Meine Tochter ist so "unsozial" - ist das altersbedingt normal oder Charaktersache?

Guten Morgen zusammen!

In letzter Zeit fällt mir immer wieder auf, wie wenig sozial meine Tochter eingestellt ist. Zwei Beispiele aus den letzten Tagen, die hoffentlich erklären, was ich meine ;-):

1. Wir waren einkaufen, vor uns eine Frau ohne Einkaufswagen, alles auf dem Arm gestapelt. Eine Packung Müsli fiel hinunter. Meine Tochter sah das, reagierte aber nicht. Ich habe der Frau dann schnell die Packung aufgehoben) und danach meine Tochter gefragt, warum sie es nicht getan hat. Antwort "das soll die Frau selber machen". Habe ihr dann erklärt, dass es schwierig ist mit so vielen Dingen auf dem Arm sich auch noch zu bücken, aber das hat sie gar nicht interessiert.

2. Ich bilde hin und wieder eine Fahrgemeinschaft mit einer Familie aus dem Ort, soll heißen, dass entweder die Familie unser Kind mitnimmt in den Kindergarten / Kinderturnen, oder umgekehrt. Heute habe ich nach langem mal wieder den Kleinen mitgenommen und meine Tochter beschwert sich im Auto (er saß dabei) warum wir denn "DEN schon wieder" mitnehmen, da hat sie keine Lust drauf, er nervt...! (Der Junge sitzt einfach da und ist mucksmäuschenstill...) Jedenfalls habe ich dann angesetzt ihr zu erklären dass es für uns Eltern eben praktisch ist, wenn wir .. bla bla.. Das hat sie auch nicht interessiert, sie hat weiter gemault wie sehr er doch nerven würde.. Da ist mir die Hutschnur geplatzt und ich habe ihr klipp und klar gesagt, dass das MEINE Entscheidung ist wen ich wann und wohin mitnehme, da hat sie sich nicht einzumischen, es ist mir egal ob ihr das passt oder nicht. Außerdem habe ich ihr gesagt, dass ich finde, sie benimmt sich unmöglich! Habe sie gefragt wie sie sich fühlen würde, wenn der Junge seiner Mutter im Auto, während sie dabeisitzt, erzählt wie sehr sie doch stören würde. Mit diesen Worten habe ich sie dann in den Kindergarten "entlassen". Soll sie mal ein bisschen drüber nachdenken...

Ich habe mir nun auch meine Gedanken gemacht und ich bin einfach unsicher ob es "normal" ist für das Alter oder ob ich nicht darauf hoffen kann, dass sie später ein empathischer Mensch wird..?!

Ich bin mir eigentlich sicher, dass wir ihr das ganz anders vorleben. Ich bin sehr "menschenfreundlich", habe für jeden ein nettes Wort, helfe sehr gerne der berühmten Oma über die Straße, biete den Leuten an der Kasse an, vorzugehen weil es bei ihnen schneller geht, usw.. Sowas bekommt meine Tochter oft genug mit! Daran kann es also nicht liegen
Sie kommentiert aber solche "Angebote" von mir oft mit "wenn du die ALLE vorlässt kommen wir ja nie dran! " *nöl* (in dem konkreten Fall habe ich EINE Frau mit einer Flasche Wasser vorgelassen, während wir gerade einen Großeinkauf auspackten.. #augen)

Sie freut sich auch oft, wenn sich die kleine Schwester wehtut oder wenn mit dieser geschimpft wird. Sie ist insgesamt einfach schadenfreudig. Ich versuche sie da schon zu sensibilisieren. Wenn sie mal wieder lacht, weil sich jemand wehtut frage ich sie wie sie es finden würde, wenn sich jemand einfach darüber lustig macht?!

Es tut mir weh so von meiner Tochter schreiben zu müssen, denn eigentlich wünsche ich mir eine freundliche, offene, warmherzige junge Frau heranzuziehen, aber DAS sieht momentan anders für mich aus. Wobei sie auch andere, sehr weiche Seiten hat. Sie ist auch sehr kuschelbedürftig, sagt oft, dass sie mich und ihre Schwester (den Papa nicht....!) lieb hat, hilft mir wenn ich sie darum bitte (wobei da in letzter Zeit auch oft sowas kommt wie "IMMER muss ich dir helfen, du hilfst mir NIE!"), ist eigentlich recht schüchtern gegenüber Fremden..

Ich glaube ich möchte einfach mal Einschätzungen von euch hören. Wie liest sich das für euch? Noch normal oder muss ich was an der Erziehung ändern? Wobei ich finde, dass man Empathie nicht anerziehen, sondern nur vorleben kann...

Vielen Dank schonmal an euch!

PS: Habe mir meinen Text gerade nochmal durchgelesen und ich finde man könnte meinen ich würde von einem Teenie schreiben..! Aber nein! Meine Tochter ist gerade einmal 5 1/2 Jahre alt! #schock

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Von wem sie das wohl hat...?!

http://www.urbia.de/forum/16-partnerschaft/4036471-sind-eure-maenner-auch-so-wenn-sie-krank-sind

#augen

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Wenn du meinst...! #herzlich

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Das verstehe ich jetzt aber auch nicht so ganz... sozial sein heißt ja nicht, dass man für alles und jeden Verständnis haben muss. Und schon gar nicht, dass man seinem Ehemann völlig unkritisch gegenüber steht.

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Hallo,

ich glaube, das ist typbedingt.

Meine Tochter war von klein auf sehr sozial eingestellt. Kleinere Kinder im Kindergarten wurden bemuttert und auch jetzt in der Schule ist das so.

Sie versucht zu helfen, wo sie kann. Wobei es leider Kinder gibt, die das als aufdringlich empfinden. D.h. sie reduziert das leider schon langsam.

GLG

2

Danke für deine Antwort.

Das hatte ich vergessen zu schreiben: Komischerweise ist sie auch sehr oft der "mütterliche Typ". Kleineren Kindern gegenüber ist sie "EIGENTLICH" hilfsbereit (sie hat auch eine Patenschaft im Kindergarten übernommen für ein kleineres Kind). Sie liebt auch ihre kleine Schwester abgöttisch und möchte sie trösten wenn sie weint, usw. Sie ist auch mitfühlend wenn Andere weinen!

Schadenfroh ist sie vor allem wenn sie kurz zuvor noch angemeckert wurde sie soll zB. vom Bobbycar gehen und die Kleine purzelt dann dabei herunter.
Außerdem hat sie auch seit die Kleine da ist immer wieder gesagt "IMMER schimpft ihr nur mit mir, nicht mit M.".. Da war viel Eifersucht im Spiel. Vielleicht musst das erst noch aufgeholt werden und sie erst erkennen, dass mit der Kleinen tatsächlich auch geschimpft wird. Das freut sie dann eben..

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Hallo,

ich denke, dass ist auch Typsache. Unser Sohn half immer schon gerne anderen und teilt auch alles sehr freigiebig, auch schon als er noch ganz klein war.

Würde er Nettigkeiten von mir anderen gegenüber mit flapsigen Bemerkungen versehen, bekäme er allerdings von mir auch ein paar Takte zu seinem Benehmen erzählt. Klar gitb er auch mal Bemerkungen von sich, die ich als unangebracht empfinde, das sage ich ihm dann aber auch direkt.

Bei der Sache mit der Frau, der etwas heruntergefallen ist, hätte ich unseren Sohn darauf kurz aufmerksam gemacht versehen mit der Bitte, der Dame doch zu helfen und es ihr aufzuheben.

Du kannst ja nicht erwarten, dass sie mit 5 immer von alleine so handelt, wie du dir das wünschst, da musst du ihr schon sagen, was sie tun soll.

LG,
Denise

6

Danke für deine Antwort!

Meine Tochter ist hin und wieder ...ähmm... sehr verträumt, könnte man sagen! ;-) Bis ich ihr begreiflich gemacht hätte was ich von ihr will (nämlich das Müsli aufheben) hätte es die Frau schon längst selbst getan. Das war in dem Fall also keine Option, aber grundsätzlich hast du sicherlich recht. Mit 5 muss man noch nicht allumfassend denken und alles richtig machen! :-)

LG

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Ganz ehrlich? Ich finde, du diskutierst zu viel.
In der 1. Situation haette ich sie gebeten, das doch mal bitte aufzuheben. Mit 5 sieht man das noch nicht unbedingt, dass ein Erwachsener auch mal Hilfe braucht.
In der 2. Situation haette ich einfach gesagt, dass er nicht allein zu Hause bleiben kann. Punkt. Geschwister zicken sich nun ab und zu mal an... vielleicht wollte sie dir auch gerade an dem Tag was "ganz Wichtiges" unter 4 Augen erzaehlen und der Bruder stoerte dabei?
Und beim Grosseinkauf haette ich meinen Grossen in dem Alter gefragt, ob er es ausprobieren moechte... #schein
Du schreibst, sie ist besonders schadenfroh, wenn ihr vorher auch etwas passiert ist. Wird sie in der Situation genauso getroestet? Oder macht sie das vielleicht, um noch etwas mehr Aufmerksamkeit zu bekommen?

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Danke auch für deine Antwort!

Ich glaube, du hast die zweite Situation falsch gelesen! :-) Er ist nicht ihr Bruder sondern ein Junge aus der Nachbarschaft der hin und wieder bei uns mitfährt und sie auch bei ihm!

Zu dem Trösten.. Da muss ich mir evtl. wirklich mal an die eigene Nase packen. Die Kleine weint eben wenn sie sich wehtut, hat dann auch wirklich Schmerzen. Die Große ist recht tollpatschig und auch etwas wehleidig. Bei ihr bin ich mir nicht immer sicher ob sie grade nun wirklich Schmerzen hat, tröste sie dementsprechend oft vielleicht nur halbherzig. #hicks
Vielleicht merkt sie das?
Danke, das könnte schonmal ein Ansatz sein!

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Okay, das 2. hatte ich falsch gelesen #hicks Dann wäre meine erste Antwort gewesen: "weil er dich sonst auch immer mitnimmt". Ich habe immer den Eindruck (mein Großer hat auch schon mal solche Sprüche drauf #hicks), dass es gar nicht so auf die Gefühle abzielt, eher wirklich den Hintergrund. Also nicht, dass sie es sagt, weil sie ihn nicht mag, sondern wirklich nur wissen will, warum er mitfährt. Wir Erwachsenen interpretieren oft zu schnell etwas in eine Situation hinein, geht mir ja auch oft so #hicks

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1.) Ich finde das hat weniger mit der Typfrage zutun,sondern eher mit der Erziehung.
Meine Kinder mussten Dinge (wenn sie bei mir standen) die mir runtergefallen sind aufheben,ich musste sie zwar häufig dran erinnern,aber es klappte. Wenn wir im Laden standen und jemandem vor uns ist was runter gefallen haben sie es auch nicht ganz von alleine aufgehoben,aber ich brauchte sie nur drauf hinweisen ( XY da ist was runtergefallen) dann haben sie es ohne zu murren aufgehoben.

2.) Die Ansage hätte ich auch gegeben,aber trotz ihres Verhaltens kann sie trotzdem ein mitfühlender Mensch werden. Sie ist ja erst 5,1/2 Jahre,da ist die Hoffnung noch nicht verloren! :-D

>>>Sie freut sich auch oft, wenn sich die kleine Schwester wehtut oder wenn mit dieser geschimpft wird. Sie ist insgesamt einfach schadenfreudig. Ich versuche sie da schon zu sensibilisieren. Wenn sie mal wieder lacht, weil sich jemand wehtut frage ich sie wie sie es finden würde, wenn sich jemand einfach darüber lustig macht?!<<<

Ich würde mal Lachen wenn sie sich wehtut und anschließend fragen wie es für sie war!

>>>PS: Habe mir meinen Text gerade nochmal durchgelesen und ich finde man könnte meinen ich würde von einem Teenie schreiben..! Aber nein! Meine Tochter ist gerade einmal 5 1/2 Jahre alt! <<<

Ja... da hast Du völlig Recht..#schwitz

LG

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Auch danke an dich! :-)

Zu dem 1. Punkt (sie darauf aufmerksam machen): Ich probiere es beim nächsten Mal, glaube aber, dass sie das gar nicht so schnell kapiert was ich da von ihr will. ;-) Sie ist oftmals sehr unaufmerksam und träumt vor sich hin. Aber vielleicht kann man so ja auch die Aufmerksamkeit "nebenbei trainieren". ;-)

Schön, dass du denkst, dass es noch Hoffnung gibt! :-D Mit 5 ist man eben doch noch nicht "fertig". Ich hoffe sehr, dass sie sich noch in die - für mich - richtige Richtung entwickelt! Die Frage ist nur: Reicht da vorleben? Oder muss man das richtig anerziehen?

LG

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Ich bin der Meinung das man manche Dinge doch tatsächlich anerziehen muss,da reicht Vorleben nicht.
Runtergefallene Dinge aufheben ist halt eine Höflichkeitsform genauso wie das Tür aufhalten, oder Bitte und Danke sagen ! Nur weil man das selber macht ,heißt es ja noch lange nicht das die Kleinen das von alleine machen.

Klar gibt es noch Hoffnung und mit 5 Jahren sind die Kleinen noch lange nicht "fertig":-p !

LG
#winke

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Ich denke es ist wie auch bei uns Erwachsenen Typbedingt....ich finde auch nicht das du zuviel diskutierst, sondern alles schön erklärst und es vorlebst.....
Ich habe deinen Text sehr gerne gelesen und hätte in jeder Situation genauso reagiert....weiter so, denn bis 10 lassen sie sich ja noch formen......
Ich denke die sozialste wird es nie, aber etwas abschauen wird sie sich am Vorbild auf alle Fälle.....LG natalie

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Danke für deine Meinung! :-)

Sie muss ja auch nicht gerade einen sozialen Beruf wählen, aber soziale Menschen sind einfach sympathischer und lebensnaher, finde ich jedenfalls. Hoffen wir, dass das meine Tochter in der Zukunft auch so sieht! ;-)

LG

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Hallo,
leider habe ich zu Hause auch so ein kleines egoistisches, unsoziales Kind. Meine ist inzwischen 11.
Ich kann nur sagen, es ist Typ-Verhalten.
Meine Große (inzwischen 28) ist das ganze Gegenteil. Sie ist sozial, hat eine große Empathie.

Meine Kleine ist das ganze Gegenteil.
Und von der Erziehung her muß ich sagen, dass ich mit der Kleinen viel strenger bin als ich mit der Großen war.
Die Kleine sieht es nicht. Sie ist nicht böse oder hilft nicht. Man muß sie mit der Nase darauf stoßen, dann "reißt sie sich ein Bein aus" um zu helfen. Von sich aus kommt kaum etwas.
Sie nimmt aber auch ungern Hilfe an. Ich kann mir vorstellen, dass sie sich deshalb schlecht vorstellen kann, dass andere Leute/Kinder Hilfe vielleicht brauchen.

Gruß
Karola

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Hallo!

Bei euch sieht man ja, dass es nicht wirklich am Vorleben bzw. dem Elternhaus liegen kann! Wenn Geschwister so unterschiedlich sind... Dann ist es wohl doch eher Charaktersache! Wobei vorleben natürlich trotzdem nicht schaden kann.

Aber das was du schreibst mit dem "mit der Nase draufstoßen": So ist meine ja auch. Sie bekommt vieles nicht mit oder erfasst die Situation nicht sofort, wobei sie eigentlich ein cleveres Kind ist. Vielleicht kommt DAS ja noch mehr mit der Zeit?! *hoff*

LG

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Ab und zu sehe ich kleine Erfolge.
Wenn ich z.B. die Spülmaschine ausräume, dann kommt oft die Frage, ob sie helfen soll. War früher undenkbar. Da mußte ich sie rufen. Allerdings ist sie noch nicht soweit, dass sie die fertige Spülmaschine sieht. Denke aber, das hat nichts mit unsozial zu tun. Ist wohl für Kinder normal;-)

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Hallo,

meine Tochter ist auch 5 1/2 und in manchen Sachen erkenne ich sie wieder. Ich denke das ist oft keine böse Absicht, sie kommen einfach nur nicht auf die Idee anderen behilflich zu sein. Ich rede viel mit meiner Tochter. Wenn so eine Sache mit dem Aufheben eines Gegenstandes vorkommen würde, dann würde ich sie fragen wie sie es finden würde wenn sie vollbepackt dasteht und keiner hilft ihr. So mache ich es immer, ich versetze sie in die Lage der anderen Person und bringe sie zum grübeln, dann erkennt sie es erst. Ich sage ihr immer, so wie sie behandelt werden möchte, so muss sie auch andere Leute behandeln. Und bei uns hilft das, sobald sie es erkennt, macht sie es dann in Zukunft auch nicht mehr. Genauso mit dem lachen wenn sich ein anderer weh tut, dann sage ich: weißt du noch wie du geweint hast als du dir das Knie aufgeschürft hast? Stell dir vor lache dich dann aus! Möchtest du das? Oder soll ich dich lieber trösten?
Und sie hat es verstanden. Seitdem geht ihr Bruder oft zu ihr wenn er sich weh getan hat und sie tröstet ihn dann ganz süß #verliebt
Man muss einfach viel mit den Kindern reden. Sie müssen immer neue Sachen dazulernen und wenn ihr es ihnen richtig vorlebt, dann wird sie auch noch ein soziales Wesen ;-)
LG
Milka

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Hallo,

hier mal ein interessanter Link zum Thema Empathie. Ich zitiere jetzt gar nicht daraus, du kannst ja selbst nachlesen.

http://gewuenschtestewunschkinder.blogspot.de/2013/03/empathie-wann-und-wie-erwerben-unsere.html

Meine Meinung zum Thema:
Ich denke, dass Kinder hauptsächlich durch Nachahmung / Vorleben lernen. Natürlich kommen verschiedene Komponenten zusammen und gewisse Dinge kann man seinen Kindern auch erklären und näherbringen.

Wenn ich mich in deine 5-jährige Tochter versetze: wieso soll sie denn die Schachtel für die fremde Frau aufheben, wenn du es ja in dem Moment auch nicht getan, sondern von deiner Tochter erwartet hast? Ich finde nicht, dass man von einem 5-jährigen verlangen kann, dass es solche Situationen erkennt und richtig reagiert. Ich hätte mein Kind da nicht darum gebeten, sondern es ihm vorgelebt - die Schachtel also selbst aufgehoben. Danach hätte ich noch einen Satz gesagt "hast du gesehen, wie voll bepackt die Frau war? Sie hätte erst einmal alle Einkäufe beiseite legen müssen, um das aufheben zu können." Oder etwas in der Art.

Zum Beispiel im Auto: da hätte ich wohl ähnlich reagiert wie du. Ich hätte die Geschichte aber vor dem Kindergarten geklärt und sie nicht so in den Kindergarten entlassen.

Empathie muss man FÜHLEN. Daher finde ich nicht, dass man sein Kind in diesem Bereich zu sehr zurecht"erziehen" sollte. Man lebt es vor und vertraut darauf, dass die Kinder es einem in ein paar Jahren nachmachen - da sie es selbst fühlen.

Vielleicht übst du unbewusst Druck bei deiner Tochter aus, in dem du in solchen Situationen eine bestimmte Erwartungshaltung an ihr Verhalten zeigst. Genau das meine ich mit fremdbestimmt. Sie entwickelt dann kein Gespür / Gefühl dafür, was es heißt helfen zu wollen - es wird ihr immer durch äußere Anreize (in dem Fall durch dich) zugetragen.

Außerdem denke ich, dass wir Eltern auch manchmal blind dafür sind, was wir unseren Kindern alles ungewollt vorleben. Wir glauben, die Dinge richtig zu machen, weil wir es einfach nicht von außen oder aus der Perspektive des Kindes sehen.

Ich denke nicht, dass es nur Charaktersache ist. Das spielt sicher auch eine Rolle, ist aber sicher nicht der entscheidenste Faktor.

An deiner Stelle würde ich mich und dein Kind nicht weiter unter Druck setzen. Lebe ihr vor, was Empathie bedeutet (nicht nur mit Fremden, sondern und vor allem auch zu Hause) und erwarte nicht von ihr, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten soll. Mit Druck erreichst du nicht, dass sie Empathie fühlt. Und Empathie ist die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinversetzen und Gefühle nachempfinden zu können - dass muss man spüren und nicht durch Handlungsanweisungen von außen erlernen.

Viele Grüße,
patschepatsche