Wie "Frusttoleranz" beibringen?

Hey Ihr,

Mein Hagrid macht mir Ärger. Er bekommt gerade Zähne und ist daher etwas sehr dünn häutig. ALLES muss SOFORT klappen, sonst gibt es Geschrei.

Und da er gerade laufen lernt und mit seiner Lernlaufhilfe (zum schieben) überall gegen donnert, ist der Lärmpegel zur Zeit sehr nervig.

Nun wollte Ich euch einmal fragen, wie ich ihm richtig helfen kann, mit Frust umzugehen?

Klar, jetzt gerade ist schwer, wegen den Zähnen.

Aber sonst? Er ist ein sehr neugieriger und aufgeweckter kleiner Junge. Wenn etwas nicht gelingt, probiert er es wieder und wieder. Aber wenn es dann auch beim 20.Mal nicht klappt, wird er laut. Meist fliegt der "Schuldige" durch die Gegend. Wenn ihm vorher die Lust vergeht, wird keine 20 Mal getestet, sondern es schon vorher bei seite getan und gekonnt ignoriert.

Seine Lernlaufhilfe liebt er! Aber wenn er damit gegen Wände läuft oder an Ecken hängen bleibt, frustriert es ihn. Er kann das Ding (noch) nicht einfach umdrehen und weiter laufen. Und wenn Ich dann zu langsam bin, fängt er an zu brüllen und will nicht mehr.
Oder wenn er beim Essen auch nach mehrmaligen versuchen nichts auf die Gable gepickt bekommt, fliegt entweder die Gabel, oder er nimmt die Hand.

Mal klappt es super und er sucht sich selbst eine Alternative, oder lässt es ganz bleiben. Das klappt ohne viel Gemecker.
Aber Manchmal, klappt es auch gar nicht und er schimpft und meckert dann.

Kann Ich ihm irgendwie helfen, wenn es misslingt und er sich so aufregt?
Zur Zeit sage Ich ihm, dass es nicht so schlimm ist, wenn es nicht klappt, zeige ihn wie es funktioniert und lobe ihn dann, wenn er es schafft. Langt das?
Ich will einfach keinen kleinen Tyrann haben, der weder Geduld hat, noch mit Frust umgehen kann.

Lg

Mrs.Norrs + Hagrid, der Freitag zum ersten Mal seinen Geburtstag feiert.

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na du bsit ja witzig- was soll er denn sonst machen?

Klar könnte er sagen: "so ein mist, ich komme gar nicht alleien aus der parklücke hier raus, kannst du mir mal bitte helfen, liebe mutter."

Oder aber "Oh Mama, jetzt hab ich aber einen mörderhunger, könntest du mir liebenswertr Weise mal ds Essen reichen"

Aber ich bin mir nicht sicher, ob das altersangemessen wäre:)

Für den kind gibt es kein "gleich, später, wird schon"-
es gibt nur das JETZT
und so lange das so ist, so lange kann es keine frustrationstoleranz geben, denn diese bedeutet ja, daß ich bedürfnisse aufschieben kann, daß ich mich ertrösten kann (auf später, auf ein anderes objekt,...)

am einfachsten machst du es dir und ihm, indem du ihn so wenig wie möglich sachen zur verfügung stellst, die er nicht komplett alleien bedienen/ handeln kann
Kinder lernen ganz von alleien krabbeln, aufstehen udn laufen
und in aller regel zeigen sie dabei eine ENORME frustrationstoleranz. sie fallen hunderte male wieder auf den hintern, es dauert wochen, bis es ihnen gelingt und dennoch sagt keienr von ihnen "ach kjomm, laß den quatsch, im kinderwagen rumgefahren werden ist doch viel cooler"
nee, immer und immer wieder wird von vorne angefangen

das problem bei diesen "hilfen" ist, daß sie dem kind eine kometnez vorgaukeln (laufen können), die es noch nicht erreicht hat. umso ärgerlicher ist es dann, wenn dieses kind, daß sich in einem moment als eroberer der welt wahrnimmt (ich kann LAUFEN) plötzlich in der ecke stecken bleibt.

ebenso mit dem essen- gib ihm "fingerfood", den er alleine bewältigen kann oder zumindest einen löffel- eien gabel wird er mit 12 monaten nicht so beherrschen können, daß es ihn befriedigt.

Und ansonsten: lebe es ihm vor, sei geduldig und einfühlsam. tröste ihn, wenns mal nicht klappt und schau, ob du alternativen bieten kannst (löffel statt gabel, finger statt besteck, an den möbel lang laufen statt lauflernwagen,...)
um ihm zu zeigen, daß wenn plan a nicht funktioniert, möglicherweise ein plan b existiert

denn: frust auszuhalten bedeutet nicht die fähigkeit, auf die erfüllung der bedürfnisse zu verzichten, wegen deren nichtbefriedigung man gerade frustiert ist, sondern es bedeutet as vertrauen in sich zu haben, daß es noch andere wege gibt, hilfe und liebe menschen, die man darumbitten kann, eigene kometenzen und eine vielzahlt von lösungsmöglichkeiten, um doch noch ans ziel zu kommen.

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Ohje, das hast du jetzt aber auch schön geschrieben.

Und wenn ich das so lese, von Hagrid und dem Frust und dem Laufen-lernen - ach.

Ich habe ja mit der Familienplanung aus gutem Grund abgeschlossen. Vielleicht sollte ich noch einmal ein paar Jahre in einer Krippe arbeiten oder so, um diese kleinen Pakete Mensch etwas geniessen zu können. In letzter Zeit idealisiere ich da wohl zu sehr, befürchte ich. #schein
Das kommt davon, dass die Monster schon so gross sind. :-)

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ich spekuliere ja darauf, daß IRGENDWANN mal die Geschwister meines mannes Nachwuchs bekommen, dann kann ich all das schöne nochmal mitmachen und nachts kann ich dennoch durchschlafen *heheheh*

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Hallo,

oje, du möchtest einem noch nicht ganz einjährigen Baby Frustrationstoleranz beibringen? :-)

Auch wenn du es gut meinst, steuerst du meiner Meinung nach in eine völlig falsche Richtung.

Dieser Frust beim Erlernen neuer Dinge und der damit verbundene Ehrgeiz treibt ihn doch erst dazu an, neue Dinge lernen zu wollen und es immer und immer wieder zu versuchen! Ärgerst du dich nicht darüber, wenn du etwas schaffen möchtest und es dir nicht gelingt? Ein Baby äußert diesen Frust natürlich anders als ein Erwachsener und das sollte man ihm nicht absprechen

Wenn du ihn (nur) lobst, wenn er etwas schafft, ist er doch noch mehr frustriert, wenn er es nicht schafft. Da sich deine Liebe/Aufmerksamkeit dann an sein Verhalten koppelt und auch nur dann, wenn er etwas "geschafft" hat. Ich würde es mit dem Lob ohnehin nicht übertreiben, aber ich würde es nicht davon abhängig machen, ob ihm etwas gelungen ist, sondern ihn auch dann loben, wenn er etwas versucht. Nie sollte man vermitteln "ich bin stolz auf dich, weil du ...". Es muss immer heißen "Ich bin stolz auf dich."

Auch würde ich keinesfalls sagen "ist doch nicht so schlimm." Doch, für ihn ist es schlimm! Ihm sind völlig andere Dinge wichtig als dir. Und dieses Empfinden ist subjektiv, das solltest du ihm nicht absprechen. Wenn er sich ärgert, dann darf er sich auch ärgern und seine Gefühle ausleben. Das ist so enorm wichtig für seine Entwicklung.

Frustrationstoleranz lernen Kinder nach und nach und erst viel später. Warte mal ab, bis er in die Autonomiephase / Trotzphase kommt. Das ist das Alter, indem Kinder nach und nach lernen, ihre Gefühle zu regulieren. Und dabei sollte der Weg von uns Erwachsenen nie sein, ihnen ihre Gefühle abzusprechen oder ihnen zu sagen, was "schlimm" ist und was nicht.

Ich will dir nur empfehlen; er darf / soll / muss sich ärgern, wenn ihm etwas nicht gelingt. Das ist sein Motor. Und du bist als Mama da, um ihn in den Arm zu nehmen, wenn er das möchte. Versetz dich in ihn hinein, versuch zu verbalisieren, was ihn ärgert. "Man, diese Lernlaufhilfe bleibt aber auch überall hängen! Warte ich helfe dir." Aber keineswegs solltest du ihm seinen Frust absprechen oder ihn in dem Moment als Tyrann ansehen, dem man seine Wutgefühle abgewöhnen muss.

Alles Gute für euch!!

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Hallo Mrs. Norris,

Geduld lernt man mit Geduld :-) Die fällt nicht vom Himmel, das ist ein Teil dessen, was man in seinem Leben so lernen muss und an Erfahrung mitnimmt. Aber noch lange, lange, lange nicht mit etwa 12 Monaten, sondern vielleicht irgendwann mal mit Anfang 30. Zumindest bei mir, ich besitze erst seit kurzem die Fähigkeit zur Geduld.

Kein Einjähriger wird jemals fröhlich seiner Mutter winken, weil etwas nicht geklappt hat oder gar geduldig sitzen bleiben bis jmd. vorbei kommt, der ihm den Lauflernwagen umdreht. Die Vorstellung allein ist schon ist komisch.

Gutes Zureden hilft trotzdem. Auch bei dir, du wirst noch eine Weile Geduld mit deinem Hagrid haben müssen #schein.

Gruß, C.

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Hagrid ist noch klein.
Tröste ihn, wenn er es zulässt.

Schau dir den Film "Babys" an - manchmal müssen die lieben Kinder einfach brüllen und heulen, um eben gerade mit ihrem Frust umgehen zu lernen.

Das läuft alles ganz richtig, so wie du es da beschreibst. Du brauchst "ganz einfach" Nerven wie Drahtseile, aber es wird sich alles ändern und entwickeln.

L G

White, deren Herz immer wieder aufgeht, wenn ein Baby vor Frust weint. #herzlich Dein Hagrid wird da so viel lernen, auch wenn du es vielleicht gar nicht erkennst.

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HI.

Ich würde vorzeitig vorbeugen, indem ich zum Beispiel dem Kleinen hinterher laufe und bevor so eine doofe Ecke in den Weg springt würde ich so Spaßhalber einlenken und zb sagen "huuuch war das knapp", so dass es erst gar nicht zum Ärgernis kommt.

Klar, dauernd geht das nicht, aber manchmal schon.

Wenn er es dann doch einfach passiert dann würde ich sagen "Mensch, dass die Wand auch immer im Weg stehen muss", also es etwas ins Lustige ziehen.
Und beim Essen das gleiche Spiel im Endeffekt, einfach mal zwischendrin ihn was auf die Gabel picken , so dass er nicht alles alleine aufpicken muss, das kann ja manchmal wirklich ätzend sein wenn das Stück einfach nicht auf die Gabel will (so aus Sicht eines Kindes). Babys/Kleinkinder können sich nunmal nicht anders ausdrücken.

Und wenn was öfters passiert , sodass er sich aufregt einfach ablenken und ihm evtl was anderes zum Spielen geben.

Naja, so hab ich das bei uns halt gemacht, klar Geschrei gab es auch mal immer wieder, und gibt es auch noch, aber man muss auch selber die Geduld haben.

Und beim Zahnen waren meine auch immer Bockiger als sonst, aber wen wundert es, hätte ich dauernd Schmerzen dann bin ich auch nichtmehr so gut gelaunt und verliere noch schneller die Geduld.

Wichtig ist es auch evtl sich mal in die komplette Lage eines so kleinen Menschen hinein zu versetzen, wir sind Groß, wir können Gefühle steuern, die Kleinen müssen es eben erst noch lernen.

lg

9

Hallo,

nimm ihm das Lauflerndings weg. Sowas braucht kein Kind.

Wenn er es nicht sieht, will er es nicht, also bringe es nachts in den Keller.

Wenn er es nicht hat, kann er nirgendwo gegen donnern, also ist es leiser.

Lass das ständige Loben. Das ist nicht zielführend. Irgendwann, wenn du ihn eines Tages nicht mehr für jeden Furz lobst, wird das auf ihn wie eine Strafe wirken.

LG

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Warum gib es die Teile überhaupt noch. Da können wir wenn wir alt und grau sind noch genug mit herumlaufen.

http://www.kindersicherheit.de/html/lauflernhilfe.html