"Ich hab Angst, ich bin nicht gut genug"

Hallo,

ich bin grad etwas überfordert, was das weitere vorgehen angeht......
Unsere Tochter ist 7 Jahre alt und nun die 1. Klasse fast hinter sich.
Sie hatte eine frühkindliche Epilepsie, die sich aber verwachsen hat. Leider gab es im Februar trotz unauffälligem EEG und MRT wieder einen Anfall. Dazu kam, dass sie sich in der Schule langweilt, immer dem Stoff voraus ist und einiges an Zusatzaufgaben macht.
Wir haben sie dann testen lassen, weil wir nach Antworten gesucht haben.

Heraus kam, dass sie derzeit einen IQ von 121 hat, umgeschulte Rechtshänderin ist (das hat sie allein durch Beobachten gemacht) und das die Wahrscheinlichkeit, wenn ein Schreibhandwechsel stattgefunden hat, sich der IQ sehr wahrscheinlich Richtung Hochbegabung entwickeln wird. Dazu kommt, dass sie hochsensitiv ist.

Kein ADS, ADHS, Autismus oder ähnliches feststellbar.

Soweit so gut.Nun beobachte ich aber immer häufiger, dass sie sich weigert Dinge anzufangen, weil sie der Meinung ist, sie kann das nicht gut genug.
Jeden Freitag geht sie zum Voltigieren. Sie liebt Pferde. Heute früh wieder die xte Diskussion, dass sie nicht mehr hin will. Aber eigentlich doch und sie kann sich nicht entscheiden. Im Gespräch stellte sich dann raus, dass der Grund ist, dass sie glaubt, sie sei nicht gut genug. Die anderen könnten besser sein als sie.

Anfang letzten Jahres hatte sie mit Geigenunterricht angefangen. Das wollte sie auch selbst. Der Geigenlehrer war begeistert, weil sie alles in kurzer Zeit umgesetzt hat. Nach 3 Monaten wollte sie nicht mehr hin mit der Begründung das sei zu langweilig. Nachdem sie dann auch noch Bauchweh und Kopfschmerzen bekam, wenn es wieder los gehen sollte, haben wir sie abgemeldet.

Ich habe keine Idee mehr, was wir noch tun können. Wir bestärken sie, wir loben sie.
Sie hat noch einen 5 Jahre jüngeren Bruder, den sie sehr liebt. Wir arbeiten leider beide Vollzeit. Müssen das auch.

Wie kann ich ihr helfen? Hat jemand vielleicht noch eine Idee für mich?

Viele Grüße
Cyndi

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Ich würde mal im Internet suchen nach Foren für Eltern von hochbegabten Kindern, da bekommst Du sicher Rat und Tipps - denn alleine wirst Du diese Anforderungen eh kaum stemmen können. Ich wäre da sicher auch überfordert gewesen.

Auch wenn Du Vollzeit arbeitest (habe ich auch lebenslang) kann man auch erhöhte Anforderungen hinkriegen, aber Du brauchst sicher Unterstützung in irgendeiner Form, damit Dein Kind sich selber nicht zu sehr überfordert.
LG Moni

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Vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Wir haben eine Anmeldung laufen für Hochbegabtenförderung. Ich hoffe, dass sie einen Platz dort bekommt.
Was es schwer macht, ist die Tatsache, dass wir allein sind. Keine Eltern oder ähnliches in der Nähe haben. Mein Mann fährt jeden Tag 2 Stunden.

Sie tut mir so leid. Ich möchte ihr so gern mehr geben, aber ich will eben auch nicht, dass sie wir sie oder sie sich überfordert.

Weißt du was auch schade ist? Ich habe den Eindruck und der verstärkt sich immer mehr, dass du am besten niemandem erzählst, dass dein Kind diesen IQ hat. Man wird immer schief angesehen, so nach dem Motto, als ob man jetzt was besonderes sein wolle.

Ich werde mal schauen, ob das Netz was hergibt. Danke noch mal für den Tip.
LG Cyndi

5

Ja Neid ist sehr weit verbreitet. Ich merke das manchmal auch bei uns. Enkelmaus Leonie ist wohl nicht hochbegabt, aber sehr sehr clever und interessiert sich für vieles, was Gleichaltrigen komplett wurscht ist. Das darfst Du aber auch kaum erzählen, sonst gibts auch gleich....sagen wir mal...seltsame Bemerkungen.
Alles Gute !
LG Moni

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Du hast, wie ich aus Deinem Posting herauslese, ein kluges und sensibles Kind, das sich selbst viel Druck macht. Ich kenne dieses Verhalten, etwas erst gar nicht anzufangen, oder nach den ersten Schritten dann gleich alles blöd zu finden, wenn es nicht auf Anhieb klappt, auch von meinem Sohn. Das war in der Grundschulzeit sehr anstrengend - auch ein kluges Kind muss erst einmal lernen, dass es eben auch Dinge gibt, die es nicht sofort kann. Mit Grausen erinnere mich an manche Flötenstunden, in denen mein Sohn einfach ganz schnell die Flinte (und beinahe auch die Flöte!) ins Korn schmiß: Auch Üben will gelernt sein!

Ansonsten finde ich es wichtig, einem Kind - auch wenn es "besonders" ist - nicht zu sehr zu zeigen, dass man diese Besonderheit als etwas Besorgnigerregendes wahrnimmt, sondern statt dessen einfach deutlich macht: Wir lieben Dich, wie Du bist; Du musst nicht perfekt sein!

Noch ein kleiner Nachtrag zum IQ-Test: Bewerte das nicht über und mutmaße nicht, dass eine Hochbegabung herauskommen könnte. Ihr wisst ja nun, dass ihr ein kluges Kind habt. Bei meinem Sohn wurde in der 3. Klasse Hochbegabung diagnostiziert, aber so eine Testung ist immer eine Momentaufnahme. Offen gestanden ist es mir schnuppe, wie hoch sein IQ ist, uns hat die Testung aber geholfen, einer ganz anderen Einschätzung seiner damaligen Lehrerin, die nicht viel von ihm hielt, selbstbewusster gegenüberzutreten und ihn eben auch weiterhin außerschulisch zu fördern.

LG

Anja

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Vielen Dank für Deine Antwort.

Wir zeigen ihr natürlich nicht, dass wir uns Sorgen machen. Naja, wir versuchen zumindest unser Bestes. Wir sind ja auch nicht perfekt.

Aber wie alle Eltern, wollen wir ja auch das Beste für unser Kind.

Soll man sagen, wenn sie wieder sagt, sie will nicht mehr oder sie will es gar nicht anfangen, "Druck" ausüben, damit sie erst mal weiter macht? Wie bringt man Kindern, wie unseren bei, das lernen gelernt sein will?

Nein, den IQ-Test bewerte ich nicht über. Wir haben jetzt einen Ansatz. Darüber bin ich froh. Wir waren einfach mit diesem Anfall, der scheinbar keine Ursache hatte, überfordert. Wir hätten diesen Test sonst gar nicht gemacht.

LG
Cyndi

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Wie man einem Kind mit Hang zum Perfektionismus beibringt, dass es a) nicht perfekt sein muss und b) auch Dinge lernen muss, kann ich Dir auch nicht wirklich beantworten. Mein Sohn ist schon 11, und in der Grundschule war es wirklich arg: Der Kopf war einfach schneller als seine Fähigkeit, z. B. etwas schriftlich festzuhalten, so dass er phasenweise eine richtige Schreibblockade entwickelt hat. Auch jetzt schreibt er noch nicht gern, aber er hat mit der Zeit eben schon gelernt, dass er da nicht drumherum kommt.

Noch im letzten Schuljahr (5. Klasse) hat er einmal über eine in seinen Augen nicht "schön geschriebene" Deutscharbeit so geärgert, dass er zehnmal wieder von vorn angefangen hat und dann fast alles wieder durchstrich - da blieb dann der Lehrerin auch nichts anderes als ein "mangelhaft". Aber danach war es dann gut - er schreibt immer noch nicht gern, aber er schreibt :-)

Manches ist aber auch einfach eine Typenfrage, mein Sohn hat eine verminderte Impulskontrolle, die ich jetzt nicht im direkten Zusammenhang mit seiner Intelligenz sehe: Wir versuchen natürlich, im Wege aufzuzeigen, wie er mit Frustrationen umgehen kann und vor allem alle tolle Eigenschaften zu stärken. Beim Musikunterricht sind wir schon relativ hart, dass er am Ball bleibt, und nach einer Durststrecke zu Anfang hat er sich dann wirklich irgendwann auch richtig reingehängt. Im Moment ist das Übeverhalten eher wieder mau, aber das hat eher mit der beginnenden Pubertät und dem Wunsch, alles selbst zu bestimmen, zu tun.

Ich wünsche Euch alles Gute, vielleicht findet mit Eurer Tochter ja ein Gebiet, auf dem sie das Gefühl, etwas leisten zu müssen, verliert!

Liebe Grüße

Anja

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Meinst du nicht, dass das zwei Dinge sind, die nichts bzw wenig miteinander zu tun haben, also der unerwartete Anfall und ihr etwas über der Norm liegendes IQ-wert und das geringe Durchhaltevermögen?

Das Kinder gerade in der ersten Klasse ihren Mitschülern voraus sind, sich zeitweise langweilen ist alles andere als ungewöhnlich. Diese Kinder gibt es in jeder Klasse, die Kinder kommen eben auch mit ganz unterschiedlichen Vorraussetzungen in die Schule. Und ein IQ von 121 ist ganz nett, mehr aber auch nicht, jedenfalls kein Grund über eine besorgniserregende Hochbegabung nachzudenken. Meist relativiert sich das in den nächsten Jahren von ganz alleine.

Was mir eher Sorgen machen würde, ist der offensichtliche Drang eurer Tochter perfekt zu sein, aber eben auch das Problem mit Misserfolgen umzugehen. Das würde zB auch erklären, warum sie unbedingt rechts schreiben wollte.
Sie setzt sich selbst so sehr unter Druck, setzt ihre Erwartungen hoch an, gibt dann aber lieber auf anstatt sich durchzubeißen. Sie zerbricht quasi an ihrem eigenen Druck. Und dieser selbstgemachte Stress kann bei einem sensiblen Kind vielleicht tatsächlich einen Anfall begünstigen...

Ich weiß jetzt auch nicht genau, wie man mit sowas umgeht. Einerseits muss sie natürlich lernen, dass nicht immer alles auf Anhieb klappen muss und dass man nicht immer der beste sein kann, andererseits ist weiterer Stress bei ihrer Vorgeschichte sicher contraproduktiv. Vielleicht müsste man für sie ein Hobby suchen, dass sie zwar fordert, in dem sie aber nicht immer in scheinbarer Konkurenz zu anderen steht. Theaterspielen vielleicht...oder mal eine Zeit lang auf regelmäßige Nachmittagsaktivitäten verzichten, denn wenn ihr beide Vollzeit arbeitet hat sie ja eigentlich mit Schule und Hort (?) genug um die Ohren und braucht einfach mal zeit nur für sich?

liebe Grüße

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Danke für Deine Antwort.
Wir sind den Weg über die Testung gegangen um überhaupt erst mal einen Ansatz zu finden. Eine Antwort auf die Frage woher diese Anfälle nun kommen. Selbst der Neurologe hat uns geraten, diesen Weg weiter zu gehen. Er hat sie in den vergangenen Jahren ja gut kennen lernen können. Ich finde Hochbegabung jetzt auch nicht besorgniserregend. Ich möchte nur die richtigen Schritte tun, um meiner Tochter jetzt alles an die Hand zu geben was sie braucht.

Dieser IQ setzt sich ja aus mehreren Unterpunkten zusammen. Unter anderem auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit. Da liegt sie weit über der Norm. Und bei 121 spricht man auch schon von deutlich überdurchschnittlicher Intelligenz. Ich will mein Kind nicht in den Himmel heben, ich wußte auch nicht wirklich, ob ich mir so ein Ergebnis wünschen sollte.

Sie ist einfach kein Kind, dass einfach nur ein bißchen weiter ist. Das war sie nie. Sie war immer schon ein wenig anders. Vergleiche hatten wir genug.

Nachmittagsaktivitäten hat sie gar nicht. Außer Freitag das Voltigieren. Bis um 12 geht die Schule und dann ist sie in der Betreuung bis ca. 15:00/15:30 Uhr. Dann geht sie nach Hause (200m) und eine halbe Stunde später bin ich dann da. Dann wird gespielt bis zum Abendbrot.

Wir überfordern sie in meinen Augen nicht. Unterfordern wir sie eventuell?

So richtig kann sie es ja noch nicht sagen.

LG Cyndi

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Mir leuchtet einfach der Zusammenhang zwischen einem etwas höheren IQ und dem erneuten Anfall nicht ein. Was vermutet denn der Neurologe, er muss doch eine Idee haben? Unterforderung löst doch keinen Anfall aus, anders sein auch nicht...Stress schon eher.

Für eine 1.Klässlerin ist jeden Tag Schule und Hort bis mindestens 3 schon gar nicht so wenig. Das ist mit Sicherheit für so ein Kind wesentlich stressiger als wir Erwachsenen uns das vorstellen. Wirklich Ruhe und Zeit für sich hat sie da nie.
Und gerade die erste klasse mit all den Umstellungen belastet die Kinder. Deine Tochter muss ja nicht überfordert sein,vielleicht ist es ihr einfach nur zuviel, zuviel Trubel, zuviel Lautstärke, zu viele anstrengende Klassenkameraden, keine Möglichkeit sich zurückzuziehen.

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Hallo

ich würde versuchen so bald wie möglich herauszufinden, was ihr besonders Spaß macht , worin sie "gut" ist und dieses Hobby fördern.Oft glauben diese Kinder der Bestätigung durch die Familie nicht so recht.Auch die Anerkennung durch Freunde und Mitschüler nehmen sie nicht wirklich wahr.Sie blockieren sich innerlich selbst, weil sie ihren eigenen Ansprüchen nicht genügen.
Außerdem würde ich darauf achten, dass ihre körperliche Selbstwahrnehmung durch Sport und Bewegung gestärkt wird.Sie braucht sicherlich konstante Ermutigung aber auch Anforderungen.Mit zunehmendem Alter wird sie ihre Stärken entwickeln und dies auch verinnerlichen.
So war es jedenfalls bei meiner Jüngsten.Wir haben das alles durch, bis hin zur totalen Leistungsverweigerung.Auch mir hat die Testung geholfen, einfach um Einschätzen zu können, wo ihre Möglichkeiten liegen könnten .
Das war ein langer Weg.

L.G.

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Danke für Deine Antwort.

Meine Tochter interessiert sich für Fussball. Spielen will sie aber nicht.
Schulchor geht in der Schule leider erst ab Klasse 3/4. Sie singt sehr gut und hat Spaß daran.

Was war denn das Hobby, dass deine Tochter begeistert hat? Ich glaube mir fehlen da manchmal die Ideen.

Und wie habt ihr den Kreislauf der Leistungsverweigerung durchbrochen?

Mir graust davor, dass das der nächste Punkt wäre. Worst case sozusagen.

Ich liebe meine Süße total. Sie kam 4 Wochen zu früh zur Welt und war immer besonders.Zu anderen hat sie immer ein gutes Verhältnis, ist auch gut integriert, aber sie hat keine feste Freundin. Was sie liebt ist basteln und malen. Da kann sie sich stundenlang aufhalten. Aber das kann ja nicht alles sein, grade bezogen auf die Bewegung.

Viele Grüße
Cyndi

Wäre toll, wenn du noch mal antworten würdest.

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Ich sehe da durchaus Ähnlichkeiten.
Ich schreibe das nicht um anzugeben, aber ihr IQ ist deutlich höher.Trotzdem hatte sie nur Misserfolge in der Schule, da sie sich u.a. überhaupt nicht meldete!!!Leider gab sie auch keine Antwort auf Fragen.
Feste Freundinnen hatte sie erst seit der 6. oder 7. Klasse :-(sehr schüchtern, Kontaktversuche von Anderen wurden nicht wahrgenommen oder abgelehnt )
Auch meine Tochter bastelt extrem gern ( winzige Miniaturen und Puppenmöbel), nähen, sehr viel malen und schreiben.
Früh fing sie an Geschichten zu schreiben.Ihre Aufsätze fanden auch große Beachtung, die Lehrer schilderten , das sie den Beifall ihrer Mitschüler leider nicht wahr zu nehmen schien.Sie war zuständig für Bühnenbilder in der Schule ( Theater AG, mitzuspielen hat sie stets verweigert ), es wurden einige ihrer Bilder im Schulflur aufgehängt.
Mittlerweile ist sie seit Jahren in einem Forum aktiv.Dort werden Fantasy Geschichten geschrieben und Comics gezeichnet.
Sie war jahrelang sehr schlecht in der Schule-blieb weit hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Der Nachhilfelehrer war extrem geduldig.#schwitz
Trotzdem musste sie ein Schuljahr wiederholen.Danach platzte der Knoten irgendwie, mit der Pubertät wurde es merkwürdigerweise eher besser, sie zunehmend sicherer.
Sie braucht heute noch sehr!!!! viel Zeit für sich alleine.
Mittlerweile macht sie täglich sehr lange und flotte Gänge ( alleine ) durch Wald und Feld, wenn ich mit ihr laufe kann ich das Tempo nicht mithalten.Für Pilates konnte ich sie auch begeistern, allerdings macht sie auch das allein.Wir achten darauf, dass sie immer wieder mal Fahrradtouren mitmacht ( erst will sie nicht, dann ist sie begeistert )
Wir haben u.a.Ballett, Win Chun, Yoga, Pfadfinder,Reiten, bestimmt habe ich einiges vergessen, probiert.Lediglich Gitarre hat sie zwei Jahre durchgehalten.
Manchmal geht sie am Wochende in eine Künstlerwerkstatt ( freies Malen, töpfern )
Sie ist jetzt 17 Jahre alt und eine gute Schülerin geworden #schwitz ( Deutsch 1 ,Englisch 2, Mathe 4) Noch immer hat sie manchmal Blockaden ( Naturwissenschaften mit Ausnahme von BIO ) Sie wird auf eine FOS für Gestaltung wechseln, dort will sie unbedingt hin.
Was für mich aber viel wichtiger ist, sie hat jetzt wirklich einige gute Freundinnen und eine Allerbeste.:-)

L.G.

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Hallo Cyndi

Dass "die Wahrscheinlichkeit, wenn ein Schreibhandwechsel stattgefunden hat, sich der IQ sehr wahrscheinlich Richtung Hochbegabung entwickeln wird", halte ich für ein Gerücht ;-)

Wäre ja eine einfach Methode, die Leute schlauer zu machen.

Und 121 ist ein sehr hoher IQ, aber da gibt es schon noch viele andere Kinder, die ähnlich intelligent sind. Freu Dich doch!

Lasst sie doch in vielen Dingen einfach etwas mehr in Ruhe. Manche Kinder verpacken es halt nicht so gut, dass sie mit 5,6 oder 7 schon in so vielen Bereichen Leistung zeigen sollen. Und selbst wenn ihr sie bestärkt, merkt sie trotzdem gewiss eine Erwartungshaltung von eurer Seite. Ich denke, gerade intelligente und ehrgeizige Kinder fangen halt früh an, sich zu vergleichen.

Schaut doch mal, ob Ihr sie mit den ausserschulischen Aktivitäten nicht doch überfordert.

Alles Gute, Paula

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es geht dabei nicht um schlauer machen, sondern darum die Energie umzuleiten. sie wuerde weniger Energie fuer "falsche" Schreibhand benoetigen und die vermutlich anders nutzen.
aber wem erzaehl ich das.

liebe TE ich glaube hier wirst du wenig erfolg haben geistreiche antworten zu finden. schau dich am besten nach Foren fuer ueberdurchschnittlich begabte kinder um (sofern es sowas gibt). dort wirst du eher verstanden, als von "neidgeplagten" negativ kritisiert.

ich kenne dieses problem und weiss, wenn es nicht vernuenftig angegangen wird, kann es ganz schnell in negative energie umsetzen, was sich sicher niemand wuenscht.

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Hi,

Ich bin grad nicht sicher, welche außerschulischen Dinge du meinst. Sie hat da nichts außer Voltigieren. Das ist wohl kaum zu viel.

Zum Schreibhandwechsel: beschäftige dich mal mit den Folgen, die eintreten können, wenn man mit der "falschen" Hand schreibt.

Wir haben die Testung schon mit einer Spezialistin gemacht, der ich in Ihren Aussagen vertraue, weil sie absolut schlüssig sind, wenn man sich ein wenig mit der Materie vertraut gemacht hat.

VG Cyndi

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Guten Morgen!

Ich habe auch eine Tochter, die sieben Jahre alt ist, eine Epilepsie hat (die aber im Moment seehr ruhig ist), einen IQ von über 120 hat und eine seeehr geringe Frustrationstoleranz hat. Sie gibt auch lieber auf, wenn sie Angst hat, Fehler zu machen.

Ich glaube allerdings, dass ihr Verhalten weniger etwas mit der Epilepsie oder mit dem IQ zu tun hat, sondern mit frühen kindlichen Erfahrungen, die chronisch erkrankte Kinder unweigerlich machen müssen.

In frühem Kindesalter musste unsere Tochter über zwi Jahre hinweg einmal im Monat für zwei Tage zum Epilepsiemontoring ins Krankenhaus, zwischendurch zum SPZ, sie musste jede Menge Medikamente nehmen und auch viele Testungen durchlaufen.

Als schlaues Kerlchen hat sie schnell und früh gemerkt, dass sie anders ist als andere Kinder. Die mussten das nämlich nicht.

Kinder möchten immer so sein wie ihre Freunde oder Bekannten, dass konnte sie aber nicht, und unsere Tochter hat natürlich auch mitbekommen, wie ständig Menschen gefragt haben, wies im Krankenhaus war, wie das EEG ausgefallen ist, wie die 100. Medikamentenumstellung gelaufen ist etc.
Mich wundert nicht, dass unsere Tochter störungsanfällig ist und ein nicht sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein hat. Woher denn auch? Sie musste doch ständig erfahren, dass sie, unabhängig von ihren Leistungen, beobachtet und behandelt werden muss. Dass sie nichts dafür kann - diese Transferleistung kann man von einem Kleinkind nicht erwarten...
Wir versuchen, sie im Alltag viel zu bestärken und ihr Erfolgserlebnisse zu ermöglichen. Nur durch Erfahrungen, die sie bestärken kann sich das Selbstbewusstsein entwickeln.
Dass kann ein Besuch im Freizeitpark sein, den sie mit hren Onkels macht und den sie genießen kann, obwohl ich nicht dabei bin, oder dass sie ihre Hausaufgabe schneller fertig hat als der Bruder, also ganz kleine Dinge, die ihr hoffentlich helfen, auch größere Anforderungen zu bewältigen.
Ansonsten sollte man bei solch "vorgeschädigten" Kinder auch mal den Druck rausnehmen, weil sie ein sehr gutes Gespür für das haben, was andere Menschen verlangen. Bei einem Diktat mit 20 Worten sind immer noch 10 Worte richtig geschrieben, wenn man 10 Fehler hat.
Den Rest wird die Zeit bringen.