ich bin eine schlechte mutter und mein sohn wird sicher mal ein wrack

hallo,

ja die überschrift klingt dramatisch.

ich möchte einmal unser leben beschreiben. wir haben 2 kinder (8+3), ich merke von anfang an, dass mir der jüngere einfach näher ist, mich weniger nervt etc. der große war von geburt an laut, schwierig, schon allein das stillen war ein kampf.

nun ist er inzwischen 8 jahre und ich habe glaube ich einfach schon so viel versaut... sein vater macht mehr mit ihm, motiviert ihn, aber er gibt ihm auch oft die schuld an etwas. sodass mein sohn dann sagt, "jetzt bin ich wieder der depp" alternativ (arsch, schuld)....

wir versuchen wirklich gerecht zu sein, dennoch merke ich, wie ich immer beschützend zum kleineren tendiere. der große konnte sich noch nie alleine beschäftigen, der kleine ja.. das ist wahnsinnig anstrengend. mein großer sohn provoziert mich ständig und ich weiß, er will aufmerksamkeit, aber er will sie in einer form die ich ihm weder geben kann noch will. er will toben, kämpfen, spiele spielen, die ich nicht mag, wenn ich einen vorschlag mache wird alles komplett abgelehnt. ich habe wirklich das gefühl, ich bin zu ungeduldig mit ihm (gewesen) und ich weiß einfach nicht, wie ich meine einstellung ihm gegenüber verbessern kann. ich sehe mich nur reagieren, wenn er mist baut. aber nicht wenn er was tolles macht (naja wieviel tolle sachen machen vorpubertierende 8 jährige). aber ich will sagen, dieses kind war von anfang an meine größte herausforderung und ich merke gerade, dass ich daran gescheitert bin. ich versuche ihm immer vernünftig zu erklären, warum sachen gemacht werden müssen, oder eben nicht gemacht werden dürfen. mein mann schreit einmal kurz,k dann gibts keine weiteren diskussionen, bei mir macht er weiter mit seiner show..

ich sollte vielleicht zu einer erzieheungsberatung gehen, vielleicht auch mich von meinem cholerischen mann trennen.. ich weiß, er kommt mit dem großen besser zurecht, aber heute war wieder so ein tag, wo der große ständig bei mir war und meinte er will eh nichts mit papa machen, der hat ja so schlechte laune.. und so ging es dann weiter, die stimmung ist im eimer und wir haben ferien, wo doch eigentlich mal alles etwas entspannter laufen könnte.

mein sohn hat keine probleme in der schule aber zu hause, klappt es einfach so oft nciht. wenn man ihm sagt, räum bitte den tisch ab, gibts riesendiskussionen, warum ich warum nicht mein kleiner bruder... jeden tag immer dasselbe, nachdem er es schon 1000 mal erklärt bekommen hat. ebenso andere dinge die wir ab und an von ihm verlangen, wie müll in den papierkorb zu bringen (aus seinem zimmer) etc.

ich hab echt das gefühl ich mache alles falsch.

lg

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Hallo, in einem ganz anderen Zusammenhang habe ich meinen Tipp diese Woche schon mal gegeben, er ist einfach und sehr wirksam, und vor allem kann man damit selbst schwierige und verfahrene Situationen verändern. Dein Sohn fühlt sich unverstanden und vielleicht manchmal auch ungeliebt, deine Nerven sind am Ende und du machst dir zudem noch Vorwürfe... Eine negative Verstârkung, der nur schwer zu entrinnen ist.

Aber es gibt einen wirksamen Tipp der konkret und schnell helfen kann: Schreibe dir jeden Abend mindestens drei Dinge auf, die dein Sohn gut gemacht hat.

Du wirst erstaunt sein, was du plötzlich alles Positives entdeckst, wenn du weißt, du musst am Abend was zu Schreiben haben! Dein Blick wird sich verändern, und zwar erstaunlich schnell (wenige Tage), dein Sohn wird dich viel weniger nerven. Selbst wenn du mit ihm nicht darüber sprichst, ihn also nicht extra lobst, sondern ihn einfach nur neu wahrnimmst verändert auch er sich. Er fühlt sich gesehen und gewürdigt und wird deshalb viel weniger querschießen. Und plötzlich steckt ihr in einer Spirale der positiven Verstärkung. Er fühlt sich geliebt und anerkannt und wird mehr und mehr seinen Teil zur Familie beitragen. Kinder WOLLEN dazu gehören. Er wird nicht mehr das "schwarze Schaf" oder "Problemkind" sein, und euch nicht mehr ständig auf die Probe stellen.

Nur Mut, ich bin sicher, dass es funktioniert!
LG doremi

8

Hallo,

Super. Danke!

Ich bin zwar nicht wirklich in dieser Situation, aber das nenne ich mal einen guten Ratschlag.
Werde ich nicht vergessen.

LG
Katie

1

Hallo
Ui, da scheinen einige Dinge im Argen zu liegen.
Kannst Du denn mit Deinem Mann darüber reden? Das hilft bei schwierigen Phasen in der Erziehung doch oft sehr gut. Oder liegt da mehr im Argen? Dein Text lässt es vermuten...
Wenn Dein Mann nicht zur Verfügung steht, dann wäre vielleicht eine Erziehungsberatung gut, denn ich glaube, Du hast Bedarf, Dich über Deine Probleme auszutauschen.
Wie geht es Dir denn ansonsten momentan? Ich glaube, es könnten zwei Einstellungen hilfreich sein, die man aber meist am Besten hinkriegt, wenn man gut drauf ist: Toleranz und Neugier.
Wenn er nicht, den Tisch abräumen will, dann lass ihn doch mal für eine Weile damit in Ruhe. Oder bitte ihn nur in "guten Momenten" darum. Dann nervt ihr Euch weniger. Und lass Dich doch auch mal auf Jungsspiele ein oder überlegt wirklich gemeinsam, was ihr zusammen machen könnt. Und zwar, indem ihr Euch gemeinsam hinsetzt und jeder einen Wunsch aussprechen darf. Ich mag nicht glauben, dass nichts gemeinsames dabei herauskommt!

Ein letztes Wort noch zu den Ferien: an Tagen, wo die Struktur fehlt und jeder aber alles genau nach seinen Wünschen haben will, geht es doch oft schief. Also plant die Tage sehr gut im Voraus!
Alles Gute, Paula

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Hallo,

es tut mir leid wie es bei euch läuft, ich kann dir auch nicht wirklich weiterhelfen, denn bei uns läuft es genauso. Nur bei uns geht es um meine große Tochter (6) und ihren Bruder (3). Ich versuche auch jeden Tag fair zu ihr zu sein, aber sie macht so viel Unsinn, dass ich einfach immer schimpfen muss. Wir hatten schon Erziehungsberatung aber es wird trotzdem immer schlimmer. Zur Zeit ist es die Hölle, sie schreit nur rum, hört NULL, egal was ich von ihr möchte, ich muss alles tausendmal sagen. Ich weiß auch nicht wie es weitergehen soll und mir graust es schon vor der Pubertät. Der Kleine ist einfach ein anderer Charakter, hat nicht so ein Temperament, er ist verschmust und hört zumindest meistens. Deswegen muss ich mit ihm einfach nicht so oft schimpfen. Aber ich bemühe mich trotzdem jeden Tag aufs Neue meine Tochter objektiv zu betrachten, sie zu loben wenn sie etwas toll macht, sie hilft ihrem Bruder oft ganz lieb. Das sage ich ihr dann schon. Und ich versuche mir Zeit zu nehmen nur für sie, wo ich mich ganz ihr widme. Da geht es dann meistens wenn ich meine ganze Aufmerksamkeit auf sie richte.

Vielleicht wäre auch das etwas für euch.

LG
Milka

3

per se kannst Du schon mal keine "schlechte Mutter" sein, sonst würdest Du Dir obige Gedanken garnicht machen.

Die Sache mit den Spielen, die 8-jährige so preferieren und die ihre Mütter zum Speien finden, kann ich 1:1 bestätigen. Ich befinde mich in der zweifelhaft glücklichen Lage in der selben Situation zu sein.

Nein, ich will nicht mit einem Laserschwert durch die Bude jagen (oder gejagd werden) und nein, ich will auch kein durchgeknallter Oberst der imperialen Streitkräfte werden. Da kann sich der Junior auf den Kopp stellen und mit den Ohren wackeln.

Gerne können Pseudopshychoanalytiker mir hier bescheinigen, ich wäre eine Rabenmutter - geschenkt. Ich denke aber, mein Kind sollte sich stumpf damit abfinden, daß andere nicht immer nach seiner Pfeife zu tanzen haben. Möchte er solch offensive Spiele - die zugegebenermaßen zur positiven Entwicklung eines Jungens notwendig sind - spielen, dann sollen sie sich adäquate Gegner suchen. Das muß einfach nicht die Mutter sein. Das es für die XY-Entwicklung oftmals notwendig ist, laut und teilweise agressiv zu sein, ist nachgewiesen, da sie so zu ihrem Platz (und dies betrifft auch partiell die sexuelle Entwicklung, die gerade in diesem Alter einsetzt....) finden.

Trotzdem hat man ein schlechtes Gewissen.

Fachliche Hilfe ist da nicht der schlechteste Gedanke. Man wundert sich, daß diese Leute einem auch mal sagen, daß man eben keine Rabenmutter ist.

5

Hallo

Ich habe so das Gefühl ihr steckt so ein einer abwärts Spirale und du siehst den Weg daraus nicht mehr.

Womit ich gute Erfahrungen gemacht habe ist, das ich mit den Kindern die Regeln gemeinsam aufstelle. Sicher sie können nicht über komplett alles bestimmen, aber ich versuche sie immer etwas miteinzubeziehen.

Wir machen z.b am Sonntag den Wochenplan. Wer hilft mir wann was? Da darf jeder sagen, was er gerne machen möchte. Das klappt dann mit der Umsetzung auch gut, weil sie nicht einfach etwas aufgebrummt bekommen, sondern selber entscheiden dürfen, was sie machen wollen.

Versuche auch die negativen Gedanken etwas zu verarbeiten. Jedes Kind ist anders. Mein Grosser war ein Schreikind, wir hatten einen schweren Start. Ich habe dies mittlerweile aber so verarbeitet, das ich daran eigentlich gar nicht mehr denke, jedenfalls nicht mehr negativ.

Hast du gewisse Rituale mit beiden? Bei uns ist es z.B am Abend das ins Bett bringen. Zuerst bringe ich den Kleinen ins Bett, schaue mit ihm alleine noch ein Buch an und wir reden über den Tag. Wenn ich mit ihm fertig bin, mache ich dasselbe mit dem Grossen. So kann er 1. etwas länger aufbleiben als der Kleine und 2. haben beide intensiv Zeit nur mit mir alleine verbracht, ohne das Geschwisterkind.

Ansonsten versuche sehr konsequent zu sein. Wenn er etwas anstellt was er nicht darf, dann erkläre kurz, weshalb du das nicht möchtest und sag ihm eine Konsequenz die folgt, wenn er weiterhin nicht aufhört. Wenn er es wieder macht diese Konsequenz unbedingt auch durchsetzen.

Was ich auch noch eine schöne Idee finde, das sich alle mal zuammensetzen und darüber sprechen, was ihnen in der Familie gefällt und was aus ihren Augen verbessert werden könnte. Dein Grosser könnte sich schon einen Abend vorher Gedanken darüber machen und diese auch aufschreiben. Das hilft manchmal enorm, zu sehen, wie es die Kinder empfinden. Dann könnt ihr gemeinsam nach Lösungen suchen.

Ich wünsche euch alles Gute.

Liebe Grüsse

6

Hallo,

wenn du das Gefühl hast, alles falsch zu machen, dann mach es doch einfach anders.

Es gibt keinen Grund, einen 8jährigen den Tisch allein abräumen zu lassen. Dabei kann der kleine Bruder wirklich schon helfen - und du auch.

Warum sagst du also nicht einfach: "Helft mir bitte beim Tisch abräumen." ?

Das Leben könnte sooo einfach sein ;-)

Gruß

7

Hi!

Ich finde super, dass du reflektierst und deine Erziehung hinterfragst.

Der Tipp von doremi05 ist toll, den hatte ich schon an anderer Stelle gelesen und habe sofort daran gedacht, als ich deinen Beitrag hier las. :-) Schön, dass sie dir geantwortet hat.

Ich würde dir noch raten, den gleichen Trick auch mal bei dir selbst anzuwenden - einfach, um nicht alles so negativ zu sehen. Denk mal darüber nach, welche Dinge du RICHTIG gemacht hast. Nicht nur an die Fehler.

Jesper Juul sagt: Die besten Eltern machen 20 Fehler am Tag.#cool

Thema Spielen: Ich kann dich so gut verstehen!!! Ich finde die meisten Dinge, die meine Kinder mit mir machen wollen totlaaaaaaaaangweilig und habe oft ein schlechtes Gewissen, weil ich mich drücke. #schwitz

Aber ich versuche auch, mir bewusst zu machen, wie schnell die groß werden. Diese Zeit kommt nie wieder. Ich möchte mir nicht vorwerfen, dass ich NIE "Qualitytime" mit meinen Kindern hatte, nie mit ihnen gespielt habe. Darum lasse ich mir Unternehmungen einfallen, die MIR auch Spaß machen. Sei ein bisschen kreativ, dann fällt euch bestimmt etwas ein!

Ich gebe mal ein paar Beispiele:
- Spielplatz-Olympiade: Ich HASSE es, auf Spielplätzen rumzugammeln und stundenlang Anschwung zu geben.#gaehn Also nehme ich ab und zu eine Stoppuhr, Zettel und Stift mit und wir machen eine "Olympiade". Sprinten von Baum A zu Baum B. 10x auf die Bank springen und wieder runter (Bauch Beine Po!!:-p). So schnell es geht auf das Gerüst klettern und wieder runter, etc etc. Zeiten aufschreiben. Beim nächsten Durchgang versucht jeder, seine eigene Zeit zu verbessern. Macht total Spaß!! Bei uns machen meistens irgendwann noch andere Kinder und Eltern mit ;-)

- Zündeln: Wir haben uns verschiedene Materialien gesucht: Papier, Watte, Alufolie, Holz, Haare, eine Weintraube, Stoff, eine Nudel, etc etc., haben ein altes Backblech mit rausgenommen und darauf kontrolliert gezündelt. Wie schnell brennt was? Wie riecht das?

- Komplimente finden: Wir setzen uns ab und zu mit einem Eis auf eine Mauer und versuchen, über jeden Menschen, der an uns vorbeigeht, etwas nettes zu sagen. Klingt langweilig, aber das kann extrem lustig sein. :-p Lästern kann jeder.....

- Wir haben neulich mal von jeder Flüssigkeit, die wir im Haushalt haben, einen kleinen Schuss in einer Schüssel vermischt. Olivenöl, Spüli, Aftershave, Maggi, Milch, etc etc.

Dazu noch eine Prise von jedem Gewürz. Nur so, um mal zu gucken, wie die "Alien-Pampe" dann am Ende aussieht und riecht. Hat total Spaß gemacht!!!

- Bei Regen setzen wir uns manchmal ins Auto und fahren einfach los. An jeder Kreuzung frage ich: "Rechts oder links?" und die Kinder entscheiden. Mal gucken, wo wir landen! Wenn wir etwas interessant finden, halten wir an und schauen es uns an. Lustig ist das auch, wenn der Beifahrer die Augen verbunden hat. Wichtig ist gute Musik dabei! Ich mache immer Mix-CDs für's Auto, mit cooler Musik.

- Mit Hammer, Nägeln, Schnitzmesser etc in den Stadtpark und heruntergefallene Äste bearbeiten. Da wir in einer Altbauwohnung wohnen, geht sowas drinnen nicht.

- Meine Freundin hatte neulich eine super Idee: Sie hat ihren beiden Kindern "Fatsuits" gemacht - Sporthemden von Papa angezogen und mit Kissen, etc ausgestopft.

Dann Sumoringen auf dem Trampolin (mit Netz drum). Sie hat es gefilmt, zum Totlachen!!!!#rofl

- Du könntest mit deinem Sohn coole Aufnäher, Anstecker etc kaufen und einen alten Rucksack oder eine Jacke "pimpen"

Geh mal in dich, verlasse die Rolle der Mutter mit dem erhobenen Zeigefinger und überlege, welcher "Blödsinn" euch beiden Spaß machen könnte. Ich glaube, wir verlieren uns viel zu oft in dem Zwang, ständig zu erziehen und die Moralkeule zu schwingen. Und dann vergessen wir, dass wir die kurze so enge Zeit mit unseren Kindern auch einfach mal nutzen können, um mit ihnen kumpelhaft Spaß zu haben.

Ich bin keine "Supermama", die ständig solche Aktionen macht. Aber ab und zu raffe ich mich auf, meistens wenn das schlechte Gewissen besonders groß ist #hicks

Mir fällt noch etwas ein: Du erwähnst, dass dein Großer - logisch, weil er schon groß ist - natürlich auch Pflichten übernehmen soll. Wichtig finde ich, dass er aber auch RECHTE hat. Meine Große darf z.B. am Wochenende länger aufbleiben, oder auch in der Woche mit Taschenlampe noch etwas lesen, wenn sie noch nicht müde ist. Freitags gucken wir derzeit gerne "The Voice Kids" zusammen, mit ganz viel Knabberkram und unter eine Decke gekuschelt. Sie bekommt mehr Taschengeld, als der Kleine. Darf schon ins Kino gehen, oder mal mit Papa alleine ins Fußballstadion.

Überleg dir mal, ob sich die Rechte und Pflichten bei deinem Großen ausgleichen, oder ob ihr da vielleicht etwas nachjustieren könntet.

Liebe Grüße!
J.

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Dein Beitrag hat mir sehr gefallen! Danke für die tollen Tipps.

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Tolle Ideen. Die muss ich mir merken! Noch ist meine Maus zu klein...

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Hallo,

ich glaube auch nicht, dass Du eine schlechte Mutter bist, denn Du machst Dir ja Gedanken.

Ich glaube aber, dass Du einfach in Deinen Gefühlen und Gedanken gefangen bist.
Ganz auffällig fand ich den Satz "naja wieviel tolle sachen machen vorpubertierende 8 jährige". Dein Sohn macht ganz viele tolle Dinge und alles, was er macht, hat auch einen Sinn. Nämlich, seinen Platz finden, erwachsen werden, sich ausprobieren und dabei fürs Leben lernen. Das führt vielleicht oft zu Konflikten, weil wir genau das nicht mehr in dieser Form machen, aber Dein Sohn ist perfekt darin ein 8-jähriger zu sein.

Dann schreibst Du, dass er in der Schule gut ist. Das ist doch toll!

Und auch die Spiele finde ich schwierig. Ich denke, hier sollte man Kompromisse finden. Es geht ums Spielen. Da sollte auch mal das Kind entscheiden dürfen, auch wenn ich das vielleicht so nicht mag.

Ich kann nicht von meinem Kind erwarten, dass er mir freundlich, geduldig und kompromissbereit ist, wenn ich das nicht selbst auch vorlebe (damit meine ich nicht, dass man immer nachgeben muss, dass man nur das tun muss, was das Kind möchte oder dass man nicht auch mal sauer sein darf). Wenn Dein Sohn gerne Cowboy und Indianer oder Star Wars spielt, würde ich mich einfach auch einmal darauf einlassen und versuchen dem ganzen erst einmal wertfrei gegenüber zu stehen.

Und mal ganz ehrlich, welcher 8-Jährige möchte nicht toben. Wenn ich mich da an meine Kindheit erinnere. Ich glaube, meine Mutter und meien Oma fanden es nicht so besonders prickelnd, wenn wir im Garten beim Fussballspielen das komplette Gemüse- und Blumenbeet mit abgemäht haben. Aber es gehört zum Kindsein dazu. Interessanterweise sind auch meine "wilden" Dinge aus der Kindheit die, an die ich mich erinner. Ich schnitt zum Beispiel wahnsinnig gerne meinen Puppen die Haare und färbte die meiner Barbys mit Wasserfarbe in komischen K*tönen einen. Ich glaube, meine Eltern fanden das nicht sehr lustig, da die ja echt teuer waren.

Gab es das bei Dir nie? Hast Du als Kind nie wild gespielt? Bist Du immer lieb dagesessen und hast artig mit Deinen Puppen gespielt und nur geredet, wenn man Dich gefragt hat?

Was ich Dir mit meinem Beitrag aber eigentlich zeigen möchte, ist einfach mal ein anderer Blickwinkel. Jemand, der die Sache einfach mal von aussen etwas anders betrachtet.

Vielleicht kann Dir dabei auch wirklich jemand professionelles von aussen helfen, der Dir einfach neue Wege und Gefühle aufzeigen kann.

Was ich aber auf jeden Fall machen würde:
Ich würde mit meinem Sohn reden. Ich würde ihm den Vorschlag machen, dass wir einmal die Woche etwas gemeinsam unternehmen und wir bei der Unternehmung Kompromisse treffen (z.B. zusammen Fussballspielen, auf einen Abenteuerspielplatz, in den Hochseilgarten...).

Ich denke, wenn Du wieder positive Erinnerungen und Gefühle mit Deinem Sohn verbindest und Du siehst, was für ein grossartiges Kind er ist und was er leistet, dann sind auch Deine Gefühle, dass Du versagt hättest auch wieder weg.

Liebe Grüße
Urzeitkrebs

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Hi,

ich hab nur ein Sohn, er ist auch 8 und ähnelt deinem vom Verhalten. Er war auch von Anfang an "schwierig", brauchte immer Aufmerksamkeit und ist einfach laut und fast schon hyperaktiv und einfach "viel". Ich kenne es auch, dass er Dinge machen/spielen will, die ich nicht will, aber als Mama muss man auch einfach mal Dinge tun, die einem nicht so liegen. Ich bin alleinerziehend, daher MUSSTE ich mit ihm kämpfen, schließlich war da kein Papa, mittlerweile hat er guten Kontakt zum Papa und daher muss ich nun nicht mehr kämpfen :)

Aber ich suche auch Dinge, die uns beiden Spaß machen, zum Beispiel einen Film gucken am WE. DA wird auch einer rausgesucht, der uns beiden gefällt. Denn ich bin überhaupt nicht der Fan von Comic, somit einigen wir uns dann eher auf Pipi Langstumpf oder irgendwas reales eben. Comic-Filme laufen da eher selten.

Ansonsten geht meiner gern ins Kino und zu Hause spielt er gerne Lego. Da sollte ich auch mitspielen, aber das kann ich nicht... somit haben wir den KOmpromiss, ich baue mit ihm und er spielt dann alleine.

Du solltest schon sehen, dass du mehr auf deinen Sohn eingehst. DAss er so gar nicht alleine spielen mag, liegt sicher auch daran, dass er mehr Aufmerksamkeit möchte/braucht.

Viele Dinge hast du auch schon genannt, dass du ihn zu wenig lobst. Wie sieht euer Abendritual aus? Da könnte man das einbauen, dass es eine Zeit gibt, kuschelnd im Bett oder auf dem Sofa, in der man sich vom Tag erzählt und du sprichst mal Lob ihm gegenüber aus. Du darfst ihn auch kritisieren "heute hat mir nicht so gut gefallen, dass du..." aber auf jeden FAll muss es auch Lob geben, niemals nur Kritik!

Mein Sohn hat mir dann auch gesagt, was er nicht so gut an mir fand und so konnte ich auch was an mir verbessern. Zum Beispiel konsequenter sein, dadurch musste ich auch weniger motzen/schreien.

Ich sag meinem auch nicht 1000 mal, dass er etwas zu erledigen hat, sondern nur ein bis zweimal. Dann hat er es zu machen, oder ich mache auch nix für ihn "Mama machst du mir bitte was zu trinken?" ...nur wenn er auch seine Aufgaben erledigt. Zu trinken holen kann er sich schließlich auch selber.

Maren