gedanken. Mein Sohn war bisher immer sehr kooperativ, wenn man ihm Entscheidungen sinnvoll begründet hat. Er fängt jetzt erst vermehrt an, so richtige Trotzanfälle zu bekommen, oder meine Anweisungen zu ignorieren. :) Jetzt bekomme ich eine zarte Idee davon, das die Erziehungsarbeit erst so richtig anfängt. ;) klar handele ich nicht strikt nach Ratgeber, aber es hilft schon, wenn man versteht, was in einem Kind dabei vorgeht, weil man da anders drauf reagiert. Was man aus dieser Informationen macht steht natürlich auf einem anderen Blatt. Wir haben schon Regeln und setzen Grenzen. Zugegeben fällt das noch schwer, weil das bisher nur in kleinerem Rahmen nötig war.

Ich will nur nicht, das Sie denkt, sein verhalten liegt nur an der "schlechten" Erziehung und muss halt nur ausgetrieben werden. Wenn ich ihr zB.erkläre, das er seine Gefühle noch gar nicht kennt und diesen Impuls noch nicht bewusst steuern kann, dann guckt Sie mich zweifelnd an so nach dem Motto, das weiß er ganz genau. Sie glaubt, das er das mit voller Absicht macht und nicht, das es einfach eine natürliche altersgemäße Reaktion auf Frust (aus welchem Grund gerade auch immer)ist. Ich kenne auch nicht immer den Grund, aber ich merke schon, wenn er bewusst provoziert oder er einfach nur zB. müde und dann eh alles doof ist und entsprechend reagiere ich auf ihn.

Sie selbst ist ein Mensch, der (bes. negative) Gefühle nicht so zeigt. Sie überspielt viel mit einer übertriebenen Fröhlichkeit, statt ihren Frust oder ihre Meinung einfach rauszulassen und geht Konflikten eher aus dem weg, des lieben Friedens Willen. Negative Gefühle haben keinen Platz und daher sind die Trotzanfälle unbequem. Wenn ich ihr sage, das es auch Raum für Gefühle wie Wut, Enttäuschung, Frust etc. geben muss(bei meinem Sohn jetzt zB), guckt Sie mich an, wie naja rede du man. Manchmal gibt Sie auch Ratschläge, was sie in manchen Situationen mit ihren Kindern gemacht hat, die aber zu dem damaligen Zeitpunkt deutlich älter waren. (ins Zimmer sperren, zurückbeißen und sowas) da sag ich auch immer, er ist aber erst 2 (geworden)und hat noch gar nicht die geistige Reife um solche "strafen"zu verstehen. Er ist zwar sehr clever und verständig, aber manchmal erwartet sie von ihm Vernunft, die er noch gar nicht haben kann. Ich habe ihr auch gesagt, das Sie in ihrem Haus und für sich ihre Grenzen ziehen muss, was er darf und was nicht und ich mich da nicht einmischen werde, selbst wenn ich anwesend bin. Außerhalb des Hauses ist es meine Angelegenheit und möchte da auch von ihr keine Einmischung. Es reicht, wenn einer dann schimpft, da müssen nicht alle Anwesenden mitmischen.

Puh, ist schon wieder lang geworden.... Ich hoffe ihr versteht meinen Standpunkt. Ich möchte als Mutter nicht belächelt, sondern respektiert werden. Auch sie wird nicht alles richtig gemacht haben und ich werde auch meine Fehler machen.

Danke für's Lesen :)

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Anmerkung, der Beitrag von Chio auf S.1 trifft es ganz gut.

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Guten Morgen!

Das Verhalten deiner Schwiegermutter würde mich wahrscheinlich auch nerven. Mich würde aber auch nerven, dass sie nebenan wohnt. Aber oder gerade deswegen würde ich mich die Erziehung meines Kindes konzentrieren, die Erziehung der Schwiegermutter ist abgeschlossen. Da machst du nix mehr dran. Du musst dich nicht rechtfertigen, aber das muss die Schwiegermutter auch nicht.

Zudem kann ich dir raten, Erziehung nicht allzu wissenschaftlich zu sehen, sondern wirklich aus dem Bauch heraus zu arbeiten. Damit kommt man auch sehr weit. Dein Kind erwartet doch gar nicht von allen das gleiche Verhalten oder die gleichen Reaktionen auf seine Aktionen. Er kann schon zwischen dir und deiner Schwiegermutter unterscheiden. Jede von euch wird mit den Folgen der eigenen Methoden umgehen müssen.

Deine Schwiegermutter ist eine andere Generation und hat es tatsächlich anders gelernt, dein Sohn wird mit seinen Kindern wieder alles anders machen als du jetzt das mit ihm.

Da hilft wohl nur Einatmen, Ausatmen und Kompromisse finden. Oder Ohren auf Durchzug stellen. Oder Gelassenheit. Das Kind wird schon glücklich groß werden. So oder so.

Gruß
Susanne