große Klappe - wie reagieren?

Meine beiden Großen (7 Jahre) haben seit längeren etwas "Oberwasser" und meinen sie dürften sich mehr erlauben als gestattet.

Es gibt von uns eine klare Ansage (geht jetzt Zähne putzen, Schluss mit dem Gealber es ist Schlafenszeit...) Doch wir ernten sehr oft nur "Nö" "blablabla" und ähnliche Dinge. Ich habe es bereits mit laut werden versucht und auch im leisen Ton habe ich bereits keine Erfolge gehabt. Inm anderen Situationen hakelte es auch schon Fernseh - und Handyverbot, doch von langer Dauer ist da gute Benehmen nicht. Eheer kommt dann: Ist mir doch egal, wenn ich kein Fernsehen kann..." HHHIIILLLFFFEEE!!!
Wie meistert ihr solche Situationen? Ich bin offen für alle Denkanstöße!!!

Danke vorab

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Hallo,

eins vorab-ich kann Dir leider keine Tipps geben, da ich selbst so eine 6 Jährige Selbstverliebte Tochter zu Hause habe, die denkt, daß sie der Nabel der Welt ist und sich an keinerlei Regeln und Abmachungen halten will #schock!

Ich bin auch sehr konsequent (manchmal denke ich schon darüber nach, ob es wohl zu viel des Guten ist#schein) und trotzdem fruchtet es nicht.
Eigentlich halte ich meine Tochter für sehr clever, nur in dieser Angelegenheit echt nicht-
sie verdirbt sich sovieles und lernt trotzdem nichts daraus#klatsch!

Selbst wenn sie an die kurze Leine (wie sich das anhört-wie beim Hund#augen) gehalten wird, stört sie das nicht bzw. es kommt keine Änderung in ihrem Verhalten.
Was mich am meisten stört, ist dieser laute Feldwebel-Ton, den sie oftmals an den Tag legt-den ignoriere ich zwar, aber er nervt mich doch tierisch:-[!

Nächste Woche wird sie eingeschult und ich hoffe sehr, daß sie durch den neuen Abschnitt
wieder mehr gefordert wird und ihre Laune besser werden#schwitz!

Ich bewundere immer andere Eltern, die fast auf buddistischer Weise entspannt und ruhig bleiben können, wenn ihre Kids rocken#cool.
Ich glaube soviel Johanniskraut oder stärkere Mittel könnte ich gar nicht nehmen, um so relaxed zu bleiben.

Heute abend bei unserem kurzen Feedback-Gespräch des Tages habe ich mit ihrer darüber gesprochen, warum sie sich so schwer an Abmachungen/Ansagen halten kann-
prompt kam ihre Antwort aus tiefstem Herzen mit Seufzer und verliebt in die Augen schauen:

"Ich bin halt schlecht erzogen!"#zitter!

Da musste ich fast schon wieder lachen-da ich ihr vor einigen Tagen erklärt habe, daß andere denken könnten, sie sei schlecht erzogen, wenn sie im Garten so rumschreit, wenn ihr was nicht passt.

Falls jemand den ultimative Ratschlag hat, her damit:-p!

GLG,agrokate!

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"Heute abend bei unserem kurzen Feedback-Gespräch des Tages habe ich mit ihrer darüber gesprochen, warum sie sich so schwer an Abmachungen/Ansagen halten kann-
prompt kam ihre Antwort aus tiefstem Herzen mit Seufzer und verliebt in die Augen schauen:

"Ich bin halt schlecht erzogen!"#zitter!"

Sorry, aber #rofl#rofl#rofl#rofl#rofl

Herrlich #rofl#heul

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... und dann soll man auf solche Kommentare der Kids "professionell" reagieren... Mehr als ein #rofl bekäme ich da auch nicht raus. Handschüttel und viel Kraft schick ich dir #liebdrueck

LG

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Hey,
ich würde so ein Punktesystem einführen.
Abends bekommt derjenige, der sich ordentlich benommen (also kein Thetater, usw) hat einen Kleber.
Bei 10 Kleber darf dieser sich was wünschen (z.B, das Lieblingsmittagessen).
Das spornt an.

Oder du machst das Gegenteil:

wenn du ein Verbot erteilt hast (z.B. Handyverbot), bekommt er es erst wieder, wenn er z.B. 5 Punkte hat.
Meinst du,es würde ihr nach zwei WOchen Handy-oder Fernsehverbot immer noch nichts ausmachen?

Die erste Variante ist natürlich die pädagogisch richtigere, aber manche verstehen es nur mit der zweiten Methode.

lg

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Ich finde das mitdem Punktesystem total blöd.
kenne auch einige die das eingeführt haben.
Aber ich kann doch nicht nur für gutes Benehmen oder, dass Aufgaben erfüllt werden punkte verteilen.
Am Ende benehmen sich doch die Kinder dann nur noch damit die Punkte voll werden für eine neues Fillypferd o.ä.

Ist genauso wie, eine Freundin "bezahlt" ihre tochter (8) dafür, dass sie regelmäßig den Müll runterbringt#gruebel

Wir wohnen doch alle in einem Haushalt zs... da kann doch auch jeder (seinen Möglichkeiten entsprechend) mit anpacken.

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Die "Belohnung" sollte natürlcih nichts materielles sein.
Bei Kindern gibt es halt eine Phase, in der reden und diskutieren nichts bringt, denen kannst du 10 mal erklären, daß ihr alle in einem Haushalt lebt.

Das System soll ja auch nicht jahrelang betrieben werden.

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>Wie meistert ihr solche Situationen?

Käme auf die Situation an. Also beim Zähneputzen hätte ich mich eher darauf konzentriert, wie ich meinem Sohn anerziehen kann, dass solche völlig selbstverständlichen Dinge des Tagesablaufes einfach selbstständig funktionieren. Denn ich denke, wenn man genau das in der Erziehung versäumt, läuft man genau in Ihrem Problem rein: Irgendwie ist das Kind mit der Zeit dann doch schon erschreckende 7 Jahre alt geworden und Mama muss da - bei einem Schulkind!!! - immer noch jeden Abend hinterherrennen und den Tagesablauf vorkommandieren. Hier ist das Problem also m.E. gar nicht die »große Klappe« (finde ich total normal, dass einem Kind da auch irgendwann mal der Geduldsfadem reist, wenn es da tagtäglich auf neue wie ein dressierter #hund auf Mamas Laut die gleichen Kunststückchen vorführen soll), sondern eher, dass Sie dort überhaupt noch eine Ansage machen müssen.

Also wo liegt da überhaupt Ihre Erwartungshaltung, ab wann ein Kind das selbstständig tun können sollte? Denn das ist ja schon so eine Art Teufelskreis: Sie müssen diese Ansage machen, weil es halt selbstständig nicht funktioniert. Ihre Kinder machen da konsequenterweise auch einfach einen Machtkampf raus, der Sie nur noch mehr darin bestärkt, dass diese Ansage nun mal nachhaltig kommen muss, weil ja sonst nichts passiert… Nur, wer wird dort bei Ihnen mal den Stop-Knopf drücken und vor allem wann, denn, dieses Spiel können Sie ja problemlos noch viele Jahre lang weiterspielen.

So bei der Schlafenszeit-Situation … da würde ich heute - rückblickend - nicht mehr das gleiche machen, wie wir das damals bei unserem Sohn in dem Alter gemacht hatten. Damals hatten wir so ein kleines wöchentliches Länger-Aufbleib-Kontingent erfunden. Unser Sohn hatte ein kleines Zeitguthaben je Woche, was er sich selbstständig zum »länger aufbleiben« einteilen durfte. Mit der Zeit hatte sich das einfach so entwickelt, dass er irgendwann gänzlich selbstständig ins Bett gegangen war und wir Eltern eher Regeln erfunden hatte, damit wir als Eltern auch einfach mal unseren »Feierabend« bekommen. Das waren so regeln, wie, ab welcher Uhrzeit die elterlichen Räumlichkeiten (abgesehen von ganz dringenden Notfällen, die nicht bis morgen früh waren konnten) einfach tabu waren und es gab auch so Regeln, welche Lautstärken in einem Kinderzimmer ab einer gewissen Uhrzeit noch herrschen durfte usw.

Mittlerweile ist mein Kurzer 15 und es gibt überhaupt keine Regeln mehr diesbezüglich, da auch die Rücksichtnahme auf die Eltern am Abend völlig selbstständig funktioniert. Nur heute würde ich ein 7-Jähriges Kind einfach zu einer festen Uhrzeit ins Bett bringen und Regeln aufstellen, was jetzt noch alles erlaubt ist, und was nicht. Also z.B., dass die Nachtlampe am Bett abbleiben darf zum lesen, zum spielen oder um ein Hörbuch zu hören oder sich sonst wie »leise« im Kinderzimmer beschäftigen. Ich würde aber keine Schlafenszeit mehr vorgeben sondern einfach mal gucken, wann die Kids dann tatsächlich einschlafen. Und selbst, wenn Sie da glauben: »Hand für ins Feuer, die würden nie einschlafen« verspreche ich ihnen, dass, wenn sie das einfach so weiterlaufen lassen und die morgens um 7 Uhr aus dem Bett schmeißen, der biologische Organismus ganz automatisch dafür Sorge tragen wird, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind dann im abgedunkeltem Kinderzimmer die Augen zufallen werden, mit jedem Tag exponentiell steigt.

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Lieben Dank für die vielen Anregungen. Mein Mann und ich haben uns gerade "Schlachtpläne für die kommenden Tage/Wochen überlegt und werden sehen wie wir alle damit klarkommen. Vorab Danke. LG

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Huhu,

wir haben mit unserem Sohn (fast 8) vor ca. einem halben Jahr einen "Deal" gemacht. Er darf eine halbe Stunde länger aufbleiben, wenn er sich danach ohne Trödel/Gealber/Verzögerung fertig macht. Die Ansage dazu ist immer, dass er das darf, weil er ja schon "so groß" ist. Wenn er sich aber wieder wie ein Kleiner benimmt, muss er auch wieder früher ins Bett.
Außerdem lesen wir jeden Abend immer noch 10 min zusammen (jeder sein eigenes Buch, aber gemeinsam ins Bett gekuschelt).

Da mein Sohn sich sehr auf die 10 min lesen freut, ist das Zähneputzen und Waschen dazwischen kein Ding.
Wenn doch mal massiv getrödelt wird, ist am nächsten Abend wieder eine halbe Stunde früher Feierabend, aber eigentlich ist das erst ein oder zweimal passiert.

Ich finde, so wie Du es schreibst, klingt es irgendwie etwas lieblos. Vielleicht fehlt ihnen einfach ein Abendritual, es muss ja nicht ewig lang sein, aber irgendetwas zu Abschluß des Tages...

LG

Hanna

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Guten morgen,

also das mit der große Klappe kennen wir von unserem Sohn (8Jahre) auch.
Immer wenn wir merken das um manche Dinge wieder Theater entsteht, zB. ins Bett gehen, Medienzeit usw. berufen wir unseren kleinen Familienrat ein.
Dort kann jeder ganz in Ruhe sagen was ihn beschäftigt und bisher konnten wir immer eine Lösung finden.

Wir haben uns Diskussionen um grundsätzliche Dinge wie Zähneputzen, morgens das Haus verlassen usw. verbeten, da ich mit einem 8-jährigen darüber nicht mehr diskutieren will.
Dafür hat er gesagt das er abends jetzt allein lesen möchte und wir ca. 20 min. später reingehen und Gute-Nacht sagen. Dies klappt nur wenn er vorher nicht trödelt.

Damit fahren wir seit ca. 2 Jahren sehr gut.

LG
Tanja

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Für was brauchen 7jährige ein Handy???

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Dies tut zwar nichts zur Sache, aber meine Jungs müssen des öfteren alleine zur und von der Schule nach Hause. Der Weg ist über eine halbe Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln und da fühlen wir uns mit Handy als Eltern und auch unsere Kinder sicherer, da wir wissen, das im Bedarfsfall Kontakt hergestellt werden kann. Es gibt auch einige Spiele darauf, und für diese ist dann das Handyverbot gedacht. LG

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war wirklich nur Interessenhalber. Danke für die ausführliche Antwort. :-)

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Ich bin da gnadenlos.

Wenn sich mein Sohn respektlos ggü. mir verhält (und dazu zählt für mich Nachmaulen aller "blablablabla" ebenso wie ein freches Nein gekoppelt mit einem Auslachen), dann reagiere ich da ziemlich allergisch drauf und das bedeutet, dass er KEINE (und ja, damit meine ich gar keine) Leistungen von mir zu erwarten hat bis er sich anständig ggü. mir zu benehmen weis.

Das beinhaltet sowohl Privilegien wie Handy spielen und Fernsehen, als auch ganz alltägliche Dinge wie Essen kochen, Wäsche waschen, etc.

Ich behandle meinen Sohn mit Respekt und erwarte dass er das mir ggü. ebenso tut.

Gruß K.

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Achja, bzgl. der Zähneputzgeschichte.

Bei uns gibt es schon seit je her einen festen Abendrhythmus.
Und der heißt: 19:30 Uhr bettfertig machen, 20:00 Uhr Licht aus und Hörbuch.

Die 30 Min. dazwischen ist Zeit für Geschichte lesen und kuscheln.

Hält er sich nicht an den Zeitplan, muss er auf eines von beiden oder sogar auf beides verzichten.
Dann bleibt am Ende eben nur Zeit für kurz quetschen und ein paar Bussis.

Es ist also seine Entscheidung.

Auf die Geschichte verzichtet er inzwischen schon häufiger von selbst damit er dazwischen mehr Zeit zum Trödeln hat, aber das Kuscheln ist ihm heilig und von daher klappt das bei uns sehr gut.

Nachdem ich da aber schon immer sehr konsequent war seit dem ich von ihm verlange sich eigenständig bettfertig zu machen ist das für ihn einfach schon lange eine Selbstverständlichkeit.

Wir haben schon seit mindestens 1 Jahr keine Diskussionen mehr über die Notwendigkeit vom Zähneputzen.

Damals gab es auch hier von mir die Wahl für ihn: entweder Du putzt Dir Deine Zähne, oder Du bekommst keine Süßigkeiten mehr.
Auch da hat er sich ziemlich bald für das Zähneputzen entschieden.

LG K.

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Ich würde den Spieß umdrehen, wenn sie etwas von Dir wollen, reagierst Du genau so, wie die Beiden. Aber nicht nachgeben!

LG #winke

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Wenn es darum geht, sich bettfertig zu machen und die Kinder (der Große ist auch 7) extrem trödeln bzw. überhaupt nicht kooperieren, wende ich manchmal folgenden Trick an:

Ich zucke mit den Schultern, sage möglichst gelangweilt etwas wie "Ok, dann bringt Euch eben selber ins Bett. Gute Nacht." - und gehe dann lesen oder aufräumen oder an den Computer oder dergleichen.

Was meinst Du, wie schnell sie dann sind - denn die Gutenachtgeschichte wollen sie dann doch noch von mir vorgelesen bekommen.

Aber Du sprichst von Handy-Verbot - haben sie tatsächlich schon eigene Handys? #kratz

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Der Tipp kommt auch auf unsere Versuchliste. Danke dafür.

Zum Handy: Sie haben einen langen Schulweg und müssen mit verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, wo immermal etwas sein kann. Da wollen wir einfach erreichbar sein und unsere Kinder nicht ihrem Schicksal in solchen Situationen überlassen. Es hat uns schon zweimal innerhalb von einer Woche gute Dienste geleistet.

LG

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Ok, das kann ich verstehen. Aber dann - ganz ehrlich - würde ich das Handy nur für den Schulweg (ggfs. noch für Besuch bei Freunden oder so) zur Verfügung stellen und nicht generell als Spielgerät.