Tochter treibt mich in den Wahnsinn

Hilfe, meine mittlere Tochter macht mich derzeit verückt. Ich verstehe sie einfach nicht mehr. Immer wieder diese Anfälle, Ausraster und diese Aktionen von Zerstörung machen mich wahnsinnig und ich fühle mich einfach nur noch verzweifelt und hilflos. Ich habe das Gefühl, in dern Vergangenheit alles falsch gemacht zu haben.

Ich versuche mal genauer zu schildern, vielleicht kann mir irgend jemand hier konstruktive Tipps geben.
Meine 6-Jährige Tochter ist ein sehr aktives Kind mit ständigen Ideen, was sie so tun kann. Ein richtiger kleiner Macher, um es mal kurz zu sagen. Allerdings kommen dabei auch oft destruktive und zerstörerische Ideen zu Tage, die mich echt ärgern. Heute zum Beispiel kam sie auf die Idee, ihre neuen Strumpfhosen zu zerstören. Sie hat sie einfach an den Zehen aufgerissen. Ich dachte, ich werde nicht wieder. Sie kann mir keine Antwort gebn, warum sie es tat. Vor wenigen Tagen hat sie ein Auto zerbrochen, mit dem ihre Schwster gern spielte und versteckte es wieder in der Spielzeugkiste. Auch hier kein Grund ihrerseits nennbar. Ständig finde ich irgendwo Dinge versteckt, mit denen sie "Experimente" machte. Heute mit der Strumpfhose war echt meine persönliche Grenze erreicht. Wir versuchen unsere Kinder so zu erziehen, dass man mit seinen Sachen sorgsam umgeht und sie macht einfach so aus Spaß neue Kleidungsstücke kaputt. Ich war so sauer, dass ich sie ohne Abendbrot sofort ins Bett schickte. Ihre Lügen und Ausflüchte dazu machen mich rasend. Außerdem muss sie nun das Geld aus ihrem Sparschwein nehmen für den nächsten Kleidungskauf (wenn er notwendig wird).
Genauso nimmt sie sich auch ständig Dinge von ihren Schwestern, versteckt sie, insbesondere wenn etwas kaputt ging und lügt dann noch. Deswegen gibt es auch viel Streit zwischen ihr und meiner Großen. Die Große möchte vielmals schon gar nicht mehr mit ihr spielen, weil sie ständig Dinge wegnimmt oder extremst rumzickt. Wenn nämlich die Große nicht das macht, wie sie das gern hätte, gibt es Geschrei. Sie beschimpft dann ihre Schwester auf das Übelste, schmeißt Dinge nach ihr und dann sagt sie Dinge wie: Ich will sterben.

Mir kommen schon wieder die Tränen, wenn ich nur daran denke, wie es hier in den letzten Wochen bei uns zugeht.
Versucht man, mit ihr zu reden, lenkt sie ab, redet über andere Dinge.

Wir nehmen uns auch immer Zeit für jedes Kind einzeln, weil wir versuchen jeder unserer Mädels gerecht zu werden. Aber diese Zeiten sind sehr schwer mit ihr. Auch da zickt sie rum. Entweder versucht sie einen rumzukommandieren, was ich nicht mit mir machen lasse oder sie hat gleich keine Lust mehr. Z.B. möchte sie mit einem Mensch-Ärger-Dich-nicht spielen, also fangen wir an, solange, bis sie mal halt nicht so gute Zahlen hat und ihr Spielpartner schneller ist. Dann fängt sie an zu mogeln, Figuren umzustoßen oder fängt was anderes an und im schlimmsten Fall rastet sie ganz aus. Ehrlich gesagt, machen die Spielzeiten mit ihr gar keinen richtigen Spaß mehr. Klar, irgendwie spürt sie das und es ist mittlerweile ein richtiger vertraxter Teufelskreis geworden. Doch wie kommen wir da bloß wieder raus? Dasselbe spielt sich auch zwischen ihrerer älteren Schwester und ihr ab. Die Große meidet immer mehr den Kontakt mit ihr.
Ich weiß nicht, wie ich an sie rankommen soll, sie kommt mir soweit weg vor. Ich würde so gerne wieder einen Weg finden, um die sZeit mit ihr einfach genießen zu können.

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Ohne Abendbrot ins Bett finde ich grenzwertig und generell keine vertretbare "Strafe". Das ist ein Relikt aus den 50er Jahren und völlig daneben. Essenentzug und Ausgrenzung von familiären Aktivitäten ist für ein Kind nicht vertretbar.

Gut finde ich, wenn sie einige zerstörte Dinge von ihrem Taschengeld ersetzen muss.

Grundsätzlich scheint sie ein helles Köpfchen zu sein und experimentiert gerne. Vielleicht findet sich ein Weg, das Ganze in "geordnetere" Bahnen zu lenken mittels Experimentierkasten, Zauberkasten, Mikroskop anschaffen, in Museen gehen etc?

Gruß
Murmel

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Ergänzend wäre es vielleicht eine gute Idee, ihr ein Hobby anzubieten. Etwas was sie nur allein machen kann, und ihre Fähigkeiten einsetzen kann.

Gruß karo

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Hallo,

ich finde es auch nicht unbedingt sinnvoll eine schlechte Tat mit Essensentzug zu bestrafen. Immerhin steht es in keinem Zusammenhang mit dem Essen, also nicht logisch nachvollziehbar. Ich kann verstehen, dass du sauer und genervt bist, du musst dir aber ruhig überlegen wie du beim nächsten mal reagierst. Also wenn sie z.B wieder etwas versteckt, was tust du dann. Oder wenn sie etwas zerstört, was tust du dann Überleg es dir jetzt, wo du einen kühlen Kopf hast und nicht erst dann im Eifer des Gefechts. Denn dann kommen solche Kurzschlusshandlungen wie Essensentzug dabei raus. Meine Tochter ist 5,5 und ein sehr schlaues Kind. Und genauso schlau wie sie ist, genauso schwierig ist sie, ähnlich wie deine. Meine Tochter macht auch manchmal Sachen, da kann man nur den Kopf schütteln, sie hat auch schon Sachen von ihrem Bruder kaputt gemacht, sie hat auch versucht Sachen zu verstecken usw. Ich kann dir sagen was ich bei der Strumpfhose gemacht hätte. Ich hätte sie mit der kaputten Strumpfhose rumlaufen lassen, wenn jemand sie fragt warum sie so eine kaputte Strumpfhose anhat, oder ausgelacht wird, dann merkt sie eventuell wie doof ihr Verhalten war. Natürlich muss sie die Strumpfhose vom eigenen Geld ersetzen, das war super. Wenn sie Spielsachen der Geschwister kaputt macht, das gleiche. Dann geht ihr also mit den Geschwistern los und diese dürfen sich ein neues Spielzeug aussuchen, das sie dann bezahlen muss. Meine Tochter hat noch kein eigenes Geld, sie würde z.B nicht verstehen dass ihr Geld jetzt daür ausgegeben wird, aber schon allein die Tatsache, dass der Bruder sich etwas tolles neues aussuchen dürfte und sie nicht, würde sie extrem ärgern. Tja, Pech gehabt. Wenn sie ihm noch mehr Sachen kaputt macht, dann bekommt er immer wieder neue Sachen und sie guckt in die Röhre. Ein anderer Ansatz wäre zu sagen, für jedes Spielzeug das sie kaputt macht, kommt eins ihrer Spielsachen weg. Also z.B für ein oder zwei Wochen in den Keller. Also Spielzeug mit dem sie gerne spielt, dann tut ihr der Verlust nämlich auch so weh, wie der Verlust der Geschwister. Irgendwann hat sie dann viel weniger Spielsachen, weil alles im Keller landet.
Zum Thema Spiel boykottieren wenn sie verliert, ich denke dass muss jedes Kind lernen, dass man eben auch mal kein Gewinner sein kann. Manche lernen es schneller, bei anderen dauert es länger. Und es ist nunmal so, wer ein Spielfeld kaputt macht, der kann nicht mitspielen. Das hat nichts mit Ausschließen zu tun. Aber wer sich an keine Regeln hält, der kann nicht mitspielen, Punkt.

Und ich würde ihr trotzdem immer wieder sagen dass ich sie lieb habe, aber ihr Verhalten einfach unmöglich ist. Und ihre Stärken betonen, fördern, sie ermuntern sinnvolle Sachen zu tun, damit sie garnicht auf so viele unmöglichen Gedanken kommt.

LG Milka

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Hallo,

ich denke, Deinem Kind ist langweilig, sie braucht Beschäftigung, am besten körperl. Bewegung, eine Sportart, in der sie sich austun kann.

LG

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Ich würde sie auf jeden Fall auch die Dinge ersetzen lassen, die sie mutwillig zerstört. Jedenfalls so weit, wie sie es mit ihrem Taschengeld kann. Macht sie ihre eigenen Spielsachen kaputt, gibt es halt nichts Neues.

Wenn sie beim Spielen schummelt oder Figuren umwirft, ist das Spiel beendet. Ebenso, wenn sie anfängt zu heulen, weil sie merkt, sie verliert. Es ist beim Spielen eben so, dass nicht jeder gewinnen kann, aber darum geht es beim gemeinsamen Spielen ja auch eigentlich gar nicht. Es geht darum, dass man während des Spielen zusammen Spaß hat.

Wie reagierst du denn, wenn sie ihre Schwester im Streit so übel beschimpfst? Wie reagiert die Schwester?

Vielleicht hilft euch ein Belohnungssystem. Aufkleber sammeln oder sowas, wenn sie sich gut benimmt, nichts kaputt macht und ihre Geschwister nicht beschimpft.

Hast du schon mal über eine Erziehungsberatung nachgedacht?

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Also ich habe auch so ein Exemplar zu Hause. Bei mir ist es "zum Glück" die Älteste von nur Zweien.

Zerschnittene Sachen, kaputte Dinge und zahlreiche "kreative" Ideen gehören bei uns seit ungefähr 7 Jahren zum Alltag. Sie ist fast 8 und es war schon immer so! Nicht immer findet die kleine Schwester das toll und will auch mal ihre Ruhe haben!

Kurz vor dem 4. Geburtstag der Großen war ich am Rande des Wahnsinns (als die Puzzlekiste das "gespielte" Töpfchen vom "gespielten" Baby war, dass dummerweise meine ECHTE Tochter mit ECHTEN Ausscheidungen war!!!) und fieberte dem Tag entgegen, an dem sie endlich alt genug für Vereine ist!

Und siehe da! Sie kann sich beätigen, ausprobieren, weiterentwickeln, erfolgreich sein! Das ist das einzige, was hilft! Seitdem ist es deutlich besser (auch wenn ich gestern WIEDER eine halbe Tüte Gummibärchen nach Farben sortiert auf dem Fußboden fand...)

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das erinnert mich jetzt an den Kater meiner Freundin, der mal irgendwie die Schachtel mit grünen Puzzle teilen mit dem grünlichen Katzenstreu im katzenklo verwechselt hat.

sorry :-*

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#rofl

Ja, genau...

Und meine Tochter heißt auch noch wie die Katze einer Freundin (ist übrigens ein Katzchenpärchen und BEIDE heißen so wie meine BEIDEN Kinder, sind aber älter als meine Kinder und wir haben die Freunde auch erst viel später kennen gelernt...)