Hobby/Mitgliedschaft im Verein wichtig?

Hallo,

unser Sohn (9) hatte bis jetzt folgende Hobbys: 2 Kinderchöre und Reiten. Er hat auch schon 2 mal mit Fußball angefangen und wieder abgebrochen. Auch beim Schwimmen sind wir schon gewesen. Beide Sachen wollte er nicht mehr, weil zu anstrengend.

Das Reiten macht er jetzt immerhin schon seit mehr als 2 Jahren. Dann vor ein paar Monaten fing jedesmal vorher das Gejammere an, er will da nicht hin, keine Lust, da ist es doof usw. O.k, hab ihm den Vorschlag gemacht es auf einem anderen Reiterhof auszuprobieren. Da waren wir jetzt 3 mal, und nun hat er darauf auch keine Lust mehr und möchte eigentlich aufhören.
Irgenwie macht mich das sehr traurig, weil ich es eine tolle Sportart finde, aber andererseits denke ich mir, wenn es jedes Mal mit Theater verbunden ist, dann ist es doch auch keine richtige Leidenschaft oder? Soll ich ihn weiter animieren oder es so sein lassen wie er es will? Will ihn auf keinen Fall zwingen, aber habe auch Angst dass er es bereut, weil wenn er dann da war, hat es ihm immer Spass gemacht. Aber die nächste Woche wieder das gleiche Spiel.
Was meint ihr?

lg emila

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ich verstehe einfach nicht warum viele kinder unter "zwang" zu ihren teuren pseudo hobbies gekarrt werden#augen

kinder die nur den eltern zuliebe, unter protest oder gar zwang, oder des vielen geldes wegen ihre fast schon täglichen nachmittagsaktivitäten durchleiden müssen, fehlt etwas was extrem wichtig ist...

...intrinsische motivation. und auch bei kindern die in breichen begabt sind, kann man mit genug druck alles vermiesen!

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Hallo,

ich habe zwar kein Kind im Alter deines Sohnes, möchte aber trotzdem etwas dazu schreiben.

Ich war als Kind sehr sportlich. In meiner Klasse war ein Mädchen, deren Eltern Leichtathletik trainierten. Das Mädchen war auch im Verein. In der Schule war ich in Leichtathletik immer eine der Besten und so bin ich dann in den Verein gekommen, gemeinsam mit einer Freundin.

Ich durfte von Anfang an bei den "Profis" mittrainieren (ich war damals 12 oder 13 Jahre alt). Ich habe den Sport gemeinsam mit einer Freundin angefangen, die dann bei den Anfängern trainiert hat. Habe auch Wettkämpfe gemacht (nicht viele) und dort auch sehr gut abgeschnitten, im Gegensatz zu meiner Freundin. Ihr machte es dann keinen Spaß mehr und sie hörte auf - und ich dann dummerweise mit ihr auch. Meine Eltern haben sich da nicht eingemischt, mich auch nicht animiert weiter zu machen. Und ich habe es immer bereut! Ich habe im Prinzip ein Talent verschenkt.

Allerdings hat es mir auch viel Spaß gemacht. Meine Eltern haben mich zu so etwas nie gedrängt, ich habe trotzdem viele Sportarten ausprobiert (Volleyball, Judo, Leichtathletik ...).

Zwingen würde ich mein Kind deshalb auch nicht, aber ich würde es ihm immer mal wieder anbieten und versuchen zu motivieren. Aber natürlich nicht auf Teufel komm raus. Dann macht es den Kindern nämlich erst Recht keinen Spaß.

Frag' ihn doch mal, ob er zur Zeit überhaupt irgendeinem Sport nachgehen möchte? Ansonsten würde ich es einfach mal ruhen lassen und in ein paar Monaten mal wieder nachfragen. Wenn er es partout nicht möchte, ist das auch in Ordnung.

Viele Grüße!

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Hallo,

ich finde Hobbys schon sehr wichtig und würde es vermutlich nciht einfach hinnehmen, wenn mein kind seine Meinung zu seinen Hobbys wechselt wie andere ihre unterhosen. Auch hobbys haben manhcmal etwas mit Anstrengung zu tun. Auch da hat man Mißerfolge die einen deprimieren und natürlich hat man nicht immer Lust dazu. Deswegen kann man aber nicht immer gleich das Handtuch werfen und sich plötzlich anderen Dingen zuwenden.

bei euch lese ich raus, dass ihr ihm immer sofort alternativen geboten habt. Wenn er das eine nicht wollte, dann gabs eben etwas anderes. Und wenn er das dann doof fand, dann habt ihr ihm wieder etwas anderes geboten. so funktioniert das meiner Meinugn nach nicht, zumal viele Sachen sicher auch geld kosten, was dann einfach verfällt.
Auch lernt euer kind nicht, dass man manchmal die Zähne zusammenbeißen muss und das die Befriedigung erst hinterher einsetzt, wenn man feststellt, dass man, obwohl man vorher keine Lust hatte, plötzlich doch Spaß und Freude empfunden hat.
Ich persönlich würde mir von ihm erst mal erklären lassen, was ihm denn genau keinen spaß macht. Ist es eine Laune oder kann er es benennen? Fühlt er sich unterfordert? Gibt es Probleme, wenn er einfach so wieder aufhört, verfällt z.b. bereits gezahltes geld?
Ich würde ihm vorschlagen, dass er jetzt noch mal den Sommer reiten soll. das Wetter wird besser und es macht auch wieder mehr Spaß vermute ich. wenn er am ende des Sommers immer noch der meinung ist, keine Lust zu haben, dann würde ich ihn abmelden.

vg, m.

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Hallo

ich persönlich finde es sehr wichtig.

Meine Kinder machen seit fast 4 Jahren im Schwimmverein aktiv mit und seit kurzem Judo nochdazu. Jedes HObby 2x die Woche.

Ich persönlich finde dass deiner schon sehr oft abgebrochen hat und sich nicht durchbeissen musste. Ich erkläre meinen ganz klar wenn sie was anfangen dass Schwimmen aufjedenfall bleibt und ich für alles eine Jahresgebühr bezahle also das min. 1x durchgezogen werden muss.

lg

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Bei uns gilt ein Hobby und ein Verein ist Pflicht .
Nach einer angemessenen Probezeit ist die Sache Pflicht bis zum Erreichen eines vorher vereinbarten Ziels!
Bei Schwimmen - z.B.Schwimmstufe bronze
Beim Kampfsport z.B Farbgurt festlegen
Bei Fussball - zeitraum festlegen (z.B eine Saison)
usw
danach können "die Karten neu gelegt werden" ;-)

Ich finde dieses hin und her bei Kindern nicht zielführend. Wie sollen Kinder die Erfahrung machen, dass regelmäßiges Training, Üben ihnen Erfolg /Belohnung/anerkennung bringt.
Meiner Meinung nimmt man den Kindern die Erfahrung, sich selber Erfolge und Anerkennung zu schaffen, wenn man sie schon bei kleinen Unlustanfällen und Demotivation und dergleichen aus ihrer selbstgewählten Verpflichtung in die Nächste entläßt.

Karna

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Ich würde aus Erfahrung sehr genau hinterfragen, warum es "doof" ist. Oftmals hat es damit zu tun, dass Kinder sich nur schwer eingewöhnen und Probleme haben, ihren Platz in der Gruppe zu finden. Bei meiner Tochter war es so.

D.h. es hat nichts mit dem Sport zu tun, sondern eher mit dem sozialen Aspekt. Und das kann auch sein, wenn das Kind ansonsten sehr selbstbewusst scheint, in der Schule klar kommt, viele Freunde hat etc. In der Sportgemeinschaft ist das oft anders, weil selten alle auf einmal kommen und auch nicht alle auf einem Stand sind (wie in der Schule).

Wenn das die Gründe sind, dann würde ich persönlich dabei bleiben und das Kind dazu motivieren sich "durchzukämpfen". Hilfreich wäre es dann auch, Veranstaltungen des Vereins zu besuchen und dem Kind die Möglichkeit zu geben, die anderen auch ohne den Sport kennenzulernen.

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Mit dem Fußball und Schwimmen da waren wir auch noch in der "Finden Phase". Und beim Reiten ist er dann hängen geblieben.

Ich weiß das ich ihm oft die Möglichkeit gegeben habe, sich wieder zurück zu ziehen. Habe ihm auch erklärt dass er niemals Erfolge haben wird, wenn er schon vorher alles wieder aufgibt.
Im Moment will er einfach nur draussen sein mit seinem Freund und das finde ich auch sehr wichtig. Deshalb meine Zweifel. Er ist auch ziemlich ausgelastet, Dienstag Chor, Mittwoch Reiten, Donnerstag AG und Freitag wieder Chor. So hätte er dann den Mittwoch noch frei.
Wir fahren morgen auf jeden Fall, das hab ich mir vorgenommen. Und locke ihn damit dass er bald sein Kleines Hufeisen schaffen wird.:-D

Danke für eure Antworten

lg

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hallo,

jetzt muss ich doch nochmal antworten, denn das wirft irgendwie ein ganz neues Bild, vllt habe ich auch oben nicht genau genug gelesen. Auch wenn ich mein oben geschriebenes vertrete, kann ich ich bei dem terminkalender den wunsch deines sohnes nachvollziehen. er ist ja wirklich "vollgepackt bis oben hin mit Terminen". Wenn es so ist und es bei ihm wirklich nur ums Reiten geht, dann würde ich doch nachgeben aber auch gleichzeitig für mich und ihn festlegen, dass dann auch nichts anderes kommt. Wenn ich von mir ausgehe: Ich würde es schrecklich finden, wenn ich 4x die Woche nach Arbeit noch irgendwelchen Hobbys nachgehen müsste. Das artet ja regelrecht in stress aus und der Spaß geht verloren.

vg, m.

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mein kleiner ist auch so ein kandidat... da ich keine lust und auch keine zeit habe mich jedesmal ne stunde mit ihm zu beschäftogen damit er irgendwo hingeht und dann vielleicht mitmacht, vielleicht aber auch motzig daneben sitzt, bleibt er daheim. sein bruder aber nicht, und so hat er dann die wahl alleine, mit seinen schwestern oder nem freund zu spielen. da seine freunde aber auch viel um die hacken haben fällt das oft aus... ich hoffe dass ihm das dann irgendwann zu langweilig wird... mal gucken obs klappt...

ich war früher auch so ein typ, der nirgends hin wollte, sich dann aber geärgert hatte niemanden zu kennne, nirgends dabei zu sein... daher animiere ich ihn schon, aber wenn er nicht will melde ich ihn nicht an. ist er angemeldet geht er aber hin solange ich bezahlt hab. die 3 wochen ist er dann auch ohne buh und bäh hingegangen, fragte ich dann: willst du weiter oder nicht? sagte er aber entschieden "nein" also...

ich denke man kann sie eh nicht wirklich zwingen, das bringt nur frust... außerdem kann man in dem alter ja schon mal dürber reden dass man nicht mal hin kann und mal nicht usw.

lg gussy

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Dein Kind hat 4 mal die Woche Termine. Deutlich zu viel.

Bei meiner Tochter war das ähnlich. Ballett, Chor, Reiten - dann noch Schule und verabreden sollte auch noch gehen.

Mit Pferden ist sie aufgewachsen, da das unser Familiensport ist. Sie saß schon auf dem Pony bevor sie laufen konnte. Mit 7 dann in den kleinen Sport... - mit 9 hat sie in den Sack gehauen. War ihr zu viel Verpflichtung und zuviel Druck, außerdem war es natürlich schwer für sie, da die ganze Familie im Sport ist - alles "Klugscheißer"- war doch klar. Wir ließen sie - gerade im Reitsport kommt man mit Druck zu nix. Dann aber auch wirklich Schluss. Wir behielten ihr "Spielpony" wenn sie wollte konnte sie mit dem rummuckeln wenn nicht dann nicht. Mit 10 beschloss sie dann, daß sie doch Reiten wollte (insgeheim hüpfte die Familie) aber ich zickte rum. Reiten ist ein Hobby mit absoluter Verantwortung. Ein Pferd ist kein Tennisschläger, den man in die Ecke kachelt, wenn es einem beliebt. Nach einem Jahr gaben wir dann nach und sie durfte wieder loslegen. Und nun läuft es wie geschmiert. Alles andere haben wir gecanncelt - die Probierphase ist vorbei.

ein Tip noch: Reiten ist eines der dämlichesten Hobbies die es gibt. Zeitintensiv, teuer und das Wetter ist in der Regel auch nie richtig. Außerdem: nix mit mal eben 3 Wochen Urlaub etc. - die Verantwortung für das Tier ist schon reichlich (außer man kann sich Beritt leisten) Die Familie sollte komplett hinter dieser Sportart stehen, sonst ist die Sache zum Scheitern verurteilt. Daher: vorher ernsthaft nachdenken.

Letzteres gilt natürlich nur für die sportliche Variante, doch in den meisten Fällen macht Kindern Sport nur Freude, wenn entsprechende Erfolge verzeichnet werden können.

Für Deinen Fall:

ich denke schon, daß Du ihn ein wenig drängeln solltest dabei zu bleiben. Frage ihn doch, was von seinen Hobbies er vorzieht und streiche das am Wenigsten beliebte. Wenn Reiten hinten steht, dann ist das eben so. Ein Wiedereinstieg sollte dann vorerst nicht ermöglicht werden.

Ist aber wirklich schwierig.

GzG
Irmi

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Nachtrag zu Reiten ist das dämlichste Hobby der Welt.

Dämlich aber ... - unheimlich toll #verliebt. Ist ne Virusgeschichte. Kann man nix machen.

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du hast vergessen, dass es deutlich gefährlicher als zB minigolf ist und dass man danach total nach pferd riecht/stinkt :-p
nein spaß

kann dir nur recht geben es ist teuer und man hat sehr viel verantwortung. deswegen gab es bei mir anfangs auch nur reiten auf den "schulpferd-pferden" (ätzende tiere)
tja und seitdem dann mein einzig wahrer kleiner dummkopf nicht mehr beritten werden konnte und inzwischen auch schon in den wolken seinen unsinn treibt, habe ich sogar aufgehört, da ich nicht in der lage war mich nochmal so intensiv/leidenschaftlich um ein pferd zu kümmern