Worauf legt ihr Wert? Schwerpunkte in Erziehung bei Baby und Kleinkind

Guten Morgen!

Ich komme viel rum, lerne viele Menschen kennen und gerade jetzt bewege ich in einem Bekanntenkreis, in dem die ersten Eltern geboren werden.

Ich stelle fest, dass die Schwerpunkte in Sachen Erziehung doch arg auseinander gehen.

Die einen legen Wert auf feste Schlafzeiten, um einen Rhythmus zu gewährleisten. Da wird das Kind immer zu den gleichen Zeiten, gefüttert, gewickelt, hingelegt. Wenn es zwischendurch schläft wird es eben wach gemacht und das Prozedere durchgezogen.

Andere legen ihr Augenmerk darauf, dass das Kind nicht schreit ( und ich meine damit nicht brüllen bis es blau anläuft, sondern der kleinste Quäker soll schon vermieden werden ). Sie wollen vermeiden, dass das Kind sich allein fühlt, Angst hat usw. In der Praxis sieht es so aus, dass sie stets und ständig auf der Hut sind, lauschen in die Stille hinein und man trifft sie zu 85% mit einem 8 monatigen Säugling auf dem Arm vor.

Andere widerum sagen, das Kind gebe vor, wo die Schwerpunkte liegen. Das ganze Leben ist nach der Willkür eines Neugeborenen ausgerichtet.

Einerseits leuchtet mir ein, dass nicht jedes Kind gleich gelagert ist. Andererseits gibt es ja auch fundierte Studien, die belegen, dass auf bestimmte Erziehungsstile/ Schwerpunkte gleiche Entwicklungen vorherrschen.

Meine Frage an euch ist: legt ihr Wert auf feste Struktur? Auch bereits bei Babys und Kleinkindern oder denkt ihr, das habe "noch" keinen Sinn, da das Kind es sowieso nicht versteht?
Meine Meinung ist, das Kind wird in eine bestehende Partnerschaft/ Familie hinein geboren und sicher werden die Umstände für die Erwachsenen geändert, aber die Regeln geben doch die Erwachsenen vor, oder wie seht ihr das?

Ich habe mit eigenen Kindern keine Erfahrung, nur mit Haustieren #hicks, ihr mögt mir diesen Vergleich verzeihen, aber auch da muss sich das Tier doch der vorgegebenen Struktur anpassen.

Sicher wird sich ein Leben mit Kind ändern, aber wird es dann wirklich so fremdbestimmt?

LG

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Hallo,

"Einerseits leuchtet mir ein, dass nicht jedes Kind gleich gelagert ist. Andererseits gibt es ja auch fundierte Studien, die belegen, dass auf bestimmte Erziehungsstile/ Schwerpunkte gleiche Entwicklungen vorherrschen."
Diese Studien würde ich mal gerne lesen.

Es gibt genug Geschwisterkinder welche beweisen das die gleiche Erziehung unterschiedliche Auswirkungen haben kann.

Gruß Karin

2

Hallo,

ich hatte ein Schreikind. Das war nur ruhig, wenn es Nahrung bekam. Also hat man mich nicht mit dem inzwischen außerordentlich dicken Kind auf dem Arm, sondern ständig fütternd gesehen.

Danach hatte ich Zwillinge, die man mit 8 Monaten nicht gleichzeitig durch die Gegend hätte tragen können, weil sie echte Zappelkinder waren und sind.

Was ich wollte, spielte in beiden Fällen keine Rolle.

Allerdings habe ich bei den Zwillingen die Vorteile fester Strukturen schätzen gelernt.

"Auch bereits bei Babys und Kleinkindern oder denkt ihr, das habe "noch" keinen Sinn, da das Kind es sowieso nicht versteht?"
Babys die viel schlafen, entwickeln sich anders als Babys die viel wach sind und damit auch häufiger weinen. (Wer schläft, weint nicht.) Für diese Erkenntnis braucht man keine Studie.

"Meine Meinung ist, das Kind wird in eine bestehende Partnerschaft/ Familie hinein geboren und sicher werden die Umstände für die Erwachsenen geändert, aber die Regeln geben doch die Erwachsenen vor, oder wie seht ihr das?"
#rofl #rofl #rofl

"Ich habe mit eigenen Kindern keine Erfahrung, nur mit Haustieren #hicks, ihr mögt mir diesen Vergleich verzeihen, aber auch da muss sich das Tier doch der vorgegebenen Struktur anpassen."
Kinder machen das nur bedingt mit.

"Sicher wird sich ein Leben mit Kind ändern, aber wird es dann wirklich so fremdbestimmt?"
Du wirst lernen müssen, dass du nicht der Nabel des Universums bist. Gleich danach versuchst du hoffentlich, diese Erkenntnis auch deinem Kind zu vermitteln. Wenn alles richtig läuft, seid ihr ein paar Jahren schon in der Lage vernünftige Kompromisse zu finden, die allen gerecht werden.

LG

3

Hallo,

letztlich versucht man das zu tun, womit sich alle möglichst gut fühlen. Und weil Menschen, ob als Eltern oder Babys, so unterschiedlich sind, wie nur denkbar, gibt es Millionen richtiger Wege.

Zum Glück ;-)

Liebe Grüße
die Landmaus

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erzirhen.kann man babys nicht. erziehung fängt erst im.kleinkindalter an. ein baby hat grundbedürfnisse, die befriedigt werden.müssen. sonst kann das dazu führen dass das baby kein.urvertrauen entwickelt oder dieses urvertrauen gestört wird. die grundbedürfnisse sind essen, schlafen, nähe und frische windeln. und wie genau das in der praxis aussieht kommt immer auf den charakter des babys an. fakt ist aber, werden die grundbedürfnisse eines babys nicht befriedigt, weil man erwartet dass das baby sich an die familie anzupassen.hat, leidet das baby und entwickelt sich schlecht bzw. entwickelt kein.urvertrauen.

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Pauschale Aussagen kann man da gar nicht treffen. Es sind ja nicht nur die Kinder alle unterschiedlich, es sind ja auch die Eltern sehr unterschiedlich, manche sind belastbarer, manche weniger, manche sind egoistischer und manche können eigene Bedürfnisse eher nach hinten stellen.

Unser Pupsi war ein richtiges Klammeräffchen, geschlafen wurde nur auf dem Arm, sobald er abgelegt wurde, klappten die Augen auf und es wurde aus Leibeskräften geschrien. Für mich war das gar nicht aushaltbar. Bei mir funktionierten die Hormone sehr gut, sobald unser Sohnemann schrie, brach mir der Schweiß aus und ich bekam fast Herzschmerzen und ich war zur Stelle. Unser Sohn ist aber auch mit einem lauten Organ gesegnet, andere Babies kamen mir teilweise so piepsig und leise vor, das schwache Wimmern hätte mich vermutlich auch weniger beeindruckt.

Meine Freundin hat zwei absolute Anfängerbabies bekommen, die viel schlafen/schliefen und das überall. Das ist manchmal schon etwas ungerecht. Die Eltern sind in meinen Augen aber doch schon im gesamten Verhalten recht egoistisch und machen Dinge, die für mich überhaupt nicht gehen. Das wäre absolut nicht mein Stil. Und ich glaube, mit einem Kind wie unseres eines ist, wäre die Familie sehr unglücklich geworden oder das Kind...eben.

Strukturen .... waren nie so unser Ding, dem engen Korsett eines Zeitplans wollten wir uns nie unterwerfen. Gestillt habe ich nach Bedarf und feste Schlafenszeiten gab es zwar schon, weil unser Kind dann müde war, aber mir war nicht wichtig, dass er dann in seinem Bett liegt (wo er ja grds. eh nicht eingeschlafen ist). Dann wurde eben unterwegs im Kiwa oder Maxi Cosi geschlummert. Vielleicht brauen die Eltern diese Strukturen, weil sie sich so unsicher fühlen...ich empfinde so etwas sehr einengend und starrsinnig, wenn es an den Bedürfnissen der Familie vorbei geht. Gewickelt wird, wenn die Hose voll ist, dafür brauch ich doch keine festen Zeiten.

"Meine Meinung ist, das Kind wird in eine bestehende Partnerschaft/ Familie hinein geboren und sicher werden die Umstände für die Erwachsenen geändert, aber die Regeln geben doch die Erwachsenen vor, oder wie seht ihr das?"

Ich würde sagen, alles ist so neu, dass alles Bisherige ziemlich über Bord geworfen wird. Jeder hat eine neue Rolle und neue Positionen in der Familie, alte Strukturen geraten in den Hintergrund und sind manchmal schwierig hervor zu holen (als Paar bestehen zu bleiben). Eine Familie mit Kindern zu werden, ist ein dynamischer Prozess. Es muss sich alles neu finden und neue Strukturen für das Zusammenleben gefunden werden. Man besteht eben nicht aus zwei Mitgliedern, sondern man ist dann zu Dritt. Wenn man ein Kind möchte, sollte man sich auf dieses "zu Dritt" einlassen und sich offen entwickeln. Zu Zweit mit Anhang ....funktioniert meiner Meinung nach nicht so gut.

LG
Rufinchen

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aber die Regeln geben doch die Erwachsenen vor

#rofl#rofl#rofl

Bei einem Baby?

#rofl#rofl#rofl

Bitte sag mir bescheid wenn du ein Baby bekommst, die dann folgenden Beiträge möchte ich um nichts in der Welt versäumen.
Ich würde dafür sogar Geld bezahlen^^.

#winke Cloti

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Stimmt aber sowas von..... :-D
Pssst - ich freu mich schon, wenn mein Sohn samt Schatz im November zum ersten Mal Eltern werden......dann sehen sie endlich in der Praxis, was ihre zahlreichen Ratschläge wert sind, die sie meiner Tochter und ihrer Maus gegeben haben..... *fröhlich pfeif*
So quasi " man rennt doch nicht immer gleich, wenn ein Baby mal 10 min schreit.....oder hach das Kind muss doch auch mal anstandslos ins Bett gehen, auch wenn Besuch da ist...." - griiiiiiiiiiiiiiiiiiins.....da haben sie die Neugier und das "ich will doch auch dabei sein" einer damals ca. 2 1/2 jährigen seeeehr unterschätzt- usw. usw.
Ich hab nur immer breit gegrinst #huepf
LG Moni

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Kann man dann bei dir die aktuellen Tagesberichte abonnieren Das wird bestimmt lustig^^.

Aber ich konnte es mir auch nur ganz schwer vorstellen wie es ist ein eigenes Kind zu haben. Und das ich, die ja in einer Kita arbeitet. Die ja weiß wie schwer es manchmal mit Kindern ist.

Ich konnte nie die Mütter so richtig verstehen wenn sie am Anfang Probleme hatten die Kinder für ein paar Stunden bei uns zu lassen. Nun kann ich es. Wenn man es nicht selber fühlt kann man sich da einfach nicht reinversetzen.

In den ersten Wochen habe ich immer Schweißausbrüche bekommen wenn wir im Auto saßen und Lotti auf der Rückbank anfing zu weinen.

Und natürlich sollte Lotti im Beistellbett neben mir schlafen. Sie hat noch keine Nacht darin geschlafen, immer nur direkt bei mir.

Das so ein kleines Wesen im Prinzip die ersten Wochen nur am Busen hängt, hat mir vorher auch keiner erzählt. Die Sprechstundenhilfe von meinem FA hat sich halb tot gelacht als ich dort nach der Geburt anrief und sie mich fragte wie es denn so läuft.

Ich wollte auch nach einem Jahr wieder arbeiten. Platz bei der Tagesmutter und alles schon frühzeitig in der Schwangerschaft geplant.

Gerade erst habe ich um ein weiterres Jahr verlängert, ich kann sie noch nicht weg geben.

Was sagt Michael Mitermeyer so richtig : "Gell, es ist scho anstrengend! Aber wenn sie dich einmal anlächeln " !

Cloti

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Die Geburt des ersten Kindes verändert das leben eines Paares so grundlgend, daß es keine regeln mehr gibt, die diese paar vorgeben könnte (außer eben der regelmäßigkeit, um die das paar nicht drum herum kommt, wie z.B. arbeiten gehen)

Alles muß sich neu einspielen, alles muß neu erfunden werden, alles muß plörzlich abgestimmt werden auf einen dritten, der seine bedüfrnisse nicht aufschieben kann und dessen äußerungen man erst kennen - und interpretieren lerenen muß

es ist von anfang an ein wechselspiel zwischen eltern und säuglingen- vom ersten moment n treffen die eigenheiten des säuglings (ist er zu früh geboren oder reif, welches temperament bring er mit, welche körperlichen eigenheiten bringt er mit...) und den eigenheiten der Eltern (welches temperament haben die eltern, wie ist die partnershaft, wie schafen beide die veränderung zu einer dreierkonstellation, welche ideen von erziehung haben beide, von familie, von ihrem leben usw)

da kommt so viel neues dazu- jeden tag entwickelt sich diese neue triade und jeden tag verändert sich das bild von familie, vom partner vom kind, von sich selbst als mutter oder vater

das nachvollziehen kann nur jemand, der dies selbst erlebt hat, denn es ist ein so vielseitiger, so emotionaler prozess, der nicht beschrieben oder nachempfunden wrden kann und der natürlich auch individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen wird

und ja- es ändert sich alles- du bist plötzlih nicht merh alleine für dich verantwortlich sondern für ein lebenwesen daß total und komplett von dir abhängt und von der qualität deienr betreuung stark beeinflußt wird. inder baybzeit stehen deine bedüfrnisse ganz weit hinten, denn die bedürfnisse des kindes sind so präsent, oft unvorhersehbar, nicht aufschiebbar, daß du gar nicht groß anders kannst.

erstnach und nach normalisiert sich dsa wieder- die kidner lernen den bedrüfnisaufschub, die eltern finden ihre rollen,die familie beginnt eine familienkultur zu entwickeln

mit einem haustier ist das mMn in keiner weise zu vergleichen (und ich bin mit hasen, hunden, katzen, hamstern, vögeln, schildkröten,... aufgewachsen:)

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Hi,

für mich war von Anfang an ei Rhytmus bei den Twins wichtig.
Es hat super geklappt...und ja ich habe sie auch mal geweckt, wenn sie z.B. Nachmittags zu lange geschlafen haben, somit konnten sie abends wieder normal schlafen.

Sie haben auch schon mal gequakt und das Leben hat sicht nicht nur ums Baby gedreht.
Das Kind (3/4 Jahr alt) von meinen Nachbarn wird zwar im Kinderwagen spazieren geführt habe sie aber noch nicht 1 x im Garten gesehen....nicht auf der Ecke....gar nichts. Das ganze Leben dreht sich auch nur ums Kind...nicht telefonieren, wenn das Kind schläft, nicht sauber machen.....obwohl das Kind einen gesunden Schlaf hat und auch kein Schreikind etc. ist.....

Ich weiß auch nicht warum, entweder ich habe irgendetwas richtig gemacht oder meine Kids haben einfach gute Gene erhalten. Ie sind wirklich super " zahm".

lisa

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Danke, deine Antwort rettet diesen Thread! ;-)

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Danke!!!! Super Beitrag!!! #pro

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Hallo*

in den ersten Lebensmonaten erzieht man Kinder nicht, sondern betreut sie intensiv!

Ein Baby kann in den ersten Wochen noch nicht richtig sehen, sondern nur zwischen hell und dunkel unterscheiden, es hat auch kein Zeitgefühl, es weiß nicht einmal, dass seine Arme zu seinem Körper gehört! Es kann sich nicht fortbewegen, es kann seine Blase und seinen Darm nicht kontrollieren, es kann seine Körperwärme nicht selbst halten.

Die Bedürfnisse meines Baby werden sofort befriedigt! Die Bedürfnisse meiner zweijährigen Tochter werden nicht immer sofort befriedigt, denn sie hat nun in vielen Bereichen die Reife erlangt, warten zu können. Wenn sie ein Buch mit mir gucken will, muss sie warten, bis ich mit meiner aktuellen Tätigkeit fertig bin. Wenn sie 5 Minuten vor dem Abendbrot Hunger hat, muss sie sich bis zum gemeinschaftlichen Essen gedulden usw.

In unserer Familie bekommt Mama 20%, Papa 20 %, Tochter 25% und das Baby 35% Aufmerksamkeit und irgendwann sind wir alle gleichberechtigt.

Merke: Ein Baby wird betreut und nicht erzogen, der Prozess der Erziehung beginnt erst später, wenn es die Reife hat.

Tipp: Gib deinen Freunden mit Kind etwas Zeit sich als Familie zu finden und unterhalte dich bloß nicht mit ihnen über die Erziehung von Kindern oder Tieren!!!

Alles Gute

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Hallo,

" es weiß nicht einmal, dass seine Arme zu seinem Körper gehört!"
Diese Annahme ist falsch.

http://www.spektrum.de/alias/kindesentwicklung/ungeborene-ertasten-einander-im-mutterleib/1049962

"Es kann sich nicht fortbewegen"
Das kann es sehr wohl, es dauert nur länger.

Gruß

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" Die Annahme ist falsch"

Ähm- nö! Nennt sich im Fachjargon "Hand-Augen-Koordination"
http://www.knetfeder.de/kkp/motorik.html

Ein Baby kann sich irgendwann fortbewegen, aber hast du mal beobachtet wann und wie schnell das geht?

Alte Leute würden für diesen Zustand die Pflegestufe 3 bekommen und hätten eine Rund-um-die Uhr-Betreuung.....

Ich bleibe dabei: Ein Baby ist absolut hilflos und hat alle Aufmerksamkeit der Eltern verdient! Und ich gehe stark davon aus, dass du dich um deine drei Kinder auch so aufopfernd gekümmert hast.

Meine Freunde hatten und haben alle Verständnis für mich und meine Familie, aaaaber ich nehme mir immer wieder Zeit, um diese nur mit meinen Freunden zu verbringen und in Ruhe über Gott und die Welt zu quatschen. Das ist für mich der goldene Mittelweg.

LG

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