Hallo ihr Lieben,
heute brauche ich mal einen Rat. Vielleicht reagiere ich ja auch über?! Wir haben gute Freunde. Ihr Sohn ist so alt wie unsere Tochter (knapp 3), die beiden sind die besten Freunde. Wir wohnen in der gleichen Straße und sehen uns mehrmals die Woche. Ihr Sohn ist ein kleiner "Rabauke" (absolut nett gemeint!), meine Tochter ein kleines Sensibelchen (sehr empathisch, aber eben auch sensibel und empfindlich). Sie ist schon fast zu angepasst, ihre Trotzphase besteht aus den Worten "Ich wollte das aber machen", wenn ich wegen irgendwas mit ihr schimpfe. Ich muss nur sehr selten laut werden und wenn, dann erschrickt sie sich sehr, weint und macht das dann auch nicht mehr. Ich war früher als Kind genauso.
Um es vorweg zu sagen, ich habe kein Problem damit, wenn einer von den beiden meine Tochter "maßregelt", wenn ich nicht dabei bin (die Kinder spielen auch mal alleine) oder ich etwas nicht sehe. Heute ist es aber zum zweiten Mal vorgekommen, dass er sich "eingemischt" hat. Wir wollten grade die Straße überqueren, meine Tochter schlich auf die Straße zu und ich wollte, dass sie anhält. Sie näherte sich weiter der Straße (erklärte mir nachher, sie wollte bis zum Straßenrand, ich wollte aber, dass sie 50cm davor stehen bleibt). Ich habe sie dann festgehalten und sie etwas lauter angefahren. Sie fing dann an zu weinen und ich habe mich zu ihr hingehockt und noch mal gesagt, dass die Straße gefährlich ist und sie stehen bleiben muss, wenn ich es sage. Daraufhin hat er sich noch vor sie gekniet und auch noch auf sie eingeredet (sie sowieso schon am weinen). Ich hab dann gesagt, wir könnten jetzt über die Straße und hab auf der Straße noch mal zu ihr gesagt "Komm, zügig" oder so und er hat sie dann von hinten angeschoben (wobei sie wirklich sehr ungern von anderen als von uns angefasst wird und er das eigentlich weiß) und sie daraufhin auf der Straße noch fast vom Laufrad gesprungen ist.
Wie seht ihr das? Mischt ihr euch ein, wenn Freunde von euch ihre Kinder erziehen? Kann ich da etwas sagen? Es mal vorsichtig in einer ruhigen Minute ansprechen? Oder reagiere ich über, ist es total in Ordnung?
Viele Grüße
von einer verunsicherten xyz
Guter Freund mischt sich in die Erziehung ein, kann ich etwas sagen?
Hi!
Also ich kann dich verstehen.
Als Mutter ist man doch sehr empfindlich (teilweise sicherlich übertrieben, aber so ist es nun mal. Das ist irgendwie unser Instinkt, wir sind "Löwenmamas", die beißen auch jeden weg, der ihren Jungen zu nah kommt 
) und ich kann GENAU nachfühlen, wie sehr du dich davon "gestört" gefühlt hast. Ich habe quasi JETZT das Gefühl im Bauch 
Ich würde an deiner Stelle kein extra Gespräch mit ihm suchen. Das macht die Sache so groß. Ich würde ihn aber das nächste Mal in seine Schranken weisen. Das solltest du dir fest vornehmen und dann auch nicht verunsichert zögern.
Wenn er sich einmischt, würde ich ihm klar und mit Nachdruck sagen: "Klaus, bitte lass MICH das regeln." Ich würde ihm da tatsächlich über den Mund fahren. Nicht unfreundlich, aber klar. Wenn die Situation dann vorbei ist, würde ich ihn noch mal beiseite nehmen und so was sagen, wie: "Entschuldige, dass ich dich eben angeranzt habe. Aber es geht nicht, dass du mitmischt, wenn ich mit der Kleinen einen Konflikt habe. Ich bin in dem Moment für sie verantwortlich, ich habe den Draht und die Erfahrung mit ihr und ich möchte das dann auch nach meinem Gefühl mit ihr klären. Wenn du einen konstruktiven Vorschlag hast, dann finde ich das toll, aber sag es mir dann bitte unter 4 Augen. Nicht einfach reingrätschen und mitmachen, bitte."
Sei dann einfach ehrlich und mach es in der Situation, oder kurz danach. Das ist authentisch und wiegt nicht so schwer, wie ein eigens anberaumtes Problemgespräch.
Das ist super. Danke, dass du es nachempfinden kannst. Ich kann bei ihr auch so gut nachempfinden, wie es ihr da geht, weil sie so ein kleines Sensibelchen ist, für die das wirklich schon schlimm genug ist, wenn ich sie so anranze. Wie gesagt, ich war auch so mega sensibel.
Ich habe übrigens, als er sie dann auf der Straße noch anschob, zu ihm gesagt "Klaus, ich kläre das." (oder so).
Jaja, Löwenmamas. Ihc muss irgendwie erst lernen, wann ich etwas sagen "darf" und wann ich damit dann voll ins Fettnäpfchen trete.
In dem Fall finde ich es ok.
Es mag nicht ganz rational sein, aber das wäre mir egal. Ich würde einfach verhindern wollen, dass das immer wieder passiert und ich ihn irgendwann hasse 
Hallo,
die Situation war vielleicht nicht Ideal und vielleicht hätte der Nachbar es auch gut sein lassen können aber grundsätzlich finde ich Du übertreibst.
In Deiner Erziehung werden noch viel mehr Menschen "mitreden" wen sie erst älter ist. Erzieher im Kindergarten, Lehrer, Tainer wen sie Sport macht, Freunde, Nachbarn usw.....
Dein Kind wird lernen wer wann wie viel zu "sagen" hat. 
Was Deine spezielle Situation angeht nein mich würde das nicht stören wen meine Nachbarin auch nochmal erwähnt das man stehen bleiben muss und sie hinterher auf dem Laufrad anschiebt. Fällt eher unter wärst Du stehen geblieben, hättest Du Dir die Predigt erspart.
Ich bin ziemlich sicher das Deine Tochter eigentlich sehr genau weis das sie an der Straße stehen bleibe muss. Meine (wird im Juli 3) weis das sehr genau.
LG dore
Danke für deine Antwort.
Natürlich weiß meine Tochter auch, dass sie stehen bleiben muss und (da bin ich mir sicher) sie wäre auch stehen geblieben, nur eben zu dicht dran (deswegen habe ich ja auch was gesagt).
Vielleicht müssen wir das beide auch lernen 
Ich finde nur, dass er sich nicht einmischen brauch, wenn ich das kläre. Mir fällt halt (auch bei mehrmaligem Nachdenken) kein Fall ein, in dem ich mich einmischen würde, wenn sie gerade ihren Sohn "erziehen".
Aber wie gesagt, danke für diese Sichtweise.
Deswegen meine ich ja das Timing war nicht Ideal. Mir würde jetzt auch kein Fall einfallen wo ich mich einmischen würde aber ich finde es jetzt auch nicht so dramatisch.
LG dore
>>>Wie seht ihr das? Mischt ihr euch ein, wenn Freunde von euch ihre Kinder erziehen? Kann ich da etwas sagen? Es mal vorsichtig in einer ruhigen Minute ansprechen? Oder reagiere ich über, ist es total in Ordnung?<<<
Teils...teils , kommt auf die Situation an !
Meine Kinder sind ja nun schon etwas größer aber die ein oder andere Situation ist mir noch im Gedächtnis !
Eingemischt habe ich mich in die Erziehung von Freunden z.B. auf dem Spielplatz (fliegende Schüppen habe ich meist zuerst gesehen
) und an der Straße habe ich auch schon das ein oder andere Kind an die Hand genommen (meine Freundinnen durften das auch bei meinen Kindern ).
Zu der Situation von der Du hier sprichst hätte ich meinem Nachbarn sofort nen Spruch gedrückt " Lass mal sie hat ihr Fett schon weg" ,dann wäre die Sache aber gut gewesen. Ein Extragespräch hätte ich da nicht gewollt ,beim Ankommen auf der anderen Straßenseite wäre das schon vergessen gewesen !
Aber nur mal so am Rande ,ich würde mein Kind schon vor der Straße absteigen lassen ,das ran Rollen an den Straßenrand mit Roller ,Laufräder und Co habe ich damals nicht erlaubt ,war mit zu gefährlich falls sie doch nicht rechtzeitig zum stehen kommen . Darüber hinaus habe ich sie ihre Sachen immer über die Straße schieben lassen !
In solchen Sachen bin ich etwas altbacken und ein Schisser durch und durch
!
LG
Es geht ja gar nicht um die Situation, dass meine Tochter etwas macht und er es zuerst sieht und eingreift. Das soll er gerne. Es geht nur um diese Situationen, wo ich schon dabei bin, es zu klären. Da hättest du also auch etwas gesagt? Dann lieg ich mit meinem Gefühl doch nicht so falsch.
Sie ist noch sehr, sehr langsam auf dem Laufrad unterwegs, es ist mehr ein gehen im Sitzen, aber du hast recht, ich werde sie trotzdem auffordern, vorher abzusteigen. Danke für den Tipp!
ich empfinde das verhalten diens freundes als extrem grenzüberschreitend und fände es befremdlich, wenn jemand das bei mir mahen würde
ich selsbt würde nie im leben auf die idee kommen freunden oder bekannten in ihre erziehung reinzureden
ohne den auftrag dazu oder ohne den wunsch eine rückmeldung zu bekommen, würd ich mir lieber ein bein abhacken (außer vielleicht wenn ich eine kindeswohlgefährdung wahrnehmen würde, was aber in meinem privaten umfeld nicht der fall ist)
wenn ich nicht dabei bin ist das ja selsbtverständlich- wenn ich mit freundinnen zusammen bin und die kidner tun etwas, was sie nicht tun sollen oder bewegen sich auf was gefährliches zu, dann spreche ich die eltern an (außer eben in einer kauten gefahrensituation, i nder ich gerade näher am kind wäre)
Danke für deine Rückmeldung. Wie würdest du denn reagieren?
Ich hatte da auch ein ganz blödes Gefühl (vorallem weil meine Lütte eben so ein kleines Sensibelchen ist und für sie war das, glaube ich, echt schlimm), wusste aber trotzdem nicht so recht wie ich reagieren sollte. Es ist eben auch nicht das erste Mal vorgefallen.
Viele Grüße
xyz
kommt das denn öfter vor?
Ich denke, ich würde in der situation direkt sagen "du, fred, laß mal, das wird ein bißchen zu viel"
und falls "fred" das nicht lassen sollte, würd ich ihn mal in ner ruhigen minute fragen, ob er denkt, daß ich unterstützung bräuchte, weil er da regelmäßig mit einschreitet und wäre gespannt auf seien rückmeldung.
im laufe dieses gespräches würde ich ihn aber darum bitten, das zu unterlassen, weil du nicht das gefühl hast, daß es für dich oder deien tochter hilfreich sei
so in etwa....
Hallo,
wenn Ihr so gut befreundet seid, wie Du schreibst, würde ich es diesem Ehepaar freundlich, aber klar und deutlich und unmissverständlich sagen, dass Du es nicht wünschst, dass sie sich in Deine Erziehung einmischen, wenn Du DABEI bist. Wenn Deine Tochter ALLEINE bei denen ist, ist das etwas ganz, ganz anderes, denn dann haben DIE die Verantwortung und dürfen von daher auch mal was sagen bzw. Deine Tochter maßregeln und ermahnen, wenn es nötig ist. - Machen ja Erzieher/innen und Lehrer/innen ganz genauso. - Aber wenn ich dabei bin, würde ich mir das wirklich verbitten, denn dann habe schließlich ich das Sagen. Und noch mal etwas anderes wäre es, wenn ein "fremdes"/(anderes) Kind auf meinen Polstermöbeln (und das wohl auch noch mit Schuhen) rumlaufen und rumhüpfen wollte und die Eltern da NICHTS sagen würden - dann würde ich natürlich auch was sagen. Denn: Meine Möbel - meine Regeln.
Aber in Deinem Fall?! - Und das "von hinten anschieben", was Deine Tochter anbelangt, geht ja wohl GAR NICHT!
Hätte ICH mir niemals nicht erlaubt! Vor allem dann nicht, WENN sie es schon nicht mag, angefasst zu werden!
Dann lässt man es doch gleich bleiben! Also da hätte ich schon ein ganz ernstes Wörtchen bzw. schon ein Machtwort mit Deinem Bekannten gesprochen. Da kann man noch so gut bekannt und befreundet sein, aber wie gesagt, sowas geht gar nicht!
Von daher finde ich auch nicht, dass Du überreagierst(!) - und schon allein deswegen nicht: <<und sie daraufhin auf der Straße noch fast vom Laufrad gesprungen ist.>>
Das hätte auch ganz anders ausgehen können . Und genau deswegen hätte ich ihn mir da zur Brust genommen - auch auf die Gefahr hin, dass es - wenn auch nur einen kleinen - Krach gegeben hätte. Aber sein Kind muss man halt schützen.
Übrigens - ich war als Kind ganz genau wie Deine Tochter: << ... meine Tochter ein kleines Sensibelchen (sehr empathisch, aber eben auch sensibel und empfindlich)>>
und << ... ihre Trotzphase besteht aus den Worten "Ich wollte das aber machen">> - aber haargenau und ich erkenne mich da wirklich wieder.
Gruß
Danke für deine Rückmeldung, die mir zeigt, dass ich doch nicht so falsch liege mit meinen Gefühlen. Ich werde das nächste Mal eher eingreifen.
Ich war als Kind auch ein echtes Sensibelchen (habe sogar geweint, wenn jemand mich erschreckt hat, um den Schluckauf zu vertreiben), kann sie also wirklich auch verstehen. Für sie ist es Höchststrafe, wenn ich schärfer mit ihr rede, da muss sein Eingreifen echt nicht sein.
(Vorallem sind sie mit ihrem eigenen Kind echt mehr als lasch, der wird fünfmal verwarnt und beim sechsten Mal passiert doch noch nichts etc., darum wundert mich das ganze umso mehr...)
Ich "maßregle" andere Kinder, wenn keine Mutter/kein Vater o.a. direkte Erziehungsberechtigte in unmittelbarer Nähe sind. Ansonsten ist das deren Job und ich mische mich da nicht ein (außer sie tun in meinem Haushalt etwas, das ich nicht möchte). Das gleiche würde ich von den Menschen erwarten, denen ich zugestehe mein Kind zu maßregeln.
Ich hätte zu diesem Freund wohl einfach "Danke, ich kläre das schon." o.ä. gesagt oder würde das beim nächsten Mal tun, es dabei zunächst einmal belassen und abwarten ob ähnliches wieder vorkommt. Falls ja, würde ich das ansprechen.
Danke für deine Rückmeldung.
Moin
Da geht mir allein schon beim Lesen die Hutschnur hoch.
Du sprichst mit deinem Kind und ein anderer mischt sich da ein? Hut ab, wenn Du da die Nerven behälst.
Wenn ICH mit meinem Kind spreche und es gerade maßregele in irgendeiner Form, haben sich andere da rauszuhalten.
Da bin ich echt pingelig. Genauso mische ich mich bei anderen Leuten nicht ein, das fehlt ja noch!
NEIN!!! Wenn Eltern auf ihr Kind einwirken tun sie dies als Erzeihungsberechtigte in Ihrem Sinne. Das muss ich schon den Eltern überlassen. Wenn ich die Eltern strunzdoof finde und ich die Erzeihung allgemein für falsch halte, entferne ich mich von den Leuten, weil sie mich mehr aufregen, als Glücksgefühle zu bescheren.
Ausnahme: Irgendwer prügelt sein Kind auf der Straße rum!
Liebe Grüße
Oh, danke, es beruhigt mich wirklich sehr, dass noch andere so empfinden wie ich. Danke, danke.
Ich verstehe es auch einfach wirklich nicht. Meine Tochter ist gut erzogen bzw. pflegeleicht und deren Sohn wird immer tausend Mal nur verwarnt, nichts passiert, macht Sachen, da schlackern mir die Ohren (aber ich sage nichts!) und es wird noch drüber gelacht. Umso unverständlicher für mich.
Ich glaube nicht, dass sie uns strunzdoof finden oder unsere Erziehung, ich werde also das nächste Mal einfach etwas sagen!
Hallo,
ich weiß ja nicht, was da sonst noch so alles vorgefallen ist...aber aus dieser einen Situation heraus würde ich sagen ja, Du übertreibst.
Sollte so ein Verhalten Deiner Freunde allerdings usus sein, würde ich in einem ruhigen Gespräch mal klarstellen, das Du das alleine regelst und sie sich bitte nicht einmischen sollen. Alles andere ist grenzüberschreitend und würde ich so wohl auch nicht zulassen.
Ich selber maßregle andere Kinder eigentlich nur, wenn ich die Verantwortung übernommen habe und die Eltern entsprechend nicht dabei sind...
...okay, bis auf eine einzige Ausnahme, aber das ist ein anderes Thema.
LG
Smilla