Kinder und bedanken

Hallo.
Ich hab selber noch keine Kinder, das mal vorweg. Aber mich würde aus aktuellem Anlass mal interessieren, wie viel Wert ihr bei euren Kindern auf das bedanken bzw. Anstand legt? Ich hab meinen Nichten und Neffen am Wochenende über die Oma je ein Ostergeschenk zukommen lassen, weil ich keine Möglichkeit hatte dort zu sein. Jetzt kam kein Anruf und nichts.

Am Montag abend kam eine E-mail von dem Account meines Vaters (also der Opa) mit den Worten: Danke für die Geschenke. Mein Vater hat mir dann später geschrieben, das das die Große geschrieben hätte. Ist ein Anruf schon zuviel verlangt?

Ist es übertrieben, wenn ich das ziemlich schwach finde? Klar es sind Kinder, aber sollte man da nicht als Eltern dahinter sein. Die Kinder sind 12, 9 und 5.
Danke für eure Meinungen!

1

Ich fand selbst als Kind das "Anrufen & Bedanken" absolut schlimm.

Ich habe es immer ewig vor mir hergeschoben bis es noch peinlicher wurde, weil das Geschenk schon so lange her war.

Entweder habe ich mich dann mal zusammengerissen und es hinter mich gebracht oder meine Mutter hat mir irgendwann den Höhrer hingehalten (die war da nämlich "hinterher") und gesagt:" Hier ist die xxx, du wolltest dich doch noch für das Geschenk bedanken."

Ja, wollte ich - aber NICHT am Telefon. Da hat man dann ein "Danke für das Geschenk" vor sich hingestammelt, hat noch drei Sätze zwanghaften "Smalltalk" betreiben müssen ("geht es dir gut?" / "fandest du das Geschenk schön?" / "Was macht die Schule?") und hatte es dann eeendlich hinter sich. Ernsthaften "Dank" für das Geschenk habe ich da nicht empfunden.

Vielleicht ein Extremfall, denn ich hasse telefonieren noch heute, aber genau deswegen erwarte ich von NIEMANDEM einen Anruf wegen sowas. Ein Danke, wenn wir uns nächstes Mal sehen oder einfach zu sehen wie Kleidung getragen oder mit Spielzeug gespielt wird, reicht mir völlig.

Lg

45

Hattest du fuer die Schenker immer so wenig uebrig, dass du nicht sowieso gerne mit ihnen gesprochen oder ein Bild fuer sie gemalt haettest? Dann haettest du die Geschenke aber eigentlich auch gar nicht erst annehmen sollen, du klingst naemlich tatsaechlich echt undankbar.

56

Besser spät als nie: Ich zitiere mich mal selbst:

"Hier ist die xxx, du wolltest dich doch noch für das Geschenk bedanken."

Ja, wollte ich - aber NICHT am Telefon."

Ich wollte mich gerne bedanken und habe mich mit den Schenkern auch gerne unterhalten, aber ich habe eben noch nie gerne telefoniert. Und "unter Zwang" schonmal gar nicht. Ich habe mich gerne bedankt, wenn ich die Schenker das nächste Mal gesehen habe.

Mal davon abgesehen: Würdest du als beispielsweise 7jährige ein Geschenk von irgendeinem Großonkel, den du 4 Mal im Jahr siehst, ablehnen, weil du nicht gerne am Telefon Danke sagst? Ernsthaft?

weitere Kommentare laden
2

Das kommt drauf an, an Ostern und Weihnachten erwarte ich kein Danke und halte auch meine Tochter nicht dazu an. Zumindest nicht wie an Osterhase und Christkind geglaubt wird, wenn die Kinder wissen von wem die Geschenke eigendlich sind finde ich das man auch ein Danke bzw. eine Umarmung o.ä. erwarten kann (wenn es jüngeren Geschwister gibt die dadurch auf den Trichter kommen könnten das es die jeweilige Figur nicht gibt aber nicht sofort)

Eine E-mail finde ich OK (wir musten früher immer Karten schreiben) aber mehr als danke für die Geschenke dürfte schon drinn stehen ;-) Befor ich mich aber ärgere würde ich mal abwarten bis ich die Kinder das nächste mal sehe, viele mögen sowas einfach nur wenn sie die Person auch vor sich haben und t es doch eigendlich auch viel schöner wenn man den Kindern ins Gesicht sehen kann.

3

Mit den schreiben ist ja schon super. Mehr muss es wirklich nicht sein.

4

Hallo,

es wurde sich doch bedankt.

Reihum das Telefon weiterzugeben, um ein oberflächliches "Danke für die Geschenke" zu hören, finde ich nicht besser als eine E-Mail zu schicken.

Ich bin generell eine Freundin von persönlichen Besuchen, bei denen Geschenke übergeben werden können. Dann sieht man auch die Reaktion auf die Präsente.

Noch lieber sind mir allerdings Besuche, die nichts mitnehmen außer Zeit für die Kinder. ;-)

LG
Karin

5

Hallo,

auf Anruf und bedanken haben meine Ex-Schwiegereltern immer bestanden.

Meine Tochter fand es furchtbar und ist froh, dass sie das nicht mehr muss.

Wenn sie persönlich Geschenke übergeben bekommt, bedankt sie sich natürlich, genauso, wie ich mich stellvertretend bedanke, wenn meine Mutter mir was für sie in die Hand drückt.

Da hat jetzt noch nie jemand ein Problem daraus gemacht.

GLG

6

Danke für eure Meinungen. Ich glaube wirklich ich hab das ein wenig zu eng gesehen. Weil ich einfach ein wenig enttäuscht war das sie mich nicht angerufen habe. Ich vermisse sie halt... :-(
Aber da können die Kinder nichts dafür.

LG tash

7

Kannst Du sie nicht besuchen fahren?

8

Ist schwierig. Hab mit der Mutter (also meiner Schwester) seit Jahren keinen kontakt und bin daher nur recht selten dort. Und das dann wirklich nur wegen den Kindern. Und das ist sehr sehr krampfig und drum will und kann ich das nicht sooo oft.

weitere Kommentare laden
9

Wenn die Schenkenden die Reaktion der Kinder sehen, dann sage ich nichts weiter.

Wenn die Schenkenden nicht anwesend sind, rufe ich an und beschreibe die Reaktion und bedanke mich stellvertretend.

Ich weiß, dass ich als Kind ätzend fand, dass alle mich dauernd aufforderten, mich zu bedanken oder anzurufen. Das machte mir noch weniger Lust, mich zu bedanken, das Geschenk wurde dadurch doof, weil es mit sozialem Zwang kam, und mit dem Schenkenden wollte ich weniger zu tun haben.

Wenn ich etwas bekam, habe ich danke gesagt, bzw. sieht der Schenkende doch die Reaktion. Wenn der Schenkende nicht da war, fand ich es wahnsinnig schwer, mich nachträglich zu bedanken. Erstmal ist da das Gefühl weggewesen, Karte schreiben ging noch, aber anrufen war der Graus, weil dann dieses künstliche Danke kam und ich ein Gespräch an der Backe hatte, das ich nicht wollte.

Das Problem mit Geschenkanlässen ist eh, dass die Kinder den Überblick verlieren, was von wem kam, und sie letztlich von dem Berg an Geschenken überfordert sind. Da kann gar kein Danke-Gefühl aufkommen, und dann eins vorzuheucheln kommt ihnen noch blöder vor.

Von daher: finde esr ruhig blöd. Das ist dein gutes Recht. Aber sprich die Kinder nicht drauf an - damit beschämst du sie nur, und Scham ist kein guter Lehrmeister. Wenn du ein Danke hören willst, ruf an, erzähl von deinem Ostern, frag die Kinder, wie sie Ostern verbracht haben und was sie bekamen. Du kannst ja nachfragen, ob dein Geschenk auch versteckt wurde. Sage nicht, dass du es doof findest, dass kein Danke-Anruf kam. Rede einfach mit ihnen über ein Thema, das sie itneressiert (z.B. eben Ostern), und da merkst du die Dankbarkeit viel direkter. Das bringt dir persönlich garantiert mehr als ein liebloses danke über's Telefon.

28

#herzlich super Beitrag

10

Ich lege schon wert darauf, dass mein Kind sich bedankt. Aber nur, wenn der dem sie Dank schuldet vor ihr steht. Ich würde nie verlangen, dass sie anruft. Sie ist jetzt 7, später kann das anders sein...

11

Hallo!

Also ich würde an deiner Stelle erwarten, dass sich zumindest deine Schwester/Bruder?! also die Eltern der Nichten und Neffen mal telefonisch melden und sich zumindest im Namen des kleinsten Kindes bedanken (manche Kinder können das mit 5 noch nicht so ;-)). Von dem großen Kind 12 kann man sicherlich mehr erwarten aber in der heutigen Zeit kleben viele 12jährige quasi am Handy fest und finden diese Art der Danksagung völlig normal.

Ich persönlich bin "altmodisch" bzw. würde es Anstand nennen und erwarte das Kinder sich bedanken, guten Tag und auf Wiedersehen sagen usw. und wenn es geht nicht per SMS :-p.

Ich würde vermutlich das nächste Mal nichts mehr mitgegeben sonder lieber nachreichen, wenn ich persönlich vor Ort bin. So "müssen" sie ja quasi danke sagen, wenn sie es dennoch nicht tun, wäre die Schenkerei für mich durch.

LG