Das macht mich alles so fertig!!!

Hallo!

Es geht darum, das ich mich total bedrängt fühle. Mein Sohn ist letzten Monat 10 geworden. Momentan hat er eine Phase, wo er alles ausdiskutieren möchte, und sich als der Chef aufspielt. Ich sehe das nicht soooo eng. Das verläuft sich noch
Klar nervt es, aber welches Kind versucht nicht seine Grenzen auszutesten?!

Die Schule ist das Problem.
Ich war heute zum Gespräch da, und die drängen mir eine Familienhilfe auf. Wenn ich mich nicht selbst beim Jugendamt melde, machen die das.

Fühle mich unter Druck gesetzt. Ich habe nix zu verbergen, aber es ist meine Privatsphäre. Und ich sehe es weitaus nicht so schlimm, wie die das behaupten.
Mein Sohn ist zwar lebhaft, aber noch lange kein Fall fürs Jugendamt. Ausserdem hört man immer nur negatives vom Jugendamt, das macht mir schon Angst und Bange.

Habe auch einen Vollzeitjob, wie soll ich das mit der Familienhilfe denn noch unterm Hut bekommen? In meiner freien Zeit möchte ich dann keine Fremde hier haben!

Hat jemand von euch gleiche Erfahrungen?

Habe noch eine kleine Tochter von 3 Jahren, und bin von meinem Nochmann getrennt, also alleinerziehend.
Er ist auf Montage, und kümmert sich zur Zeit kaum bis garnicht!

Ich vermute, da liegt das Problem. Mit Alleinerziehenden kann man sowas ja machen....

Was würdet ihr nun tun?
Soll ich es drauf ankommen lassen, das die mich "melden" ?

Liebe Grüsse

1

Hallo.

>>> Ich vermute, da liegt das Problem. Mit Alleinerziehenden kann man sowas ja machen.... <<<

Das ist doch Quatsch ... ich bin auch alleinerziehend und mir hat noch niemand versucht, irgendwas angedeihen zu lassen, nur weil ich ne Alleinerziehende wäre, mit der man es ja machen könnte ... woran das liegt? Es gab wohl weder Grund noch Notwendigkeit ...

... anstatt jetzt also auf stur zu schalten, sieh es doch als Chance (natürlich kann ich Dein Unbehagen verstehen, aber geh doch erst einmal nicht davon aus, dass man Dir nur böses will) ...

... denn ein "Mein Sohn ist zwar lebhaft" sieht erfahrungsgemäß nur eine (blinde) liebende Mutter so.

LG

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hör dir doch erstmal an, was so eine familienhfe macht. niemand wird dir inkompetenz unterstellen, es geht um hilfe. in welcher form werden sie dir schon erklären. das kann hausaufgabenbetreuung sein oder jemand, der bei der strukturierung eures alktags helfen.kann.usw. also nichts schlimmes. lass dich drauf ein.und hör zu, was man dir anbietet. es ist eben eine entlastung und hilfe für die famie. da will dir niemand böses.

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"der bei der strukturierung eures alktags helfen."

wunderbarer Schreibfehler #rofl -> Alktag *hicks*

Aber grundsätzlich hast Du natürlich recht!

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Danke für eure Antworten!

Ich weiss einfach nicht, was auf mich zu kommt - daher wohl diese Reaktion.

Hmmm...
Ich mache mir ja viele Gedanken darüber.

Vielleicht habt ihr Recht, ich sollte mir das erstmal "anschauen"
Nur ganz wohl ist mir bei der Sache nicht. Habe wie gesagt nix zu verbergen. Habe alles im Griff, Haushalt immer Top - Tag ist struktuiert - aber ich bilde mir ein, das mich jemand überwachen will

:-(

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keiner schlägt dir Familienhilfe einfach ,,so´´ und ich finde es gut,wenn man auch bereit ist Druck zu machen. Ich arbeite im identischen Bereich und es ist mein tatäglicher Job Grenzen zu setzen und ganz klar sagen - wenn dies und dies nicht passiert, bin ich gezwungen, das JA zu informieren.

Ein TOP Haushalt sagt noch nichts aus, wie es einem dann tatsächlich geht.

Ich kann dennoch deine Anmerkung - ,,ich will hier keinen haben´´ - verstehen. Dann solltest du aber schneller sein und sich selbst melden, dann eben entscheidest noch DU, was passiert und dann entscheidest du auch mal die Art der Hilfe.

Wir haben etwas länger gebraucht, bis die Zeit ,,reif´´ war. Uns hat keiner gesagt - wir sollen was tun. Ich bin aber kein blinder Mensch. Die Familientherapie fing Ende Januar an und Mitte April waren wir ,,fertig´´....Dadurch dass ICH die Initiative ergriff, bestimmte auch ICH, wer uns helfen wird. Und ich bin tausend Mal dankbar, dass es den Menschen gibt.

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So schnell bekommt man eigentlich keine Familienhilfe!:-p

Aber wenn dein Sohn in der Schule so massive Probleme macht, muss da auf jedenfall etwas unternommen werden. Wenn die Schule mit Jugendamt droht, ist es nicht nur mal ein bißchen rumkaspern!

Also "Hand aufs Herz", wo liegen die Probleme? Ich glaube du solltest das Hilfsangebot nicht verweigern!
Alternativ wäre vieleicht auch Erziehungsberatung oder ähnliches eine Möglichkeit!
Und nein, das ist keine Schande! Wir hatten die Therapeutin auch bei uns zu Hause!
#winke

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Ja, wenn sie sich selbst ans Jugendamt wendet, kann sie sich dort gemeinsam mit der Ansprechpartnerin beraten, welche Hilfe geeignet ist (Erziehungsbeistandschaft, Familienhilfe, Erziehungsberatung ..).

6

Hallo!

Das mit dem Ausdiskutieren verläuft sich erstmal nicht, das ist der Beginn der Pubertät und das wird noch schlimmer.

Hast Du denn mal mit den Lehrern in der Schule gesprochen was dort los ist? Vielleicht kommt ja gar nicht alles bei Dir an.

Und vielleicht will die Schule Dir ja helfen, bevor das Kind endgültig "in den Brunnen gefallen ist" und die Notbremse ziehen.

Da muß schon einiges im Argen liegen, bevor die Schule zu solchen Mitteln greift.

Vielleicht hast Du ja bei der strikten Durchstrukturierung Deines Alltags Dein Kind aus den Augen verloren?

Mach Dich in der Schule schlau, such Dir Hilfe und versteck Dich nicht hinter Deinem "Job"!

Es geht um DEIN KIND!!!

Gruß

misses_b

7

Die Schule muss dir ja im Gespräch mitgeteilt haben, warum sie dir eine Familienhilfe ans Herz legt. Vielleicht nennst Du mal ein paar Beispiele, damit man das Ganze besser beurteilen kann. Wenn Du das nicht möchtest, dann kann man nur von dem ausgehen, was Du schreibst. Dass Du es also für unnötig hälst. Und dann würde ich persönlich auch keine Familienhilfe anfordern. Nun könnte man böse sagen, dass Du dir da vielleicht etwas schön redest und mehr im Argen ist als Du es zugeben magst.

Da Du arbeitest und zwei Kinder alleine erziehst, könnte ich mir vorstellen, dass Du subjektiv das Gefühl hast, dir immer den Arsch für deine Kinder aufzureissen (entschuldige die Ausdrucksweise). Objektiv siehst Du deine Kinder so aber auch nur einen Teil des Tages und überlässt einen großen Teil der Erziehung zwangsläufig jemand anderem. Und dann solltest Du auch annehmen, wenn dieser jemand Probleme erkennt.

"Ausserdem hört man immer nur negatives vom Jugendamt, das macht mir schon Angst und Bange."

Nun ja, das stimmt so 50/50. Manche Jugendämter sind wohl in der Tat unmöglich. Manche sind aber auch sehr engagiert und man bekommt wirklich Hilfe. Ich persönlich würde es in einer so unklaren Sachlage darauf ankommen lassen. Du kannst dort anrufen und erklären, dass die Schule dir eine Familienhilfe empfiehlt, Du selbst aber gar nicht die Notwendigkeit siehst. Das ist ja die Wahrheit und die ist immer gut. Wenn das Jugendamt dann entscheidet zu kommen ist es gut, wenn nicht ist es auch gut, dann muss die Schule sich eben selbst bemühen.

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Hallo,

warum nimmst Du die Hilfe nicht einfach an? Das ist doch kein Untergang, im Gegenteil. Und ich glaube kaum, daß jemand einach so eine Hilfe vom Jugendamt zugeteilt bekommt, bzw. mit dem Nachsatz, wenn sie sich nicht kümmern, dann wir. Es muß also schon schwerwiegende Gründe geben. Im Grunde kann es doch nur besser werden, meinst Du nicht?

LG

9

Hallo,

"Momentan hat er eine Phase, wo er alles ausdiskutieren möchte, und sich als der Chef aufspielt. Ich sehe das nicht soooo eng. Das verläuft sich noch"

war das bisher deine "Erziehungsmethode", wenn dein Sohn eine "Phase" hatte - "das verläuft sich noch"?

Ich kann dir sagen, dass sich keine Phase einfach so verläuft, wenn man dem nicht entgegensteuert. Erzieherisch tätig werden muss man immer, gerade in den berühmten "Phasen".

Ich finde es sehr aufschlussreich, dass du hier nicht schreibst, welche konkreten Gründe die Schule nennt, dir eine Familienhilfe zukommen lassen zu wollen. Die Schule wird kaum gesagt haben "weil SIe alleinerziehend sind".

"Ich vermute, da liegt das Problem. Mit Alleinerziehenden kann man sowas ja machen...."

Genau #augen
Und deswegen schaffen es auch fast alle anderen Alleinerziehenden, dass ihre Kinder auch ohne Familienhilfe nicht verhaltensauffällig werden.

Auch wenn es dir unangenehm ist:
dein Sohn fällt anscheinend mehr als negativ in der Schule auf, und zu seinem Wohl (dein Sohn wird ja nicht glücklich sein mit seiner Situation) solltest du die Familienhilfe annehmen.

Interessant wäre aber schon, welche konkreten Gründe die Schule für ihre Forderung nach Familienhilfe hat. Ohne gute Gründe werden sie beim Jugendamt wohl kaum was durchsetzen können.

LG,
J.

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Hallo,

ich möchte dir gern antworten, da ich in der Familienhilfe arbeite.
Bedenken, wie du sie hast, hatten viele der Familien die ich betreut habe am Anfang der Hilfe.

Ich kann dir beispielsweise von einer Mutter berichten, die sich ein dreiviertel Jahr gegen die Hilfe wehrte und am Ende der Hilfe beim Abschied weinte und zu mir sagte "es war so eine schöne Zeit."

Ja, anfangs kommt da eine Fremde zu euch ins Haus. Aber diese Fremde wird nach einigen Wochen zur Ansprechpartnerin und Bekannten, die dir auch Entlastung bieten kann, indem sie etwas mit deinem Sohn macht.

Familienhelfer arbeiten flexibel, d.h. Termine werden mit dir gemeinsam vereinbart und können auch am Abend erfolgen. Termine können sowohl mit dir alleine, als auch mit dem Kind alleine und gemeinsam erfolgen. Die Gestaltung der Arbeit richtet sich nach eurem Bedarf.

Normalerweise gibt es aber schon Gründe, wenn eine Schule eine Meldung ans Jugendamt macht. Lebhaft allein ist da kein Grund.

Zudem ist Familienhilfe eine freiwillige Hilfe, die dir niemand aufzwingen kann. Aber du kannst dich doch mal beim Jugendamt mit deinem Ansprechpartner austauschen und beraten lassen. Das ist völlig unverbindlich.

Wenn du noch weitere Fragen hast, schick' mir gerne eine persönliche Nachricht.

Ich habe auch viel mit den Kindern alleine unternommen (Freizeitaktivitäten), was auch eine Entlastung für die Eltern dargestellt hat. Die Sozialpädagogin bzw. den Sozialpädagogen lernst du beim Gespräch auch erst einmal kennen, wenn die Chemie stimmt, dann kann die ganze Familie von der Hilfe durchaus profitieren.

Viele Grüße!